Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, August 18, 1892, Image 3
rr-ltji SSuwit:?-A.i izeijjor. itmortfttfenr S t I b ft i f n n t it i fl Vchror: Nun habt II nur Hilf iiioiiluhrti itlUMllll'Vf genannt, Pserb, dis, idiaf, Hund, Kaue :e. M oiutiit Ihr denn nickn mit du eine; es in struppig'' ist ftliniiiO'fl. "'.ilii M 1111 äAihhI, treibt sich ans Nachbar ,je hemm? Nun, Änlichen." Fiitz ( Ofiuiwm! ) : Das bin Mi!" r l l fl I o tvr: Feilte Tir nur, dir Bogel i Minen huben ueber Alle verdorben Sie: Weif,! In was, (diente mir i'i ni'ii itciu-u Hnl dann m'bvoinlu'ii nur meinen allf 11 nl Vocielsibeiulie! lf ii I ( rli 11 1 b i ii n fl. Frau (er zürnt): Das ist loirllnh zu nrii, B,i bell! 3o oft id) in bis Mitilif komme, (dniiien Sie axiii (Viifti'r bmaiK!" Modnit ichmppudi ) : Vllvr, giui' Frau, i' l'iif, iir kommen halt immer zur uiitechien "Int!" Urne iinnr Frau uub ihr kleine Slube bekommen in ihm m Haufe bis übrig gebliebem- Jli'iitaflSsuppf. .'Usbn Kleine benieiti, das) feine DiutUT mchl oiiftiii ren null zu essen, inrnil er gutherzig; M nllrr, Xu bnrfft filmn i,uihireu jetzt zumin,' ich' frfii'ii allein! W r o it r V r u n g, 3olb.il : Wer beu Sie mir nuch ewig neu bleiben? ül ochm: (iuitfi? 'Wer taun t5noi,-j für bie Einigkeit uerspredieu ! Soldat: Sagen nur also drei Wo dir ! W r Obs i äH I fi f r fl ehe n. Tn Mir: ,ie founeii's (ilaulnu, meine Tod)' ter ersetzt zwet Mädchen!" Herr : So 41 It i.üre bv Vn?" Mißglückte (5 n i f ch u 1 b i g n ii g, Cousine (zu ihrem gelter): Sag' mal lieber Mail, nun um wolliesl Xu eistenl lich gestern Nachmittag uidil mit uns ms IS im zei t stellen ? Stiibtofu: Weit ich ,t,ur selben Zeit aidi im (sollest hatte sein sollen! i a ch f u ii b i st. Wie beifil boch gleich bie il.li'etMAiiIll von 5slnn," Lifel te?" ttomptieintr, glaub' ich:" V ii f o n i ( d e r B e f ch e i b, Pa pn: Sfa, Kobert, Xu rauchst schon eine (iiaarre?" Sotindien ; Nun, Pa pa, iveuister alt eine (min man bvdi nicht raudien !" VI ii f b r r S d, m i e r e. Xirettovut (Aiistlcid) St'iifjleuff ): o ist be Vlpfel sur ben ii)itft?" Inlpiienl utib Sdiiiufpieler: Xen bnt ber ItU stefref (en, weil er beute keinen itforfdiufi friert lial!" (f i u t nette W e m e t n b e. HU (d)of: Unb liMiriini liiitleu Sie Ihren Herrn Pjarrer gern ans ber Äeniembe ine ? ,iiler ber Xepulalivit : üt ist uns bvdi gar zn wenig saust ! benken sich E re bisdwflidie Knaben : In zwei Ialnen bat er sdii drei Kanzel bnrchste stampft ! Eine st u t e 5 e e 1 e. Srfmnber meister: ,,a, nun Iiiiin idi aber idt lauster auf Weib warten, ji'ljt niufi ich sie uevfliisteii." Stnbenl ( Jurist f : Ja! enii's nid t nnbers gebl ! Xamii Sie aber nidll och mebr Uvsleu l,beii, 1H id, Linien gern bie laste auffetzen," Im X sei, Wächter, ioas ist benit baö? Xie HaiiSlliiir stellt nicht auf!" Aber Sie Iwb'n jn'ii Horfziilier in ber Hand !" E i X ii i p s e r. chiuub! (befscti 'I'iiluere iieftienett silib ) : ,,Wa tliaien Se jetzt, Herr ivarvn, luenu e stedlen in meiiiiT Haut?" Sl'stfdjeii llät id) midi." Im S eebab, Rriinlein, weitn Sie in' Uilnffer fielen unb idi zöiC ie tenni - würben Sie Ihren ebenere! ter mit I liier Hanb bestliiden ?" Wo ,fu solche Uiiiftaiibe? Wenn ie eine ran über Waffer kalten sonnen, so er reichen Sie Ihr Ziel bei mir auch auf Irodeneni Wege," I nb i v ib ii e I l e r S 1 anbpiinkl, Professor: Ich bitte, Herr aubibal, mir zu faste, wer zuerst die Entbeckiiiig gemadii bat, das, die 15'ibe sich drehe." antidal ( ad, einer peilid,en Pa se): 'oali!" H 0 di st e Artigkeit, Xenken Sie sidi nur, Fräulein Alberliiif, als ich neulich von Ihnen forlsting, bin ich auf der Treppe aussternlfdil und kvpsii der kiniiiileraeviirielt!" Adi, wie mir das leib thut! Sie daben sich boch nicht sehr wehe ge lli.iii?" O bod)! Aber was macht das ans? Bei Ihnen, mein guädistftes ftriiulein, bie Xreppe binunlerznfalle, kann für midi, ber idi Sie so hoch verehre, nur ba grofite Bergnitgen fein!" IM e tn ii 1 1) 1 i ch. Postbote: Na, ich konbolire, Herr Pieper, Ihre Zrau kommt wieder! Herr: So, daö wissen Sie boch nicht! -Postbote: Na, na, soll ich Ihnen die Postkarte geben, wo's b'rmif steht? Die praktische Elfe, Elfe (ihre ängstliche Tante beim Äewilter tröstend): ffiirchle Xich nur idil, beun wenn der Blitz einschlägt und es brennt, dann klettern wir ziim Fenster hinaus und zuletzt der Papa mit der Feuerver sicherung ! Schlauer Junge. Kleines Mäddien: Bon wein laft Tu das viele (.Meld' leinet Tick: Po Pa und Dia, und Onkels und Tanten und an deren Renten, Ich sagte ihnen, ich wollte es den armen Heiden geben. S)l. M. : Werden bie Heiden e bekonimen ? Tick : yies, die Heiden, welche die Aireerackers machen. Doppelsinnige Nritik, ffrernder (entsetzt) : Wer brüllt beim hier so? Hausherr: Das ist meine Tochter, die übt fidi int vloratursingen i denken Sie, mit dieser Summe ist bis Maschen nicht !r die Oper eugagi.l worden! ftrember: (im schreiendes Unrecht ! Bergaloppirt. Richier: Ge, stehen Sie, den Revolver gestohlen zu haben? steklagter- Ja, ich wollte mich er schienen 1 Richter: Warum nicht gar, Sie ha. den ihn ja verkauft ! nstek'.agter: Allerdings -aber nur, um nur dafür bie Patronen anschaffen zu können! Ma 1 i t i ä t. Haben Sie schon einmal glücklich geliebt? Nein, ich bin noch edig! Anzüglicher Vergleich, Be zirksainlmann (auf Bisitaiion): ...TaS ist wahr, liebe Leute, plagen miis,t Ihr Euch sdion; aber wir Beamte haben' auch nicht leicht wir haben Nopsaroeit; die ist noch viel schwerer davon versteht Ihr nichts! Bauer: Ja, 's feil kenn' i' scho' auch, das, dees hart iSl D'rurn schütteln auch unsere Okhs'n allemal d' Kopf, wenn i' ihna 's Joch ausleg'I Ahnung. Neffe: Ich muf, ein mal wieber zu Dir kommen," Onkel: O Mott. Tu niiißt; wer drangt Dich denn?" Moderne Hausfrauen. Freundin : Nun, Emma, was studirst Du den so eifrig im Kochbuch?" Junge Frau : Ach, die dumme Köchin bleibt so lange aus und mein Mann möchte gern einen Retlig essen und nun finde ich im ganzen Kochbuch kein Wort darüber, wie er gekocht wird." Da beste Zeugnis,. Student Bummel, der durch alle Examen mehr rnals gefalle,, ist, erzählt immer mit Stol,. das, bas befle ZeugniK, welches er je erhalten, fein mpfzengnis, war; dort Kiefi es nämlich mt Erfolg!" ! a f e r n e n h v f b l ii t h e. Unter minier: Jetzt fleht ber Heil wieber da und reisn das Maul auf wie der alle Menelans, nachdem ihm feine Helene nach Paris diiich.iebrannt lv.ir.'' Entschuldign g, Richter : Jetzt flehe S,e schon imeder wegen Körper Verleitung angeklagt vor nur! Nonnen Sie fidi beim gar nicht bessern? Xi(b: Ja schau' Sie, Herr Wirfüer, idi bin hall so ein schrecklicher OVu'ohn heil-.Miiensch! 11 ii ii o t h i g, Treiber: Aber, Herr, Sie zielen ja gar indü ! Sviiiiiagja ger: OKo das aitcki nocki: id, habe ge nug aiii,upa,ieu, das, mir das alte Xing von Weioebr nutl springt ! i n d e o I o g i k. Baier: Xie atze inadne ein järnntedidie (Uelicul letzie Nadit," Xei kleine Arnold : ewis Pater, Ich glaube, seit sie den Uanarievogel aufgefressen, glaubt sie auch, baß sie fin gen kann," rrulfchc Mrttlt im der ,,Vr,o." Jindi beu Vob: ub ;)iiil)me-5bepesd;e der lieimisckien Presse über die Sänger j fahrt oes Neiv florier Arion" in Xenifdiland möge auch eine Kritik ans der libfcba,t" über das Berliner E vi ert des Arivn" in der Plulbar mvnie ihren Platz finde, Xie banpt fachlidiflen und die gesangliche Veiflun gen betreffenden Stellen find folgende: AIS die New Yorker Säuger erschienen, ,,i füll dreSS" mit farbigen Nosetten und erlidien Olvlbmiiiizdie als Per emsabzeidien i uopsloch, erhob sich brausender Beifall, Ter uirde nach starker, IS zum Befdiluf, des Zuges, der ivohlgc,ahie U t aktive Sauger imi faflte, das Slirueubanner be Vereins hereingetragen und znm Willkouiiuen Hock, von der Orgel herab von dem stattlichen Fahiieuirnger gefdiiveukl loard. Und noch stärker ward er, als fdiliesilich Herr van der Stck?n, der vlumiidie Xirigeul des Bereins, an fein Pull trat, eine vornehme Erscheinung mit langem grauen und bereits stark getidneten SUinftlerhnar. Im Schu bettfiheit Psalm bliesen unsere Garde hvbviften bei, Sängerdivr ieber. unb r die Harfe klang fdiiidster bind, um so mehr war man ans bie a eapella" ivorträge gefpa!. Xa ergab fid, den, beifj der Arion" zahlreiche iid wohlklingende Teitöre bat : bie Bässe stehen dahinter zurück. Der Ebvr tntoiiirt reiner und hält die Stimmung vorzüglich. In der Stmi ftelei dnamifd,er Sdiattirnngen nb im (äiijeliiben ppp. nimmt er' nicht nur mit unserer Liebertafel" aus, er überbietet sie vielmehr noch: audi bic Nhuihmik und nmsikalifdie Phrastruug ist sehr sauber. Worin bie Net,' Vlor er aber ben Berlinern unterlegen sind, da iit die reine und deutliche Aus fpradie: sie nehme die Bokale burdi weg äufierst hell, und unter bc ioso nanieit niadien sich die viele scharfe S liftlirbig. Etwas Ergieifendes, fast Nülirendes war's aber bod), aus beut Muübe der üaubslcute uub Staunn verwandten von diiibe Her, wenn auch mit unverkennbar jreiudläubisdier Bei misduiilg, deiüsche Töne und deutfdie Vcitttr u Hvrett. lim aber liefen die Tciitid, Amerikaner i ihre,, Gesängen vermissen! bie herzhafte und selbst bewußte Maniiliastigleit, Für Stolz, rast und liefe Euipfindimgen habe.i sie kein Register, lvvl! aber für Eiiipnud samkeit und Süßlidikeit, und das ner vöse, rastlose Wesen des Amerikaner thiiins zappelt aus jedem RlintHmus hervor, !ei taugfnui krafibeiviißleS Aiiidiioellen und Anhalten des ToncS dafiir ein schroffes Sforzatv, das, so bald es hervvrgeftoszeu winde, gleid, inm im Winde verhallt." Ttv sterbende elelrte. vvii 'Zlicvi'iilft i'trvji. us seine Verantwortung. ,'1 U 1 1 I Professor Grniidliiig, der Ivellbe rühmte Gclchrle, lag ans dein Sterbe: bett und ii in ihn waren aus feine Wniikdi seine Sdiüler und freunde ver sammelt. Bleich und zitternd, aber energisch wie immer, hatte sicki der große Man bei ihrer Ankunft aufgerichtet. Id, will idil von der Well abschei den, wie ein Spießbürger, meine Her ren!" hatte er sie angeredet. Mein Lebenltdit ist am Erlüsdien, aber bis zu feinem allerletzten Auiflackcrn soll bas selbe eine Leuchte der Wissenschaft fei. Ich werbe nieinen eigenen Fall, mein Sterbe, von Sekunde zu Sekunde niit fd,,rfci Auge, ganz objectiv beobadilcn und Ihnen all meine Wahrnehmungen gewissenhaft mittheilen! Xie Perfam titelten hatten beifällig gc nickt, aber dann waren sie im eifrigsten Gespräch vom Hundertste nitf Tau sendste gerathen und hatten ganz den cigentlidien Zweck ihres Kommens vcr gessen. Plötzlid,, mitten in den gelehrten Er örtemngen, schloß ber Professor die All sten und sank mit einem Seuszer des Schmerzes und ber Erniattung auf sein Rissen zurück. Eine Weile hörte man nichts als seine sck,weren Athemzüge, dann aber niurntelte der Sterbende: O, meine Freunde! Wie wunderbar wird mir zu Muth! Ich siihle mich klein uns immer kleiner werden und mit den zaghaften Schritten eine Kinde geh' ich durch ein finstere, grauenvolles Thal. Und wie meine Gestalt die ciuc Kinde geworden ist, so ach mein Geist, Ich sauge an, mich zu fürdilen in dieser Fin fterniß und meine Schmerzen ertrag' ich nicht mehr wie ein Mann. Oh, Oh! Ich kann es nid,t beschreiben, wie bange mir ist und wie sehr ich leide!" Herr Prozessor! Herr Professor!" unterbrachen ihn seine Freunde. Aber er hob beschwörend bic Hand mit den Wor tc: Still! O still! Jetzt seh' ich einen Tiern in dieser Nacht! Er kömmt na her! - Es ist eine leuchtende Gestalt, die Gestalt einer Frau! Ich höre sie mei nnt Name,, rufen, wie ihn bie Mutter ztt rufen pflegte: Häuscheu! Häuschen!" Ich eile ihr entgegen, so rasch bie kleine Beute mich trage,,! -ie beugt sich zu wir nieder sie nimmt mich aus den Arm und jetzt ist aller Sckimerz unb alle Angst vorüber !" Herr Professor!" riefen die Unifte hcndcn willig, das find kindliche Phantasten! Xas sind nicht die ver sprock,cncn wissenschaftlichen Aufschlüs se!" Aber sie erhielten keine Antwort mehr. Professor Gründling, der weitberühmte Gelehrte war todt. In einer derle'tztett!ädle gegen Eins begaben sich fünf Weiße und ein Neger nad, dem Gefängnisse des Eonnty Xrew inMonticello in Arkanfas, holten den Neger Eugene Baker ans feiner Zelle. fd,leppten ihn eine Strecke weit hinweg, banden ihn an einen Baum und erschossen ihn. Baker Halle mit feiner Familie im Eouuty Ashlei, gewohnt. In einer Nackst in der vorigen Woche verluugte ein Bolkshnuse Einlaß .n fein Haus und versuchte, als dieser verwei gert wurde, die Thüren zu sprengen. Dabei erschoß Baker einen gewissen Joseph Priest und wurde deshalb ver haftet und von Priest's Freunden er schössen. Die Mörder werden ver folgt. Xe. Banquier Ignatz Zehupfeunig war ein Emporkömmling i,nd nicht langer als Jahre waren 'S erst her, daß er iw,l als Lehrling hinter den er l'l:i,'ele:t Fenstern eines rrbaraiiidi n Kramladens gestanden, Diesem ein Loth Easfe abwiegend, und Jenen, de S ruptvps jiillenb. Iie ganze Ztadt wußte und nur Zehnpfeunig alle: Halle e-. vergelte. Mit ebei Taiiienb, um da sich fein Beriuvgen, halb burdi eine gliidlidie Börsenspekulation, bald durch irgeub einen nubent Znfull vergrößerte, mist ZeHnpfeiliiist bell Kopf höher und wenn es heute noch Leute gab, die er nicht über die Schultern ansah, so mochte tan diese getrost um zehn Stufen liniier I H iea, als ihn selbst. Die Geseilichast iti".t;!e bei, reichen Banquier einen Parvenü", wählend er sich selbst gern als self made man" bezeichnele. Sein seiner Kops, sei Spekillatio-geisl Halle ihn, sein Benuvgen erworben; daß er ,n den dummen Bauer gehören könne, die die dicksten Kartoffeln haben, fiel ihn, nicht ein. Wenn Zehiipsennig ein Talent besaß, so war es das, seinen Reick,!l,uui i möglichst auffallender Weise zur Sdau zu tragen Seiitc Pferde waren die stolzesten bc ' Stadt iid zu seine Abcudeirkelu wußte er uidl nur die Ercuic der Gefellschasi her anzuziehen, auch Leuchte ud Eapaei löten auf dem Gebiete ber Kunst und Wissenschaft tm,leii nicht iehlen, Ter Bangiiier Zehupiennig machte ein Haus, wie es des dreifachen Tkalerutillionars iviirdig war. Es war heute S.tiittivvd,, ber gewöhnliche EmpianSabeub in beut Bauanierhanse. Trevpaus, treppab rannten re,d gallvnirte Diener, die aus behandschuhten Handen schwere silberne Schussel schleppte, und köstliche Wöhlgerüihe drangen ans der Küche i das Privaieoaiploir Zehiipfcuiiig, wo sich dieser mit seiner Ehehälfte, einer rcid, aufgetakelten Xfliue, in lebhaftem Zwiegespräch befand. Es mußte ein ziemlich iiiierauicklichcs Ihcmn fein, bas Zwischen de beibenvcr qanbclt ivurbc, beun ber Banauicr raunte aufgeregt in betn kleine Raunt auf und ab, ivährcnb sich die Braue seiner Gattin in möfi'ickjft zorniger Weise zusammengezogen hatte. ES war Überhaupt eine Thorheit von Dir, baß Xu diesen Besuch angenommen hast " sagte sie. ,, Es ist doch im merhin mein Bruder," warf der Ban guter ein, Sie warf ihm einen veräckstlicheii Blick z. Dein Bruder, im, den wir uns sei! zwanzig Jahre nid,! gekümmert, ein Lnndwirth, ein Baner; id, hätte ttodi ntdstS dagegen, wenn wir ihn im Fa milieiikrcife empfangen hatten. Daß Du ihm aber in Aussicht stellen mußlest, ihn diesen Abend in die Gesellschaft einzu führen.... wir werden uns blauiirc, Jgaz Auf die hcfiig hervorgestoßene Worte gab der Bangiiier nnsäuglich keine Aul w.rt, den er blieb plötzl:ch vor seiner Gaitin stehen. Höre, Löiiise, id, habe die Dummheit nun einmal begangen, aber wir werden die Gefahr och abwenden können." Nun?" fragte sie gesauul, Zehiipsennig nahineinc Tpazierzaug wieder auf. Der Maler Täaiiierlc kommt doch?" Ter unausstehliche Mensch; aller diugsl" Und der Lieutenant Pimpciling ?" Er Hai nicht absage lassen." Wieder blieb der Banquier vor seiner Frau flehen. Loiiiie, mein, X Xi:!i mit diesen beiden Menschen i ei Gespräch iingc lasse hast, bist Xu jemals zu Wort ge komme ?" Nie, es find nnauSstehlichc Schwät zcr." Siehst Xu und nun höre: wir wer den meine Bruder zwischen die Beide placircit, Xorl ist er vollständig sicher. Weder der Malcr noch der Offizier wer den ihn dazu komme lassen, auch nur die gcnugneTumnihcit Hervorzubringen, Er braucht mir flillzuhalien und da wird cr schon verstehen," Die Gattin des Banauier kam ,,-cht dazu, ans diesen Bor schlag etwas zu er wiedcrn, beim eben öffnete sich nach kur zem Anlivpsen die Thür, einen Mann mit Hellem Haar und breiten Händen in ziemlich tadellosem Gesellschafisanzuge hereinlassend. Xu bist sdio fertig. Wilhelm?'' fragte der Banquier und ging ihm ent gegen. Seine Frau war sdion vcr sdiwuiidcu, als er den Bruder auf den Stuhl drückte. Tu wirst die Haule vollee" diesen Abend bei mir zusammen finden, Wilhelm, hörst Du, die, .Haute volle." Ganz wohl, Jgnaz." Der Banquier räufperle sich einige Male. Bist in den letzten Jahren wohl wenig in Gesellschaft gewes.n, Wil helm ?" Hm, Tu fürchtest wohl. ..." Ueber de Bruders Gesidst flog ein schnelles Lädicln, das jedoch versdiwand, als sich der Banquier umwandte. Da nicht, aber weißt D, es find da Leute .... und wenn tnait so vom Lande. . ," Jgnaz Zehnpfcitnig wurde immer ; verlegener, je mehr er sprach, endlick. schien er Muth zu faste. Höre, Wilhelm, c hat sid, da gerade gemacht, daß ich Dich zwifdien einen Maler iiub einen Offizier plaeiren kann te, gefcheidie Leute " Nun, und?" fragte der Bruder. Der Banquier stockte schon wieder. Tu wirst da gar nichts zu sagen brauchen, Wilhelm," platzte er endlich heraus; ihnen stet Reckst geben, zu Allein Ja sagen, damit kommt man am besten weg bei diesen Leuten!" Also zu Allem Jasagen, was sie auch sd;:vätzeu?" Aus weine Berantnxrtung!" Aus Deine Berantivortung '." Xie Gesellschaft war schon fast voll zähli?;, als der Banquier seinen Bruder zwischen bic beiden ans.,ewähllen Nach barn placirte. Die Vorstellung ging glucklich von Stalten. Tanu segelte Zehnpiennig an seinen Platz zurück, wo ihn ein bcsricdigler Blick seiner Gattin empfing. Die richtigen Leute für den Tölpel," flüsterte sie, er wird sich nicht hierhin zurücksehne!" Der Banquier nickte, Sie werden ihn nicht loslassen, die len Abend!" Beständig hielt er feinen Blick nach der andern Seite des Tisches gcrid,tet,wo die Nad,barn den Ankörnn, ling schon vollständig mit Beschlag be legt hallen. Die Sache ging besser, als er gedacht hatte; Wilhelm benahm sich in durckiaus würdiger Weise, wenigsten was das Stillhalte anbetraf. Bor 15 Jahren hätte er mir gute Dienste gethan, die Gläubiger abzuser tigen," dachte der Banquier mehrmal Er sah schön weniger hinüber, bie Sache ging ja anscheinend vortrefflich. Nur einmal wurde er aufmerksam, als der Lieutenant freundlich grüßend, fast dankend herüber nickte. Tann stand auch der Maler hinter feinem Stuhl mit dem verbindlichsten Lächeln von der Welt. Herzlichsten Dank, lieber Zehnpfen nii, haben Kunstkenner in Herrn Bru der; läßt sich auch besser handeln mit ihm wo wollen Sie's hinhängen?" Was hinhängt,,?" fragte ber Ban quier mit auinckuigeui Erstaunen. Nun mein letzies Bilb. über das ich mit Ihnen schon inehiere Male sprach ; bin mit Ihrem Her" Bruder einig ge worden über den Preis , , , , hallen ihn ja auch autönfirl , , , . übrigens prüch tiger Miiiirii, I!, Herr Bruder!" Der Banquier erwiderte nicht ; just sah er diübeu se neu Bruder aufstehen, dein er entgegenstürzte. Was ifi's u,i! dem Maler, , . , dein Bilde?" Ter blieb ganz ruhig, wie cr auch am Tische gesessen. Aha, das Biio, das er Dir für füuf taufeno Matt verlaufen wollte; ich habe ja" gesagt.... auf Deine Beiaiit Wort iiiiii." Fiinslc.ufeud Mai!," ackizle der Ban quier, und der Liculeiianl ?" Er hatte das unwillkürlich wie ahn uiigsvvü hinzugefügt, Der Lieutenant , , , , toollte er Dir nicht ickiott längst die beidca Apfelfchi, niel verkanten?" Diesmal war das Lä diel, das über des Bruders Geficht flöfl, so tiialitios, daß sich der Banquier umwandle. Zum Besten gehalten , , , von einem Bauer!" um, welle er, als er auf feinen Platz zurückging, tvitfiriffJic t r a 1 1 : n c , t m, u ii ii . I Rom wurde an, I, Juli in Ge qemuarlb: Ministers der öffentlichen Arbeiten, des Bürgermeister von Rom mib zahlreicher anderer Gäste, niilcr denen sich besonders viel Ingenieure aus aller Herren Ländern bcfandcn, die elektrische Krastüberlragung Tivoli Roin zum ersten Male in Betrieb gesetzt. Xie drei prächtige Wasserfalle, die der Teverone, ein Nebenfluß des Titzcr, bei Tivoli bilde! und die feit de a 'Alter thum wegen ihrer Schönheit hochbe rühmt find, wernen von jetzt ab als Ktaflquclle fir die elektrische Beleuch luug und Krafiversorgung Roms die neu. Die Anlage wurde von einer eng lisch italienische Gesellschast ausgeführt und siinltiouirt vortreislid,. Der Ein richtung der Anlage ist folgende: Bon den Wasserfällen de Teocrone werden in Tivoli icdis große Turbine,, in Be iveguug gesetzt und diese Turbinen ih rerscits dienen als Äctorei, für sechs Ximamo Maschinen, von denen die Kraft der Wosfersällc in elektrische Energie umgewandelt wird, iiier oberirbnche Leilnugsdrähle führen die eleflriidje Energie von Tivoli 'Mi Kilometer weit nach Rom an die Porta Pii, Xort wird die sehr hohe Spauiiuug des Stro nies durch Transformatoren verringert uud die schwächeren Ströiite in die oder irdische uud unterirdische Kabel ge leitet, die Kraft und Licht nad, den ver schiedenen Stadithcilen Rom bringen. Die Arbeitsleistung der sechs Turbiuen beläuft sich auf L-liiti Pferbekräfte, kann aber ohne erhebliche Mehrkosten auf das Doppelte gesteigert I, erden. Der Euer gicvcrluft bei der Ueberiraguug beträgt nur ! pCl, Am 4. 'AbcndS wurde imi ersten Male die PorlaPiaelckiriid, bclencktct. Ganz Rom strömte herbei, in baS nie gesehene Schauspiel zu be wundern. Die Borbereitniigen für die tiekirifclie Beleuchtung aller Hauptstra ßen Roms fii,d schon 10 loeil gediehe, daß im kommenden Herbst die Gasbe-leuchtuu-? in diifeu Slraßcnziigen einge stellt werden kann, Irin kleiite' riezc-vild aus dem i, onnnc int'l. Nach den Auszeichnungen eines alten Ur fchtveizers von R, R. Am , September l I! stouiiulen die Feuer und fiachteu die Wvefer in allen liberalen Re-ieren des Tchweizerlandes, den, neuen Bunde znm Gruß. Nach schwere, Ringen war erreicht, was kom tuen mußte. Aber in den Bcdier Freude fiel ei bilterer Tropfen; mit der deut scheu Bewegung ging'S zu Ende, sie war ' Herz getroffen. Wahrend die fchivei zciischen Schützen zum Fcsie nach Aarau zcgen, tcas eiue schiimuic Kunde ach der andern au dem Älorden ein. Die piälzifch badifckeRcvolutionsarme nahte der Grenze, zersprengt, in Truauiier, Ich war ei junges Blut, doch in Ge daulcit bei den braven Streitern; wir blutete da Herz ob ihrem Unaemack,, Denn von Gcschichlc fpradi man noch in den Sinken uud die Buben höricu mit blitzenden Augen von cenen, die in den Tod gegangen sur die Freiheit. Heul' macht man mchr Geschichte. Die Rebellen rückte näher, die Prcu ßen und ,'ie Reichstriippen waren ihnen auf iicu Fersen. Fiir die Schweiz lonnle Unangenehmes sid, daraus erge be ; sie decklc darum ihre Grenze, In unserem Wchrwifcn war noch Manches sehr idhllifch. Ein dreimal vierund zwanzig Stunden dauernder Afpiranleii lurs trug wir da LiciitenanlS - Brevet ein. Die Länge meines Körper mag mich milempfohlen haben; genug, die Ehre ward mir geworden und sie galt mir EimaS. Und mm mußte id, zur eidgc nössisdien Fahne. Sd,on die Uebersdircilnng der Kan tonsmarken war ein Ereigniß. Wir sammelten uns zu W. . . ; der hochmiir dige Bischof nahm eben die F.tmnng vor 11116 da er von der Mittagstafel sich nach der Kirche begab, hatten wir Spalier zu bilden und ihn, die übliche Ehre zu erweisen. Ich sah, wie meine Herren Kameraden den Degen in die Höhe hiel tcn und that gehorsam dasselbe. Tann kam der Fahncnschivur. Als ich die Schwoisiuger eiuporhob, diirdjricsclte mich ein heiliger Schauer; mir war, als sei ich Mann geworden. Zürich bereitete uns einen feierlichen Empfang. Zum ersten Mal sah ich hier in de Oberste ,icglcr strenges Solda tetigcficht und senkte dann deinüthig den nix Die militärische Sprache wimmelte noch von 'ranzLfische.t Brocken eine Wirkung der Sölduerei. Ich sollte die Bagage" besorgen, wußte aber trotz meiner Epauletten nicht, was da be deutete, bis mir die gute Frau Wirthin zu, Hecht" tftlärung gab. Kochkessel und Biancards" mußten oom Schiffe gchoU werden. Aber ivas verstand ich von Brancard!" Herr Lieutenant Bol ler führte mich zu den durch Scgeltüchcr verbundenen Stangen, meine Eorvee" Mannschaft griff zu und nun ging nach Enge, Borstadt und Zürich. In freien Momenten flanirle ich durd, die städtischen Gassen ; die Schildwachen vor dem Ziaihhau und der Honptwache präientirten das Gewehr vor m,r. In nietner Einfalt verstand ichs nicht. Ei Stiefelputzer, an dessen bessere Wissen ich appellirte, belehne mich. Stolz rich tete er, der in Holland gedient, sich auf und legte salutirend die Bürste an'sOhr. Nun ging mir ein Licht von mcini r Be deutuiig auf, ich tvuäis um olle drei Zoll und nahm den Stiefelputzer mit iu's Eafe Scheller, mich in die weiteren militärischen Mysterien einweihen zu lassen. Am nächsten Morgen marschirlen wir nach Wtmcrthitr. Herr Konimandant Pfau erwartete uns als Abgesandter der Eiilackstadt im Hirfdien" 'zu Töß und -elt eine pslriotische Rede. Es brauchte nicht viel, mich zu rühre; ich hörte die Wörter Sempach" und Morgarten" und das genügte. Wir haben den Mann nie vergessen, er war sehr liebenswürdig mit uns Urschweizern Endlich langten wir am Ziele an, im Dorsc Raiz. Nicht allzu fern, bei Ic steten drüben, kampirlen bie benlfdien Rebellen. Was ich "wu Politik, von Neutralität, von Landesgrcnzcn ud Kriegsbrauch wußte, a hätte reichlich Platz in der der kleiusten Nuß gehabt. Und so schleuderte ich denn mit der Nai vetät eines Knabe hinüber ins revolu tionäic Lager, Ein junger, fast dar! loser Offizier trat auf mich z. Ick, titnlirc ihn Herr Lieutenant" und in, Bewußtsein, n Range ihm gleick, ,z flelKii, wandte ich auch sogleich das trau lickie Du 31,, Tcr neue Kamerad gelci tcte wich zwischen de Zel, reihen hin und überall, wo er sich zeigte, trat der Voste uu.kr's Gewehr. Nach meiner Kalkül galt da Alles mir, ES war des Guten zu viel und ich verhehlte meinem Führer nicht, daß mir die Grüßen lästig werde. Eiii Lächeln, das ich jetzt nock, nicht vergessen habe, zuckle um seine nock, barilösen Lippen. Er hielt an und bc lehrte mid, freundlichcn Tones,' ein Theil des Grußes entfalle ans thu, -den General Siegel, Bor Schrecken fiel mir ber Tschakko vom Mopse Nach langen Unterhandlungen traten die Leute über; einige Tausend Mann Linicnlruppen mit dreiuuddretßig Ge schüttelt : voran zu Pferde der General slab, in feiner Mitte, die schwarz roll, goldene Schärpe um den Leib, mein gestriger Duzbruder! Unterm Befehl de Laiidwehrkom landanlcii Meyer entwaffneten wir das Korps; c schmerzte die Braven tief, es schmerzte auch mid,, für Fürsten Hand 'auger Arbeit verrichten zu müssen. Am Tage daraus erschien die von dem tapfern Willich kommaiidirte Arriere garde. In unseren eigenen Reihen hat teil wir Republikaner", die vorher in rohen Ausdrücken über die fremden Halluiikeii" sich ergangen. Mir ward die Ordre, dreiqiindcrt derselben nach Eglisau zu trauSportircii, Ick, hatte inz vischen nlitärischen Schliff ccwor ben, der nur einige Aulrilät verleihen sollte. Tod, es bedürfte dcrcn nidil, der grüne fck,weizerische Lienlenant fand vollen Gehorsam, Die Offiziere benahmen sich mir gegenüber musterhaft nilb Oberst Willid,, der midi in man chem Stück an ocn zu früh gestorbenen Hans Wieland von Bafel erinnerte, ge wann ick) in, nauercn Berkchr lieb. Ans dem Marsch erzählte ei mir von den Mühen und Kämpfen feiner Schaar. Ich fragte, ans den Stumpf einer Fahne deutend, vo diese so übel zugerichtet wor den. Da ließ er halten, der Fähndrich mit dem zcrsd,ossenen Symbol der deut scheu Freiheit stellte sid) vor mich hin und fpradi: Herr Lieutenant ! Bei Waghänscl haben wir unsere Schuldigkeit gethan; Bicle sind in dem ungleichen Kempf als Helden gefallen. Die Fetzen de Bau: ner find Zeugen unsere Muthes." Thränen schimmerten an feinen Wim Peru ud mich selbst übermannte die Rührung so sehr, daß Oberst Willich mir ernstlich zuredete, ich möchte als Soldat die Schwache bezwingen. Zu Eglisau wurden die Waffen abgc liefert. Der Tambourmajor sckileiiderte leinen Stock in den Rhein und Oberst Willich rief ihm zu: Das uädisle Mal sollst Tu einen goldenen Knopf haben!" Nun lrat der Fähudrich vor die Froi'l, knickte deu Fahneuftumpf vollends und ma- f ihn in den Strom, der seine Wel len hinunter nach der deutschen Hcimath rollte. Manche wandten sich ab, ick sah, tvic ihre Brust sich krampshast hob und senkte Züricher Post". c-'.ef chiiDtlicico nlur die (liolcia. In Ost Indien ist sie daheim, die fnrchlbare Seuche die asiatische Cholera cholera morbus," und ztkir sicher seit undenklichen Zeiten. Aber erst in diesem Jahrhundert trat sie daselbst als Episernie auf und erst in ls 1 7 war es, daß sie in Indien weit hin um sich griff und sid, aus benachbarte Länder, die Flüsse und Landstraßen auedehnte. Erst im Jahae im: erreichte sie ias iitieländische Meer und siaud an den Piortet, Europas und nicht vor 1S11.) schwang sie in eurvpäi chen Grenzgegen den, namentlich im russischen Gvuverne ineat Orenburg, die Tode Sense. Im nächsten Jahre wüthete sie in ganzRuß land, und ein weiteres Jahr darnach verbreiteten deutsche Eholera Epide mien (in Wien, Berlin n, s. v.) gewal ligr Entsetzen. In 1832 kam die Eholera oas erste Mal nad) London und von da nach Amerika, nämlid, nach Quebec. Direkt nach den Ber. Staaten gelangte sie erst 14; damals wurden New jork und New Orleans von ihr heimgesucht. In den zehn Jahren vorher war Europa ganz frei von ihr geblieben und damit auch Amerika; auf direklem Wege, über den Stillen Ocean, ist die Cholera nie zu uns gekom men. I4st und I8SU waren für Deutsch land schlimme Cholerajahre, wahrend lSL Berlin die äußerste westlick,e Grenze bezeichnete. Mit stellenweisen Unterbrednmgcn zog sich dieser Ber heerungszug bis iu's Jahr IS hm, Tann konnte Europa aufathmen tn ihrer Heimath erlosch die mörderische Seitckie nie wieder ganz bis 1805; in biesem und in folgenden Jahre werden viele Theile Teul,chland und Oesler rcichs wieder sdstinmi von ihr mitge nomiticn, zumal ihr auch der UtZer Biir gcrkricg förderlich war, 187:1 wurde wiederum, von Galizien aus, Deutsch land heimgesucht, und zuletzt hielt die Cholera 14 uub '5 in Frankreich, Italien und Spanien große Ernte. Die Ber Staaten sind inzwisckien so gut wie gar nid)t mehr vvn ihr gestreift worden. Eine neue größere Cholera seuche könnte aber für die nädfftc Welt ausstellung Unheil bringen, selbst ohne die amerikanischen Gestade unmittelorir zu berühren. Borsichts-Maßrcgcln gegen 5I,o Icra. Der Geiieral-Tlabsarzt Whman, der Aufsicht über den Marine Hospital Dienst führt, hat ein Rundschreiben an alle Wundärzte erlassen, welche an der Spitze der Quarantäne-Stationcn an Zer allantifdien Küste stehen. Er sagt darin, daß Nachrichten ein liefen vom Borwalten der Cholera int Kaukasus, im östlichen europäischen Ruß land, in Persien, Kalkutta und an der Westküste des rothen Meeres. In Rück ficht baraus unb für den -Fall weiterer Ausbreitung der Seudie liegt Gefahr vor bei Einführung von Lvmpcn, Pel zen, Wolle, Häuten etc. und von daraus angefertigten Kleidern aus jenen Gc gcnden. Kein Schiff, das folckie Artikel und ähnliche und keins, das von jenen Di stritten Einwanderer bringt, iarf in ei nem Hafen des Landes zugelassen wer den, wenn es nicht ein Konsular Attest, oder eine Bescheinigung von einem nrzt lichcn Beamten im Marine -- Hospital -Dienst, oder einen, Staats- oder Lokal Duarantaine Beainten der Ber. Staa ten beibringt, daß Schiff, Ladung und persönliche Effekten von Paffagieren in vorgeschriebener Weise desiufizirt wor den find. Die Desinfektion - Vorschriften find die, welche von ber internationalen Ge. fniidheits Konferenz zu Rom in 1885, aufgestellt worden find. Dieselbe be ziehe sich ans d i e S I ä r k e der Des Infektion bei den verschiedenen Artikeln und Personen, wobei die Dämpfe stets li! Grad Celsius (12 Grad Fahren keit) h;-.heii müssen. Die Mittel sind Karbolsäure nno Chlorkalk und Lns lang. Schwache Lösungen werden siir Desinsiziruiig von Personen gebraud,!. Mandic Artikel, namentlich sold,e von Leder, sollen zerstört oder öfters mit jenem Losungen gewaschen werden etc. Der Staats Sekretär wird a alle Konsul der betreffenden Distrikte die Notiz senden, daß hier die strengste Desinfektion der Güter von dort ud die strengste Quarantäne aller Paffa giere stallsindc wird, und baß sie mit allen gcsetzlidien Mitteln die Ausfuhr nach hier verhindern. Der General Stabs Arzt Wyman hat an ben Sckiatz Sekretär ein Sd,reibett gericknel bezüglich Desinsiziruiig des Gepäck der Einwanderer auf Elli Is land zu New Zvrk, wenn dieselbe ans den betreffenden Länden, kommen. Da für sollte sofort zwei oder drei große Räume eingeiidstet werden, Ivelckie auch für die Effekten von Personen erwe bet werde könnten, bie an Dipbthei a, Maser, Scharlach oder Blattern gellt teu haben. Endlich hat der General Stabs Arzt auch au die Aerzte auf Ellis Island, zu Philadelphia, Baltimore und Boston, welche die Einwanderer infpiziren, und an alle Quarantäne Beamten die Auf forderiiug geidiickt, mit größter Sorg: fall auf Entdeckung irgend eines Cho lera Falles auszugehen, und daß auf ir gend einen Verdacht hin der Sachvcr ständige Dr, K iugone sofort zu bernscit ist, welcher die gehörige bakteriolcgifckie Untersuchung nach dem Cholera Bazil Ins auslellen wird, TaS F raiiciilelien am ,so,"e Peters des roste. überladen. Das Bordertheil ihres Leibchens war mit Ebelsteinen gesdimückt. Sonderbar war die Anordnung ber In mein,. Sie stellten eine Doppeladler vor, dessen Flügel mit den kleinsten, sehr schlecht gesaßle,, Brillianlen gar irt ivare, Orden, Heiligenbilder, Talismane und Reliquien hingen zu Dutzenden und durdieiiiauder längs des Ausschlages ihres ! leides, ud wenn sie ging, klapperte Zille sürditerlidi zu simcn. Der zürnende Bes. Ueber das Frauenleben am Hose Peters des Großen giebt Bernhard Stern in der K öln. Ztg." niandierlei Anssdiliisse. Bor der Zeit dieses Herr sckiers war das Loos der Frauen am russischen Hofe äußerst traurig. Die armen Geschöpfe durften selten anders wo hin, als iu's Bad, in die K irchen und die Klöster und zu ihren Bcttvandten, und auch dann nur völlig verhüllt. Selbst bei den Mahlzeiten im eigenen Hanse durften sie wenn Fremde anwe send waren, uickit erfdieineu. Nur in seltenen Fällen, ivcnn der Haushcrr ei nein Gaste besondere Ehre anweisen wollte, rief er vor der Tafel feine Gat tin oder feine Töchter, damit sie dem Fremden einen Kuß und ein Sd,äl dien Schnaps schenkten; dann aber mußten sie sofort sich wieder ziirückzie hcn. Plötzlich trat ein Umschwung ein ; in den, Lande, wo die Frauen die Sklavin neu ihrer Männer waren, riß eine Frau dieANcinderrfchaft an sich die Zarewna Sophia -illexejewna. Zwar währte ihre Herrschaft nur kurz, aber ihr Stiesbru- der Peter sd,lug, was die Befreiung der Frauen betrat, die von der Schwester vorgezcichnetcn Wege an. Er befahl, daß die rnfsifdicn Frauen zunädist äußer lich den ausländischen gleichgestellt wär den, und ließ für sie deutsche, französi- fche, englische und holländische Kleider kommen. Die 'Modefragen erhielten damals eine Bedeutung, wie sie in keinem Zeitalter besessen haben. Neue Wege eröffneten sich für die, welche bloße Sklavinnen gewesen, und freudig folg ten die Meisten dem Wunsdie des Zaren. Doch soll es auch vorgekommen sein, daß sich Mand,e vor dem Zorn des am Alten festhängenden Ehemanne gefürch tet, und Peter mußte dann die Dame durch die Polizei zum Balle holen las fen. Um die Geselligkeit unter den Beam ten seines Hofes und den Bürgern der Residenz und um den zwanglosen Ber kehr zwischen Männern und Frauen zu befördern, führte Peter Bergnügunas Gesellschaften ein, dcnen er den Namen Afseiublec" gab. Auf diesen Assen, blees ginz es redst lustig zu, es wurde geraucht, getanzt, gesungen und die Frank hielten mit den Männern gier eben Schritt. Nebe,, den Asseiublecs gingen thcatralisckie Vorstellungen. Pe ter Schwester, die Prinzessin Nalalia Alexejeivna, schrieb für dieses Theater die Sckiauspiele in russischer Sprache, wozu sie dieSloffe theil derBibel, theils weltlichen Chroniken entnahm. Schau spieler und Musiker waren Russen. Der Komiker ein Offizier, mischte gewöhnlich seine eigenen Spaße, die mit dem Stück in gar keinem Zusammenhang standen, hinein. Zum Schluß trat ein Redner auf, der bie Moral der Geschichte er zahlte. Nitcki dem cittslimmigen Urlheil aller Reisenden de 17. und 18. Jahrh,!!, decis waren die russischen Frauen jener Zeit ganz hiibsck)e Geschöpfe. Nur hiel ten sie sich nicht für schön, wenn sie nicht ziemlich roth im Gesicht waren. Woll ten die Russen damals eine schöne Frau beschreiben, so sagten sie: sie hat eine lebhafte Nöthe, was das höchste Lob für ein russisches Frauenzimmer war. Und wenn die Natur sie nicht mit sol cher Zierde versehen hatte, so unter ließen die Russinnen es nicht, sie sich durch die Kunst zu erschaffen, denn sie schminkten sich unerträglich. Die Bau erndirnen ans der Landstraße, die Bell lerinne , in der Stadt bettelten nicht um Brot, 1 andern um ein paar Kopeken zur Schminke, Auch Beleibtheit galt als großer, beneidenswerter Vorzug. Sehr in Mode waren schwarze Zähne und Schönheitspflastcr in allerhand Fi guren, als: Blumen, Bäume, Wagen, Pferde oder andere Thiere. Die Jung fern flochten ihr Haar zumeist in zwei, auf den Rücken herunterhängende Zöpfe, an denen am Ende große bunte Quasten befestigt waren. D'e verheirathcten Frauen aber trugen ihr Haar unter ei ner Haube. Als die Frauen von Stande sick, auf Peters Befehl nach ausländischer Mode kleiden mußten, kam es häusig vor, daß manche sich nick;t darein zu finden ver standen, und man begegnete wohl einer vornehmen russischen Dame, die nach deutsdier oder französischer Sitte aufs Prächtigste in Damast gekleidet und mit Tressen, Spitzen und Bändern geziert war, dabei aber barfuß ging und ihre Pantosteln verlegen ,n der Hand trug, weil sie nickns damit anzufangen wußte. Selbst die Gemahlin des Zaren, Katha r na I,, die allerdings ans der Hefe des Volkes hervorgegangen war und nidst einmal zu lesen oder auch nur ihren Na men zu unterschreiben verstand, selbst Katharina madste in Bezug auf ihre Tracht oft die gröbsten Schnitzer und bradste den Zaren in die schlimmste Verlegenheit, so als sie im September 1717 den Berliner Hof besuchten. Tie Markgräfin von Bayreuth, die Sckiwe ster Friedrichs des Großen, giebt als Avgenzeugin ihn ihren Memoiren wahre Schauerdinge von Katharina's Unnta. nier zum Besten. Deren erstes Begin nen nach der Ankunft war, der Königin demüthig die Hand zu küssen. Das Auftreten der Zarin harte etwas Lächer liches, Ihrem Aufputze nach mußte man sie für eine Komödiantin halten. Ihr Kleid schien auf dem Trödelmarkt , gekauft zu sein, es war ganz altmobisch ' und mit Silber- und Metallfchaum Ueber de erneuten ls'ruch des Be suvs theilt ei Augenzeuge die nächste hettde lebhafte Sdnlderuug mit : Schon seit einigen Tagen wurde der Vesuv sehr unruhig. Sowohl in Allrio, als auch über deinAicheukrgel sah man einen slar kei, Feuerschein und es kam die Nach richt, daß der K rater große Bomben aus werfe. In der nacktsten Nacht war das Feuer an, Gipfel verschwunden, da-je , ge am Alrio aber vermehrt, es Halle sich hier nämlich, wie wir später sahe, ein selbslsländiger kleiner Krater gebil det, der im als Beulil fiir den Haupt krater diente. Dr, Gr. und ick, nindxrit uns Mittags auf den Weg dahin, waren um Ä Uhr in Resina, um l Uhr am Observaiorium, halb ,! Uhr sahen wir den kleine Krater vor uns. Er zisdste und sauchte, stieß in Zwi scheurä.iinen dickste weiße Dampfmassen au nd warf große rolhglüheude Steine hoch in die V'uft. Wir konnten bis ans utigesähr 5011 Meter ru ihn Herangehen, dann versperrten uns diefrisck, geflossenen Lavaniasseti den Weg, Ein breiter, schnell fließender Strom kam aus der Richtung des Kraterdiens und ver sdvtvaud hinter einem Trümmerhaufen, den er sich selbst aufgesdüttc hatte. Seine ganze Oberflüdie dampfte und er inackste einen Lärm, als ob man tnt.ie heitre Glasscherbe durcheinander sdsiit teile. Wir kehrten zurück, überstiegen das Lavafcld weiter nad) beut Observa toritim zu, wo es völlig erkaltet war, nd kletterten dann mit Hände und Füßen an der steilen Wand der Sviuiua in die Höhe. In dem Augenblicke, als wir den Kamm erreidite und aus der zunehmen de Dämmerung der Atrio hervortat, ch te, sahen wir die Sonne untergehe,,. Das ganze Land über Camaldoli und Jschia hinan goldig braun, daraus die zarten Linien von Inseln, Meeren und Gebirgen, von denen für gewöhnlid, nidst die Spur zu sehen ist. Unser Weg führte nun auf dem scharfen Kamme der Soinnia dahin, bis zu der nod eine halbe Stunde entfernten höchsten Spitze, der Pitnta Nalotte ( 1 100 Meter über dem Golf, Es Ivurde nun rasch ganz finster. Von unserem Fetsen aus könn ten wir da ganze Lavafcld Über sehen. Ich weiß nicht, ob ich noch je mals in meinem Leben einen Anblick von solch überwältigender Pracht haben werde. Von der Aiisbriichsstclle flössen in ge ivmidcncm Laufe acht Ströme hell leuck, tcitdcr Lava nad, allen Ridititngcu an einander. Am Anfang schmal und weiß: glühend, wurden sie wie Kometen gegen ihr Ende hin immer breiter und duiikier, um fdstießlich sid) in einem weitem Felde von leuchtenden Flecket, zu verlieren. Die Nad)t des Atrio erscksien gegen die scttrtgen trvme, deren einer 100 Meter fast senkrecht unter unseren Füßen endete, nur um so fchivärzer, und um die Gegen sätze von Licht und Finsterniß noch zn verstärken, war der Vollmond am wol kenlosen Himmel aufgcgaugcii und be schien den riesigen, gegenüber aufragen den Asdieukegel und die schwarzen Rand,masse, die er unter dumpfem Brausen ausfliest. Nur hin und wieser gab es einen be sonderen Krack), und dann sahen wir die glühenden Bomben durch den Qualm sdzießen, wahrend das kleine Kratcrchen im Atrio fast ununterbrochen und zierlich lote ein Jongleur mit seinen Leuchtkugeln spielte. Bis gegen In Uhr blieben 'wir da oben auf unserer Punta gebannt, fast ohne ein Wort mit einander zu rede, Tann suchten wir dem mondbeleuchtetei, Gral entlang unseren Weg nach dem Observatorium. Die Pikinger. Es unterliegt heule keine, Zweifel, daßdiealtenNoraiannen, diese geborenen Seefahrer, bereits 600 Jahre vor Eo luinbus das a,nerikanisck)e Festland ent deckt haben. Nachdem der Thränn Harald Harsogar die freiheitliebenden Normannen zur Auswanderung von Skandinavien veranlaßt hatte und diese es vorzogen, sich als freie und unabbän gige Männer in dem furchtbar rauhen und öden Island niederzulassen, drangen diese von hier aus noch weiter vor. Eriä, der Rothe siedelte sich 980 in dem bereits 87li entdeckten Grönland an, und sein Sohn Leis besuchte von dort ans Win land" die Küste Neuenglands bis Labra dor, die man wegen der dort vorgefunde nen wild wachsenden Reben so nannte. Thorsine Karlsfna versuchte g7 auch eine feste Ansiedlung daselbst zu gründen, welche sich jedoch gegen die Angriffe der Skrälinger (wahrscheinlich Eskimos) nicht behaupten konnte. Andere Islän- der drangen noch weiter nach Süden bis HOiiramannaland (das jetzige Carolina ) vor; doch konnten diese Fahrten ihrer großen Gefahren wegen leider nicht oft genug gemacht werden, und wegen man gelnden Nachßchubes vom Mutterlande versanken diese Entdeckungen wieder in die Nacht völliger Vergessenheit. Auch bic Ansiedelungen in Grönland gingen im 11. Jahrhundert zu Grunde, und die halbverschollene K unde von diesen war es, die erst Anfangs dieses Jahrhundert den dänischen Menschenfreund Hans Egede zu seinem großen Werke begeisterte die Colonisirung Grünland's wieder aufzu nehmen. Wenn man bedenkt, daß jene kühnen Männer ihre waghalsigen Fahrten auf allen Meeren, ja, wie wir gesehen haben, selbst über den damals völlig uubckani: ten Atlantischen Ocean in ihren kleinen, gebrechlichen Segelfahrzciigen unternah men, ja, daß ihnen höchst wahrscheinlich die Kenntniß derMagnetnadel völlig ab ging und sie ihren Kurs -also nur nad) dem Laufe der Gestirne richten konnten, so muß man wirklich von Bewunderung für den fröhlichen Mannesmuih erfüllt werden, mit dem die allen Vikinger, die Gesährten Erichs und Leiss, den unbe kannten Gefahren der unerrneßlidien Wasserlvüste entgegengingen. Ein Vikingerhäuplling wurde nach sei nem Tode mit seinem Schisse und der ganzen Ausrüstung desselben in's Grab gesenkt, wie andere Stämme dem lobten Führer seine Rüstung "und sein treues Schlachtroß mit in's Grab gaben. Die sein Umstanbe verdankt man bie genaue Kenntniß dieser Fahizeuge. Namentlich nordische Gelehrte haben sich eifrig be müht, dieselben nach den vxrhandenden Ueberbleibseln zu reconstruiren, und wir find deshalb über die allen Vikinger und ihre Lebensweise sehr genau unterrichtet. Doch wer waren die Vikinger und wie kam es, daß gerade sie von allen deutschen Stämmen sich mit fold,er Vorliebe und Glück der Seeschisssahrt widmeten? Wie so häufig in der Bölkergesdsichte, ist auch hier die Noth die Mutter der Erfindun gen. Duich mächtigere Nachbarn wur den gewisse teutonisd)e Stamme in alters grauer Vergangenheit au den furcht- bare nd wärmere Gegenden Denisch lands immer weile!, nach Norden ge drängt. Immer neuer Zuzug miS der Heimall) der Arier schob und drückte nach: die Angeln, die Sachsen, die Feie sei, Ivarscii die Norir.annen sihließlidi bis in die nnwirlhlichen Scharen und Fjorde Skandinaviens zurück. Später habe sich die Normannen furchtbar an ihren unfreundlichen Nachbar gerächi. I, heutigen Schweden und Norwegen zwang die Noth und die Unfruchtbarkeit des Landes die Normannen, sich auf den Fischfang zu lege : sie baute Kühne und spater Schisse, Xod, die Uebervöl kerinig zwang zurAnsivaiidernug. Unter selbslgeivälilleii Anführern zogen die jiin geil und kräftige, aber ichi seßhaften Männer des Stammes ans ihren Sckiif fen Hinan, mit fidi anzusiedeln. Der Widerstaud, den mau ihnen entgegensetzte, zwang sie zum Gevranch ihrer Wasieu. Sie ivaieti siegreich, underbeutelen Kost barkeilen ud sdiöne Weiber. So wurde'., aus de Laiidflüchiigeii, Heimathlosen kühne Abeuteum' und Rauher, Sie besiegten und knediletei! ihre alten Be dranger, die inzwischen nach Britauien niisgewanderlen Sachsen und Angeln Es war daher eir gewaltigerhistörifcher Schnitzer, wenn man die Sacknen ans Bikingeifchifsen nach Britauien fahren läßt. Dem, die Vikinger oder Nca mauuen, von den Sachsen Däne ge nannt, waren die siirditbarsten Feinde der Sachse. Nickit nur Britannien, nein, auch einen Theil Deutschlands, ganz Nordsrankreich, Italien, Sicilien. Griechenland, Nvrdajrika und die Krim waren lauge eit von den Normannen uuierjocht. Tie .Oügctviincr Ltnierikns. Es ist bewiesen, daß nicht der Herum stressende rothe Indianer der reinge borcnc dieses Landes ist sondern daß ihm vielmehr seßhafte und theilwcise ge sittete Bewohner vorangegangen find, ivelckie den Boden bepflanzt, Bergbau getrieben und von dnU'llle,zheiiieS bis zn den Prairien, von den großen See',, bi znm mexikanischen Meerbusen zahllose Denkmäler, au künstlichen Hügeln, Mauern und Festungswerke bestehend, hinterlassen habe; die Znljl dieser st.' wohner, von Professor Newberry Hügel baner genannt, muß nach den von ihnen stammende Ueberreste zn schließe, der Menge der gegenwärtig,! Einwoh ner dieses Landes gleichgekommen sein, Sie siihrten die Hänser ans Holz anßda sie die Maurcrei nicht kannten ; ebenso war ihnen der Gebraud, des Eisens un bekannt, und wahscheinlich besaßen sie kein anderes Metall als das Kupfer, das sie durch großartigen Bergbaubetrieb geivaimen. Die oft besichrtebenen Kupferbergwerke am Snperior - Sie müssen von diese Ureinwohnern Jahr Hunderte hindurch in Benutzung gewesen sein, da die alten Aushöhlungen nimmt liche Arbeiten des weißen Mannes in jene Gegenden an Größe Übertreffen ; zur Geioinnnug de Knpsers höhlte die Hügelbaner die Felle mit Feuer, Sleiuhäuiiuern und Holzschauseln an, drangen ober nie tiefer als 5o In so Fuß in die Erde ein. Zum Einsteigen in die Schachte dienten ihnen Baum stamme mit zahlreich hervorstehenden Aesten, die zur Bilduing von Slnfen ab gefchnilien wurden ; aus dcm Kupfer. das sie übrigens niemals zu sichiiielzen versuchten, fertigen sie Streitärte, Dolche, Mester, Piricmen tind Schmuck, achen Außer auf Kupfer trieben die Hügel bauer and, Bergbau ans Glimmer in den, heuligen Nord Carolina, auf Sei fenileiu im Alleghaal, Gebirge, auf Flinl stein in Ohio, auf Blei in Keutucku, und nachweislich haben sie schon in den ,ammtlid,eii letziqe Haupt Oelgegeuden Peiroleniuquelleu gebohrt; unter ande ren finden sich bei Titusville i Penn fylvanici, zahllose alle Bohrlöcher, welche Ä bis 3 Fuß tief sind und IG voer mrur gui ,1,1 lcymeNer haveii. Dieselben gehen durch das Schwemm land hindurch, aber niemals iii den Fels hinein ; eine dieser Ausgrabungen war 27 Fuß tief, mit Hol.zwcrl ausgekleidet ii ud mit einer atürwiichsigeii Leiter ver sehen, genau nach der Art der in dcn Knpseriiiiuen am Snpcrior-See gefuu denen. Die Ackerbau der Hiigelbauer bkschräukle sich hauptsächlich ans Mais; im ttcbrigcu pflanztet, sie auch Taback. An dem Inhalt der Grabhügel dieser verschollenen Geschlechter zu schließen, waren die Hügel bauer von mittlerer Größe, wohl gestaltet und in der Schädel bildiing den jetzigen Indianern nicht im ähnlich; in den etwas hervorstehen, Kinn backen saßen starke und regelmäßige Zäh ne, die jedoch in Folge des Zerrcibens stark kieselhaltiger Körnerfrüchte oft bis zum Knochen abgeschliffen erscheinen. Ihre Todten setzten die Hügelbaner wahrscheinlich mit großen Festlichkeiten bei, und nicht selten verbrannte man die Leichen auf einem ans der Mitte des Grabhügels errichteten altarartigen Ge rüste; Waffen, Werkzeuge, Schmucksachen und Gesäße gab man den Verstorbenen mit in' Grab. - Unter diesen Gesäße findet man oft Töpferarbeiten von be deutendem Geschmack und Gesdrick; die in den Hügeln gefundenen Waffen find selten von Kupfer, sondern im Allge meinen von Stein, und zwar sind die Pfeil- und Speerspitzen, Dolche und Stangenbohrer aus Feuerstein, die Aexle und Beile aus Griinstein gcfer tigt, i Stiele eingefügt und mit Kerben versehen. Die bei den Reste der Hü gelbauer angetroffene Schmuckfachen bestehen aus kupfernen Fuß- und Arm bändern, sowie Perlschnurcn aus Bcu sdeln, Kupfer ober gebranolem Thon; als Kleidnngsmaicria! haben den Liü- gclbaiiern jedenfalls Wcbstoffe gedient. ivann, wooiircy mio wie diese Ureiu wohner verdrängt wurden, davon kön nen mir uns ziemlich verläßliche Vor stelluiigei, machen; eine große Zahl der von ihnen hinterlassenen Tkitkmälcr sind Verlheidigiingswerke. An einigen Plal zen, wie z. B. im Thal des Cuyahoga bei Cleveland, ist jeder Landvorspruiig, der den Fluß überschaut, von einem Fort oder einer Citadelle gekrönt, woraus zu schließen ist, daß Diejenigen, welche diese uud viele andere Strecken de Mississip. pi-Thales bewohnten, in stetem Nantpfe um u,ir,uci,g.en 11,10 ra,tto,en Feinden begriffen waren; wettn man die Wände- rungen der verichtedenen Stämme des neueren Indianers verfolgt, so sinket man, daß sie vom Norden her kamen nd Jahrhunderte lang auf krummen und verschlungenen Pfaden siidwäns vorrückten, um bas eiuft von seßhaften, friedlichen und ackerbatttreibinden Bol kern geeignete Gebiet in Besitz zn neh men. Man hat bislana anaenommen. daß gänzliche Vernichtung ' da? letzte Schicksal des Hügelbauers war: dem entgegen läßt sich jedoch aus guten Gründe vermuthen, daß wir in den Natchkz und Mandat,, sowie vielleicht in einigen anderen Stämmen die mit telbaren Nachkomme,, der Hügelbauer zu sehen haben. Die erwähnten Stam me stechen in vielen Punkten von den zahlreicheren und eigenartigen indiani scheu LaiidkSbcwc'hncr stark ab; auch zeigen ihre Gewohnheiten und Künste, ihre Geräthschaileii und Baute eine auffallende Aehnlichkeit mit denjenigen der Hügelbaner, gel im Hanf, Kanin ein Hotel irgendwo sonst in feiern Lande kann dieselbe Dinge erzielen, wie die besten Häuser in Washington, Wie der Besitzer de Arliiigton Hotel" daselbst. Herr Röß. ler, jüngst einem Zeitungsmann erzählte, brachte ihm der Gras von Pari nd sein Gefolge in. Ganze ,; Leute -je ben Tag '.'7.r ei, Präsident Diaz von Mejieo :ioo, der Kaiser Dom Pedro von Brasilien 5l5i, nicht weit hinter diesen zurück stand der ehemalige Präsi deut BarnoS von Guatemala, der prin cipiell nie in. Voraus ad, ben Preisen fragte. Der Besitzer eines anderen Washitig loiter Hotels, dessen Reslanratio mit Vorliebe von den Gaumen Philosophen aus allen Theile"! des Landes besndjt wird, erklarie aus die Frage, wer seine besten Kunden seien : Die Eongreßmit glieder sind meine besten lokalen Knn de. Einer derselbe hat ei bequeme indeß ich! sehr geräumiges Zimmer im dritte Stock, sur das er mir monatlich K'ti .zahlt. Das ist sür das Zimmer allein, de ,1 mein Platz wird streng nach dem europäische Plan betrieben, Was sein Esse kostet? Hier ist sein Bitte für da heutige Diner: :t,8,i steht darauf. Das ist eine sehr bescheidene Mahlzeit; eui P111I Wein ist dabei, ader keine Ci garre, Weniger als ." den Tag giebt der Mann sur seine Mahlzeiten nickit aus, und er nimmt nur Frühstück und Mittagessen hier, wahrend er im Capital vefpen; 1111 Ganze,, zahlt er wir nicht weniger als t;7o deu Mvnal, Ich habe Andere, dir ei gut Theil höuer geeie; aber dieser Mitlitt uugesähr jfn Durchschnitt. Viele meiner Gaste brin gen cs nicht nur ans hohe Rechnungen fiir ihre eigene Person, sondern geben oft n och Eiln, Diners oder Soupers für eine Gesellschast Freunde und Freundinnen. Einen Cougießiuaim habe ich er kommt von New ;.'loif welcher mir seine gaiije Monalsdiüt, etwa 17, in Bezahlung seiner Rediiinng sür 30 Tage giebt. E anderer Staatsmann hat bei mir z ,vei Zimmer mittlerer Größe und zahlt dafür ohne M rren 10 die Woche. Mein geschätztester Gast aber kommt aus dem fernen Westen nd zahlt für fein Quartier de Tag, gleichviel ob er nur einen Tag oder ri Monate dableibt." Ein dritter Hotelwirth äußerte sich: Ich will keine tvohlfetlen Leute, und ich habe mid, stets an den GrundsaZ ge halte,,: Besser wenige im Hause, die hoch gehe, als eine Menge K roppzkllg. Daher brauche id, auch nie infolge Ueber füllniig einen Goldfisch abzuweisen," lliitfleil.illiiiig es russisckic Ha lcers. Washingtoner .Ootcllcvcn. Die Bundeshauptstadt ist ein theures Pflaster und die einigermaßen ersolgrei chen Hotelwiri he sitzen dort wieder Bo In ,oie desoptischer und eergisd,er Weise Peier der Große es unternahm, fein Volk zu resoruiircn, mag man da ranS entnehme, wie er mit einem Schlage die Zeitredmimg der Russen mit derjenigen der abendländisdien Welt i Einklang brachte, Rußland rechnete wie Byzaiiz von der Erschaffung der Welt und mau nahm au, daß dieser Akt ,Vii!i Jahre vor Christi Geburt am 1. September vor sick, gegangen sei. Man schrieb somit im Jahre liiü! das Jahr r07. Da erschien am an. September plötzlich ein kaiserlicher Ukas, in wel chem angezeigt wurde, daß matt Hinsort ich! mehr von Erschaffung der Welt, sondern von der Geburt EHristi an z rechnen habe, daß seiner das Jahr nicht uiehi c.11, I. Seplemör, sondern am 1. Januar beginnen weide, nd daß man am kommenden l. Jannr demnad) das Jahr 17110 zu schreiben habe. Tutz des Widerstandes der fanalisd,en Alt russc wurde diese Verordnung mit der größten Energie ausredn erhalten. Pe ter befahl, daß eine besondere Feier bei dem befohlenen Jahreswechsel stattzii finden habe. Außer den gottesdiciistli ck)kit Veranstaltungen mußte jeder Haus bcsitzcr sei Haus mil Tannen , Fichten und Wachholderzweigeu schmücken. Alle sollten einander zum neuen Jahre Glück wünsche nd Illumination, Feuerwerk und Festlichkeiten veranstalten. Die Bürger mußten mit Gewehrfeuer, die Vornehmen sogar mit Kaiionensalven das neue Jahr begrüße. Es gab öf seitlich ausgestellte Proben der an den Häusern anzubringenden Verzierungen, auch wurde genau vorgeschrieben, wie bescheiden situirte Hausbesitzer, je fünf oder sews, sick) zusamncnthitn sollten, um siir die Beleudstting Strohbündel, Theertoiiiiett und Fackeln zn beschaffen. Den, Zaren gelang es denn auch durch Androhung der schwersten Strafen fein widerstrebendes Volk zu seinen, Willen zu zwingen. Am 1. Januar ging ber Säkularisntionsprozeß vor sich. Zwei hundert Kanonen donnerten vom Kreml 1 Moskau herab, die Stadt glänzte in einem Fenermeer und in da Krachen der Geschützte knatterte das Äleinge wehrseucr der Bürger, Sechs Tage lang währte der Tumult, die Feste und der Jubel und erst am i. Januar fand die Feier mit ber großen Prozession der Waffcrweihe ihr Ende, In Gran d R a pid s in Michigan wurde dieser Tage ein verlüderlcr ehe maliger Berichterstatter der Washing ton Post" Namens Patrick Rvan als vollwichtiger Schwindler abgefaßt und eingesperrt Er z:b sich f.ir einen katholischen Priester au und trug auch priestcrliche Kleidung. Sein Vergehen bestand darin, daß er aus den Namen Bischof Foley in Detroit in Michigan Geiälfchte Checks ausgab. Er gestand ein, dieses Spiel schon drei Wochen lang getrieben zn haben. In Muskenon war e il,m in zwei Kaufladen gelungen, derartige wcrthlose Check fiir giiles Geld unterzubringen und in Grand Rapid versuchte er es noch einmal, um sich damit Reisegeld zu verschaffen, blieb aber damit hängen. Ein Streit in Carbondale, Jll.. woran sich vier oder fünf Leute bethei ligten nd wobei mehrere Revolver und eine Axt als Waffen beniivt wurden, endete damit, daß der Polizist Terrell durch einen Artliieb in den Kopf schwer verwundet, William Sanders durch mehrere Kugeltvunden tödtlich verletzt und George Nelson durch einen Axthieb zum lebenslänglichen Knüppel gemacht wurde. Zwei andere Leute kamen un verletzt davon. Baron Hirsch, der bekannte jüdische Philanlhropist, wird in Kurzem zu lan gerem Aufenthalt nach den Ber. Staaten kommen. Seine Glaubensgenossen in N e w 'l d r k weren ihm einen glänzen den Empfang bereiten, und als intimem Freunde des Prinzen von Wales dürften sick ihm sogar dieKrciscder Upper 400" öffnen, ein Genuß sehr zweifelhaften Werthes. In N e v a d a, Mo., stürzten zwei Zicgelgebaude an der Main Straße zu iainiuen. Der Coiiduetcur Frank Mcade, der in einem Zimmer der obere Stock weike schlief, stürzte mit den Trümmern in die Tiefe nd wurde auf de- Stelle gctödtel. Ein Feuer, das in der Backerei von Frau Per rg in B 0 d i e, Cala., aus- . brack,, zerstörte das Gebäude und jedes Geschäftshaus auf .beiden Seiten der Mainstraße, mit Ausnahme eines einzi gen, sowie eine Anzahl von Wohnhäu sern. Der Schaden wird auf ;o,l)0 geschätzt, die Versicherung ist nicht be kannt. Eine größere Anzahl der LOt, Bewohner ist obdachlos und es herrscht ziemliche Noth unter denselben.