Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, June 09, 1892, Image 5

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auch die ,rage nach drin Filter der
iraiteit. Wohl ist diese strage so attir.
lich und so uitfchitlbiii, wie mir
ttrtutb eine, allein sie gilt aHaemciit fiir
Äitfitrft tieikel, und ilir Äuswerfen bürste
deittt auch in ncttitjfg von hundert Ml
len peinlich berühren.
Nur wenige Tochter EvaS. bantntcr
auch solche, welche die ,rage nach ilircr
Mitgift btitdiaua nicht übel nclimnt
wltrden, beatttwoiten jene nirlit, vline die
ttgeit icberjttfchlagett und ohne kein
Präger wenigilknö ein wenig u grocn,
der liiiksichtolos genug ist, ein iKiligro
Mlisteiiuiu, ein (i't)ciimiif) an )it tasten,
baS schon Oua sorgsam bewahrt haben
muß, weil iiber ihr Alter ii ganzen, sonst
in biefen 'Oittgett sehr genauen eilten
Ikstauieiite nicht cnlhalteti ist.
Unb bie träfe für den ivrevel. ber
in btr Frage : Wie all sittb Sie. mein
Fräulein?" liegt, pflegt in ber Siegel
nicht aiiüiiibleibcn. Die 'Forscher er
sahrett nanilich nur seile bie &thr
heil. Biete Tauten pflegen auch nicht
bie leiseste Attbeutung darüber itt machet!,
ie znisett lächelnd die Ächfeln, ao
witszten sie Tag und Jahr ihrer '.'Institut
auf der Erde nicht mehr, und es ist
jchlechterdiitg unmöglich, ihnen ein e
flattbitifi zu etttretsieit.
Die berühmte Pauline Tefazet ge
hörte wohl beit gtvstten Zchweigerin
neu biefer Art. )iit hat sie vlciiiaiibnit
gesagt, wie alt sie sei. und immer ge
zürnt, wen ma dies wissen wolllc,
Bei einer Zcngcnschast fragte natürlich
der Notar darnach, (ir vernahm sie
privatim im Beisein eines Freunde in
leinent Hause, aber selbst hier wollte bie
Gchatispielcrtn es nicht angeben. '.'Iber,
mein lieber Herr, ich weist k wirtlich
nicht, sehen Sie, weshalb soll ich meine
meine Jahre zählen? Meine Wage,
teilte Taschentücher, meine Ringe
die zähle ich, die können mir verlöre
gehen, aber von meinen Jahre stiehlt
mir Niemand eines, noch verliere ich
eine davon also fragen Sie nicht."
Der Notar lächelte und fragte ben
noch : tljch vierzig schreiben ?"
Hören ie. Van" so hiest ber
Freund bicser Barbar ! Ü'ientg
Jahre, e? ist unerhört ! Ist c möglich,
Van. bag man mich für vierzig hiilt?"
Ich habe ein schlechte Wcdächtttisi,"
ktiviberte ausweichend der lcfiaglc, ich
krinnere mich nicht, daß ie schon seit
sünfundbreisiig Iahten aus bett wcltbc
deutenden Brettern wirken ; Sie sind
also noch nicht vierzig Jahre alt."
,ut," sagte galant ber Notar,
schreiben wir futtfitubbrciszig Iahte,
Denn erst mit Ihrem Auftreten wurde
bie Schauspielkunst geboren."
Diese Worte waren eine Anspielung
auf die Thatsache, daß die Dcjact scit
ihrem fünften VcbcttSjahrc beim Theater
war. Wann sie aber fünf Jahre alt
gewesen, ba wußte Niemand, und c
konnte überhaupt erst nach ihrem im
Jahre 175 erfolgten Tobe mit Sichet
heil ermittelt werben, sie sei nahezu acht
nnbsiebzig Iahte alt geworben.
?tiicn von der .aiizcnn vcaritgtiatt,
einer zeitgkttoffitt der Dejazet, erfuhr
kein Mensch, wie alt sie fei. Ja, sie
verheimlichte selbst ihren Geburtsort,
um Nachforschungen über ba Jahr
ihrer Webtirt unmöglich zu mache,
denn sie wußte gar wohl, daß ganz
Pari vor Berlaiige brenne, zu ersah'
ren, ob sie das breißigsie Lebensjahr
bereit überschritten habe, ober nicht.
Man kaun sich baher leicht Darstel
le, wie erwartungsvoll ganz Paris
attsathtucte, als c eines Tages besannt
wurde, daß bie Martignai, vor (Mertcht
erscheinen müsse uttb gezwttttgett sein
werbe, ben Schleier be großen We
heininisskS zu lüften, da heißt, ihr
Alker wahrheitsgetreu anzugeben. Ter
ÄerichtSsaai war bettn auch jm tr
drücken voll, ti wurden sogar betten
auf unter" und Über" Dreißig abge
schlössen, unb Alle befand sich in ber
größten Spannung. Endlich erschien
der große Moment. Der Borsiyendc
des (Äerichtshofc stellte die heikle Frage,
unb die Martignan neigte sich zu
seinem Chrt und gab tttthötbar flüsternd
die gewünschte Auskunft. Dieselbe
würbe protokollirt, uub ba große (Me
heimniß blieb nach wie vor bewahrt.
I minder fchlaner, jedoch auch origi
nelier Weise zog sich, wie Jules au. ber
einstige ühef der Pariser Theaterelanne
erzahlt, das berühmte Mitglied des
Theatre franiaise, bie Tragöbitt Mars
(f 1817) ans btr Klemme. Van hatte
nicht blos bie iähre, ihr bei Wahrung
beS großen (eheimnisfeS mit seinen
beuten behilflich zu sein, sondern auch
daS Glück, sie am Arme nach dem
Jttstizpalast zu führen, als ihre diebischen
Bedienten, welche während ihres Auf'
treten ihre Diamanten gestohlen hatten,
in' 9 Bcrhör genommen wurden, Prä'
sident Berrher begrüßte die große iüst
lerin mit dem jiompliment: Thalia
kommt bei Themi zum Besuch, die sie
mit herzlichem siUtllfüiiiinen empfangt."
Alle nach ber Formet gestellten Fragen
beantwortete sie mit ihrer sonoren melo
buchen Stimme, alö aber nach ihrem
Alter gefragt wurde, erhoben, wie ver
abredet war. bie im Saale vertheilten
ölaqueure ein geräuschvolles Schuausen
und Husten, unb die leise Antwort ging
dem Publikum verloren, vielleicht auch
betn Richter, aber er war zu galant, um
die heikle Frage zu wiederholen.
Und wie die vorgenannten, so üben
alle ünftlfriiUtfN in Bezug auf ihr
stet die strengste Berschwiegenheit.
Freilich hat eine bekannte Wiener Schau
spieleri jüngst im Gerichtssaale, wo sie,
alö Zeug! auwefend, bei Angabe ihres
Älter im Zuhörerraum eine Regung
des Unglaubens zu bemerken meinte,
erregt ausgerufen, sie begreife garnicht,
warum sie ihr (Scbnrtsjahr nicht bet
Wahrheit gemäß angeben iolle. allein
dieje Dame steht mit ihrer Offenherzig'
keit unter den Priesterinnen der unst
vereinzelt da. Doch muß gerechterweise
anerkannt werden, daß dieselben bei
jistermäßigen !ver,ungnngSpraxtS nicht
so sehr au Eitelkeit, sonder vielmehr
deshalb huldigen, weil von Jhresglei
chen die Welt gebieterisch Jugenb for
den, und weil sie für bie große Menge
alle Reiz und alle Anziehungskraft vcr
iteren, sobald sie eine gewisse Aller,
grenze überschritten haben.
Die große Tragödiu Rache! ('s- I8.',8)
bezeichnete diese Altersgrenze mit zwei,
unbdriißig. Darüber ging sie je hin.
au unb stalte bett Muth, selbst vor
Gericht ans die Frage : Wie alt sind
Sie. Mademoiselle?" zu erwidern:
Für nachsichtige und einsichtsvolle
Gericht Präsidenten zweinnddreißig
Jahre."
Unb e ging ihr hin, denn die fron,
zösischen Richter sind da, wo e sich mit
das Hinübergleitett über bie so heikle
Frage hanbelt. die Nachsicht selbst.
Nicht so die deutschen. Und bieS mit
Recht, beim bas Gesetz, dkitiie Ansehen
und Geltung zu verschaffen haben, svr
dert klar unb betulich Wahrheit in allen
Dingen, baS Alter nicht ausgenommen.
US ist eine Thorheit, steh in bteset
Weise zu verjüngen." rief ein Wiener
trafnchtrr einer chanspielerin zu,
und mau barf sich über diese harten
Worte nicht wundern, denn dtc Dame
hatte or Gericht ein geradezu kind
liche. ihrem eiißeren sichtlich wider
sprechende Alter angegeben. Sie kam
indeß mit diesem Verweise davon, wenn
sie aber etwa in ihrem Taufscheine da?
iebrtojai,r torngin habe wiiib:,
bann halte sie eine öffentliche Urlaube
gefälscht niid eine Hattbluti begangen,
bie mit Hast bestraft wirb.
Unb diese Fälschung wird ii Pcrsolgk
einer anfangs unschuldigen i;crjüu'
gungstucht gar oft und von Vertreterin
neu aller Stäii.e begangen. Selbst
slovakifche Diensimabche befinden sich
unter den Uel.Iil,äiertnneit, ,ieie Mäd !
cheitf sind oft genug so eitel, sich ihre
Viebhaberit gegenüber für jünger aus
zugebe und bebe dem erivbten gegen
Über vor bern Bekenntnisse ihrer Tiivr
heil zurück, Toch es kommt der Tag,
wo sie ben Taufschein, diesen U-erraiher
ihrer Schwachheit, behufs Borweis bei
der Brrelielichnng bedingt benölhige.
Uub 111 dieser Ü-erlegenheit greifen sie
zum Messer und radirett frisch drauf tv.
Aber mehr noch. I einer Zeitung
sianb vor eut paar Jahre ei Heiraths
gesttch, wodurch ei gut gestellter Hab.
iverker etne Vcbensgesährtin mit etwas
Bermogeii. irbutli im Aller von nicht
übet fünsnttdztvaitztg Jahre suchte,
liiu sonst braue Mädchen wurde ans
diese Anzeige ans ittci f iain gemacht und
beschloß, dem Mauue zu schreiben.
Zivar war sie achiundzivanzig Jahre
alt. aber mau hielt sie allgemein siir
jünger und baun, so dachte sie, wird die
ganze Geschichte ohnehin mir auf einen
Scherz hinauslaufen. Deshalb unter
zeichnete sie ihren Brief auch mit dem
Tausuameu ihrer mit vier Jahre jün
gerett Schwester.
Bald taut Antwort, und nach einiger
Zeit der Suchende persönlich, ts ivar
ein wackerer Manu, er gefiel dem Meid'
chen seht tvuhl, ebenso dieses ihm, und
die natürliche ,volge war, baß er um
ihre Hand anhielt. Jetzt wäre der Mo
ieiit dagewesen, wo baS Mädchen dem
Bräiitigiiiii hätte gestehe solle und
fointe, daß c ihn hinsichtlich ihre
Aller getäuscht habe, allein die Uu?
glückliche hat bie nicht, au Furcht,
ihn zu verlieren. So geschah bettn,
va geschehen mußte. Sie blieb ihre
vierundzwanzig Jahre alle chwesler
und wurde als diese dem geliebten
Mattitc angetraut. Die Ehe war glück
lich zwei Iahn lang. Da führte
ein Zufall die amtliche Entdeckung de
geschilderte BerjügugersalirenS
herbei, und die Folge davon war nicht
nur eine von Amtswcgen erhobene An
klage auf Betrug, saubern auch bie Null
und Nichtigkeitserklärung der unter fal
scheu Boraussetznugen geschlossenen Ehe.
(Glücklicher Weise führen jedoch bie
Alterskorrekturcn nur höchst selten zu
derartigen tragischen Bctwickclitngcn,
detitt sie beschränken sich in der Regel
ans außergerichtliche, mündliche falsche
Angabe.
Unb diese werde im gewöhnlichen
Vcbe al selbstverständlich betrachtet,
beim e hat sich nachgerade die An
schattung herausgebildet, daß sich die
Frauen in Bezug ans ihr Alter von der
Wahrheit so weit entsernen dürfen, als
e der gute Geschmack, b. h, ihr Aeußc
tt zuläßt. ' Wohl erhaltene Damen
können sich daher nnbcdenllich da Ber
gnügeti gönnen, bei Beantwortung der
I heiklen Frage : Wie alt sind Sie,
gnädige Fran?" in sechs bis acht
Jahre tiefer ztt gehen, voraüögeset.t na
türlich, daß nicht etwa lebendige Zeugen
der Unwahtfcheittlichkeit ihrer Angabe
vorhanden find. Eine besonder eitle
Dauic hat sich indeß auch daran ich!
gekehrt und ihre erwachsene Tochter
ganz einfach als jüngere Schwester be
zeichnet Allt nur, nnt zweinnb
breißig Jahre alt bleiben zu können.
ES scheint dies Überhaupt da Mode,
alter für vetheirathetc, dem vierzigsten
i.'ebejahre nahe Damen z sei.
Für die uttn folgende Altersstufe von
vierzig bis fünfzig hat der französische
Sprachgebrauch leine nähere Bezeich
Hing, der deutscht jedoch mtithet uns
zu, eine Flau jenseits der vierzig, gleich
viel ob sie nun verheil athet oder ledig
ist, eine alte chachtel zu nennen.
Und warum alte Schachtel ? Nie
man weiß es zu sage, .iefe Bezeich
itttng ist also eine vollkommen Willkür
lichte, offenbar von einem Weiberfeinde
erfunden. Allerdings Pflegen sie die
Frauen selbst oft von der komische
Seite zu nehmen, allein es fehlt auch
nicht an weiblichen Ohren, betten sie so
eiitsehlich klingt, daß auch bie Furcht
vor ihr eine der Ursachen der Umgehung
und falschen Beantwortung ber heiklen
Frage bildet.
Man vird es kantn glauben, aber e
ist mchtsdestowenger wahr, daß eine
sonst sehr gescheidte Fron ganz an ber
Fassung kaut, al ihr Gemahl eines T a
ge darauf hinwies, daß er den nahen
Tag ihrer vor fünfttndzwanztg Jahren
erfolgten ehelichen Berbinbttng, bie fit
berne Hochzeit, möglichst festlich zu
feiern gedenke. Die Fron wehrte sich
wie eine Berzweifelte gegen diese Ab
sicht. Alle, nur bas nicht !" rief sie
an, Wenn Du mich liebst, wirst Du
schweigen, daß wir schon so lange ver
heirathet sind."
Ja, aber warnt de?" fragte der
Man auf' Höchste betroffen.
Ei, das lag ja ans der Hand. Die
Frau galt im reise ihrer Freundinnen
für skchsttndbrcißtg. in bcr Welk aber
für höchsten achtuubbreißig Jahre alt,
uub nun sollte e offenbar werben, daß
sie dreiundvierzig, also eine alte ckach
tel sei ! Nein, niemals ! Mit der silber
nen Hochzeit war e vorläufig noch
nichts ! Später, in fünf nein, in
zehn Jahren konnte bavon allenfalls
wieder die Rede fein.
Angesichts dieser Thatsache kann,
darf uub wird e Niemanden Wunder
nehmen, daß eine im kritische Alter
verstorbene Dante die leptwillige An
vrdmtug traf, aus ihrem Grabsteine die
sonst üblichen Daten über Geburtstag
nnb Jahr wegzulassen. Und dies dä
mm, weil das Älter des WeibeS über
Haupt niemals vffeitknnbig werden, fon
dent sorgsam in Dunkel gehüllt bleiben
sollte. Denn diese Dunkel sei sehr
wohlthätig, ba Geheimniß bes Jtiteref
seS, das ein Weib einflößt.
Und wahrhaftig, die Dante hatte so
unrecht nicht. Ein Weib ist wirklich
dann am interessantesten, wenn man die
Zahl feiner Jahre nicht kennt. Ist diese
einmal offenbar, so knüpft die profane,
wenig zarte Welk allerlei unliebsame
Bemerkungen baratt. Für ei Mäd
chett von ztveiititdzwanzig Jahren ist e
die höchste Zeit, daß eö unter die Haube
kommt, uub ist es erst ein Jahr älter,
fragt matt bereit, warum k nicht ge
heirathet habe. Ein Mädchen von vier
nndzwattzig Jahren befitzt nach Anficht
ber Welt schon einen altjüngferlichen
Zug, ein solches von fünfundzwanzig
Jahren ist bereit längst majoreuu.
eines von fechSnndzwanzig Frühlinge
gilt in Wien für übertragen" und gc
härt anderwärts gar in'S alte Eisen."
Mit siebenundzwauzig Jahren aber ist
ein Mäbchen unbedingt eine alte Jung,
scr, und thäte mit achtnubzwauzig am
besten, sich bearaben zn lassen, wenn-
gleich sie noch so frisch und schön wie
eine Rose und vielleicht lebenskräftiger
i't, ats thre um lehn 'iahrc lungeren.
vorn Glänze der Poesie uniflofjcncn
cuiii'cncni.
Freilich bellten nicht nlte silJUnnrr in
ober Ihre Begriffe von der weiblichen
Jugend gehen doch fei, je stark attöein
ander, und ein Jahr mehr fällt ba
schwerer in dir Wagfchalc, al man
giauotn tvtiik.
lind darum tnnft da nämliche stur,
urtheil, daß ein Mabchen von sieben.
unozwanzig sauren ,iici,i nietir 10 vegeh
rcnswcrth sei, wie eine von zwciuiid
zwanzig, auch zu den Gründen der ver
zeihlichen !dkrünguiigpraxts, sowie als
Ärnnd dafür aufgezählt werden, daß die
F.rage nach dein l'fr des WeibcS kitte
,0 überaus heikle, t guter Gesellschaft
geradezu verpönte geworden ist. Nur
eilt Bauer katttt sie seinem Mädchen
stellen, ein Man von Welt aber wird
selbst da Alter feiner Frau möglichst
vergessen, oder doch nicht toutroliiicn ;
er wird sie, wen sie sich um ein paar
Jährchen jünger macht, nicht fabeln.
sondern schonend ein Auge zudrücken.
Und schließlich wird er sich selbst i;n
Zorne hüten, feiner ivtuu ihre Julre
vorzuhalten, denn gerade dies empört
das ivciilui,; O'cichlccht am meisten uns
fordert es z,r N'achc heraus.
Vltlcrbiitv bat die ihrer Schönheit
wegen hoer! i ahmte Niiiou de t'Enclos.
al man sie i,iiläi,li,h einiger sehr jugenb-
Itchcu nctic an ihre sechzig Jahre er
linierte, laä cud erwidert, das fei ja noch
gar teilt Ai:;r, allein manche andere zeit.
genoffische .Tarne dürfte die Milche knim-
liier nehmen, denn schon wissen wir veit
Einer, du- bei der ihr int obigem Au
lasse iielntiiettc Strafpredigt, wo w
hieß : Unb wie lk bist Tu denn, daß
Tu e wagt:, noch solche i, im,t,heteu
zu mache ? !" in solch' gerechte Eilt
rüstn ng geneth, daß sie bett Pantoffel
born Fuße zog nnb ans dem Rücken de
Manne ! nachdrücklich tanzen lies.
baß ihm bie Vttft verging, die heikle
,vragc zu wiederhole. litt vor Ge
lullt, wohin die Sache wegen Mißhand
lung unter Ehelenten kaut, würbe die
selbe wieder aufgeworfen. Und da er-
klarte die !,,odcruc .ianlippe in großer
üTiTCiuiini, ";r Aller gehe ''uemandcn
etwas an, u-id man weide es selbst ans
dem Todteuicheiu nicht erfahren, ver
Richter lächelte. Jliut stauben ja Mit
tel und Wege genug zu Gebote, das
große Gclicauuiß zu ergründen. Gc
wöhnlicheit Sterblichen aber fehlt c ;u
meist hieran. nd so ist e denn schon
daaewefett. batz ein intelligenter Ma
angesichts der Veiche feiner Frau wirklich
nicht attzttgloen vermochte, wie alt d,e
Verblichene gewesen. Er hatte sich nie
barmn gekümmert, denn, sprach er, feine
Unkenntnis; entschuldigend, c ist eint
heikle Fragt.
Ueber Giithe erzählte Bötticher in
feinem Tagebttche ans Weimar, derselbe
halte in seiner Wäsche sehr unordentlich
gewirthschafiet und oft genug zu
Uliabame Bertuch gefchtcir, um ftcti et
reine Schnupftuch attszuleihen. Das
chönfte aber sei gewesen baß er e
niemals zurückgab.
Das Wort geh oräien" in
der Hcirathsfonncl, welches sich ans bie
Stellung ber Frau zum Manne bezieht,
ist auf ber Generallonfeiettz ber metho
diftisch proteslanttschcn Kirche tu West
miiistcr, Mb,, mit 35 gegen 26 Stim
me gestrichen worbe. Die weiblichen
Telegalen stimmte mit.
Mit einem Neger b n r ch g e
bräunt, der alö Tagelöhner ans der
Farm ihre in besten Berhältuiffeii
lebenden Manne gearbeitet hatte, ist
eine jährige hübsche Frau ans French
Ereek, Ehester Eountt,, Pa. Sie litß
drei Kinder, von detten das Jüngste ein
eil Monate alter iitiglittg ist, im
Stich und nahm an Geld und Gelbe
werth .mit, was sie zusammenraffe
konnte.
Blind, taub und st tt in m
winde dieser Tage ganz urplötzlich der
Handliingsreife,idt George Gillelt in
itaufas Eitt), Mo. Die Ursache war.
daß sich iin Gehirn ein Blutklmnpcu
gebildet und das ganze Nervensiistem
gelähmt hatte. Die Aerzte entschlossen
sich zu eiltet Trepattirungsprozeffe tino
cS gelang ihnen, die Ursache der merk
würdigen jirankheilSerschetnütig z be
feitigen, wotanf bei dem Patienten alle
gestörten Sinne in voller Zilarheit zu
rückkehrten. Dem sicheren Tode c u t r i f
s c 11 haben neulich in Madison, Wis.,
drei jungt Dornen, welche daselbst studi
rett, zwei Gasarbeiter, bie bei beut Rc
paiiiett einer vcitiuig bnrch plötzlich atts
ftröineube Gas belaubt worbett und itt
den Graben gefallen waren. Die bra
ven Mädchen, welche gerade des Weges
herkamen, sprangen, ihrer feinen Toi
letten nicht achtenb, durch Schmutz und
schlämm in den Graben nnb zogen bie
Männer hervor, die erst nach geraumer
Zeit, unter ber svrgsattigslcu ärztlichen
Hilfe, wieder znin Vebtn tarnen.
Auch sentimentale Eindre
ch e r gibt es. War ba unlängst in
Ehicago eitt Mann gerade datntt bc
fchästigt, in einem Privathause die
Schubladen auszuräumen, als plötzlich
die Dame des Hanfes eintrat uub einen
Schreckeusrnf aussiieß. Gleich hatte
ber Manu sie bei der Kehle. AI sie
aber weinend klagte, ihre Mutter habe
ihr bett Schmuck gegeben, bcu ber Mann
ba znfammengera'it hatte, ba gab ber
Einbrecher feinen Raub zurück, mit betn
Bemerken, auch er habt tine Mutter ge
habt, zog höflich den Hut und entwich.
Nachbarn fingen ihn ab unb überliefet'
kett ihn der Polizei.
E i g c t h ii nt l i ch k N a t r s p i e l e
muß e itt Texas geben, wenn es mit
einer Entdeckung, die ma kürzlich im
Eonnthgefäuguiiz zu gort Worth
machte, feine Richtigkeit hat. Dort
weilt nämlich als Gefangener der Ijäh
rige Ieffc i.'cc. Dreht man nun bas
Gesicht be jungen Mannes so, baß ba
ficht scharf darauf scheint, so sieht man
um die Augäpfel in der Jti die 't;
Buchstaben de Alphabetes in reget
mäßiger Reihenfolge. Jn jedem Auge
kann man Buchstaben bemerken.
Die von A bis M stehen im linken und
die übrigen im rechten Auge. Vcc sagt,
daß sein Vater und seine vier Brüder
ebenso gekennzeichnet sind.
Halle! ja h Kavallerie"
nennt sich da berittene Korp, welches
kürzlich die Heilsarmee in San Fratt
ciseo für ihre MiffiottSarbeit in Eali
formen orgauifinc. Bis jetzt umfassen
bie Heilsreitcr nur zehn Mann, unter
ihnen einen Ehittefeti, der bei feinen
Vandsleitten fatalistische Propaganda
machen soll. Die zwei Borreiter haben
Ganzen, an deren einer bas Heilsbanuer
flattert und an der andern das Sternen
banner. Jeder Reiter ist zugleich Mit
ftkatit, und wenn die Hallelnjah Kanal
lcrie wo einteilet, wirb geblasen. Die
Pferde wurden von einem Eoivboh für
den Dienst dreffirt. Hinter deut Regi
ment" fährt ein Bagagewageu kntt Zel
len, Bibeln, Broschüren und Proviant.
Nächsten wird das Korp nach San
Vtit ObiSpo und von dort über bie
Berge nach Bakers fielb in' Fclb ziehen
unb feinen Rückweg durch da San
Joaqttitt-Thal nehmen.
Wieder im Nationalkostüm,
das er vor längerer Zeit gegen die
neueste amerikanische Mode ausgetauscht
hatte, erschien kürzlich, zum großen Er
staunen der Mitbefitcher der oimtags
schule, der Ehiuefe Ehniiq Fvvk in
rvvklt,ii. N. ;').. und erklärte: Ich
bin ein Ehiuefe und bin stolz baranf.
Ich bin kein Amerikaner nnb verlangt
e auch nicht zu werben. Ich bin hier
her gekommen, um zu lernen, und nicht
um Viebclcieu anzufangen uub mich zu
vcrheirathcn. Ich habe Fran nnb Ritt
der in Ehitta. Ich will nicht, daß die
Leitungen über mich schreibe und ein
Mädchen sich in mich' verliebt. Ich
will, daß Jeder weiß, ich bitt ei Chinese
und habe eine Frau in Ehina. Ich will
kein weißes Mäb6)en. .Ich will keine
Lehrerinnen mehr, fvtibent Lehrer, da
ich die Viebtleien nicht leiden kann nnd
ebenso wenig Ehen zwischen Ehineftn
und Amerikanerinnen." Die Thatfache,
baß sich ffooks Geschäftsvorgänge? mit
einer Weißen vcrheirathct hat, scheint
ihn zu dem gewiß lobenswert!,? patrio
tischen Ausbruch vkranlaßt ju haben.
tr,'.'is,l,e Btutrachk.
Bei den .-Irakern ist Terjenige bcr
üittgesehenste, welcher am meisten, und
3ui besten lobtet. Man lehrt ihn die
Fauiilicnrache, den Stnmineshaß und
die Verwünschung der Ehristcn ; hat er
feit: 15-, Iah;- erreicht, so geschieh! eS,
das; eine Abend, jttr Vollendung feiner
Erziehung, nachdem die Alten am Herd
sener unter deut .elte von ihtetit'Haß
und ilircr Rache erzählt und die Nach
barn sich entfern! haben, der Knabe aber
ein Plätzchen such!, um sich nieder;
legen, der Vater ihn mit dem Fuße
fto'it und einen ivctgen und ,vanleu
nennt. Der Knabe, der den Vater nicht
versteht, bittet diesen, sich näher zu
erklären. ?a zeigt ihm bcr Vater ein
alteS Piflol. das neben einem Teiche
an einer Zeltstange hangt. Der iuabe
springt zu feine, Vater und kuijt thu
ehrerbietig auf die Stirn. Der Vater
ist glücklich iiiid stolz, einen so Hofs
niiugsreiclien Sohn zu haben, forder!
ihn auf, sich zu thut zu setze und spricht :
Bist Tu schon iii der Nacht fortge
gangen, ohne daß ich cc gesehen Habe?"
Ter nahe gesteht dan . feine Liebschaft
mit einem Mädchen, das er einige Male
ans die Gefahr hin besucht hat, eine ugel
in bett Kopf zu bekomme. Ta ist
etwas." antwortet der Vater, aber nicht
genug. Tu bist schon groß und ich schaute
mich, wenn die Nachbarn Tich ben Klei
neu nennen. Tu mußt ihnen zeigen, daß
Du ein Mann bist." Danach sehne
ich mich." entgeguet der Mnabt. aber
bie Nacht ist felir finster nnb ich fürchte
mich, wenn ich im Dunkeln allein gehe,"
Du wirst das erste Mal nicht allein
gehen. Nimm Deine Waffen, lege be
Burnus ab, ber zu weiß ist nnb schnalle
das Hemd mit dein Gürtel fest." Wäh
rend der Knabe thut, wa der Vater
sagt, geht dieser in da Zelt eine
Freunde und sagt : Mein Sohn ist
bereit." Tie Mütter vergießen einige
Thränen, beim sie fürchten ein Miß
tingeit oder ein Unglück, aber man sagt
ihnen, ein vorsichtiger und innthiger
Mann werde bei den jungen beuten fein.
Alle wird auf da Beste vorbereitet
unb um zehn Uhr, nutet strömendem
Regen, in einer pechschwarze Nacht
schleichen drei Personen in erdfarbenen
Hemde, die durch einen edergiitlel
über bas Knie ausgenommen fiub, ge
heimnißooll an bein Duar. Jeber ber
nächtlichen Wanderer birgt unter seine,
Burnus ein Pistol und einen Dolch.
Die Köpfe sind mit braunen Mützen
bedeckt nnd die Füße bloß, ic gehen
schweigcub über bie Felder uub bie, ven
erst stehen, wenn sie bie Vagcrfener ber
Feinde sehen, Sie bezeichne,, eine
Tuar von zehn bis zwölf Zellen, die
im Kreise stehe und einander berühre.
In der Mitte befinde sich die Heetde.
Außen und vor jedem Zelte halte
zahtreichcHunde gute Wache. In diesem
Duar wohnt ein Manu, dessen Vater
oder Großvater einen Verwandten eint
unserer drei Wanderer tödtete und dem
Mannt trollen sie das Veben nehmen.
Die Feuer werden aüumlig ausgelöscht
nnb Alles schläft oder scheint zu schla
fe mit Ausnahme der Hnude, Der
Führer unserer lleincn Schaar weiß,
daß zn einer geivisfen Sinttdc in der
Nacht einige Hunde infolge von M.ndig
fett einschlafen nnb er wartet demnach,
bis ber Augenblick znin Handeln gekom
inen ist. Sie prüfen das Zündkraut
auf der Pfanne ihrer Pistolen und fchlei
chen ans Händen und Füßen ungesehen
und schweigsam näher. Der Alte, der
Führer, bezeichnet das Zelt, sagt aber
zu den beiden Jünglingen nichts als :
Kinder, seid Männer!" Sie gelan
gen an die Hecke, die den Dnar umgibt.
Die Stelle, wo die Heerbe an- und
eingelassen werden, ist mit Dornen ber
sperrt. Der Alte flüstert seinen Be
glcitern zu : Rührt Euch nicht von
hier, bi Ihr die Hunde an der anderen
Seite lärmen Hort, ober dann beeilt
Euch !" ür dreht sich um und kriecht
rund um den Duar Herum und gelaugt
au die cnigegen'setzte cite. Hier
richtet er sich ein wenig empor ; wen
die Hunde ihn nicht sehen, so geht er
einige Schritte weit und hustet. Da
ist genug. Augenblicklich schlägt ein
Hund an, alle anderen stimmen ein unb
lausen herzn. Uni sie von sich fern zu
halten, braucht er nur aus allen Vieren
auf fit zuziitriechen ; ba fürchten sich die
Hunde und wagen sich nicht heran, Un
terdeß haben die beiden Jünglinge da
Thor de Duar vorsichtig geöffnet.
Da ihnen bezeichnete Zelt steht in ber
Nähe, Sie flecken ben Kopf hinein und
horchen. Alle ist still und schläft.
Dort ist der Platz der Frauen i.nd bei
denselben jener der Kinder, Der Herr
selbst liegt quer vor beut Eingang und
hat ein Pistol unter dem stopfe, einen
Aatagatt neben sich. Der Knabe, den
wir schon kennen, ist ganz in dem Zelte
verschwunden ; im Dunkel kann er sei
neu Feittb nicht sehen, aber er hör! ihn
athmen, und schleicht zn ihm. Da liegt
der Kopf. Ein Pistolenschuß knallt und
Alle ist geschehen. Eine Stunde spä
ter schnarchen unsere drei Mörder itt
ihren Zelten. An, anderen Tage wird
der Knabe zum Manu erklärt nnb er
hält eine berathende Stimme in den
Versammlungen. Seine Genossen spre
chen mit Ehrfurcht von ihm und irgend
ftu hübsche Mädchen belohnt ihn für
seine That.
Publizistisches ans Ruß
I a tt b. Ueber deu Äbonnentenstand der
ivichtigsteit politischen Blätter in Pe
tersburg gehen uns die solgenden Mit
Iheilutigeu zu: Iin zweiten Cucrtal
SeS lausenden Jahres zählten : No
rooje Wretnja" üü,074 Abonnenten,
Nuiuosti" 'J049, Grafchdauin" 'i:i'.,
.Birfchcitcha Wjedomofti" I IM, Der
'tojet," da billigste Residenzblatt,
ist hauptsächlich unter ben kleinen Vcu
teu in der Provinz verbreitet und hat
ä9,.r2'J Abonnenten. Der Einzelkauf,
ist sehr gering nnb steht itt entsprechen
beut Verhältniß zur Abonnentenzahl.
Endlich gewonnen hat eine 91.
jährige Frau in Jubepenbtnee. Mo.,
kinen langwierigen Prozeß wegen Wie
dererlatig'nng eine bedeutenden Grund
besitzes gegen bie englische Regierung.
Der Werth beS Eigenthums beziffert
lich auf $-,tJJJ,iJiJ.
Im Schlaf ihr langes Haar
abgeschnitten hat ein junges Mäd
chen in Kenosha, Wis., nachbem sie noch
am Abenb zum Erstaunen ihrer Freun
binnen bcu Wunsch, sie möchte sieh da
Haar abschneiden lassen, ausgesprochen
hatte. AI sie aber beim Erwachen ben
schönen Schmuck am Boden liegen sah,
siel sie vor Schreck in Ohnmacht, wa
ihr freilich wenig nützte.
Einen jähen Tod fand der in
der Nähe von Bnrton, JU., wohnhafte
Farmer Friedrich Ellermcicr. DerfclbC
hatte einen Handwerker, welcher mit
Reparaturen int Hanse beschäftigt ge
wesen, nach dem obere Stockwerke zn
Bette geleitet. AI er wieder nach nuten
gehen wollte, ging ihm plötzlich da
Licht au ; in der Dunkelheit that er
einen Fehltritt und stürzte die Treppe
hinab, wobei er da Genick brach.
Von Norwegen direkt nach
Chicago ist am L'G. Mai zum ersten
Mal eitt Dampfschiff gekommen. Die
Wergettland," welche am IU. April mit
einer Ladung von Fische und 'Leder
thrän Bergen verließ, wnrbe ettthn,
siastifch bet ihrer Ankunft begrüßt.
Drei Dampfer mit in Chicago anfäf
figcit Norwegern wartn ihr entgegen
gefahren. Erweist sich da Experiment
als ein finanzieller Erfolg, so soll ein
regelmäßiger Verkehr zwischen Nor
wegen nnb Chicago in' Werk gesetzt
werden.
. 1
'.(jaus uni. L'anDiuiitOsiftnfl.
j M 0 o a n f W ä n b e n. Dächern.
5 t ei ii tu tt tt d Holz zerstört man
! durch einen Anstrich von frisch gelöfch
', tem Kalk. Ter nächste Rege schwemmt
, bann ba abgestorbene Moo mit den
i daran befindlichen Uttieinigkeilen ab.
, Sollte da nicht genügen, so setzt man
deut Kalt etwa Etsenoitriol zu.
! W e i ß q e 1 b e S t r o h h ü t k z tt
waschen, Matt macht eine Seiscu
lofnttg (icijc wirb itt Wasser gekocht) ;
nachdem diese lau geworden, thut man
einen Kaffeelöffel voll Brausepnlverstoff
sau der Apotheke oder Droguenhand
litng) hinein und wäscht dann den Hut
mittelst eine Schwämme tüchtig damit.
Ans diese Weise werden die Strohhüte
wieder wie neu. ÄpprctiN wird mit
Gummi oder Tragatitwasser.
S p i tt a t s n p p c (fchwedii'elik Küche.)
Gut verlesenen und gewaschenen, jun
gen Spinat schneidet man aus dem Hack
breit in Streifen, dünstet diese eine Zeit
lang in zerlassener Butter und loscht
mit Wasser oder schwacher Fleischbrühe,
dtc nach Wttrzelwei t schmecken muß, ab.
E darf nur soviel Flüssigkeit hinzu
kommen, daß c etwa die Hälfte der ge
wünschten Menge gibt. Eine Viertel
stunde vor dein Anrichten gießt matt
frische Milch daran, würzt die Suppe
mit Salz, etwa Zucker und Muskat
nuß und fügt zuletzt gute, süße Zahlte
zn. Die Spiuaiblältcheu bleiben in der
uppe, au der die Butter nicht gespart
werden darf,
Schonung der Tapeten.
Bei dem herrschenden Geschmack, die
Wände möglichst originell zn dekoriren,
ist eine öftere Veränderung der Ar
rangcllient unerläßlich. Wie störend
sind int bann die Löcher, welche die
auge;ogcucn Nägel in der Tapete zu,
rücktaffen ! Folgende einfache Versah
ren beseitigt da Uebel ein- für allemal:
Mittelst eines recht scharsen Messers
muche man in bie für den Naget btztich
ttete Stelle der Tapete einen kleinen
Krenzschnitt, ungefähr 1 bi I ,j Eettti
nicter lang uub biege die cittstaiidcneii
vier Ecken nach außen fest um. Da
durch wird ein Stückchen Maucrwcrk
bloßgelegt, in welche man getrost einen
noch so großen Nage! oder Hake klop
fei kann. Hat derselbe lange genug
Dienste geleistet, so wirder herauSge
zogen, bie vier Eekchcn Tapete werden
zurückgebogen und glatt gestrichen. DaS
ichärsstc A uge wird den 'früheren Platz
be Nabels an ber Wattb nicht entdecken.
Rhabarber P astete. (Rhabar-ber-Kompokt.)
Zu Pasteten benutz,
man mir die Blattadent und dicken
Stengel des Rhabarber, so lange sie
weich sind. Man zieht ihnen die Haut
ab. fchtteibetsit itt ungefähr I j Eenti
uictcr langt tückcheu, wäscht sie, fetzt sie
mit kaltem Wasser auf Feuer nnd läßt
sie bi vor' ochen kommen. Hieraus
wirb da Wasser abgegossen und der
Rhabarber zutu Abtropfen aus ein -iieb
geschüttet. Etwa erkaltet, gibt man
ihn ohne ba Wasser wieder auf
Fetter üd last ihn mit etwas Weiß
wein, Zucker ach Gcf'chnmck, ganzem
Zimt und nach Belieben Zitronen
schale weich kochen. Zur Pastete be
reitet mau einen feinen Butterteig,
theilt ihn in zioei Hälften, rollt jedes
tück an, belegt mit einem Blatt des
ausgerollten .eigeö eint gut gtftrichtnt
Tortenform uns streut etwa gcsto
ßeueu Ztvieback barüber, schichtet den
Rhabarber mit Zucker und Ztvieback ab
wechselnd aus den Teig, legt da andere
Teigblatt daraus, beftreicht cS mit Ei
und backt die Pastete etwa über eine
Stutide.
Etwa über ben Spargel.
Der parge! ist ein einporschießendci
wohlschmeckender ein,, wie es iin fein
griechischer Name Asparagos" schor
bekundet. Aber trotzdem wir heutzu
tage tine besondere Vorliebe für alles
Antike" haben, so bedarf es doch nicht
erst echt klassischer Zustimmung," um
tut von dem hohen Werth, beut Wohl
geschmack beS Spargels zu überzeugen,
wenn freilich sich auch keines unserer
Gemüse rühmen barf, schon so lauge
eine Lieblingsspeisc bcr Menschen zu
sein. Die feine Zunge ber Römer be
vorzugte ihn ganz besonders und cS
durste der Spargel nie ans der Tasel
des Kaiser Augustu fehlen. Im
Mittelalter wurden dent pargel ganz
besonders- gut wirkende Heilkräfte für
Magen- und Leberleideu zugeschrieben.
Durch seinen reichen Gehalt an Stick
stoff ist er siir kranke und schwächliche
Menschen besonders nahrhaft uudlcicht
verdaulich. Dafür aber, daß ber tspar
fiel im Winter ei nicht zu seltener Gast
auf unserem Tische fein möge, wird die
praktische, vorbedachte Hausfrau schon
jetzt sorge und gewiß troh, eine neue,
billigere, 'äußerst bequeme Art, Spargel
ohne bie sehr venheiicrubeti Blechbüch
fett einzulegen, begrüßen. Man schält
recht zarten, dicken Spargel sorgfältig
ab, trocknet ih recht schnell a der
Sonne tld hebt ih am kühlen, lufti
gen Ort itt Kiste oder in Beutelt, aus.
Dieser getrocknete Spargel soll den
Wohlgeschmack des frischen völlig be
wahren, und Feinschmecker behaupten
sogar, daß er so noch besser mnttbe.
teilte sparsame Hausfrau wird auch die
abgehäntttet Spargelfchalcii nicht fort
werfen, sondern fit an der Luft oder im
mäßig heißen Ofen trocknen, da diefel
bcu, unfen, winterlichen Gerichten noch
"eine pikante Würze geben, weil in bett
Schalen da meine Aroma fitzt. Das
fchleierartigt Grün seiner Zweige, zwi
scheu dein da Scharlachroth der Bee
reu so hübsch hindurchleuchtct, wenn er
in Samen schießt, zeichne! den Spargel
besonders von seinen prosaischen Ge
nassen im Kranze der Gcmüfearten aus.
Daher auch bie Benennung : Storni-lenkrant-Wolfsbeere,"
Hafettfchattkit"
und so weiter
S a tt c r k v h I b r ü h e als Putz,
mitte! für Messing. Die ab
gegossene Brühe be gekochten Sauer
kohls gibt ein vortreffliche Putzmittel
für Messing ab. Ist ba Messing
sehr schmutzig, so lege man c kurze Zeit
in die Brühe nnd nehme noch etwa
feine Asche zu Hilfe. Hartni,iigc Fle
efeu in einem Messingfieb, tie keinem
anderen Mittel weichen wollten, er
griffen vor dieser' Brühe sofort die
Flucht.
Praktische R e i n i g tt n a b e r
Bett federn, Matt weicht die Federn
drei di vier Tage lang in einer schwachen
Auflösung von Soda ein; bann wirft
matt sie auf ein Sieb, läßi bie Flüssig,
fei! abtropfen, wäscht mit reinem Was
fer uttb trocknet sie auf Netze. Ei
andere Verfahren ist folgettbe : fünf bi
zelu Kilogramm rcitigewafchette weiße
Kiesclsteittchen, welche in einem eisernen
Kef,el über Stohlettfeuer erhitzt werden,
bring! man mit bett Federn in einen
großen reinen Sack und rührt Beide bi
zum Erkalten anhaltend durcheinander,
was am besten geschieht, wenn ber Sack
an beiden Enden von zwei Personen ge
faßt, hin und her geschwungen nnd zu
weilen umgewendet wird. Alles muß
rasch geschehen, damit die Steine nicht
zu sehr abgekühlt find, ehe sie mit den
Federn in Berührung komme. Die
Federn werden dann mit den Händen
aufgelockert und von den Kiefeltleineu,
womit nun aller schmutz vermischt ist,
getrennt.
NenfchatcÜer Käse. Dieser
Käse ist sehr weich. Er ha! fast mehr
Achnlichfeik mit Butter al mit Käse.
Man kann ihn mit dem Messer aufs
ii. e,:..,. ic i.iisAe !... ,i!e.
jiuv ji'iiujm. vi vuuii um a
einen fieifeu icig. enotro von frischer,
itttabgcrahinter Milch gemacht. Diese
wird wann, wie sie vvn der Kuh kommt,
itt Steitttopfe gefüllt, dann gelabt. Die
Töpfe stellt matt in Kiste und belegt sie
mit wollenen Decken. Nach 4a sinn
den bringt man bie Kkfetnaffe in höl
zerue, mit weißem Zeug ausgelegte
Korbe, und stellt diese so hin, daß die
Molken ablaufen können. Nach zwölf
Stunden preßt man die Käfentaffc in
Tüchern, bis sie vollkommen gleichartig
ist. Die Masse wird nun in die For
men gebracht. Diese find au beiden
Enden offen, von chlindrifcher Form,
im Innern etwa zwei Zoll im Durch
meffer und drei Zoll hoch. Man bringt
bie Masse fest in die Form, schneidet die
Enden eben, drückt den Siäsc aus der
Form und bestäubt ihn mit sehr fein
Pnlverisirtein Salz. Man legt sie nun
einzeln, so daß sie sich nicht berühren,
aus Bretter. Man bringe die Käse
nach Verlaus von '-l Stunden, den
Tiockeuranm, wo sie ans mit Stroh be
deckte Latten gelegt werden. Nach zwei
Tagen werben sie aus bie anbete Sette
gewendet, nach weiterett drei Tagen aus
die hohe Siaule gestellt, nach fünf Tagen
auf die andere iiante. Nach weiteren
fünf Tagen werden die Käse mit einem
fammetartigen Blau überzogen fein.
Sie werden nun itt einen luftigeren
Raum gebracht, wo sie zweimal itt Ztvi
schettiämnett von fünf Tagen auf ber
hohen Kante gewcnbet werben. Sind
sie gleichmäßig von rothen Flecken be
beeil, so wendet man sie einen Moment
lang allt zehn Tage, schließlich nur alle
vierzehn Tagt.
A tt f ch tt e i d e tt der O b st -b
1 ü t h c it. Ma soll bcin Obstbau!
eine mir seiner Kraft angemessene An
zahl von Früchte lassen, so lautet ei
Grundsatz der Obftbaukmibe. Die
Blittheuflättde des Kernobstes enthalten
vier bis zehn Blüthen, baoott sollen mir
zwei stehen bleiben. Dabnrch bekom
men biese mehr Sastzttsluß, werden also
größer uub schäbigen bie Onaittität
nicht ; der Bannt wirb weniger ge
schwächt und tan neben ber Frucht
ßolztrieb nnd Blüthettaiisatz für näch
stes Jahr schaffett. Eitt geübter Gärt
ner wird mit einer zweispitzigen Nagel
scheere zum regelrechten Ausschneiden
eine Ntjährigen volltragettbett Hoch
stamme höchsten einen halben 'Tag
gebrauchen, er wirb dabei zugleich jede
zusammengerollte Blatt, da einen
Baumsehädliiig enthält, zerdrücken, jede
Raupe todten, jeden schwach bleibenden
Fruchtspieß oder Zweig mit der Baum
scheere znrückfchneibctt bi ans einen
gefunden Trieb. Er wird, je nachdem
der Bannt gesund ist und viel oder
wenig Blüthettkitospe hat, beurtheilen
kömtett ob ein ober zwei Früchte in
einem Stande dem Bannte dienlich fiub.
Die Unkosten weiden gering sein, dafür
erhalten wir auserlesene großes Obst,
nebenbei haben wir viele Schädlinge
entfernt, den Baum durch den chnit!
verjüngt und eine nächstjährige Ernte
vorbereitet. Wettn wir alsbaini einen
solchen Bannt im Umkreise seiner Krone
im August einmal stark gießen und dem
Wasser ein wenig Kalkmilch, Jauche uttb
Holzasche zusetzen, so wird er alljährlich
volltragenb und gesund bleiben. Beim
Zwergobst ist diese AttSschtteibett schon
mehr im Gtbranch, abtr auch den Hoch
stammen thut t noth ; wenn )olche
kränkeln und zurückgehen, so ist häufig
eint zu große Fruchtbarkeit, eine Er
schöpfung die Ursache davon. Wohl ist
e wahr, daß manche Obstsorten sich
selbst helfen und viele Früchte abwcr
fe, aber nicht so regelmäßig, als c zur
Erzielnng von schönem Tafelobst und
einer nächstjährigen gute Ernte nöthig
ist. Wir lernen durch solche Bauin
pflege auch unsere Bäume, ihre Sorten
nnd Eigenschaften, ihre Pflück nnd
Reifezeit kennen, und weint wir zum
Btwtift einige Bäume gleicher orte
nebeneinander tu dieser Hinsicht ver
fchiedentlich behandeln, so wird sich bald
vergleichend herausstellen, wo der Ertrag
größer und schöner ist und bei welcher
Behandlung der Bannt ans die Dauer
am besten gedeiht.
So sehrvcrändert hatte sich
ein früherer Schwindler, der sich kurz
lich als Reverend nnd Kolporteur geist
licher Bücher dein Polizeichcs in Eiitein
nati, mit betn er so manches Mal" in
Berührung gekommen war, vorstellte,
baß biefer ihn trotz längerer Zwiesprache
nicht mehr erkannte. Der Manu, wel
cher erst feit Kurzem au dem Zucht
Haufe entlassen ist und nun ein ehrliches
Leben beginnen will, war darüber sehr
erfreut, wie er erklärte, weil es ihm
natürlich geschäftlich schaben würde,
falls matt ihn wieber kennen sonnte,
und der Polizeichef wünschte ihm Glück
zn dem guten Weg, den er sich nun vor
gezeichnet.
Furchtbare Ueberschwern
rn i n g e u , wie sie seit dem Jahre
1806 nicht wieder z verzeichnen gewe
sen sind, haben den Süden Spaniens
heimgesucht. In Sevilla stehen viele
Straßen unter Wasser, daö an den
Häusern bis znnt dritten Theil ihrer
Hohe reicht. Im Vorort Friana sieht
man, so weit das Auge reicht, nichts als
Waffer, und viele Häuser schauen nur
mit ihren Dächern uuOcr Flttth her
ans. In Eama und autiponee sind
viele Gebäude ganz weggeschwemmt.
Der Kirchhof Viejo de Frana in e
villa ist vollständig zerstört, und die
Leichen treiben ans den gelblich schmutzt
gen Ftitthen bes Guadalquivir. In
Villavt'da sind lfU Häuser wegge
schwemmt nnd über A, zerstört. Bei
Mcrida stehen viele Hütten und Häuser
in den hochgehenden Flnthett, Mnreia,
Eartagetta, Albaeete. Huebra, Evrdoba
und sevilla sind von jeder Verbindung
abgeschlossen. Dabei sind der Rio Se
gun, der Guadalquivir unb der Gua
diatta noch immer im steigen begriffen
und walzen in ihren mächtigen Flnthett
Reste zerstörter Häuser, Balken, Hau,
gcräth, Oliven , Citronen- und Oran
genbäume einher. Wie viele Menschen
nicht nur ihr Hab nnb Gut, sondern
auch ihr Leben eingebüßt, läßt sich bis
zn biefer stunde noch nicht ermitteln.
Ueber einen Dicbstahl ans
Konkurrenzneid wird ans Ber
litt berichtet : Vor einigen Tagen be
suchte ein Reisender der Firma Ä. & B
einen hiesigen Kunden n ttd legte die um
fangreiche, in einem großen Koffer be
kindliche Musterkollektion der für die
Firma eigen angefertigte Fabrikate
vor. Nach der Abwickelung de Ge
fchäfts entfernte sich der Reifenbc mit
der Bemerkung, daß er den Koffer ab
holen lassen werbe, und in der That er
schien eine Viertelstunde spater ein
Mattn, welcher die Musterkollektion itt
Cmpfattg nahm. Bald darauf traf bei
betn Kunden ein zweiter Hausdiener
ein. der ebenfalls tun Aushändigung
des Koffers bat nnb ber wirkliche Bote
bcr Tnchfirma A. & B. war. Man
fetzte sofort den Reifenden von betn
Diebstahle itt Kenntniß, während wel
cher Zeit der Arbeiter, der die Muster
abgeholt hatte, wieder erschien und er
zählte, daß er von zivci Herren zur Cut
pfangnahnie dcS Koffer beauftragt wor
den fei. Dieselbe feie, achdci er
ihnen daS Gewünschte abgeliefert, schien
mgst in einer Droschke davongefahren,
wa ihm verdächtig vorgekommen fei.
Der Polizei gelang e, die beibett Diebe
zu ermitteln, wvlci sich herausstellte,
daß der eine ein atii efehener Tnchfabii
kant aus Thüringen und bcr anbere
sein Berlin Agent war. Sie hatten
die Muster topirett wollen, ui.i mit der
Fabrik A. & B. in Konkurrenz trete
zu körnten.
ill l Gardner,
frcinc Nhrcn, Juwelen, Wanduh.cn
und Silbcrwaaren
fü Geschenke zu niedrige Preist. 100(5 Z Mrosit cJtllCPst
s. 3. Hisbet,
1015 O Strasse, Lincoln, Neb
Tic solideste
Stiefeln und ... Schnhe
in gröhter ?luswal,l.
Zufticdcnhcit wird garantirt,
erühmtes .' Lagerbier
l-.ii. Ci-OKso,
GrTULTX.L9
- i!-.Mll Hl I
Du (jkbiiüi der Gimd schen Brauerei von La Crosfe, Witic., erfreut sich
in den Noidstiiaten, besonder Dtiniieiota nd Wisconsin, einer auf,eiordkiiitichen
Beliebtheit, da dieses Bier nur aus Hopsen und Gerste der vorzüg'ichsten Oualitä'
e eitel wird. Bestellungen für Stadt und Umgegend nimmt entgegen
oscar Beuck,
Gtiitral Agtuk. Office: 91o. '2 1 nördl. trn&f. zwischen P und O. Ettasze-
-artaaaa! i man aaejaaaaawaaaaajai IIMaaaaaawfaTaaatajaaaaaaaaaaaaaBaaaaaaaaaaa-)
'Sir kaufen das Bittet,
Wir besorgen den Nest."
I, Arancis,
General Passagier-.Agent.
O m a h a.
F- Fteiner.
Stadt. Passagier-Agent,
l'ijuco 1 n.
-ZSS:STrr' c-?-c-7e-r
hftatfäjSafrrl
tammaamaammatmatmMmmmmmmtitMtmmmmmrmaatwimimmmammm
isUneraKt-Oitfercrtj
der M. 5. Kirche, Omaha.
Alle Diejenigen, welche die General:
Konferenz zu Oniaha besuchen wollen,
können von allenPlätzen ans !ttiiiidfahri-j-Biltetie
zum halben Preise erlangen.
Tickets find vom 28. bis 3(1. April zu ha
ben und bis zum 1. Juni gültig. Wt
gen Einzelheiten wtnbe man sich au bas
B. & M. Depot oder an A. j. Ziemer,
C. P. cd T. A., Ecke 10. und O.
1 Die feinsten und schmackhaftesten
Würste, welche in Lincoln oufzutreiben
sind, finoen unsere Hausfrauen bet
Gebr. W a g n e r, 1 1 fiidt. a. Straße
Ferd. Voigt,
Meisek-Mrk!
115 füol. 9. trab,
LINCOLN, . . NEIiRAbKA
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Sprechet vor und ihr werdet sehen, wi
gut ihr bei uns bedient werbet,
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Eisenbahn Arrangements
für das National n
campment ver W A 9i.
Um das National Cneampinent, G.
A. R., zu besuchen, welches in erHaupt
stadt des Landes, Washington, im Sep
tember d. I., vbgchalten werden soll,
bietet die Ohio & Mississippi Bahn die
besten Dienste, da ihie Büffet Vestibüle
Erpreßzüge, mit Pullwan Schlafwagen
von St. Louis nach Washington uitüber
irtsflich sittb. Das Eveampment wird
das größte Ertigttiß sein, .reiches in
Washington gesehen wurde, seit der gro
ßtn Parade in 1 8 j 5 .
Keine Bahn im Lande eignet sich besser
dazu, große Menscheninassen zu beför
dern, als bie O, & M. unb ihre An
fchlußlititen. Ihre langjährige Ersah
rung in der Beförderung von großen
Menfchtnmaffen nach Inaugurationen,
Pilthias-Ritter Conclave uub andere in
größeiem Maßstabe abgehaltenen Feit
lichkeiten, wird sich sehr mirthvoll bei der
Beförderung von Tausenden nach dem
Eneampmcnt erweisen.
Die O. und M. unb ihre Anschlußli
nie, bilben die kürzeste Route nachWash
ington von allen westlichen Punkten. Der
Reitende wird über die Gipfel de Alle,
ghaney Gebirges befördert, durch die
prachtvollste Gegend Amerika'S; er
komm! durch West Virginia, Maniland
und bie Witte von Olb Domion,"
ber Schauplatz bei großen Schlachten des
letzten Krieges, wie Clarkbnrg, Martins
bnrg, Antietam, Harxers Feirq, Mary
land Htights, Ccdar Monntain, tZi.lpe
per, Brandy Station, Warrenton, Ma
nasses und Fairsar. auf einer direkte
Linie nach Gettysburg. Die
Hin- und Rückreise von St. Louis v,a
der O. & M. und Anschlußlinieii kostet
nur 18 oder einen (5et per Meile, und
werden die Bahnen nach dem Westen bie
selbe Preiserniedrigung einsetzen, indem
dieetben Billcte via St. Louis und der
D.& M. verkaufen.
Diejenigen Bahnen, welche in Wafh
ington einlaufen, werden die Raten nach
den üitaryland und Birginia Schlacht
selber mährend des Entampmtnls sehr
ermäßigen.
Wegen näherer Auskunft wende man
sich an A. I. L q t l e, Gkn'l Passagier
Agent für den Westen, O. & M. Bahn,
105 nördl. Broadiva. St. Loui. Mo.
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oder Sterling Brand", welche von der re.
nominirten Creter Stühle faitrizirt werden,
lind bezul, ihrer blendende stiSeiije unb Rein
heil bi dato nicht übertrafst worden.
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Ecke 8. und O (Strofie
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Wie ein iätyZel gelöst
würd'.
Wenn Sie einen rii'et wünschen, so 1bU
len Sie doch den besten hat en. nicht wahr?
der weiche Waaren find bie besten?
Üüenn dieios läihfct gelost ist, so srene
sie sich, nicht wahr?
Jedenfalls möchten Sie gern von einem
Räthsel, das für all' Menschen der ganzen
Weit gelöst ist, hören, .-,'.cht wahr?
Gut tvtr werden Ihnen nvn diesem Räth
sel und lener Lösung erzählen.
nf der WeltatissteUung des Jahre 1889
ztt Parts, ffra trcich, m ,ren die besten ?käh
Maschinen der Well, einichliefilich ener von
Amcrtta, vertieien Die tüchtigsten Sach
vei ständigen der lilahniaichmenbranch, unter
welchen zwei der bedeutendste Autoritäten
Frantre chs sich desanden, habü ihr Glitsch
len abgegeren, viach gröblicher Prüfung
erklärten biese Sachverstanbigen. da die
Wheeter und Wiison'ichen Nährnaichine
bie besten seien und verliehen dieser Gesell
schasi den ersten Preis, währenb bie anderen
Gesellschaften sich nur mit goldenen, silber
nen und bronzenen Äliebaillen begnügen
miifzten.
Tie sranziisilche Regierung verlieh ferner
Herrn viaihaniel Wheeter, dem Präiibenien
der Gesellichait, bai Kreuz der Ehrenlegion
tnti der höchsten Orden Frankreich.
uf ti,,e Weife wurde die !rage der de
ften Nähinalchine der Welt gelöst und zwar
durch die eisten Autoruäicn zu Bansien ver
o. und o. 12 der iüheelec und Wilson
scheu E-zeug,isfe,
Tie o. U ,sl zum Familien Gebrauch und
die Ho, ii für Schneider die besten ber Welt
Und Kilt, wenn Sie eine Rähinafchin
wiinfch.-ii und nicht die beste bekommen, '
ist dies Ihre eigene Schuld.
Fraget bei Eurem ohmalchtnen-bändln
nach dtr o, 9 Wheeter und Wtion 'tnd soll
te er solche nicht oriäthig haben, so wende
Euch wegen Kataloge, Beichreibun
fe nnd Bedingniigen an uns.
Agenten werden auch für die westlichen
Staaten verlangt.
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