Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, August 18, 1892, Image 3

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    rr-ltji SSuwit:?-A.i izeijjor.
itmortfttfenr
S t I b ft i f n n t it i fl Vchror:
Nun habt II nur Hilf iiioiiluhrti
itlUMllll'Vf genannt, Pserb, dis, idiaf,
Hund, Kaue :e. M oiutiit Ihr denn nickn
mit du eine; es in struppig''
ist ftliniiiO'fl. "'.ilii M 1111 äAihhI,
treibt sich ans Nachbar ,je hemm?
Nun, Änlichen." Fiitz ( Ofiuiwm! ) :
Das bin Mi!"
r l l fl I o tvr: Feilte Tir nur,
dir Bogel i Minen huben ueber Alle
verdorben
Sie: Weif,! In was, (diente mir i'i
ni'ii itciu-u Hnl dann m'bvoinlu'ii nur
meinen allf 11 nl Vocielsibeiulie!
lf ii I ( rli 11 1 b i ii n fl. Frau (er
zürnt): Das ist loirllnh zu nrii, B,i
bell! 3o oft id) in bis Mitilif komme,
(dniiien Sie axiii (Viifti'r bmaiK!"
Modnit ichmppudi ) : Vllvr, giui'
Frau, i' l'iif, iir kommen halt immer
zur uiitechien "Int!"
Urne iinnr Frau uub ihr kleine Slube
bekommen in ihm m Haufe bis übrig
gebliebem- Jli'iitaflSsuppf. .'Usbn Kleine
benieiti, das) feine DiutUT mchl oiiftiii
ren null zu essen, inrnil er gutherzig;
M nllrr, Xu bnrfft filmn i,uihireu jetzt
zumin,' ich' frfii'ii allein!
W r o it r V r u n g, 3olb.il : Wer
beu Sie mir nuch ewig neu bleiben?
ül ochm: (iuitfi? 'Wer taun t5noi,-j für
bie Einigkeit uerspredieu !
Soldat: Sagen nur also drei Wo
dir !
W r Obs i äH I fi f r fl ehe n. Tn
Mir: ,ie founeii's (ilaulnu, meine Tod)'
ter ersetzt zwet Mädchen!" Herr : So
41 It i.üre bv Vn?"
Mißglückte (5 n i f ch u 1 b i g n ii g,
Cousine (zu ihrem gelter): Sag' mal
lieber Mail, nun um wolliesl Xu eistenl
lich gestern Nachmittag uidil mit uns ms
IS im zei t stellen ?
Stiibtofu: Weit ich ,t,ur selben Zeit
aidi im (sollest hatte sein sollen!
i a ch f u ii b i st. Wie beifil boch
gleich bie il.li'etMAiiIll von 5slnn," Lifel
te?" ttomptieintr, glaub' ich:"
V ii f o n i ( d e r B e f ch e i b, Pa
pn: Sfa, Kobert, Xu rauchst schon
eine (iiaarre?" Sotindien ; Nun, Pa
pa, iveuister alt eine (min man bvdi nicht
raudien !"
VI ii f b r r S d, m i e r e. Xirettovut
(Aiistlcid) St'iifjleuff ): o ist be
Vlpfel sur ben ii)itft?" Inlpiienl utib
Sdiiiufpieler: Xen bnt ber ItU stefref
(en, weil er beute keinen itforfdiufi friert
lial!"
(f i u t nette W e m e t n b e. HU
(d)of: Unb liMiriini liiitleu Sie Ihren
Herrn Pjarrer gern ans ber Äeniembe
ine ?
,iiler ber Xepulalivit : üt ist uns
bvdi gar zn wenig saust ! benken sich E
re bisdwflidie Knaben : In zwei Ialnen
bat er sdii drei Kanzel bnrchste
stampft !
Eine st u t e 5 e e 1 e. Srfmnber
meister: ,,a, nun Iiiiin idi aber idt
lauster auf Weib warten, ji'ljt niufi ich sie
uevfliisteii."
Stnbenl ( Jurist f : Ja! enii's
nid t nnbers gebl ! Xamii Sie aber
nidll och mebr Uvsleu l,beii, 1H id,
Linien gern bie laste auffetzen,"
Im X sei, Wächter, ioas ist
benit baö? Xie HaiiSlliiir stellt nicht
auf!"
Aber Sie Iwb'n jn'ii Horfziilier in
ber Hand !"
E i X ii i p s e r. chiuub! (befscti
'I'iiluere iieftienett silib ) : ,,Wa tliaien
Se jetzt, Herr ivarvn, luenu e stedlen
in meiiiiT Haut?"
Sl'stfdjeii llät id) midi."
Im S eebab, Rriinlein, weitn
Sie in' Uilnffer fielen unb idi zöiC ie
tenni - würben Sie Ihren ebenere!
ter mit I liier Hanb bestliiden ?" Wo
,fu solche Uiiiftaiibe? Wenn ie eine
ran über Waffer kalten sonnen, so er
reichen Sie Ihr Ziel bei mir auch auf
Irodeneni Wege,"
I nb i v ib ii e I l e r S 1 anbpiinkl,
Professor: Ich bitte, Herr aubibal,
mir zu faste, wer zuerst die Entbeckiiiig
gemadii bat, das, die 15'ibe sich drehe."
antidal ( ad, einer peilid,en Pa
se): 'oali!"
H 0 di st e Artigkeit, Xenken
Sie sidi nur, Fräulein Alberliiif, als
ich neulich von Ihnen forlsting, bin ich
auf der Treppe aussternlfdil und kvpsii
der kiniiiileraeviirielt!"
Adi, wie mir das leib thut! Sie
daben sich boch nicht sehr wehe ge
lli.iii?"
O bod)! Aber was macht das ans?
Bei Ihnen, mein guädistftes ftriiulein,
bie Xreppe binunlerznfalle, kann für
midi, ber idi Sie so hoch verehre, nur
ba grofite Bergnitgen fein!"
IM e tn ii 1 1) 1 i ch. Postbote: Na, ich
konbolire, Herr Pieper, Ihre Zrau
kommt wieder! Herr: So, daö wissen
Sie boch nicht! -Postbote: Na, na, soll
ich Ihnen die Postkarte geben, wo's
b'rmif steht?
Die praktische Elfe, Elfe
(ihre ängstliche Tante beim Äewilter
tröstend): ffiirchle Xich nur idil, beun
wenn der Blitz einschlägt und es brennt,
dann klettern wir ziim Fenster hinaus
und zuletzt der Papa mit der Feuerver
sicherung !
Schlauer Junge. Kleines
Mäddien: Bon wein laft Tu das viele
(.Meld' leinet Tick: Po Pa und
Dia, und Onkels und Tanten und an
deren Renten, Ich sagte ihnen, ich wollte
es den armen Heiden geben. S)l. M. :
Werden bie Heiden e bekonimen ? Tick :
yies, die Heiden, welche die Aireerackers
machen.
Doppelsinnige Nritik,
ffrernder (entsetzt) : Wer brüllt beim
hier so? Hausherr: Das ist meine
Tochter, die übt fidi int vloratursingen i
denken Sie, mit dieser Summe ist bis
Maschen nicht !r die Oper eugagi.l
worden! ftrember: (im schreiendes
Unrecht !
Bergaloppirt. Richier: Ge,
stehen Sie, den Revolver gestohlen zu
haben?
steklagter- Ja, ich wollte mich er
schienen 1
Richter: Warum nicht gar, Sie ha.
den ihn ja verkauft !
nstek'.agter: Allerdings -aber nur,
um nur dafür bie Patronen anschaffen
zu können!
Ma 1 i t i ä t. Haben Sie schon einmal
glücklich geliebt? Nein, ich bin noch
edig!
Anzüglicher Vergleich, Be
zirksainlmann (auf Bisitaiion): ...TaS
ist wahr, liebe Leute, plagen miis,t Ihr
Euch sdion; aber wir Beamte haben'
auch nicht leicht wir haben Nopsaroeit;
die ist noch viel schwerer davon versteht
Ihr nichts!
Bauer: Ja, 's feil kenn' i' scho' auch,
das, dees hart iSl D'rurn schütteln
auch unsere Okhs'n allemal d' Kopf,
wenn i' ihna 's Joch ausleg'I
Ahnung. Neffe: Ich muf, ein
mal wieber zu Dir kommen," Onkel:
O Mott. Tu niiißt; wer drangt Dich
denn?"
Moderne Hausfrauen.
Freundin : Nun, Emma, was studirst
Du den so eifrig im Kochbuch?"
Junge Frau : Ach, die dumme Köchin
bleibt so lange aus und mein Mann
möchte gern einen Retlig essen und
nun finde ich im ganzen Kochbuch kein
Wort darüber, wie er gekocht wird."
Da beste Zeugnis,. Student
Bummel, der durch alle Examen mehr
rnals gefalle,, ist, erzählt immer mit
Stol,. das, bas befle ZeugniK, welches
er je erhalten, fein mpfzengnis, war;
dort Kiefi es nämlich mt Erfolg!"
! a f e r n e n h v f b l ii t h e. Unter
minier: Jetzt fleht ber Heil wieber
da und reisn das Maul auf wie der alle
Menelans, nachdem ihm feine Helene
nach Paris diiich.iebrannt lv.ir.''
Entschuldign g, Richter : Jetzt
flehe S,e schon imeder wegen Körper
Verleitung angeklagt vor nur! Nonnen
Sie fidi beim gar nicht bessern?
Xi(b: Ja schau' Sie, Herr Wirfüer,
idi bin hall so ein schrecklicher OVu'ohn
heil-.Miiensch!
11 ii ii o t h i g, Treiber: Aber, Herr,
Sie zielen ja gar indü ! Sviiiiiagja
ger: OKo das aitcki nocki: id, habe ge
nug aiii,upa,ieu, das, mir das alte Xing
von Weioebr nutl springt !
i n d e o I o g i k. Baier: Xie
atze inadne ein järnntedidie (Uelicul
letzie Nadit,"
Xei kleine Arnold : ewis Pater,
Ich glaube, seit sie den Uanarievogel
aufgefressen, glaubt sie auch, baß sie fin
gen kann,"
rrulfchc Mrttlt im der ,,Vr,o."
Jindi beu Vob: ub ;)iiil)me-5bepesd;e
der lieimisckien Presse über die Sänger j
fahrt oes Neiv florier Arion" in
Xenifdiland möge auch eine Kritik ans
der libfcba,t" über das Berliner
E vi ert des Arivn" in der Plulbar
mvnie ihren Platz finde, Xie banpt
fachlidiflen und die gesangliche Veiflun
gen betreffenden Stellen find folgende:
AIS die New Yorker Säuger erschienen,
,,i füll dreSS" mit farbigen Nosetten
und erlidien Olvlbmiiiizdie als Per
emsabzeidien i uopsloch, erhob sich
brausender Beifall, Ter uirde nach
starker, IS zum Befdiluf, des Zuges,
der ivohlgc,ahie U t aktive Sauger imi
faflte, das Slirueubanner be Vereins
hereingetragen und znm Willkouiiuen
Hock, von der Orgel herab von dem
stattlichen Fahiieuirnger gefdiiveukl
loard. Und noch stärker ward er, als
fdiliesilich Herr van der Stck?n, der
vlumiidie Xirigeul des Bereins, an fein
Pull trat, eine vornehme Erscheinung
mit langem grauen und bereits stark
getidneten SUinftlerhnar. Im Schu
bettfiheit Psalm bliesen unsere Garde
hvbviften bei, Sängerdivr ieber. unb
r die Harfe klang fdiiidster bind,
um so mehr war man ans bie a eapella"
ivorträge gefpa!.
Xa ergab fid, den, beifj der Arion"
zahlreiche iid wohlklingende Teitöre
bat : bie Bässe stehen dahinter zurück.
Der Ebvr tntoiiirt reiner und hält die
Stimmung vorzüglich. In der Stmi
ftelei dnamifd,er Sdiattirnngen nb
im (äiijeliiben ppp. nimmt er' nicht
nur mit unserer Liebertafel" aus, er
überbietet sie vielmehr noch: audi bic
Nhuihmik und nmsikalifdie Phrastruug
ist sehr sauber. Worin bie Net,' Vlor
er aber ben Berlinern unterlegen sind,
da iit die reine und deutliche Aus
fpradie: sie nehme die Bokale burdi
weg äufierst hell, und unter bc ioso
nanieit niadien sich die viele scharfe
S liftlirbig. Etwas Ergieifendes, fast
Nülirendes war's aber bod), aus beut
Muübe der üaubslcute uub Staunn
verwandten von diiibe Her, wenn auch
mit unverkennbar jreiudläubisdier Bei
misduiilg, deiüsche Töne und deutfdie
Vcitttr u Hvrett. lim aber liefen die
Tciitid, Amerikaner i ihre,, Gesängen
vermissen! bie herzhafte und selbst
bewußte Maniiliastigleit, Für Stolz,
rast und liefe Euipfindimgen habe.i sie
kein Register, lvvl! aber für Eiiipnud
samkeit und Süßlidikeit, und das ner
vöse, rastlose Wesen des Amerikaner
thiiins zappelt aus jedem RlintHmus
hervor, !ei taugfnui krafibeiviißleS
Aiiidiioellen und Anhalten des ToncS
dafiir ein schroffes Sforzatv, das, so
bald es hervvrgeftoszeu winde, gleid,
inm im Winde verhallt."
Ttv sterbende elelrte.
vvii 'Zlicvi'iilft i'trvji.
us seine Verantwortung.
,'1 U 1 1 I
Professor Grniidliiig, der Ivellbe
rühmte Gclchrle, lag ans dein Sterbe:
bett und ii in ihn waren aus feine
Wniikdi seine Sdiüler und freunde ver
sammelt. Bleich und zitternd, aber
energisch wie immer, hatte sicki der große
Man bei ihrer Ankunft aufgerichtet.
Id, will idil von der Well abschei
den, wie ein Spießbürger, meine Her
ren!" hatte er sie angeredet. Mein
Lebenltdit ist am Erlüsdien, aber bis zu
feinem allerletzten Auiflackcrn soll bas
selbe eine Leuchte der Wissenschaft fei.
Ich werbe nieinen eigenen Fall, mein
Sterbe, von Sekunde zu Sekunde niit
fd,,rfci Auge, ganz objectiv beobadilcn
und Ihnen all meine Wahrnehmungen
gewissenhaft mittheilen!
Xie Perfam titelten hatten beifällig gc
nickt, aber dann waren sie im eifrigsten
Gespräch vom Hundertste nitf Tau
sendste gerathen und hatten ganz den
cigentlidien Zweck ihres Kommens vcr
gessen.
Plötzlid,, mitten in den gelehrten Er
örtemngen, schloß ber Professor die All
sten und sank mit einem Seuszer des
Schmerzes und ber Erniattung auf sein
Rissen zurück. Eine Weile hörte man
nichts als seine sck,weren Athemzüge,
dann aber niurntelte der Sterbende:
O, meine Freunde! Wie wunderbar
wird mir zu Muth! Ich siihle mich klein
uns immer kleiner werden und mit den
zaghaften Schritten eine Kinde geh' ich
durch ein finstere, grauenvolles Thal.
Und wie meine Gestalt die ciuc Kinde
geworden ist, so ach mein Geist, Ich
sauge an, mich zu fürdilen in dieser Fin
fterniß und meine Schmerzen ertrag' ich
nicht mehr wie ein Mann. Oh, Oh!
Ich kann es nid,t beschreiben, wie bange
mir ist und wie sehr ich leide!"
Herr Prozessor! Herr Professor!"
unterbrachen ihn seine Freunde. Aber er
hob beschwörend bic Hand mit den Wor
tc:
Still! O still! Jetzt seh' ich einen
Tiern in dieser Nacht! Er kömmt na
her! - Es ist eine leuchtende Gestalt, die
Gestalt einer Frau! Ich höre sie mei
nnt Name,, rufen, wie ihn bie Mutter ztt
rufen pflegte: Häuscheu! Häuschen!"
Ich eile ihr entgegen, so rasch bie kleine
Beute mich trage,,! -ie beugt sich zu
wir nieder sie nimmt mich aus den Arm
und jetzt ist aller Sckimerz unb alle
Angst vorüber !"
Herr Professor!" riefen die Unifte
hcndcn willig, das find kindliche
Phantasten! Xas sind nicht die ver
sprock,cncn wissenschaftlichen Aufschlüs
se!" Aber sie erhielten keine Antwort mehr.
Professor Gründling, der weitberühmte
Gelehrte war todt.
In einer derle'tztett!ädle gegen Eins
begaben sich fünf Weiße und ein Neger
nad, dem Gefängnisse des Eonnty Xrew
inMonticello in Arkanfas, holten
den Neger Eugene Baker ans feiner
Zelle. fd,leppten ihn eine Strecke weit
hinweg, banden ihn an einen Baum und
erschossen ihn. Baker Halle mit feiner
Familie im Eouuty Ashlei, gewohnt.
In einer Nackst in der vorigen Woche
verluugte ein Bolkshnuse Einlaß .n fein
Haus und versuchte, als dieser verwei
gert wurde, die Thüren zu sprengen.
Dabei erschoß Baker einen gewissen
Joseph Priest und wurde deshalb ver
haftet und von Priest's Freunden er
schössen. Die Mörder werden ver
folgt.
Xe. Banquier Ignatz Zehupfeunig
war ein Emporkömmling i,nd nicht
langer als Jahre waren 'S erst her,
daß er iw,l als Lehrling hinter den er
l'l:i,'ele:t Fenstern eines rrbaraiiidi n
Kramladens gestanden, Diesem ein Loth
Easfe abwiegend, und Jenen, de S
ruptvps jiillenb. Iie ganze Ztadt wußte
und nur Zehnpfeunig alle: Halle
e-. vergelte. Mit ebei Taiiienb, um
da sich fein Beriuvgen, halb burdi eine
gliidlidie Börsenspekulation, bald durch
irgeub einen nubent Znfull vergrößerte,
mist ZeHnpfeiliiist bell Kopf höher und
wenn es heute noch Leute gab, die er
nicht über die Schultern ansah, so mochte
tan diese getrost um zehn Stufen liniier
I H iea, als ihn selbst. Die Geseilichast
iti".t;!e bei, reichen Banquier einen
Parvenü", wählend er sich selbst gern
als self made man" bezeichnele. Sein
seiner Kops, sei Spekillatio-geisl Halle
ihn, sein Benuvgen erworben; daß er
,n den dummen Bauer gehören könne,
die die dicksten Kartoffeln haben, fiel
ihn, nicht ein. Wenn Zehiipsennig ein
Talent besaß, so war es das, seinen
Reick,!l,uui i möglichst auffallender
Weise zur Sdau zu tragen Seiitc
Pferde waren die stolzesten bc ' Stadt
iid zu seine Abcudeirkelu wußte er
uidl nur die Ercuic der Gefellschasi her
anzuziehen, auch Leuchte ud Eapaei
löten auf dem Gebiete ber Kunst und
Wissenschaft tm,leii nicht iehlen, Ter
Bangiiier Zehupiennig machte ein Haus,
wie es des dreifachen Tkalerutillionars
iviirdig war. Es war heute S.tiittivvd,,
ber gewöhnliche EmpianSabeub in beut
Bauanierhanse. Trevpaus, treppab
rannten re,d gallvnirte Diener, die aus
behandschuhten Handen schwere silberne
Schussel schleppte, und köstliche
Wöhlgerüihe drangen ans der Küche i
das Privaieoaiploir Zehiipfcuiiig, wo
sich dieser mit seiner Ehehälfte, einer
rcid, aufgetakelten Xfliue, in lebhaftem
Zwiegespräch befand.
Es mußte ein ziemlich iiiierauicklichcs
Ihcmn fein, bas Zwischen de beibenvcr
qanbclt ivurbc, beun ber Banauicr
raunte aufgeregt in betn kleine Raunt
auf und ab, ivährcnb sich die Braue
seiner Gattin in möfi'ickjft zorniger Weise
zusammengezogen hatte.
ES war Überhaupt eine Thorheit von
Dir, baß Xu diesen Besuch angenommen
hast " sagte sie. ,, Es ist doch im
merhin mein Bruder," warf der Ban
guter ein,
Sie warf ihm einen veräckstlicheii Blick
z. Dein Bruder, im, den wir uns sei!
zwanzig Jahre nid,! gekümmert, ein
Lnndwirth, ein Baner; id, hätte ttodi
ntdstS dagegen, wenn wir ihn im Fa
milieiikrcife empfangen hatten. Daß Du
ihm aber in Aussicht stellen mußlest, ihn
diesen Abend in die Gesellschaft einzu
führen.... wir werden uns blauiirc,
Jgaz
Auf die hcfiig hervorgestoßene Worte
gab der Bangiiier nnsäuglich keine Aul
w.rt, den er blieb plötzl:ch vor seiner
Gaitin stehen.
Höre, Löiiise, id, habe die Dummheit
nun einmal begangen, aber wir werden
die Gefahr och abwenden können."
Nun?" fragte sie gesauul,
Zehiipsennig nahineinc Tpazierzaug
wieder auf.
Der Maler Täaiiierlc kommt doch?"
Ter unausstehliche Mensch; aller
diugsl"
Und der Lieutenant Pimpciling ?"
Er Hai nicht absage lassen."
Wieder blieb der Banquier vor seiner
Frau flehen.
Loiiiie, mein, X Xi:!i mit diesen
beiden Menschen i ei Gespräch iingc
lasse hast, bist Xu jemals zu Wort ge
komme ?"
Nie, es find nnauSstehlichc Schwät
zcr." Siehst Xu und nun höre: wir wer
den meine Bruder zwischen die Beide
placircit, Xorl ist er vollständig sicher.
Weder der Malcr noch der Offizier wer
den ihn dazu komme lassen, auch nur
die gcnugneTumnihcit Hervorzubringen,
Er braucht mir flillzuhalien und da
wird cr schon verstehen,"
Die Gattin des Banauier kam ,,-cht
dazu, ans diesen Bor schlag etwas zu er
wiedcrn, beim eben öffnete sich nach kur
zem Anlivpsen die Thür, einen Mann
mit Hellem Haar und breiten Händen in
ziemlich tadellosem Gesellschafisanzuge
hereinlassend.
Xu bist sdio fertig. Wilhelm?''
fragte der Banquier und ging ihm ent
gegen. Seine Frau war sdion vcr
sdiwuiidcu, als er den Bruder auf den
Stuhl drückte. Tu wirst die Haule
vollee" diesen Abend bei mir zusammen
finden, Wilhelm, hörst Du, die, .Haute
volle." Ganz wohl, Jgnaz."
Der Banquier räufperle sich einige
Male.
Bist in den letzten Jahren wohl
wenig in Gesellschaft gewes.n, Wil
helm ?"
Hm, Tu fürchtest wohl. ..."
Ueber de Bruders Gesidst flog ein
schnelles Lädicln, das jedoch versdiwand,
als sich der Banquier umwandte. Da
nicht, aber weißt D, es find da Leute
.... und wenn tnait so vom Lande. . ,"
Jgnaz Zehnpfcitnig wurde immer
; verlegener, je mehr er sprach, endlick.
schien er Muth zu faste.
Höre, Wilhelm, c hat sid, da gerade
gemacht, daß ich Dich zwifdien einen
Maler iiub einen Offizier plaeiren kann
te, gefcheidie Leute "
Nun, und?" fragte der Bruder.
Der Banquier stockte schon wieder.
Tu wirst da gar nichts zu sagen
brauchen, Wilhelm," platzte er endlich
heraus; ihnen stet Reckst geben, zu
Allein Ja sagen, damit kommt man am
besten weg bei diesen Leuten!"
Also zu Allem Jasagen, was sie auch
sd;:vätzeu?"
Aus weine Berantnxrtung!"
Aus Deine Berantivortung '."
Xie Gesellschaft war schon fast voll
zähli?;, als der Banquier seinen Bruder
zwischen bic beiden ans.,ewähllen Nach
barn placirte. Die Vorstellung ging
glucklich von Stalten. Tanu segelte
Zehnpiennig an seinen Platz zurück, wo
ihn ein bcsricdigler Blick seiner Gattin
empfing.
Die richtigen Leute für den Tölpel,"
flüsterte sie, er wird sich nicht hierhin
zurücksehne!" Der Banquier nickte,
Sie werden ihn nicht loslassen, die
len Abend!" Beständig hielt er feinen
Blick nach der andern Seite des Tisches
gcrid,tet,wo die Nad,barn den Ankörnn,
ling schon vollständig mit Beschlag be
legt hallen.
Die Sache ging besser, als er gedacht
hatte; Wilhelm benahm sich in durckiaus
würdiger Weise, wenigsten was das
Stillhalte anbetraf.
Bor 15 Jahren hätte er mir gute
Dienste gethan, die Gläubiger abzuser
tigen," dachte der Banquier mehrmal
Er sah schön weniger hinüber, bie
Sache ging ja anscheinend vortrefflich.
Nur einmal wurde er aufmerksam, als
der Lieutenant freundlich grüßend, fast
dankend herüber nickte. Tann stand auch
der Maler hinter feinem Stuhl mit dem
verbindlichsten Lächeln von der Welt.
Herzlichsten Dank, lieber Zehnpfen
nii, haben Kunstkenner in Herrn Bru
der; läßt sich auch besser handeln mit
ihm wo wollen Sie's hinhängen?"
Was hinhängt,,?" fragte ber Ban
quier mit auinckuigeui Erstaunen.
Nun mein letzies Bilb. über das ich
mit Ihnen schon inehiere Male sprach ;
bin mit Ihrem Her" Bruder einig ge
worden über den Preis , , , , hallen ihn
ja auch autönfirl , , , . übrigens prüch
tiger Miiiirii, I!, Herr Bruder!"
Der Banquier erwiderte nicht ; just
sah er diübeu se neu Bruder aufstehen,
dein er entgegenstürzte.
Was ifi's u,i! dem Maler, , . , dein
Bilde?" Ter blieb ganz ruhig, wie cr
auch am Tische gesessen.
Aha, das Biio, das er Dir für füuf
taufeno Matt verlaufen wollte; ich habe
ja" gesagt.... auf Deine Beiaiit
Wort iiiiii."
Fiinslc.ufeud Mai!," ackizle der Ban
quier, und der Liculeiianl ?"
Er hatte das unwillkürlich wie ahn
uiigsvvü hinzugefügt,
Der Lieutenant , , , , toollte er Dir
nicht ickiott längst die beidca Apfelfchi,
niel verkanten?" Diesmal war das Lä
diel, das über des Bruders Geficht
flöfl, so tiialitios, daß sich der Banquier
umwandle.
Zum Besten gehalten , , , von einem
Bauer!" um, welle er, als er auf feinen
Platz zurückging,
tvitfiriffJic t r a 1 1 : n c , t m, u ii ii .
I Rom wurde an, I, Juli in Ge
qemuarlb: Ministers der öffentlichen
Arbeiten, des Bürgermeister von Rom
mib zahlreicher anderer Gäste, niilcr
denen sich besonders viel Ingenieure
aus aller Herren Ländern bcfandcn, die
elektrische Krastüberlragung Tivoli Roin
zum ersten Male in Betrieb gesetzt.
Xie drei prächtige Wasserfalle, die der
Teverone, ein Nebenfluß des Titzcr, bei
Tivoli bilde! und die feit de a 'Alter
thum wegen ihrer Schönheit hochbe
rühmt find, wernen von jetzt ab als
Ktaflquclle fir die elektrische Beleuch
luug und Krafiversorgung Roms die
neu. Die Anlage wurde von einer eng
lisch italienische Gesellschast ausgeführt
und siinltiouirt vortreislid,. Der Ein
richtung der Anlage ist folgende: Bon
den Wasserfällen de Teocrone werden
in Tivoli icdis große Turbine,, in Be
iveguug gesetzt und diese Turbinen ih
rerscits dienen als Äctorei, für sechs
Ximamo Maschinen, von denen die Kraft
der Wosfersällc in elektrische Energie
umgewandelt wird, iiier oberirbnche
Leilnugsdrähle führen die eleflriidje
Energie von Tivoli 'Mi Kilometer weit
nach Rom an die Porta Pii, Xort
wird die sehr hohe Spauiiuug des Stro
nies durch Transformatoren verringert
uud die schwächeren Ströiite in die oder
irdische uud unterirdische Kabel ge
leitet, die Kraft und Licht nad, den ver
schiedenen Stadithcilen Rom bringen.
Die Arbeitsleistung der sechs Turbiuen
beläuft sich auf L-liiti Pferbekräfte, kann
aber ohne erhebliche Mehrkosten auf das
Doppelte gesteigert I, erden. Der Euer
gicvcrluft bei der Ueberiraguug beträgt
nur ! pCl, Am 4. 'AbcndS wurde
imi ersten Male die PorlaPiaelckiriid,
bclencktct. Ganz Rom strömte herbei,
in baS nie gesehene Schauspiel zu be
wundern. Die Borbereitniigen für die
tiekirifclie Beleuchtung aller Hauptstra
ßen Roms fii,d schon 10 loeil gediehe,
daß im kommenden Herbst die Gasbe-leuchtuu-?
in diifeu Slraßcnziigen einge
stellt werden kann,
Irin kleiite' riezc-vild aus dem
i, onnnc int'l.
Nach den Auszeichnungen eines alten Ur
fchtveizers von R, R.
Am , September l I! stouiiulen die
Feuer und fiachteu die Wvefer in allen
liberalen Re-ieren des Tchweizerlandes,
den, neuen Bunde znm Gruß. Nach
schwere, Ringen war erreicht, was kom
tuen mußte. Aber in den Bcdier Freude
fiel ei bilterer Tropfen; mit der deut
scheu Bewegung ging'S zu Ende, sie war
' Herz getroffen. Wahrend die fchivei
zciischen Schützen zum Fcsie nach Aarau
zcgen, tcas eiue schiimuic Kunde ach
der andern au dem Älorden ein. Die
piälzifch badifckeRcvolutionsarme nahte
der Grenze, zersprengt, in Truauiier,
Ich war ei junges Blut, doch in Ge
daulcit bei den braven Streitern; wir
blutete da Herz ob ihrem Unaemack,,
Denn von Gcschichlc fpradi man noch in
den Sinken uud die Buben höricu mit
blitzenden Augen von cenen, die in den
Tod gegangen sur die Freiheit. Heul'
macht man mchr Geschichte.
Die Rebellen rückte näher, die Prcu
ßen und ,'ie Reichstriippen waren ihnen
auf iicu Fersen. Fiir die Schweiz
lonnle Unangenehmes sid, daraus erge
be ; sie decklc darum ihre Grenze, In
unserem Wchrwifcn war noch Manches
sehr idhllifch. Ein dreimal vierund
zwanzig Stunden dauernder Afpiranleii
lurs trug wir da LiciitenanlS - Brevet
ein. Die Länge meines Körper mag
mich milempfohlen haben; genug, die
Ehre ward mir geworden und sie galt mir
EimaS. Und mm mußte id, zur eidgc
nössisdien Fahne.
Sd,on die Uebersdircilnng der Kan
tonsmarken war ein Ereigniß. Wir
sammelten uns zu W. . . ; der hochmiir
dige Bischof nahm eben die F.tmnng vor
11116 da er von der Mittagstafel sich nach
der Kirche begab, hatten wir Spalier
zu bilden und ihn, die übliche Ehre zu
erweisen. Ich sah, wie meine Herren
Kameraden den Degen in die Höhe hiel
tcn und that gehorsam dasselbe. Tann
kam der Fahncnschivur. Als ich die
Schwoisiuger eiuporhob, diirdjricsclte
mich ein heiliger Schauer; mir war, als
sei ich Mann geworden.
Zürich bereitete uns einen feierlichen
Empfang. Zum ersten Mal sah ich hier
in de Oberste ,icglcr strenges Solda
tetigcficht und senkte dann deinüthig den
nix
Die militärische Sprache wimmelte
noch von 'ranzLfische.t Brocken eine
Wirkung der Sölduerei. Ich sollte die
Bagage" besorgen, wußte aber trotz
meiner Epauletten nicht, was da be
deutete, bis mir die gute Frau Wirthin
zu, Hecht" tftlärung gab. Kochkessel
und Biancards" mußten oom Schiffe
gchoU werden. Aber ivas verstand ich
von Brancard!" Herr Lieutenant Bol
ler führte mich zu den durch Scgeltüchcr
verbundenen Stangen, meine Eorvee"
Mannschaft griff zu und nun ging nach
Enge, Borstadt und Zürich.
In freien Momenten flanirle ich durd,
die städtischen Gassen ; die Schildwachen
vor dem Ziaihhau und der Honptwache
präientirten das Gewehr vor m,r. In
nietner Einfalt verstand ichs nicht. Ei
Stiefelputzer, an dessen bessere Wissen
ich appellirte, belehne mich. Stolz rich
tete er, der in Holland gedient, sich auf
und legte salutirend die Bürste an'sOhr.
Nun ging mir ein Licht von mcini r Be
deutuiig auf, ich tvuäis um olle drei
Zoll und nahm den Stiefelputzer mit
iu's Eafe Scheller, mich in die weiteren
militärischen Mysterien einweihen zu
lassen.
Am nächsten Morgen marschirlen wir
nach Wtmcrthitr. Herr Konimandant
Pfau erwartete uns als Abgesandter der
Eiilackstadt im Hirfdien" 'zu Töß und
-elt eine pslriotische Rede. Es brauchte
nicht viel, mich zu rühre; ich hörte die
Wörter Sempach" und Morgarten"
und das genügte. Wir haben den Mann
nie vergessen, er war sehr liebenswürdig
mit uns Urschweizern
Endlich langten wir am Ziele an, im
Dorsc Raiz. Nicht allzu fern, bei Ic
steten drüben, kampirlen bie benlfdien
Rebellen. Was ich "wu Politik, von
Neutralität, von Landesgrcnzcn ud
Kriegsbrauch wußte, a hätte reichlich
Platz in der der kleiusten Nuß gehabt.
Und so schleuderte ich denn mit der Nai
vetät eines Knabe hinüber ins revolu
tionäic Lager, Ein junger, fast dar!
loser Offizier trat auf mich z. Ick,
titnlirc ihn Herr Lieutenant" und in,
Bewußtsein, n Range ihm gleick, ,z
flelKii, wandte ich auch sogleich das trau
lickie Du 31,, Tcr neue Kamerad gelci
tcte wich zwischen de Zel, reihen hin
und überall, wo er sich zeigte, trat der
Voste uu.kr's Gewehr.
Nach meiner Kalkül galt da Alles
mir, ES war des Guten zu viel und
ich verhehlte meinem Führer nicht, daß
mir die Grüßen lästig werde.
Eiii Lächeln, das ich jetzt nock, nicht
vergessen habe, zuckle um seine nock,
barilösen Lippen. Er hielt an und bc
lehrte mid, freundlichcn Tones,' ein
Theil des Grußes entfalle ans thu, -den
General Siegel,
Bor Schrecken fiel mir ber Tschakko
vom Mopse
Nach langen Unterhandlungen traten
die Leute über; einige Tausend Mann
Linicnlruppen mit dreiuuddretßig Ge
schüttelt : voran zu Pferde der General
slab, in feiner Mitte, die schwarz roll,
goldene Schärpe um den Leib, mein
gestriger Duzbruder!
Unterm Befehl de Laiidwehrkom
landanlcii Meyer entwaffneten wir das
Korps; c schmerzte die Braven tief, es
schmerzte auch mid,, für Fürsten Hand
'auger Arbeit verrichten zu müssen.
Am Tage daraus erschien die von dem
tapfern Willich kommaiidirte Arriere
garde. In unseren eigenen Reihen hat
teil wir Republikaner", die vorher in
rohen Ausdrücken über die fremden
Halluiikeii" sich ergangen. Mir ward
die Ordre, dreiqiindcrt derselben nach
Eglisau zu trauSportircii, Ick, hatte
inz vischen nlitärischen Schliff ccwor
ben, der nur einige Aulrilät verleihen
sollte. Tod, es bedürfte dcrcn nidil,
der grüne fck,weizerische Lienlenant
fand vollen Gehorsam, Die Offiziere
benahmen sich mir gegenüber musterhaft
nilb Oberst Willid,, der midi in man
chem Stück an ocn zu früh gestorbenen
Hans Wieland von Bafel erinnerte, ge
wann ick) in, nauercn Berkchr lieb.
Ans dem Marsch erzählte ei mir von
den Mühen und Kämpfen feiner Schaar.
Ich fragte, ans den Stumpf einer Fahne
deutend, vo diese so übel zugerichtet wor
den. Da ließ er halten, der Fähndrich
mit dem zcrsd,ossenen Symbol der deut
scheu Freiheit stellte sid) vor mich hin
und fpradi:
Herr Lieutenant ! Bei Waghänscl
haben wir unsere Schuldigkeit gethan;
Bicle sind in dem ungleichen Kempf als
Helden gefallen. Die Fetzen de Bau:
ner find Zeugen unsere Muthes."
Thränen schimmerten an feinen Wim
Peru ud mich selbst übermannte die
Rührung so sehr, daß Oberst Willich mir
ernstlich zuredete, ich möchte als Soldat
die Schwache bezwingen.
Zu Eglisau wurden die Waffen abgc
liefert. Der Tambourmajor sckileiiderte
leinen Stock in den Rhein und Oberst
Willich rief ihm zu: Das uädisle Mal
sollst Tu einen goldenen Knopf haben!"
Nun lrat der Fähudrich vor die Froi'l,
knickte deu Fahneuftumpf vollends und
ma- f ihn in den Strom, der seine Wel
len hinunter nach der deutschen Hcimath
rollte. Manche wandten sich ab, ick sah,
tvic ihre Brust sich krampshast hob und
senkte Züricher Post".
c-'.ef chiiDtlicico nlur die (liolcia.
In Ost Indien ist sie daheim, die
fnrchlbare Seuche die asiatische
Cholera cholera morbus," und
ztkir sicher seit undenklichen Zeiten.
Aber erst in diesem Jahrhundert trat
sie daselbst als Episernie auf und erst
in ls 1 7 war es, daß sie in Indien weit
hin um sich griff und sid, aus benachbarte
Länder, die Flüsse und Landstraßen
auedehnte.
Erst im Jahae im: erreichte sie ias
iitieländische Meer und siaud an den
Piortet, Europas und nicht vor 1S11.)
schwang sie in eurvpäi chen Grenzgegen
den, namentlich im russischen Gvuverne
ineat Orenburg, die Tode Sense. Im
nächsten Jahre wüthete sie in ganzRuß
land, und ein weiteres Jahr darnach
verbreiteten deutsche Eholera Epide
mien (in Wien, Berlin n, s. v.) gewal
ligr Entsetzen. In 1832 kam die
Eholera oas erste Mal nad) London
und von da nach Amerika, nämlid, nach
Quebec. Direkt nach den Ber. Staaten
gelangte sie erst 14; damals wurden
New jork und New Orleans von ihr
heimgesucht. In den zehn Jahren
vorher war Europa ganz frei von ihr
geblieben und damit auch Amerika;
auf direklem Wege, über den Stillen
Ocean, ist die Cholera nie zu uns gekom
men. I4st und I8SU waren für Deutsch
land schlimme Cholerajahre, wahrend
lSL Berlin die äußerste westlick,e
Grenze bezeichnete. Mit stellenweisen
Unterbrednmgcn zog sich dieser Ber
heerungszug bis iu's Jahr IS hm,
Tann konnte Europa aufathmen tn
ihrer Heimath erlosch die mörderische
Seitckie nie wieder ganz bis 1805; in
biesem und in folgenden Jahre werden
viele Theile Teul,chland und Oesler
rcichs wieder sdstinmi von ihr mitge
nomiticn, zumal ihr auch der UtZer Biir
gcrkricg förderlich war, 187:1 wurde
wiederum, von Galizien aus, Deutsch
land heimgesucht, und zuletzt hielt die
Cholera 14 uub '5 in Frankreich,
Italien und Spanien große Ernte.
Die Ber Staaten sind inzwisckien so
gut wie gar nid)t mehr vvn ihr gestreift
worden. Eine neue größere Cholera
seuche könnte aber für die nädfftc Welt
ausstellung Unheil bringen, selbst ohne
die amerikanischen Gestade unmittelorir
zu berühren.
Borsichts-Maßrcgcln gegen 5I,o
Icra.
Der Geiieral-Tlabsarzt Whman, der
Aufsicht über den Marine Hospital
Dienst führt, hat ein Rundschreiben an
alle Wundärzte erlassen, welche an der
Spitze der Quarantäne-Stationcn an
Zer allantifdien Küste stehen.
Er sagt darin, daß Nachrichten ein
liefen vom Borwalten der Cholera int
Kaukasus, im östlichen europäischen Ruß
land, in Persien, Kalkutta und an der
Westküste des rothen Meeres. In Rück
ficht baraus unb für den -Fall weiterer
Ausbreitung der Seudie liegt Gefahr
vor bei Einführung von Lvmpcn, Pel
zen, Wolle, Häuten etc. und von daraus
angefertigten Kleidern aus jenen Gc
gcnden. Kein Schiff, das folckie Artikel und
ähnliche und keins, das von jenen Di
stritten Einwanderer bringt, iarf in ei
nem Hafen des Landes zugelassen wer
den, wenn es nicht ein Konsular Attest,
oder eine Bescheinigung von einem nrzt
lichcn Beamten im Marine -- Hospital -Dienst,
oder einen, Staats- oder Lokal
Duarantaine Beainten der Ber. Staa
ten beibringt, daß Schiff, Ladung und
persönliche Effekten von Paffagieren in
vorgeschriebener Weise desiufizirt wor
den find.
Die Desinfektion - Vorschriften find
die, welche von ber internationalen Ge.
fniidheits Konferenz zu Rom in 1885,
aufgestellt worden find. Dieselbe be
ziehe sich ans d i e S I ä r k e der Des
Infektion bei den verschiedenen Artikeln
und Personen, wobei die Dämpfe stets
li! Grad Celsius (12 Grad Fahren
keit) h;-.heii müssen. Die Mittel sind
Karbolsäure nno Chlorkalk und Lns
lang. Schwache Lösungen werden siir
Desinsiziruiig von Personen gebraud,!.
Mandic Artikel, namentlich sold,e von
Leder, sollen zerstört oder öfters mit
jenem Losungen gewaschen werden etc.
Der Staats Sekretär wird a alle
Konsul der betreffenden Distrikte die
Notiz senden, daß hier die strengste
Desinfektion der Güter von dort ud
die strengste Quarantäne aller Paffa
giere stallsindc wird, und baß sie mit
allen gcsetzlidien Mitteln die Ausfuhr
nach hier verhindern.
Der General Stabs Arzt Wyman hat
an ben Sckiatz Sekretär ein Sd,reibett
gericknel bezüglich Desinsiziruiig des
Gepäck der Einwanderer auf Elli Is
land zu New Zvrk, wenn dieselbe ans
den betreffenden Länden, kommen. Da
für sollte sofort zwei oder drei große
Räume eingeiidstet werden, Ivelckie auch
für die Effekten von Personen erwe
bet werde könnten, bie an Dipbthei a,
Maser, Scharlach oder Blattern gellt
teu haben.
Endlich hat der General Stabs Arzt
auch au die Aerzte auf Ellis Island,
zu Philadelphia, Baltimore und Boston,
welche die Einwanderer infpiziren, und
an alle Quarantäne Beamten die Auf
forderiiug geidiickt, mit größter Sorg:
fall auf Entdeckung irgend eines Cho
lera Falles auszugehen, und daß auf ir
gend einen Verdacht hin der Sachvcr
ständige Dr, K iugone sofort zu bernscit
ist, welcher die gehörige bakteriolcgifckie
Untersuchung nach dem Cholera Bazil
Ins auslellen wird,
TaS F raiiciilelien am ,so,"e Peters
des roste.
überladen. Das Bordertheil ihres
Leibchens war mit Ebelsteinen gesdimückt.
Sonderbar war die Anordnung ber In
mein,. Sie stellten eine Doppeladler
vor, dessen Flügel mit den kleinsten,
sehr schlecht gesaßle,, Brillianlen gar
irt ivare, Orden, Heiligenbilder,
Talismane und Reliquien hingen zu
Dutzenden und durdieiiiauder längs des
Ausschlages ihres ! leides, ud wenn
sie ging, klapperte Zille sürditerlidi zu
simcn.
Der zürnende Bes.
Ueber das Frauenleben am Hose
Peters des Großen giebt Bernhard
Stern in der K öln. Ztg." niandierlei
Anssdiliisse. Bor der Zeit dieses Herr
sckiers war das Loos der Frauen am
russischen Hofe äußerst traurig. Die
armen Geschöpfe durften selten anders
wo hin, als iu's Bad, in die K irchen und
die Klöster und zu ihren Bcttvandten,
und auch dann nur völlig verhüllt.
Selbst bei den Mahlzeiten im eigenen
Hanse durften sie wenn Fremde anwe
send waren, uickit erfdieineu. Nur in
seltenen Fällen, ivcnn der Haushcrr ei
nein Gaste besondere Ehre anweisen
wollte, rief er vor der Tafel feine Gat
tin oder feine Töchter, damit sie dem
Fremden einen Kuß und ein Sd,äl
dien Schnaps schenkten; dann aber
mußten sie sofort sich wieder ziirückzie
hcn. Plötzlich trat ein Umschwung ein ; in
den, Lande, wo die Frauen die Sklavin
neu ihrer Männer waren, riß eine Frau
dieANcinderrfchaft an sich die Zarewna
Sophia -illexejewna. Zwar währte ihre
Herrschaft nur kurz, aber ihr Stiesbru-
der Peter sd,lug, was die Befreiung der
Frauen betrat, die von der Schwester
vorgezcichnetcn Wege an. Er befahl,
daß die rnfsifdicn Frauen zunädist äußer
lich den ausländischen gleichgestellt wär
den, und ließ für sie deutsche, französi-
fche, englische und holländische Kleider
kommen. Die 'Modefragen erhielten
damals eine Bedeutung, wie sie in keinem
Zeitalter besessen haben. Neue Wege
eröffneten sich für die, welche bloße
Sklavinnen gewesen, und freudig folg
ten die Meisten dem Wunsdie des Zaren.
Doch soll es auch vorgekommen sein,
daß sich Mand,e vor dem Zorn des am
Alten festhängenden Ehemanne gefürch
tet, und Peter mußte dann die Dame
durch die Polizei zum Balle holen las
fen. Um die Geselligkeit unter den Beam
ten seines Hofes und den Bürgern der
Residenz und um den zwanglosen Ber
kehr zwischen Männern und Frauen zu
befördern, führte Peter Bergnügunas
Gesellschaften ein, dcnen er den Namen
Afseiublec" gab. Auf diesen Assen,
blees ginz es redst lustig zu, es wurde
geraucht, getanzt, gesungen und die
Frank hielten mit den Männern gier
eben Schritt. Nebe,, den Asseiublecs
gingen thcatralisckie Vorstellungen. Pe
ter Schwester, die Prinzessin Nalalia
Alexejeivna, schrieb für dieses Theater
die Sckiauspiele in russischer Sprache,
wozu sie dieSloffe theil derBibel, theils
weltlichen Chroniken entnahm. Schau
spieler und Musiker waren Russen. Der
Komiker ein Offizier, mischte gewöhnlich
seine eigenen Spaße, die mit dem Stück
in gar keinem Zusammenhang standen,
hinein. Zum Schluß trat ein Redner
auf, der bie Moral der Geschichte er
zahlte. Nitcki dem cittslimmigen Urlheil aller
Reisenden de 17. und 18. Jahrh,!!,
decis waren die russischen Frauen jener
Zeit ganz hiibsck)e Geschöpfe. Nur hiel
ten sie sich nicht für schön, wenn sie nicht
ziemlich roth im Gesicht waren. Woll
ten die Russen damals eine schöne Frau
beschreiben, so sagten sie: sie hat eine
lebhafte Nöthe, was das höchste Lob
für ein russisches Frauenzimmer war.
Und wenn die Natur sie nicht mit sol
cher Zierde versehen hatte, so unter
ließen die Russinnen es nicht, sie sich
durch die Kunst zu erschaffen, denn sie
schminkten sich unerträglich. Die Bau
erndirnen ans der Landstraße, die Bell
lerinne , in der Stadt bettelten nicht um
Brot, 1 andern um ein paar Kopeken
zur Schminke, Auch Beleibtheit galt
als großer, beneidenswerter Vorzug.
Sehr in Mode waren schwarze Zähne
und Schönheitspflastcr in allerhand Fi
guren, als: Blumen, Bäume, Wagen,
Pferde oder andere Thiere. Die Jung
fern flochten ihr Haar zumeist in zwei,
auf den Rücken herunterhängende Zöpfe,
an denen am Ende große bunte Quasten
befestigt waren. D'e verheirathcten
Frauen aber trugen ihr Haar unter ei
ner Haube.
Als die Frauen von Stande sick, auf
Peters Befehl nach ausländischer Mode
kleiden mußten, kam es häusig vor, daß
manche sich nick;t darein zu finden ver
standen, und man begegnete wohl einer
vornehmen russischen Dame, die nach
deutsdier oder französischer Sitte aufs
Prächtigste in Damast gekleidet und mit
Tressen, Spitzen und Bändern geziert
war, dabei aber barfuß ging und ihre
Pantosteln verlegen ,n der Hand trug,
weil sie nickns damit anzufangen wußte.
Selbst die Gemahlin des Zaren, Katha
r na I,, die allerdings ans der Hefe des
Volkes hervorgegangen war und nidst
einmal zu lesen oder auch nur ihren Na
men zu unterschreiben verstand, selbst
Katharina madste in Bezug auf ihre
Tracht oft die gröbsten Schnitzer und
bradste den Zaren in die schlimmste
Verlegenheit, so als sie im September
1717 den Berliner Hof besuchten. Tie
Markgräfin von Bayreuth, die Sckiwe
ster Friedrichs des Großen, giebt als
Avgenzeugin ihn ihren Memoiren wahre
Schauerdinge von Katharina's Unnta.
nier zum Besten. Deren erstes Begin
nen nach der Ankunft war, der Königin
demüthig die Hand zu küssen. Das
Auftreten der Zarin harte etwas Lächer
liches, Ihrem Aufputze nach mußte
man sie für eine Komödiantin halten.
Ihr Kleid schien auf dem Trödelmarkt ,
gekauft zu sein, es war ganz altmobisch '
und mit Silber- und Metallfchaum
Ueber de erneuten ls'ruch des Be
suvs theilt ei Augenzeuge die nächste
hettde lebhafte Sdnlderuug mit : Schon
seit einigen Tagen wurde der Vesuv sehr
unruhig. Sowohl in Allrio, als auch
über deinAicheukrgel sah man einen slar
kei, Feuerschein und es kam die Nach
richt, daß der K rater große Bomben aus
werfe. In der nacktsten Nacht war das
Feuer an, Gipfel verschwunden, da-je
, ge am Alrio aber vermehrt, es Halle
sich hier nämlich, wie wir später sahe,
ein selbslsländiger kleiner Krater gebil
det, der im als Beulil fiir den Haupt
krater diente. Dr, Gr. und ick, nindxrit
uns Mittags auf den Weg dahin, waren
um Ä Uhr in Resina, um l Uhr am
Observaiorium, halb ,! Uhr sahen wir
den kleine Krater vor uns.
Er zisdste und sauchte, stieß in Zwi
scheurä.iinen dickste weiße Dampfmassen
au nd warf große rolhglüheude Steine
hoch in die V'uft. Wir konnten bis ans
utigesähr 5011 Meter ru ihn Herangehen,
dann versperrten uns diefrisck, geflossenen
Lavaniasseti den Weg, Ein breiter,
schnell fließender Strom kam aus der
Richtung des Kraterdiens und ver
sdvtvaud hinter einem Trümmerhaufen,
den er sich selbst aufgesdüttc hatte.
Seine ganze Oberflüdie dampfte und er
inackste einen Lärm, als ob man tnt.ie
heitre Glasscherbe durcheinander sdsiit
teile. Wir kehrten zurück, überstiegen
das Lavafcld weiter nad) beut Observa
toritim zu, wo es völlig erkaltet war,
nd kletterten dann mit Hände und
Füßen an der steilen Wand der Sviuiua
in die Höhe.
In dem Augenblicke, als wir den
Kamm erreidite und aus der zunehmen
de Dämmerung der Atrio hervortat, ch
te, sahen wir die Sonne untergehe,,.
Das ganze Land über Camaldoli und
Jschia hinan goldig braun, daraus die
zarten Linien von Inseln, Meeren und
Gebirgen, von denen für gewöhnlid,
nidst die Spur zu sehen ist. Unser Weg
führte nun auf dem scharfen Kamme der
Soinnia dahin, bis zu der nod eine
halbe Stunde entfernten höchsten Spitze,
der Pitnta Nalotte ( 1 100 Meter über
dem Golf, Es Ivurde nun rasch ganz
finster. Von unserem Fetsen aus könn
ten wir da ganze Lavafcld Über
sehen. Ich weiß nicht, ob ich noch je
mals in meinem Leben einen Anblick
von solch überwältigender Pracht haben
werde.
Von der Aiisbriichsstclle flössen in ge
ivmidcncm Laufe acht Ströme hell leuck,
tcitdcr Lava nad, allen Ridititngcu an
einander. Am Anfang schmal und weiß:
glühend, wurden sie wie Kometen gegen
ihr Ende hin immer breiter und duiikier,
um fdstießlich sid) in einem weitem Felde
von leuchtenden Flecket, zu verlieren.
Die Nad)t des Atrio erscksien gegen die
scttrtgen trvme, deren einer 100 Meter
fast senkrecht unter unseren Füßen endete,
nur um so fchivärzer, und um die Gegen
sätze von Licht und Finsterniß noch zn
verstärken, war der Vollmond am wol
kenlosen Himmel aufgcgaugcii und be
schien den riesigen, gegenüber aufragen
den Asdieukegel und die schwarzen
Rand,masse, die er unter dumpfem
Brausen ausfliest.
Nur hin und wieser gab es einen be
sonderen Krack), und dann sahen wir die
glühenden Bomben durch den Qualm
sdzießen, wahrend das kleine Kratcrchen
im Atrio fast ununterbrochen und zierlich
lote ein Jongleur mit seinen Leuchtkugeln
spielte. Bis gegen In Uhr blieben 'wir
da oben auf unserer Punta gebannt, fast
ohne ein Wort mit einander zu rede,
Tann suchten wir dem mondbeleuchtetei,
Gral entlang unseren Weg nach dem
Observatorium.
Die Pikinger.
Es unterliegt heule keine, Zweifel,
daßdiealtenNoraiannen, diese geborenen
Seefahrer, bereits 600 Jahre vor Eo
luinbus das a,nerikanisck)e Festland ent
deckt haben. Nachdem der Thränn
Harald Harsogar die freiheitliebenden
Normannen zur Auswanderung von
Skandinavien veranlaßt hatte und diese
es vorzogen, sich als freie und unabbän
gige Männer in dem furchtbar rauhen
und öden Island niederzulassen, drangen
diese von hier aus noch weiter vor. Eriä,
der Rothe siedelte sich 980 in dem bereits
87li entdeckten Grönland an, und sein
Sohn Leis besuchte von dort ans Win
land" die Küste Neuenglands bis Labra
dor, die man wegen der dort vorgefunde
nen wild wachsenden Reben so nannte.
Thorsine Karlsfna versuchte g7 auch
eine feste Ansiedlung daselbst zu gründen,
welche sich jedoch gegen die Angriffe der
Skrälinger (wahrscheinlich Eskimos)
nicht behaupten konnte. Andere Islän-
der drangen noch weiter nach Süden bis
HOiiramannaland (das jetzige Carolina )
vor; doch konnten diese Fahrten ihrer
großen Gefahren wegen leider nicht oft
genug gemacht werden, und wegen man
gelnden Nachßchubes vom Mutterlande
versanken diese Entdeckungen wieder in
die Nacht völliger Vergessenheit. Auch
bic Ansiedelungen in Grönland gingen
im 11. Jahrhundert zu Grunde, und die
halbverschollene K unde von diesen war es,
die erst Anfangs dieses Jahrhundert den
dänischen Menschenfreund Hans Egede
zu seinem großen Werke begeisterte die
Colonisirung Grünland's wieder aufzu
nehmen.
Wenn man bedenkt, daß jene kühnen
Männer ihre waghalsigen Fahrten auf
allen Meeren, ja, wie wir gesehen haben,
selbst über den damals völlig uubckani:
ten Atlantischen Ocean in ihren kleinen,
gebrechlichen Segelfahrzciigen unternah
men, ja, daß ihnen höchst wahrscheinlich
die Kenntniß derMagnetnadel völlig ab
ging und sie ihren Kurs -also nur nad)
dem Laufe der Gestirne richten konnten,
so muß man wirklich von Bewunderung
für den fröhlichen Mannesmuih erfüllt
werden, mit dem die allen Vikinger, die
Gesährten Erichs und Leiss, den unbe
kannten Gefahren der unerrneßlidien
Wasserlvüste entgegengingen.
Ein Vikingerhäuplling wurde nach sei
nem Tode mit seinem Schisse und der
ganzen Ausrüstung desselben in's Grab
gesenkt, wie andere Stämme dem lobten
Führer seine Rüstung "und sein treues
Schlachtroß mit in's Grab gaben. Die
sein Umstanbe verdankt man bie genaue
Kenntniß dieser Fahizeuge. Namentlich
nordische Gelehrte haben sich eifrig be
müht, dieselben nach den vxrhandenden
Ueberbleibseln zu reconstruiren, und wir
find deshalb über die allen Vikinger und
ihre Lebensweise sehr genau unterrichtet.
Doch wer waren die Vikinger und wie
kam es, daß gerade sie von allen deutschen
Stämmen sich mit fold,er Vorliebe und
Glück der Seeschisssahrt widmeten? Wie
so häufig in der Bölkergesdsichte, ist auch
hier die Noth die Mutter der Erfindun
gen. Duich mächtigere Nachbarn wur
den gewisse teutonisd)e Stamme in alters
grauer Vergangenheit au den furcht-
bare nd wärmere Gegenden Denisch
lands immer weile!, nach Norden ge
drängt. Immer neuer Zuzug miS der
Heimall) der Arier schob und drückte
nach: die Angeln, die Sachsen, die Feie
sei, Ivarscii die Norir.annen sihließlidi bis
in die nnwirlhlichen Scharen und Fjorde
Skandinaviens zurück. Später habe
sich die Normannen furchtbar an ihren
unfreundlichen Nachbar gerächi.
I, heutigen Schweden und Norwegen
zwang die Noth und die Unfruchtbarkeit
des Landes die Normannen, sich auf den
Fischfang zu lege : sie baute Kühne
und spater Schisse, Xod, die Uebervöl
kerinig zwang zurAnsivaiidernug. Unter
selbslgeivälilleii Anführern zogen die jiin
geil und kräftige, aber ichi seßhaften
Männer des Stammes ans ihren Sckiif
fen Hinan, mit fidi anzusiedeln. Der
Widerstaud, den mau ihnen entgegensetzte,
zwang sie zum Gevranch ihrer Wasieu.
Sie ivaieti siegreich, underbeutelen Kost
barkeilen ud sdiöne Weiber. So wurde'.,
aus de Laiidflüchiigeii, Heimathlosen
kühne Abeuteum' und Rauher, Sie
besiegten und knediletei! ihre alten Be
dranger, die inzwischen nach Britauien
niisgewanderlen Sachsen und Angeln
Es war daher eir gewaltigerhistörifcher
Schnitzer, wenn man die Sacknen ans
Bikingeifchifsen nach Britauien fahren
läßt. Dem, die Vikinger oder Nca
mauuen, von den Sachsen Däne ge
nannt, waren die siirditbarsten Feinde
der Sachse. Nickit nur Britannien,
nein, auch einen Theil Deutschlands,
ganz Nordsrankreich, Italien, Sicilien.
Griechenland, Nvrdajrika und die Krim
waren lauge eit von den Normannen
uuierjocht.
Tie .Oügctviincr Ltnierikns.
Es ist bewiesen, daß nicht der Herum
stressende rothe Indianer der reinge
borcnc dieses Landes ist sondern daß
ihm vielmehr seßhafte und theilwcise ge
sittete Bewohner vorangegangen find,
ivelckie den Boden bepflanzt, Bergbau
getrieben und von dnU'llle,zheiiieS bis zn
den Prairien, von den großen See',, bi
znm mexikanischen Meerbusen zahllose
Denkmäler, au künstlichen Hügeln,
Mauern und Festungswerke bestehend,
hinterlassen habe; die Znljl dieser st.'
wohner, von Professor Newberry Hügel
baner genannt, muß nach den von ihnen
stammende Ueberreste zn schließe,
der Menge der gegenwärtig,! Einwoh
ner dieses Landes gleichgekommen sein,
Sie siihrten die Hänser ans Holz anßda
sie die Maurcrei nicht kannten ; ebenso
war ihnen der Gebraud, des Eisens un
bekannt, und wahscheinlich besaßen sie
kein anderes Metall als das Kupfer, das
sie durch großartigen Bergbaubetrieb
geivaimen. Die oft besichrtebenen
Kupferbergwerke am Snperior - Sie
müssen von diese Ureinwohnern Jahr
Hunderte hindurch in Benutzung gewesen
sein, da die alten Aushöhlungen nimmt
liche Arbeiten des weißen Mannes in
jene Gegenden an Größe Übertreffen ;
zur Geioinnnug de Knpsers höhlte
die Hügelbaner die Felle mit Feuer,
Sleiuhäuiiuern und Holzschauseln an,
drangen ober nie tiefer als 5o In so
Fuß in die Erde ein. Zum Einsteigen
in die Schachte dienten ihnen Baum
stamme mit zahlreich hervorstehenden
Aesten, die zur Bilduing von Slnfen ab
gefchnilien wurden ; aus dcm Kupfer.
das sie übrigens niemals zu sichiiielzen
versuchten, fertigen sie Streitärte, Dolche,
Mester, Piricmen tind Schmuck, achen
Außer auf Kupfer trieben die Hügel
bauer and, Bergbau ans Glimmer in
den, heuligen Nord Carolina, auf Sei
fenileiu im Alleghaal, Gebirge, auf Flinl
stein in Ohio, auf Blei in Keutucku, und
nachweislich haben sie schon in den
,ammtlid,eii letziqe Haupt Oelgegeuden
Peiroleniuquelleu gebohrt; unter ande
ren finden sich bei Titusville i Penn
fylvanici, zahllose alle Bohrlöcher,
welche Ä bis 3 Fuß tief sind und IG
voer mrur gui ,1,1 lcymeNer haveii.
Dieselben gehen durch das Schwemm
land hindurch, aber niemals iii den Fels
hinein ; eine dieser Ausgrabungen war
27 Fuß tief, mit Hol.zwcrl ausgekleidet
ii ud mit einer atürwiichsigeii Leiter ver
sehen, genau nach der Art der in dcn
Knpseriiiiuen am Snpcrior-See gefuu
denen. Die Ackerbau der Hiigelbauer
bkschräukle sich hauptsächlich ans Mais;
im ttcbrigcu pflanztet, sie auch Taback.
An dem Inhalt der Grabhügel dieser
verschollenen Geschlechter zu schließen,
waren die Hügel bauer von mittlerer
Größe, wohl gestaltet und in der Schädel
bildiing den jetzigen Indianern nicht im
ähnlich; in den etwas hervorstehen, Kinn
backen saßen starke und regelmäßige Zäh
ne, die jedoch in Folge des Zerrcibens
stark kieselhaltiger Körnerfrüchte oft bis
zum Knochen abgeschliffen erscheinen.
Ihre Todten setzten die Hügelbaner
wahrscheinlich mit großen Festlichkeiten
bei, und nicht selten verbrannte man
die Leichen auf einem ans der Mitte des
Grabhügels errichteten altarartigen Ge
rüste; Waffen, Werkzeuge, Schmucksachen
und Gesäße gab man den Verstorbenen
mit in' Grab. - Unter diesen Gesäße
findet man oft Töpferarbeiten von be
deutendem Geschmack und Gesdrick; die
in den Hügeln gefundenen Waffen find
selten von Kupfer, sondern im Allge
meinen von Stein, und zwar sind die
Pfeil- und Speerspitzen, Dolche und
Stangenbohrer aus Feuerstein, die
Aexle und Beile aus Griinstein gcfer
tigt, i Stiele eingefügt und mit Kerben
versehen. Die bei den Reste der Hü
gelbauer angetroffene Schmuckfachen
bestehen aus kupfernen Fuß- und Arm
bändern, sowie Perlschnurcn aus Bcu
sdeln, Kupfer ober gebranolem Thon;
als Kleidnngsmaicria! haben den Liü-
gclbaiiern jedenfalls Wcbstoffe gedient.
ivann, wooiircy mio wie diese Ureiu
wohner verdrängt wurden, davon kön
nen mir uns ziemlich verläßliche Vor
stelluiigei, machen; eine große Zahl der
von ihnen hinterlassenen Tkitkmälcr sind
Verlheidigiingswerke. An einigen Plal
zen, wie z. B. im Thal des Cuyahoga
bei Cleveland, ist jeder Landvorspruiig,
der den Fluß überschaut, von einem Fort
oder einer Citadelle gekrönt, woraus zu
schließen ist, daß Diejenigen, welche diese
uud viele andere Strecken de Mississip.
pi-Thales bewohnten, in stetem Nantpfe
um u,ir,uci,g.en 11,10 ra,tto,en Feinden
begriffen waren; wettn man die Wände-
rungen der verichtedenen Stämme des
neueren Indianers verfolgt, so sinket
man, daß sie vom Norden her kamen
nd Jahrhunderte lang auf krummen
und verschlungenen Pfaden siidwäns
vorrückten, um bas eiuft von seßhaften,
friedlichen und ackerbatttreibinden Bol
kern geeignete Gebiet in Besitz zn neh
men. Man hat bislana anaenommen.
daß gänzliche Vernichtung ' da? letzte
Schicksal des Hügelbauers war: dem
entgegen läßt sich jedoch aus guten
Gründe vermuthen, daß wir in den
Natchkz und Mandat,, sowie vielleicht
in einigen anderen Stämmen die mit
telbaren Nachkomme,, der Hügelbauer
zu sehen haben. Die erwähnten Stam
me stechen in vielen Punkten von den
zahlreicheren und eigenartigen indiani
scheu LaiidkSbcwc'hncr stark ab; auch
zeigen ihre Gewohnheiten und Künste,
ihre Geräthschaileii und Baute eine
auffallende Aehnlichkeit mit denjenigen
der Hügelbaner,
gel im Hanf, Kanin ein Hotel irgendwo
sonst in feiern Lande kann dieselbe
Dinge erzielen, wie die besten Häuser in
Washington, Wie der Besitzer de
Arliiigton Hotel" daselbst. Herr Röß.
ler, jüngst einem Zeitungsmann erzählte,
brachte ihm der Gras von Pari nd
sein Gefolge in. Ganze ,; Leute -je
ben Tag '.'7.r ei, Präsident Diaz von
Mejieo :ioo, der Kaiser Dom Pedro
von Brasilien 5l5i, nicht weit hinter
diesen zurück stand der ehemalige Präsi
deut BarnoS von Guatemala, der prin
cipiell nie in. Voraus ad, ben Preisen
fragte.
Der Besitzer eines anderen Washitig
loiter Hotels, dessen Reslanratio mit
Vorliebe von den Gaumen Philosophen
aus allen Theile"! des Landes besndjt
wird, erklarie aus die Frage, wer seine
besten Kunden seien : Die Eongreßmit
glieder sind meine besten lokalen Knn
de. Einer derselbe hat ei bequeme
indeß ich! sehr geräumiges Zimmer im
dritte Stock, sur das er mir monatlich
K'ti .zahlt. Das ist sür das Zimmer
allein, de ,1 mein Platz wird streng nach
dem europäische Plan betrieben, Was
sein Esse kostet? Hier ist sein Bitte für
da heutige Diner: :t,8,i steht darauf.
Das ist eine sehr bescheidene Mahlzeit;
eui P111I Wein ist dabei, ader keine Ci
garre, Weniger als ." den Tag giebt
der Mann sur seine Mahlzeiten nickit
aus, und er nimmt nur Frühstück und
Mittagessen hier, wahrend er im Capital
vefpen; 1111 Ganze,, zahlt er wir nicht
weniger als t;7o deu Mvnal, Ich
habe Andere, dir ei gut Theil höuer
geeie; aber dieser Mitlitt uugesähr jfn
Durchschnitt. Viele meiner Gaste brin
gen cs nicht nur ans hohe Rechnungen
fiir ihre eigene Person, sondern geben
oft n och Eiln, Diners oder Soupers
für eine Gesellschast Freunde und
Freundinnen. Einen Cougießiuaim habe
ich er kommt von New ;.'loif welcher
mir seine gaiije Monalsdiüt, etwa 17,
in Bezahlung seiner Rediiinng sür 30
Tage giebt. E anderer Staatsmann
hat bei mir z ,vei Zimmer mittlerer
Größe und zahlt dafür ohne M rren
10 die Woche. Mein geschätztester Gast
aber kommt aus dem fernen Westen nd
zahlt für fein Quartier de Tag,
gleichviel ob er nur einen Tag oder ri
Monate dableibt."
Ein dritter Hotelwirth äußerte sich:
Ich will keine tvohlfetlen Leute, und
ich habe mid, stets an den GrundsaZ ge
halte,,: Besser wenige im Hause, die
hoch gehe, als eine Menge K roppzkllg.
Daher brauche id, auch nie infolge Ueber
füllniig einen Goldfisch abzuweisen,"
lliitfleil.illiiiig es russisckic Ha
lcers.
Washingtoner .Ootcllcvcn.
Die Bundeshauptstadt ist ein theures
Pflaster und die einigermaßen ersolgrei
chen Hotelwiri he sitzen dort wieder Bo
In ,oie desoptischer und eergisd,er
Weise Peier der Große es unternahm,
fein Volk zu resoruiircn, mag man da
ranS entnehme, wie er mit einem
Schlage die Zeitredmimg der Russen
mit derjenigen der abendländisdien Welt
i Einklang brachte, Rußland rechnete
wie Byzaiiz von der Erschaffung der
Welt und mau nahm au, daß dieser Akt
,Vii!i Jahre vor Christi Geburt am 1.
September vor sick, gegangen sei. Man
schrieb somit im Jahre liiü! das Jahr
r07. Da erschien am an. September
plötzlich ein kaiserlicher Ukas, in wel
chem angezeigt wurde, daß matt Hinsort
ich! mehr von Erschaffung der Welt,
sondern von der Geburt EHristi an z
rechnen habe, daß seiner das Jahr nicht
uiehi c.11, I. Seplemör, sondern am 1.
Januar beginnen weide, nd daß man
am kommenden l. Jannr demnad) das
Jahr 17110 zu schreiben habe. Tutz
des Widerstandes der fanalisd,en Alt
russc wurde diese Verordnung mit der
größten Energie ausredn erhalten. Pe
ter befahl, daß eine besondere Feier bei
dem befohlenen Jahreswechsel stattzii
finden habe. Außer den gottesdiciistli
ck)kit Veranstaltungen mußte jeder Haus
bcsitzcr sei Haus mil Tannen , Fichten
und Wachholderzweigeu schmücken. Alle
sollten einander zum neuen Jahre Glück
wünsche nd Illumination, Feuerwerk
und Festlichkeiten veranstalten. Die
Bürger mußten mit Gewehrfeuer, die
Vornehmen sogar mit Kaiionensalven
das neue Jahr begrüße. Es gab öf
seitlich ausgestellte Proben der an den
Häusern anzubringenden Verzierungen,
auch wurde genau vorgeschrieben, wie
bescheiden situirte Hausbesitzer, je fünf
oder sews, sick) zusamncnthitn sollten,
um siir die Beleudstting Strohbündel,
Theertoiiiiett und Fackeln zn beschaffen.
Den, Zaren gelang es denn auch durch
Androhung der schwersten Strafen fein
widerstrebendes Volk zu seinen, Willen
zu zwingen. Am 1. Januar ging ber
Säkularisntionsprozeß vor sich. Zwei
hundert Kanonen donnerten vom Kreml
1 Moskau herab, die Stadt glänzte in
einem Fenermeer und in da Krachen
der Geschützte knatterte das Äleinge
wehrseucr der Bürger, Sechs Tage
lang währte der Tumult, die Feste und
der Jubel und erst am i. Januar fand
die Feier mit ber großen Prozession der
Waffcrweihe ihr Ende,
In Gran d R a pid s in Michigan
wurde dieser Tage ein verlüderlcr ehe
maliger Berichterstatter der Washing
ton Post" Namens Patrick Rvan als
vollwichtiger Schwindler abgefaßt und
eingesperrt Er z:b sich f.ir einen
katholischen Priester au und trug auch
priestcrliche Kleidung. Sein Vergehen
bestand darin, daß er aus den Namen
Bischof Foley in Detroit in Michigan
Geiälfchte Checks ausgab. Er gestand
ein, dieses Spiel schon drei Wochen lang
getrieben zn haben. In Muskenon war
e il,m in zwei Kaufladen gelungen,
derartige wcrthlose Check fiir giiles
Geld unterzubringen und in Grand
Rapid versuchte er es noch einmal, um
sich damit Reisegeld zu verschaffen, blieb
aber damit hängen.
Ein Streit in Carbondale, Jll..
woran sich vier oder fünf Leute bethei
ligten nd wobei mehrere Revolver und
eine Axt als Waffen beniivt wurden,
endete damit, daß der Polizist Terrell
durch einen Artliieb in den Kopf schwer
verwundet, William Sanders durch
mehrere Kugeltvunden tödtlich verletzt
und George Nelson durch einen Axthieb
zum lebenslänglichen Knüppel gemacht
wurde. Zwei andere Leute kamen un
verletzt davon.
Baron Hirsch, der bekannte jüdische
Philanlhropist, wird in Kurzem zu lan
gerem Aufenthalt nach den Ber. Staaten
kommen. Seine Glaubensgenossen in
N e w 'l d r k weren ihm einen glänzen
den Empfang bereiten, und als intimem
Freunde des Prinzen von Wales dürften
sick ihm sogar dieKrciscder Upper 400"
öffnen, ein Genuß sehr zweifelhaften
Werthes.
In N e v a d a, Mo., stürzten zwei
Zicgelgebaude an der Main Straße zu
iainiuen. Der Coiiduetcur Frank Mcade,
der in einem Zimmer der obere Stock
weike schlief, stürzte mit den Trümmern
in die Tiefe nd wurde auf de- Stelle
gctödtel.
Ein Feuer, das in der Backerei von
Frau Per rg in B 0 d i e, Cala., aus- .
brack,, zerstörte das Gebäude und jedes
Geschäftshaus auf .beiden Seiten der
Mainstraße, mit Ausnahme eines einzi
gen, sowie eine Anzahl von Wohnhäu
sern. Der Schaden wird auf ;o,l)0
geschätzt, die Versicherung ist nicht be
kannt. Eine größere Anzahl der LOt,
Bewohner ist obdachlos und es herrscht
ziemliche Noth unter denselben.