Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, March 17, 1892, Image 3

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folJie üruit, welche Häuser z bauen gcdkttken.
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-Anzügen für Männer, Knaben und
Kinder
werd niedrigeren Preisen verkauft, al in irgend kinem anberen Gcschäste der
fr Wir besiie tat größte Lager i GarZerobearlikeln für Arbeiter.
" - Kaufbeoingungen: Baar.
.2llte kannst Du traurig sein, liebe
Mittler, an einem Tage voll Sonnen
Ickci lliick und Tcligkcit, der Deinem
indc Vllle ;u erfüllen versprich!, wai
letn Vitii von (cgenivaik und Zukuusl
erliosst ?"
o tvraili ein junge, bliilicubcö,
etwa siedc;el, Zakrc alteS Mädchen
mit (iliilH'iifHii. dunklen Auge und tief -schwai
jei Haare zu e,cr ftran, die zu
jumiiiengcbitift vor ihr tut Vel)tiftul)le
ia.
Die Witwe Ittlieila iLonsiui war
durch liau, und Z!rauk,ctt früh gcal
lcil, an, hnilc sie ihikin (allen,
der s den Polizeidcanilcu des ilalieui
scheu Zkadtcheiiö Bolfciia gehörte, ihr
weites Tvcluerchcu gebore und das
war inniniclir gerade zn'öls l,Zahrc her
01 man i lii" den Ma schwer vcrwuu
dcl in'? Hau gebraclit halte, l!r war
bei c,et vv der Polizei gegen die Bri
ganie uicroiicctt Streife anö
einem Htnterhalle angeschvsse vor
den, ud die igc Halle die Vutigc
scluver verletzt. Die kaum vom Wo
chenbettc erstandene ,wt theilte getreu
iteti ihre orae iitnictic det engebo
rene iiinde d dc,n (Uattcn ivochcn
lang ; ud als aller Pflege ngcarlitct
der schwer verwundete doch seine 'ei
den erlag, da Hinterlics! er seine Wittwe
in eiiu-iii Auslande vollständiger
Schwache und cLntkräflitng. Zic er
Holle nch zwar einigermanett wieder,
aber e stellte sich bald ein hartnäckiger
ivciiid ein der sie niemals wieder verlas
je sollte die (Sicht. Mit den fort
schreitenden fahren verschlimmerte sich
die lioie iiranklieit und balle siel, jetzt
lrer o großer Gewalt veinnchtigt,
das! sie völlig aaftrr lande war, ihre
Gliedias!e z gebranche. sondern sich
nur och mit Hilfe der öftesten Tochter
sortindewegen vcnnoc1c.
yjiit einen, lierzltchen ilteke voll mut
terlicher Vtcbc ruhte da Jlttge der Sitten
aus der vor ihr stehenden Tochter.
Cii mit iiiim, Moncttu," envtderie
sie, ud das Her; der ttd glaubt
au das Oiliuf. ? Iräumst. dasz er
heule wieder kommen wird i Slber wenn
er Dich vergessen hätte, während er
draußen in der fremden Ubclt war i
Taiiscnd Vlitgen amtligcr ffrauc
werden in diese langen Monaicn af
den ichöncn v.!an gcsallcn sein. Wird
er den Mull, gehabt haben, 'llen j
widerieheu ,
,:ich glaube fest a ihi', Mutter!
verseizle Mariella mit aufleuchtende.
Sluaeu. Mein Vertrauen ans seine
I5hienhasligke,l Iftfit sich durch nicht
beuge, wen er auch zu den sonst so
c,clill,cr:,aeu Male" gehört. Was
bei, alte sclbslcrzcngtc Bedenken 'i
oii einer halbe Stunde wird cr hier
lein, denn ;n dicicr cil trifft die 'pvft
ein !-
tote ging ach der Thür und rief in
den ivliit' liinatiö : .'Jiosctta. Rosetta !"
Die ! leine, die ans der Steinbank
vor der Haustliiir der Hütte saz, kam
hurtig hernngclanien,
.'.Kimm den Ziruq, Äind. und lauf
;m Brniiueu aus dem Markte, um
frisches Ouellwaiser tu hole,,. ilon
dort aus kannst Du bis zum obere
Thore scheu, durch das in der nächsten
iertclstiitidc die Post kommen tiutfj.
Sobald D sie hcraiirollc siehst, kom,
hurtig zurück nc bring' mir Siach
richt !"
Die Schwester hob den Krug, den ihr
Marictta reichte, aus' Haupt und lief
davon.
Da junge Mädchen kehrte in' Ge
mach zur Mutter zurück.
Sahst Du Pietro einmal in der letz
teil e,t fragte die Sllie.
Ün Blick des Unwillen brach an
dein Singe der rochier. ,Ich bin froh."
ern," sie, das; es nicht geschah. Er
weis;, das! durch sein böse Thun das
Baud vollständig zerrissen ist, daS mich
vor !l,r und Tag mit ihm verband.
5r schämt sich auch wohl, mir vor die
Singen z treten, seit er sich den Brigan
ten zngeieUt hat."
Slber gut wart Ihr Euch doch von
Kindheit im."
,DaS ist vorbei, Mutter. Wäre er
brav geblieben, ich wäre, wie ich ihm
vcriprach, fciif Weib geworden, Slbcr
die böc Thal löst auch da scicrlichste
Gelübde,"
Du Hast Siecht, Kind, Du bist rci
neu Herzens und werth. Dir ein reines
üHitck durch Deine lihc zu erringen.
Spreche wir nicht weiter über den Un
würd, gen !"
Manella umschlang zärtlich die Mut
ter ud kiistte sie aus den Mund. Tann
ferliej; sie das (euiach und fehle sich
draichen vor der Hausthür aus dieselbe
Bank ans der vor ihr iliosetka gesessen
hatte.
Der goldene Sonnenball war im
Weste hinabgesniiken, liin prpr
rother totreijcn säumte dort den Hirn
liielörand.
os war acht Uhr Slbend. Rasch
naht die Dämmerung überhand. Ma
nette blickte mit hofsnnngSvollem Singe
nach der legend des Marktes hin, von
woher ihr die Schwester die Ziachricht
von der Sliikutift des Geliebken. bringen
iinibte.
Da biischie von der anderen Seite
mit satt laullosen Schritten eine in
einen Mantel gehüllte Männergestalt
die (Sasie heraus- Das im frohen
Traume baldige 'Wiedersehen besait,
gene Mädchen Horte den '.'iahenden nicht
herankommen, Plötzlich stand er dicht
vor ihr.
Äliarietla !" rief der Mann erregt.
Da 'Mädchen schrak zusammen
Wa willst Du bei mir, Pietro?"
fragte sie erschreckt. Du weis;!, wir
sind fertig miteinander, viichis ist im
Stande diese Trennung wieder iinge
schelten zn machen,"
Ist da die Treue, die Du mir
schwurst, Marictta? Vor Jahr und
Tag warst Du mein. Und utein sollst
Dn bleiben, so wahr der Himmel über
n ist,"
Ich sagte Dir bereit. Dein eigene
Thun zcrrisi da Band, da mn
schlaue,," erwiderte fie, Wärst Du
ein braver Striche geblieben, so wäre
meine Treue zu Dir niemals in !uge
gekommen ; aber die Unthat und das
Blut, da a Deinen ffinger klebt löst
jede viebesband,"
Viifle, verfluchte V'iicic !" schrie er
wild mit kniischenden Zähnen, Der
fremde Maler ha! mir Dein Her; ge
stuhlen ! der ich sage Dir, ich lasse
mich nicht so abschütteln !"
.a Siecht der Bestimmung über die
eigene Person steht jedem 'Mädchen
alte! zu." versetzte sie mit Ruhe und
J ich liebe den franzöplchen
u,',aler. Slu diesem Abend noch kehrt er
hierher zurück, und ehe vier Wochen
, Vcinb gehen, bin ich sein Weib." '
..Holle ud Teufel!- schrie cri höch.
,ter rregiing. lind das glaubst Du
werde ich leiden ? iirchte mich, Ma
rietla, zitiere vor meiner Siadie '.-
,''eh', verlas, mich ! sagic sie ver
ächtlich, indem sie sich von il ab
wandle. Dein Drohen schreckt mich
nicht."
(5r niaclite eine Bewegung, nl ob er
sich ans sie stürzen wollte, da schallten
vorn stärkte her schritte bie .(raste her
uf, und eilig entfloh er nach der entge
gkiigesetzten Seile. (5 waren nur die
Schritte eine ,(!inde.
Die Post rollt eben durch' Thoi, !
Marietta," rief die eilend heimkehrende '.
Kosetta. Dein Schatz muß darin sein.
denn ein ivcifie Tnch flattert lustig au ,
dem utschenfenster." !
'J.'fnnetta ahm die tochweiker an der ,
fiand, und die beiden Mädchen eilten ,
Pein nahe Markte zu.
'.IKanetta, mein gettevte veucn !"
scholl t von den Kippen de dunkel
üngigen jungen 'Manne, der allein dem
Postwagen entstieg, al dieser vor dem
PostHanse aus deut Markte anhielt.
'Mit einem Inbelschrei, der die ganze
freudige Erregung ihre Herzen ver
rielh, warf sich da 'Mädchen in die
Anne, an die Brust de Slngekoiumeneii.
Vudovieo, mein theurer Vudovico!"
Sein Mund suchte den ihre, der ihm
willig entgegen tan,, und nachdem der
eiste heisze isz des Willkommen ge
tauscht war, nmfaszte er ihre schiattke
(gestalt zärtlich mit dem linken Sinne
und hielt sie so att seiner Seite fest,
während er die Siechte der kleinen Sio
fetta hinstreckte und frcttnblich sagte :
OHiis;' Wo, mein Herzchen !"
Die kleine gab ihm mit freundlichem
jkopfiiicke die ,ad ud schaute dabei
i sei ossciic, ihr voll zugekehrte (Zc
sich'.
Ja, die 'Mutler hatte nicht Unrecht
gehabt, al sie vorher gesagt, er fei ein
schöner Mann. Schlank gewachsen mit
breiter Bntst und dunklem, lockigem
Haupte, einem edel geschnittenen Gc
sichle, aus dessen dunklem Singe jener
Cwttcrsiinkc sprühte, der nur bei ünst
ler eigen ist, war der Eindruck, den er
inaclitc, ei bestechender.
'Mit welchem liebevollen Entzücken
hingen die feurigen Auge des leiden
schasllichcn tiindc de Süden a dem
Geliebten !
" Er war der berühmte Stifter und
da Haupt der neuere klassischen sinn
Mische Malerfchuic, IacqncS vJoiii
David, ocitjen 'Jini damals in feinet
.nisten Jahre eben im Sltifblühett bjr
glisse war. Im Jahre 1771 hatte
er mit dem groszen akademische Preis
da totipendiiim für den fünfjährigen
Studienansenttiatt in iZtolic getvon
neu. Schon im Jahre 17SO wurde er
zum Aiitgliede der königlichen Slkademie
ernannt und unternahm wenige Jahre
später eine zweite Studienreise ach
Italien, Auf dieser befand er sich och
gegenwärtig, und während derselben
hatte er bei einem Slufettlhalte in Bol
sena bei Rom das iebesverhalinif) mit
Marita,
Vas;t lins zur Mutter gehen!" sagte
der Maler,
Marictta stimmte zu, und in der
Freude ihre Herzen eilte sie voran,
um fr Mutter möglichst schnell die
nrendcubotschasl zu bringen, daß der
Geliebte wirtlich gnomuten sei. Mit
dem 'Rufe: Er ist da, Mutter!" stürzte
sie in da kleine Mmach und warf sich
in ihrer Erregung vor dem Lehttsluhie
der Mutter auf die Kniee.
Und it ntt kaut der Mann mit dem
Kinde an der Hand. Er trat an die
ücite de kuieeude Mädchen und er
griff die wie leblo iederhängende Hand
der 'Matrone,
Welch' große Gluck," sagte sie mit
zitternde Kippen, daß Ihr wiederge
kommen seid, toiguore. Slbcr nun wollt
Ilr mir mein Kind nehmen?"
So nahe diese '!'crmuthnng liegt.
Mutter," cntgcgnete er srenndlich. so
wenig trifft sie mit meinem Wollen zu
saimne. Höre tote von mir, wie ich
unsere Znkttiift geplant habe. Ich habe
da Vaitdhai, des verstorbenen Kauf
inantis Eastelli draußen vor der Stadt
gekauft. Dort werden wir Sklle zusam
ten ein neue zufriedenes Heim finden."
Marietta sprang auf und schlang ihre
Sinne mit seinen Hais.
Wie gut Du bist, Vudovieo, Du
Manu meine HcrzcnS ,'ricf sie.
Siasch schwandet, die tinidcn unter
lebhafte Gespräche. Richt nur die
Vicbcndcn waren des erwarteten Glücke
voll, sondern auch die Mttktcr und die
tochwcster. Blühte doch ihnen Stilen
ans der Ehe 'Marietta eine neue sorgen
freie und heilere Zukunft empor.
Slls e vorn nahen Ralhhausthnrmc
zehn Uhr schlug, erhob sich der Maler,
um sein Quartier int Gsthofc anfzn
suchen. Er verabschiedete sich mit Herz
lichkeit von der alten Mimer und der
jungen tochwägeriu ; die egenSwüttsche
der Sitten tönten ihm ach, als er weg
ging. Sein vieb begleitete ihn bis zur
Haitsthiir.
Sie traten nur zwei Schritte weit vor
dieselbe aus die Gasse hinan. Der
Mond stand silberglänzcub am 'Räch!
Himmel, aber cr beschien auf diesem
engen Wcgc nur die Dächer der Häuser ;
die Straße selbst lag im Schatten der
Gebäude finster da.
Im traulichen Viebcsgcfliister blieben
sie eine kurze Weile bei einander stehen.
Die Fenster der Rachbarhäuser lagen
bereits still und dunkel, in der ganzen
Gasse liest sich keine Menschensccle sehen.
Morgen, Marietta," sagteer, wol
len wir gemeinsam hinan nach dem
von mir gekauften Vandhause gehen,
in dort da Zimmer zunächst auSzu
wählen, da künftig zu Deinem Gc
brauche dienen soll, Kind,"
Doch dicht bei dem Deinen, udo
vieo ?" fragte sie. vaß mich niemals
weit von Dir sein, denn nur wo Dn
bist, da ist mir wohl."
'Ratürlich dicht bei meinem Sltelier,
Viel)," versetzte cr. Wenn ich arbeite,
wird es Dir jederzeit freistehen, sobald
Du willst, zu mir hereinzitschlüpfen."
Du malst wohl viele große und schöne
Bilder, Vudovieo ?"
Du wirst da schönste entstehen
sehen, Marietta, sobald wir vereinigt
sind, denn da Erste, das mein Pinsel
in den flohen Wochen des jungen Glücke
schassen soll, wird Dein Bild sein.
Vlber nun laß un scheiden, Marietta !"
Sie hing an seinem Halse und bot
ihm die rothen Vippen zum Kusse. In
diesem Slngcnblick hörten Beide dicht
eben sich ein Geräusch. Er fühlte, wie
da Mädchen an seiner Brust ängstlich
zusammenzuckte, und gleichzeitig zischte
eine gedämpfte Männerstimme die Worte
in fein Ohr: Sei verflucht, vermale
deiter Mädchcniäubcr !"
So dnttkcl c war. so sah er doch ein
Stilct vor scincn Slugc blitzen und
fühlte, wie der totalst feinen linken Un
teramt streifte. Fast gleichzeitig ent
floh der Mann, der den totoß geführt
hatte.
Da Slllc geschah mit Gedanken
schnelle. Der Maler hatte im Singen
blicke nur da Gefühl von dcm, wa
ihm selbst geschehen war. al er zn fei
nein Entsetzen bemerkte, daß da Mäd
chcn in scinei, 'Armen schwer wurde.
Wo ist Dir, Marietta," rief er er
schreckt.
Pietro hat mich erstochen," stammel
ten ihre Vippcn, während sie zusammen
brach.
Gerade im Slugcnblicke der That hatte
sich da mnlhige Mädchen, um de Ge
liebten z retten, mit dein eigenen Veibc
dem Stahle dc Banditen entgegenge
worfcn.
Dc Maler lauter Hilferuf durch
gellte die Gasse. Er hvv die Bewußt
lose auf seine Slrme und trug sie in'
Hau.
Zehn Minuten spater war Marictta
eine Reiche. Da Stilct hatte die große
tochlagadcr in dcr unmittelbaren Siähe
dc Herzen getroffen und zerschnitten.
SU dcr herbeigeholte Arzt den Tod
dc Mabchen festgestellt hatte, ging er
daran, die Wunde des MaierS zu ver
binden. IVA Innr tstitt strt TIimI h.
letzt, sondern nur da Muskelfleisch be
iukb ouraniDKen.
.o .lange bet Heilkünstler mit dem
verwundeten Arm beschäftigt war. ,
mischten sich die Thränen de Maler '
um die eben Verschiedene mit den lauten
Klage von üliiitter und Schwester.
Der Berlust de Viebsteu, wa ihnen
allen Dreien gemeinsam gehörte, war
ein so plötzlich über sie hereingebrochener,
daß die Frauen wenigsten zunächst gar
nicht daran dachten, den entflohene
Morder verfolgen zu lasse. Erst die
herbeieilenden Rachbartt, welche da
jilsegeschrei de 'Maler au ihVttt
frühzeitigen Schlummer wieder aufge
weckt hatte, erinnerten daran.
Und erst da siel dem Maler ein, wa
das zusammenbrechende Mädchen ge
sagt hatte : Piekrv hat mich erstochen."
Wer war denn dieser ihm och ganz
unbekannte Pietro ?
Es fehlte nicht an vielen Zungen, die
darüber Sluskunft zu geben vermochten.
Pietro war ein Bürgerkind ans Boi
fetta. Rur wenig alter als N j(äd
cheu. hatte sich frühzeitig eine yieigiiitg
zwischen Beide entwickelt, die mit der
anbrechenden Bliithezeit zu einem ViebeS.
Verhältnisse würbe. Gerade in den
Tagen, al der 'Maler nach Bolsena
kam, hatte sich aber zwischen den Viebc
Icutrn der Bruch vollzogeit, Pietro. der
bei einem Meister im totädtcheit al
Ziluinerniann arbeitete, hatte schon
längere Zeit sein Handwerk vernachläs
sigt und dasselbe endlich ganz aufgegeben.
Er verschwand ansangS auf Tage, später
ans Wochen anS dem Städtchen-, aber
wenn er wieder dahin zurückkehrte, kam
er niemals mit leeren Taschen ; c fehlte
ihm niemals an Geld, in mit seine
früheren Freunde in einer chänke zn
zeche, wenngleich er sich niemals bei
komme ließ, sich darüber zuspreche,
woher er diese Mittel schöpfe. Die
gute Bvlsetiaer waren jedoch darüber
nur sehr kurze Zeit im Zweifel, zumal
gerade ztt dieser Zeit das Biiganiett
tinweseil in der Rähc ihrer ladt wieder
stärker auftrat, al in den Jahre vor
her, Pietro war eben zu den Brigauten
gegangen. Bald genug hörte auch Ma
rietla diese Gerüchte lind stellte Pietro
bei der ersten sich darbietende Gelege,
hcit darüber zur Siede. Und dcr Bursche
war frech genug, ihr gegenüber die
Sache gar nicht einmal zn leugnen. E
gibt eben unter deut Bolle Italiens gar
Biete, die das (Geschäft eines Brigauten
nicht viel ander, als ein Gewerbe be
trachten, das zwar von der Polizei vcr
folgt wirb, aber in ihren Augen nichts
Entehrende hat.
Marictta gehörte zu diesen nicht,
Sie machte den vergeblichen Versuch,
den Burschen von einem weiteren Fort,
schreite auf dem Wege dc Böse ab
zuhalten ; und al da vollkommen uiu
sonst war, drohte sie, ihm m n Vatifpaß
ztt gehe.
Der Bursche, trotzig wie er war, fuhi
auf. und lief dann, als sie fest blieb, im
ersten 'Aufwallen de Zornes davon.
Und gerade damals kam der Maler,
Da gingen Marietta Singen und Herz
ans. Zwar machte Pietro später cinigi
Bcrsnchc, ihr Herz wieder zn gewinnen
cr bat, er flehte, cr drohte abei
cs war umsonst. Eine tiefere viebe hatt,
da junge Herz de Biädchcn gepackt.
Bon dein Augenblicke, wo er das cr
kannte, verwandelte sich seine Viebe
ieidenschafl in blinde eifersüchtige Wnth,
die schließlich bis z jener entsetzlichen
Katastrophe führte.
Obgleich der 'Maler durch das Ge,
fckeheue selbst auf's Schmerzlichste er,
regt und durch den Blulverlnst in hohem
Grade geschwächt war. ließ er kö sich
doch nicht nehmen, persönlich den Weg
zur Polizei z mache.
Der Bürgnnneister, dem e keine
wegS an dem guten Willen fehlte, einzu
greifen, soweit dies irgend möglich war,
der aber gleichzeitig von dcr Ucberzcn
guug durchdrungen war. daß eine Bxr
folgung des Mörders mit den ihm zu
Gebot stehenden vier Polizisten ein nutz,
loses Beginnen sein werde, ließ die Stadt
sowie die nächste Umgebung eifrig rmch
dem Brigauten durchforschen, abci
natürlich ohne Erfolg, da Pietro längst
in die Berge geflüchtet war, wohin tan
ihm nicht zu folgen wagte. Man sonnt
mir hoffen, ihn zn sangen, wenn cr cö
vicllcichk abermals wage sollte, ba
Stadtgebiet z betrete.
Der Bcgrabnißtag Mariettas wai
herangekommen und die Betheiligung
an dein Veichenbegängitisse eine fehl
große, wenigstens von eiten dcr grauen
und Mädchen.
Ein Priester mit dem Kreuze schrill
dem stillen Zuge voran, den zwei Ehor
knabcn mit Wcihranchkesscln begleiteten.
Sechs junge Burschen, Iugeudgcfähr
ten Marietta, trugen den Sarg, hin
ter dem der Maler und die tochwesici
dcr Ermordeten schritten. Diesen schlos,
sen sich die Übrige Veidtragende an.
Wie überhaupt in Italien, lag auch bet
ffriedhof von Bolsena draußen vor bet
Stadt.
Siachdem in der kleinen Kapelle dii
Seelenmesse abgehalten worden war,
geleiteten die Versammelten unter dem
Vortritt des Priesters den Sarg zni
offenen Gruft.
Gerade als man im Begriffe war,
den Sarg in die Tiefe hinabzulassen,
geschah etwas Unerwartete. Wie von
einem plötzlichen Schrecken ergisien
wichen die Frauen zu Füßen des Gra
des ängstlich voneinander ; eine breite
Gasse bildete sich, und durch diese schritt,
den spitzen Hut auf dem Kopfe, totilct
nnb Pistolen im Gürtel Pietro. ein
Gesicht war bleich wie der Tod. Er
schritt bis zur Grube, blieb dort dcm
Geistlichen und dcm Maler gegettübe;
stehen, nahm den Hut vom Kopfe und
hielt ihn so, daß er sein halbe Gesicht
verdeckte ; man sah deutlich, wie große
schwere Thräne über seine bleiche
Wangen ranne.
Und wahrend das geschah, sank det
Sarg langsam hinab.
Stile Sinwesendcti waren von der
Kühnheit dc GcscUen formlich gebannt.
Riernatid dachte daran. Hand an ihn zu
legen. Wer hätte die auch thu sol
le ? Der Maler mit seinem vcrwnn
beten Sinn ? Die paar bewaffneten
Bürger? Jeder wußte, daß der ver
zweifelte Bursche sich nicht ergeben
würde, ohne vorher noch ein paar seiner
Angreifer grtödtet zu haben, uub zog es
daher vor, ihn unbehelligt zu lassen.
Pietro wartete übrigen auch nur so
lauge, bi der toarg den Boden der
Grüst erreicht hatte ; al dies geschehen
war, richtete er sich auf. Seine dunklen
Singen kreisten über die Umstehende
und blieben mit dcm Slusbrncke bcS tief,
sten Haste aus bcin Maler haften.
Um Deinetwillen ist sie gestorben !"
rief er mit bumpser. halberstickter
Stimme. Dir galt der Stoß ! Hüte
Dich, Verfluchter! Bevor da Vanb
sich färbt, wirst Dn ihr folgen !"
Dann wendete er sich um und eilte
mit schnellen Schrillen davon, wahrend
ihm die Vcidtragcndcn sprachlos nach
starrte, bis cr hinter der Friedhvfs
matter verschwand.
Nachdem sich der Maler von seiner
tochwäche erholt hatte und seine Arm
wunde geheilt war, zögerte er nicht lön
gcr. seinen Umzug ans dc, Städtchen
,1, da von ihm gekaufte Vandhaus aus
zuführen. Die i Sioni von ihm be
reit angekauften Möbel waren angc
kommen. Sluch hatte er sich ein Dop
pelgewchr schicken lassen und sich einen
großen, zuverlässigen Hund gekauft,
iäefe Eicherheitsmaßregeln schienen
ihm angesichts der Todesdrohung des
verwegenen Banditen unerläßlich in
sein.
Pistolen und einen Dolch besaß er
attfzeroem schon.
Die Wittwe und Siosetta theilten sein
neues Heim. Was er i Gegenwart
Mariettas versprochen hatte, hielt er.
Eine ältere Fran ans der Stadt, die
de Morgens kam und deö Slbend
ging, pflegte die Kraule und versorgte
da kleine Hauswesen.
Da Vandhau lag nur ein paar
Büchsenschüssc vom Städtchen cntfcrnr
zwischen Weiiigelanden und Waldpar
ihien von Oliven uub Steineichen.
Von den oberen Fettstern Hatte matt
eine Herrliche Sittssicht über den fchottett
See vv Bolsena und die ihn umge
benden Berge,
'Mehrere Wochen vergingen, ohne
daß sich von Pietro die geringste Spur
zeigte, trotzdem der Maler häufig mit
seinem Hunde und dein Gewehre die
Uingkgciid deö vaitdhaiise durchstreifte,
um auf den Verhaßten ztt stoßen. So
gewarnt es mehr uud mehr den Sin
feiteitt, als fei PieltoS Drohung nicht
ernst gemeint gewesen.
Tag über saß der Maler fleißig vor
feiner Stasselei und malte an dem Bilde
der todte (beliebten. Und unter seiner
tttiisisertigk Hand gewann da Ge
iiiätde rasch (estalt d Vebe, Die
Viebe malte da Bild der Todten, und
so wurde es sprechend ähnlich, trotzdem
e ihm an dem lebenden Modelle fehlte.
Mit Freude ud Trauer hing er an der
'Arbeit, mit Freude, weil sie ihm gelang,
mit Trauer, weil feiu Werk die Todte
ich! wieder .,, Vebe zurückrufen
konnte.
Eines Tage kam er von einem Aus
flüge zurück uiid herte sich seinem
Hanse von der Gartenstc her. E
dämmerte bereits, aber c war doch noch
hell genug, um einen Büchsenschuß mit
der Aussicht, zu treffen, abgeben zu kein
neu. Der Hnnd war sehr ruhig,
offenbar mitteile cr Gesahr, Und in
der Thal stürzte er wettige Siugenbiieke
spater aus ein kleines, aber dichtes
Buschwerk mit wüthendem Gebelle lo,
da etwa aus fuufzig chntte entfernt
lag, Slber ehe cr cs erreichte, blitzte
drüben ein chuß auf, ud bas Thier
walzte sieh verendend in seinem Blute.
Der Äialcr riß sei Gewehr von der
Schulter, aber ehe cr dazu kommen
konnte, c abzudrücken, wurde drüben
ein zweiter Schuß abgefeuert, der ihm
selbst galt. Er fühlte einen siechenden
Schmer; am Fuß, und war kaum noch
im Staude, sich iti'S Haus zu schleppe.
Daß man ihn nicht verfolgte, wunderte
ihn.
In, Hanse lag Alte schon still. Soll
ten die Bewohner schon zur Siuhe ge
gangen sein ?
Jedenfalls wollte er weder die alte
Frau, och das Kind, die ihm ja Beide
doch nicht helfen konnten, erschrecken ; er
schleppte sich unter Schmerzen die Treppe
hinauf. Stecht war das Silelter, links
sein Schlafgen'ach. Slder ohne eine von
beiden aufziisuchen. lehnle er die Flinte
neben bie Thür nnb setzte sich ansein im
Hiittergniitbe des geräumigen Korridors
befindliches Siuhebett.
Sll er hier den Stiefel mit seinem
Taschenmesser von dem schnell aufschwel
lendc Fuße geschnitteii hatte, gelang es
ihm ohne besondere chwierigkcit, die
nur locker int Fleische sitzende Kugel Her
auszudrücken, worauf er sich von zerris
senen Taschentücher selbst einen Ver
band machte. Die Wunde war offenbar
gefährlich, kein Knochen verletzt, und
befriedigt, so leichlen Kanfö davon ge
kommctt z sein, humpelte er langsam
nach seinem Sltelier hinüber.
Der Vollmond war inzwischen aufge
gangen und erleuchtete da ganze Ge
mach. In der 'Mitte desselben stand
sei liebes Bild, das Bild seiner Ma
rietla ! Jetzt, im fahlen scheine de
Moiu' schien c geisterhaftes Vebeu zu
gewinnen, und des Maler Blicke haf
teten wie gebannt darauf.
Da schob sich plötzlich der Borhang
der Sitetierthüre zur eile und Pietro
stand, die Büchse in der Hand, im Zim
mer. Der Mondschein ließ die Gestalt
voll nnd ganz erkennen, die jetzt den
Hahn de Gewehres spannte ttud lang
sam auf den Maler zukam.
Die Männer betrachteten sich eine
Zeitlang mit haßerfüllten Blicken. End
lich rief der Maler : Schieß. Elender,
warum zögerst Tu ? Du hattest de
Muth, mir das Vicbjte ztt nehme, was
mein war so tobte auch mich ! Mich
verlaugt nicht zu leben!"
Der Bandit trat och einen Schritt
näher und dabei fiel sein Blick uuwill
kürlich aus das Bild, Wie gebannt
blieb er stehen, die Büchse entsank seiner
Hand, und ein paar große Thränen lie
fen über seine Wangen. Die Kunst
übte ihre unwiderstehliche Macht aus
diesen Ratnrincnschcn ans : cr sah kein
Bild vor sich, soudcrn das lebende
Weib, baS seinem Herzen so theuer ge
wese war.
Dn hast sie also sehr lieb gehabt?"
sagte cr weich. 'Mir geht die 'Ahnung
aus, daß mir die Viebe so malen kann."
Mir wird sie niemals sterben, den
ihr Bild lebt in meinem Herzen,"
Ich könnte Dich tobte, aber den
Mann uiuzubtiugeii, der 'Marietta so
malen konnte, geht über meine Kräfte.
Ihr Bild rettet Dir das Veben. E
bat für Dich bei dem Manne, dein dieses
Veben gehörte."
Uud mit einem langen Blicke auf den
Maler wandte er sich um und ver
schwand. Slls der 'Maler nach den unteren
Siänmlichkeiten hiiinnterstieg, fand er
die Alte fprachlos vor Singst und schreck
in ihrem Vehnstnhle. Siosetta lag mit
znsammengebuudeiieii Füßen nnd Hätt
den in ihrem Bette.
Drei Tage später fiel der Brigaut in
einem Gefechte mit einer Trnppenab
Ihcilling, die zur 'Ausrottung des Rein
berunwefen von Rom aus abgesandt
worden war.
Jacques VoniS David blieb nur wäh
renb des Winter in Bolsena, dann
überließ er das Haus der Wittwe und
ihrer Tochter und kehrte nach Paris
zurück. Er machte später als Freund
RobeSpierreS die große französische Sie
vvlntion mit und war damals einer der
eifrigsten Umstiirzniänner. Sein Sinhm
stieg von Jahr zn Jahr, bi ihn Kaiser
Siapoleon zn seinem ersten Hofmaler
ernannte. Da Eheglück hat er jedoch
niemals genossen. Er starb, überlebt
von seinen Werken, am 29. Dezember
1SJ.1 in der Verbannung zu Brüssel.
Zei letzter Blick galt dem Bilde Ma
ricilas, da er niemals von sich ließ,
und daS als eines seiner werllivollsten
Werke im Voiivre ;n Paris zu sehen ist.
Die V v k o i o t i v f ü h r e r in
TeraS und in den meisten westlichen
totaaten führen Revolver, vfl auch Ge
wehre, bei sich für die verschiedenen Vor
kommnifse, welche die Reise mit sich
bringe mag. Während der Fahrt atnü
siren sie sich damit nach den Telegraphen
ftangen oder anderen Zielen zn schießen
und erhalten darin, selbst btt oller
Fahrt, eine große Fertigkeit, o Holle
neulich auf der Denver und Rio Grande
Bahn ein Vokomoiivführer in der Rähe
von Reweaslle mittelst einer Kugel eine
Wildkatze von einem Baume herunter.
Dir Utturrst.indene.
(in VetifiivluiD, iioii snifjnttt Gioner.
Kritische T a ae im Jahre
1892. AIS kritische Tage im laufende
Jahr, an dene atmosphärische tolö
rungeir, Erdbeben nnb Erplosionen in
Bergwerken vorkommen können, bezeich
r.et Professor Falb den 14. und 29. Ja
ttitar. den 12. nnd 2. Februar, 13. nnd
AI. März, 12. ttttb 20. April. 11. uub
20. Mai, l(). uub 21. Juni, 10. nnd
2:1. Juii, 8. und 22. Aiigttst. C. uub 21.
September, 6. und 20. Oktober, 4. nnd
"J. Rovember, 4. und 19. Dezember.
lliiia;!n:it ne siutlKK citbt e.
Ei 0,15 matj ich t)au gruan.
ic fit iliitucii nicht Ufiücb'n ivitt
s, fK unucisiiin&'n Ct-iau.
Fra Idc, ?ahlgree,i war e reizen,
be 'Weibchen.
Die Studenten sagten es, diealimoe
gendlieh die SitellSgatatt i Maliitä
passine und mehr oder tniiider ver
stöhlen die Spiegelscheibe streifte
hinter bette zuweilen ei allerliebst ver
schlafene Gefichtche unter einem tofa
bebänderten Spitzenhänbchen auf die
Blaiiiiiiiven hiniiiiterlächelte,
Ida Dahlgreen lächeile immer.
Sie hatte so wunderschöne Zähne
Der Einst ist für die gut die an
Earie leiden,
Ida Dahlgreen war ei süße Dtttg. i
So versicherten einander die Offiziere :
welche Rachittittcig zur '.Rtisik i de
KöitigSpark ginge und dabei u,iothg
viel mit de Säbel rasselte und mit ,
der höhere Weiblichkeit koketlirte.
Aber Studenten nd Offiziere sind
unmaßgebliche Kritiker, denn sie schauen
nur ans die Außenseite,
Ida wird jeden Tag launischer "
saate ein ivettia bissig die Tante die
:U.-tt 1 1 i IMlS hll lllMtMMI '
UtUll i'lHU -1)1111 IVIIMl, IltlK IV .'VIVV,I
'Mägde nickten einander beredt seufzend
zu, wettn die gitte, alte Frau Über die
viele Gesellschaften, die Ida gab im
wirsch wurde.
Ja, Gesellschaft gab e allezeit im
Hause de wackeren ausiacS Dahl
green, in diesem uralten, dickntäuertgen
Hause, darin einst Jürgen Koch, Mal
niö berühmtester Bürgermeister Hos
gehalten. Hos gehalten, ,a - ,tt leitet,
fernen Zeiten, in betten Malmo der
dcttlschctt Hansa besuchtester Handel
platz am Sund gewesen ; in jenen fer
nen Zeiten, darin der Glanz der Pa
trizierhänser oft den der fürstliche
Viaue-haltuugeu übertraf, in denen die
Bürgermeister bedecktet, Hauptes du
Könige ciiipfiiigc, und in denen sie
wahrliaflig ihrer Stadt Herren uud
Meister waren.
In Jürgen Koch wunderbare,
alten Siiefeuba. darin einst der schöne
Bothwell i -ehrenvoller Hast seufzend
seiner glückliche Gattin, der Echot
tettküiiigiti Maria Sittntl, gedachte
darin einst Krieg und Frieden geplaul
und 'Revolutionen entstanden ttud nie
dergeworfe wurden, f,tß jetzt ein kleine
Geschlecht die Kleinste und Zierlichste
davon war Ida.
! 'Ida" wie modern, wie weich d
kraftlos ist dcr feste Siainc Itha dc
'Mittelalters geworden! Freilich die
schwangen noch da tochwcrt. wenn'
noth that, und zogen mtiihig, wie e de
österreichischen Veopoid IV. Mutter ge
than, mit siahlgewappnelen Kreunah
rern gegen Osten wa cine Ida"
nimmermehr zu Wege brächte.
Sluch unsere nicht ; die verträumte
und verlächeltc ihre Tage, und tat die
Rächt, dann saß sie in einem weichen
Sophcwiukcl oder in ihrer Voge und ließ
die munteren Slugeu über die Sieihen
ihrer Verehrer gleiten und war
glücklich.
Und ihr Mann? Ihr Mann, der
brave, kleine, dürre, ewig fiebernde
Kaufmann, der tagsüber tu seinen Waa
reuhäusertt oder im Koiiiptotr leine
Kräfte verbrauchte, der laß' t irgend
einem 'Winkel und schlumnierte.
Seine Frau machte a seine Ansprüche
au ihn, keine, al den einen großen daß
er sein Vermögen erhalten sollte. Da
aber war ein schweres Ding ttt den
schweren. Zeiten, die über die Haudel
welt hereingebrochen war, und Herr
Paul Dahlgreen, den seine Fra für
einen stiiutptfiuuijZcu, langweilige Pa
tron hielt, weit cr in ihren Gefellfchaf
teil schlummerte, dcr haslctc tagsüber
mit einer wahrhasl stauncnswcrlhcn Be
hendigkeit dem Gclde nach, de er liebte
Ida, liebte sie mit seinem weichen, gute
Herze ans die einzige Slrt, mit welcher
alle ei wenig sinnlichen ud ei wenig
schwachen Männer zu liebe pflege er
liebte sie mit hündischer Ergebenheit.
Und neben dieser viebe lebte ein be
stimmte Gesühl von 'Angst in ihm
und dieses trieb ihn ; rastloser Slrbeit
au den ihm ahnte, daß e mit Ida
Freundlichleit zn Ende sein winde, t
dem 'Augenblicke, in ivelcheut er tlr die
Summen, die sie mit kindlicher Harm
losigkeit begehrte, nimmer geben könnte.
Die dritte Gesellschaft in dieser
Woche !" sagte recht uiisreiitidlich Tate
Jenseit, als ihr Ida a einem schonen
Frühlingstage dieErössnnng machte, daß
Siatü Bösig mit Frau und Töchtern,
Kousiue Ella und Vi-xitenattt Kruscu
mit einigen seiner Kameraden ihr gestern
aus dem tocemannskränzcheu für heute
zugesagt hätten.
Ida sieht ihre Tante verwundert att.
Wir haben Samstag, c könnte also
die sechste Gesellschask sein," lachte sie
halb ärgerlich, halb belustigt.
Ja, wen Du nicht zwei Abende im
Theater uud eine Rächt im Balljaale zu
gebracht hättest," murmelte aufgebracht
die alte Frau ; da wird auch die junge
aufgebracht, denn es fällt ihr tu solchen
'Augenblicken immer ein, daß sie die
Herrin ist, woran sie natürlich nicht
denkt, sobald e arbeiten und sorgen
heißt.
Tante, ich denke, daß ich allein Über
mein Thun u bestimmen habe !" sagte
sie schars, ie meint großartig zu sei
ud ist nur schnippisch, wie so viele
Frauen, die sich ettvaS daraus einbilde,
daß sie stets sofort eine 'Antwort haben,
nicht bedenkend, daß selbst der klügste
SRauii nicht immer sofort klug zu ant
worten vermag,
Veider!" sagte mitleidig - ärgerlich
Frau Jenseit. Veider, denn Dein
Mann ist nur. sotoeit er Slrbeiter ist, et
tüchtiger 'Mattn. Und mein Rath ist
Dir ja nichts werth. Aber ich fürchte.
lange kann e so nicht mehr fortgehen,
und dann wird Dein selbstverschuldete
Geschick Dein fernere Thun bestim
men," Räch diesen Worten geht die alte Frau
steifen Schritte hinaus.
Ida schaut ihr verstimmt nach, ES
ist ihr schier unheimlich geworden bei der
letzten Bemerkung der Tante.
Fran Jenseit hat wenig Phantasie
nnd och weniger Planderlnst ; wa sie
lagt hat immer Sinn und Hintergrund
ud ist somit von Bedeutung. Das
weiß Jeder, der sie kennt da weiß
auch Ida.
War e denn möglich, daß sie ver
armen konntet, ? Daß all' der Vuru,
an den sie, seit sie lebte, gewöhnt war. ihr
einmal nicht zn Gebote stehen könne?
That ihr Mann etwa seine Pflicht
nicht ? Dieser träge, schweigsame
Mensch, der so gar nichts zur Unterhal
titng beizutragen vermochte, über dessen
unbeholfene 'Art ihre Gäste lächelten.
O ! sie wußte es recht gut, daß sie nicht
stolz aus thu fc, durste cr war dcr
älteste und nnclcgantcstc von allen Her--re
mit dcilen sie verkehrte, sie. die vor
nehme Tochter de vornehmsten Ossi
zierS der Stadt. O! hätte Papa sie
nur nicht an diesen Krämer verschachert ;
aber freilich, daheim war. jcit der Oberst
vöning pcnsionirt war, nur inchr änße
rer Vuru gewesen, nnd Dahlgreen galt
für einen reichen Mattn. Aber galt
er denn nur dafür? Hatte er nicht seit
den vier Jahren, während deren sie an
zeiner Seite lebte, jede ihrer Vauneu be
friedigt, ihr keine Bitte abgeschlagen?
Slch diese alle Taute, die sie miihei
rathen mußte, weil sie allein niemals
mit der Wirthschaft zitrecht gekommen
wäre diese alte Tyrann!, bie hier
tt Hanse sterben wollte, wie sie darin
geboren worden war die war eben
mißgünstig ans ihre Jugend ttd Zchött
heil iid wollte e sie büßen lasse, daß
sie ihr die eiste Stelle im Hanse geiiviti
m eii,
Ttese Bitterkeit bemächtigte sich der
kleinen, hübschen Frau ob all' dieser
Gedanke,, Ihre Eltern fortgezogen
teilt Kiitd, einen alternden M'ann, und
biete griesgrämige Sluffeheritt, die nur
iadel sitr sie hatte !
O - das war ein Vebe. wohl der
Tlnaneti werth dte heute in Fran
dahlgreen Boudoir.
Aber Thräne verderbe die Haut,
Siein. Ida wollte ich! tvenien. Zor
nig tt, gelte sie den tnlie,adche,
Met goldfarbiges tleid, die braune
Saniiiituiiiiitille. den Pcrlciihut I Und
Var soll aiiipauncu .'"
Mit den, Zorne ging schon besser
al mit dem W;ciiici'i. 'Matt soll nur
sehen, daß sie boje ist. um so gelungener
wird die Slbcudtasel sei und überdies
ttt keine eit mehr z versäume, will
Frau Dahlgreen mit ihren, entzückende i
Pe teilhat och zurecht zum Manöver !
kommen.
Was blieb ihr denn auch Andere
übrig als ans dem Hanfe zn gehen, da
sie dabcn o wenig gcwiitdigl wn tde,
M'tt lehr liagtiiliem Gesichte snhr sie
davon aber schon bei der nächsten
Ecke lächelte sie holdselig da Vächeltt
Itattd ihr a o gut,
Unselige Rantu !" manuelle Fra
Iettfen, die ihr nachschaute, Eitic aller
liebste Frau !" sagte der Ad, null vom
Genchishof der eben U'inc Rägtl
pnvettd bei leinet inii;lcijcitftei' stand.
Wir sehe Frau Dahlgree rief bie
verichtedensie Urtheile wach.
Einige Tage ach bic, er Ausfahrt
war r, Fra Jenseit steht in dem
Komptoir ihres Reffen.
Er sieht mchl ihre mitleidige Blick,
denn sei Haupt ist über ei mächtig
große Buch gebeugt, auf dessen Seilen
sich Zahl au Zahl dräitgt, uud darin
seit Tagen seine Gedanken vergraben
sind ; aber er hört ihre ruhige Stimme,
die fest und unerbittlich ztt ihm spricht :
,ii sechs Wochen gedenke ich mich
zu riuf-, ;tel,eti ; bis dalli, Paul, wünsche
ich über mein Vermögen verfügen zu
sonne."
Du weiß! doch, daß mich dieses Ver
lange vollständig ttud sofort minist,"
sagte mit heiserer Stimme der glück
liche Matt, der schon seit Mmiale mit
einem nie ermüdenden Mißgeschick
sümpft. Vorwurfsvoll blickt er dabei
auf. Wie eingesunken seine Auge, wie
fahl seine Wangen sind! Fran Jenseit
thut das Her; weh. aber selbst ihr Auge
verrath letzt nichts von Weichheit. Sie
will dem schwachen Mamte keine .Hoff
nung lassen.
Ich weiß, daß Du auch, wenn ich
Dir mein Geld ließe, vollständig, wett
auch eben nicht sofort, zu Grunde gin
gest," entgegnete sie tmhig, nnd er nickt,
Ober - haft Du etwa die Kraft -Deinen
Haushalt ganz, aber ganz an
ders einzurichten? Jetzt kostet er jähr
lich gegen zioaiiztgtauseud !rocn.
Ihr sonnt mit dem Viertel davon
leben."
Ich ja Ida nicht," lachte er
bitter.
Sie würde es lernen wenn Du kein
Schwachling wärest."
Tante !" fährt er aus,
Sinn?" lächelt sie herb, doch hat er
keine Antwort, stöhnend birgt er das
srühgeitlterte Aiitlits in tue Hände. Die
alte Fran richtet sieh gewaliiain auf.
Es bleibt bet dem, as ich gesagt.
Mein Haus in Slnatt und d,ee Summe
solle nicht verloren gehen."
Frau Iettie wendet sich. Paul
Dahlgtee blickt ihr ach.
Wie herzlos sie ist " murmelt er.
Sollen dich nicht verloren gehen."
I lagt zn eben derselben Zeit oic iiitcyn,n
mit weichem vaaieln zu um selber.
Und ii. derselben Miniite probirt Ida
eine duftige Früh,ahtsto,letce. Diese
ist wie et Hauch, wie ein woniievoller
Seufzet, aber dieser Hauch, dieser Seuf
zer kostet netto hundert Kronen, uud er
ist mir ein leiser Tott im vielllängigeu
Alkord von Ida Dahlgreen Toiletten-icJiata-
Und wann bekomme ich bett Sieise
mantel ?" sragt sie huldreich lächelnt
die Schneiderin. toic wissen, bis
Rennen in totocfholm sangen nächste
Woche an,"
Sehr beruhigt hört sie, daß derJKiatt
tcl nahezu fertig sei, und als die tochitei
denn geht, unterhält sie sich noch sinn
denlang allein mit ihren 'Modeblättere
nnb der überaus wichtigen 'Angelegen
heit, die man netteste Mode" nennt.
Aber sie fuhr doch nicht ach Stock
Holm.
Slls sie ihren Mann um einige hnti
dett Kronen nnd seine Begleitung sür
die Vnstreise bat, erhob er sich langsam
von seinem Drehstuhl und sah sie mit
unruhigen Blicken au.
Und dabei flogen abwechselnd beäug
stigende Siöthe und erschreckende Blässe
über sein Gesicht,
Ich ich muß Dich bitten "
Warum beim ich soll doch ich!
hier bleiben ?"
D tt wirst es müssen."
Müssen?"
Ich kann Dir die verlangt,
Stimme nicht geben,"
Du kannst sie nicht geben ?"
Ida schaute ihn verwundert und ent
rüstet an da ii n wurde sie höhnisch.
Was soll das heißen ?" eraminirte sit
mit merkwürdig schriller totimme,
Daß ich minist bi,"
Siuitiiit !" stieß sie mit hhsterischem
Vacheu heraus und war ärgerlich ver
wundert darüber, daß sie nicht einmal
in Ohnmacht fiel.
Slber wie selbstsüchtig sie auch war
ganz schlecht war sie doch nicht denn
als sie ihren 'Mann sich mit erbarmungs
würdigem Ausdruck über die settchte
totini wischen und datin wanken sah,
vergaß sie ihre Entrüstung.
Mein Gott ! Paul ! Paul !" rief
fie und eilte auf ihn zu, und ihre zit
ternden Sinne fanden doch genug Kraft,
den Sinkenden z stützen.
Und so kam e. daß Paul Dahlgreen
in dein Augenblick, den er mehr als
alles Andere gesürchtet, am wildpochen
den Herzet feines Weibes ruhte. Es
wurde ihm nur halb bewußt, bettn feine
Sinne und feine Kraft waren im Ver
sagen begriffen ; aber er ahm in die
langdanerndc Ohnmacht ein Vächeltt
hinüber, wie es feiiger Ida niemals auf
feinem Antlitz sah.
Trotz der Bitterniß nnd trotz der
Angst in ihrem Herzen hatte sie so viel
Geistesgegenwart, den Veblosen sachte
ans den Teppich niederznlege und tun
Hilfe zn klingeln. Und als die Magc
herbeigeeilt kam. saud sie ihre Herrin
bemüht, alle Beengende von, Korpet
Dahlgreens zu entfernen,
So bedacht, so sürsorglich kann sie
sein ?" sagte Fra Jenseit zn sielt, al
sie, rasch herbeigeholt, ihre Siesse lang
sän, unter der Pflege seiner Fra erwa
chen sah.
Matt hatte den nglncklichcn 'Mattn
auf et Sopha gelegt, ud Ida wartete,
eben ihm sitzend, ängstlich der Slnkttttst
de Siezte.
Fra Jenseit hielt sich im Hinter
gr de,
Sie war nicht ängstlicher Ratur und
schien zufrieden Über die Ohnmacht, die
ihren '.liessen vermuthlich vor citier bei st
liehen Szene bewahrt und Ida bei
Zeiten zum Bewußtsein gebracht hatte,
daß sie ihrem 'Mamte doch auch ein we
ttig zugethan sei.
Ein wenig ?" Die alte Fra irrte
ztiin Glücke darin. In dem Singen
blicke, in welchem Dahlgreen erblassend
in die Vuft gegri'iV,, hatt in diesem
Vfc
V,'
Vi?
Aiiiienbitiie. in Unmut cie sttiige 'u )ri
ii ii einen Schlaaaiitall, an Stet bett mi ff.
Zod dachte erfüllte teilte, heiße S.i t 'A
leid ihr He, !, drängte es sie mit ! I'V
deruelilicher iviionll ;n oeni l;t. oe
tiii..,. ..flMlh.'ll ',,,1,1,- iin.li 2 11 t'
ablichte, nd ni,i dein sie ietzt fiil 1"
veraeiietid. leidenschaftliche Eibirrn"
fühlte. Und als er regnngslos zu i1
,uim Ina - reue ite i tiefer. "
voller Zartlichteil ihre Vippe auf
h, eiche Stirn nd liniierte da, i"'1
se ihre Thräne tust sein Atlit! sie11''1
O Armer, vieber bleiben!
bei in n !"
Und da,, hatte sie. gesaßt, wie n
... ...-,,,.. i,.i ,,iiiiii?ikn iCt?
ihm zn hetsen gesucht - mit -WJ
v....:. ,,,.,.,, f,.i,-f,', AlieilÄ
iniiitu ein uiuv, iimiv. -v
da bis zur Stttiide keine ,! fA
Viebe für sie gehabt, urplötzlich ',
wendet ' 6r
t s)il..,..S. ,...-.., ,,.., T,1,1i iitü di i
.1111 .ll'lllU IHtllll'Wl U)! 1-1-
iattte nr tttrze seit iiiieui "
Krankenlager fablgreeiis. .
iv,- 1,1,1,. ,,,.1,1 ,', u nllull 1 1 ll 11 f. II
...i.N,. ..,n-..ilii4, 1,1,1 Iill,11 Iiattdct:,
i
It
M
Hin) en niitde von den 'KaipftiV.H.V
letzte Woche, deren letzter thu VJW
'.',,' oi aens niedergeworfen hatte. VX d,
war denn das c ia,p gewesen, bKAV
letzte, ooi' den, ,,! schon langet tu,
ster Seele gebangt hatte?
Dahlgree sah nicht wie ei Sie
aus, da;ii ivar er den doch seiner tost
nicht sicher genug, aber noch viel wenig
wie Einer, der unterlegen ist den
ein solcher lächelt nicht so froh it
mrt.li niie es ritliliireeii :tttvett-tl?5l.
Veiioiiitfeil beiiitiltieie die alte Fra,
ihrer öchtvesier Sohn.
Wotan denkst Du denn?" mußte s
fragen. Oa legte dahlgree teilte Ha
aus die ihre und sagte lese :
Ich halte ich! geglaubt, daß ma.ii
itt solcher Vage so glücklich sei kau.
Glücklich ?"
Et' uiclle uud zog da alte Gesicht.
das thu so verwundert betrachtete, r.nü ,,
au sich, A
Sie hat mich gelnßt." silisierle er. I
und da Inßien ihn gerührt auch die Ivel- il
ten Vis'pen, die eist unlängst so hart z
ihm gesprochen, fußten ihn mit ans
selbe Stelle, die seines Weibes
li.'i-iilir, .ll,,',- , Ili.ik iliill llii-ti,
Jette heilige Kuß erwachtet' Gallen
lic1'' vermociite sie
wisiiiett.
auf
'Mtim.S
t leib. , 1
Gatten I
,a doch nicht ztt ver
l
ik
X
T'tt
k
i
if,
SvaS ihm Ida zugeflüstert und IvaS
:r noch trotz des schiviudeiiden Bewußt
sein ersaßt, das verichtvieg er, zu lieb
lind süß dätichtn, ihn, diese 'Worte, als
daß ein Drillet' darin wisse füllte.
Räch einige, i Woche war e mit ticiii'
Glänze de Hanse Dahlgree z Ende
Ehrlich bi in s '.viari hinein, hatt
der brave Kaufmann alle Glänbigetis
befriedigt, hatte sein GeschiiskT-seiiji
Vaterhaus hingegeben und keine alberiicil
'Rücksicht mehr s,,r sei,,,' so le,ge gehät
schelte Fra gezeigt, . I
Im llniilitif ninr ei rin iiniiirr Tl?'i,!
iirtnnrdi'ii
Und Ida ? 'Auch sie hatte sich g!
wältig verändert.
Komm mit mir. Wozu sollst Du
all' da Bittere hier mitmachen?" statte.-
Fran Jenseit einige Tage, bevor die
.inmuii fiimiiinu, ,11 11)1 ll lllllt. llliu
Ida ivar nahe da, an gewesen, ihrer
Einladung zu folgen. ,!, letzten Singen
blick aber war sie zu einem besseren Ent
schluß geloiiiiue.
Paul ist durch mich so weit gekottt
:nc. Ich kann jetzt nichts 'Anderes
Ihnii, als bei ihm bleiben."
o sagte sie und ließ die Tante allein
ziehen, sie alle Frau ging, sehr iu,
frieden mit ihrer Süchte, Ida mochte
immerhin ausloste, ua es Heißt, durch
eigene Schuld verarme. Sie selber
siihltc sich jetzt nöthig, am meisten rni
nöthig aber schien es ihr, überflüssige
Schmerze ztt leiden,
Fran Jenseit war eine durch ttud
durch pialtisilie Ratur. Sie kannte bie
Sentimentalität nur durch Andere.
Deshalb verließ sie das IammerhanS
deshalb nd um z handeln.
Ida aber, die bereite- die Mägde ent
lassen hatte, begab sich in ihre Garderobe
und össnete alle Schränke,
Einige tausend Vioneii. in Spitzen
und Bändern, in Sivben nd Wäsche
angelegt, schauten ihr daraus entgegen.
Sie nickte zufrieden. Aber eine gewisse
totarrhetl lag doch über ihrem ganze
Wesen, und sie mußte längere Zeit nach
denken, bi sie ein t leine Arieschen zu
Stande gebracht,
Sie trug e selbst zur Post. Einige
stunden später fand sich ihre Putzrna
cheiitt bei ihr ei.
Die finge Fra, der ein gutes Ge
schüft winkte, bennhut sich so scho
tnitigsvoll als möglich bei der Unter
fuchutig all' der tastbaren 'Artikel, die
fie größtentheilS selbst geliefert, und
bot schließlich etwa die Hälste deren
Werthe dasür. Und wieder einige
stunden später waten IdaS Schränke
leer, dasür aber lag ein Häufchen recht
ansehnlicher Banknoten ans Ida
Schreibtisch. Dtc arme, kleine Fra
mußte sich erst ein wenig erhole, da
su.hte sie ihre Ma,, aus.
Sie legte ihm da erhaltene Geld
hin,
Vielleicht hilft e Dir doch ei we
ttig," sagte sie zaghaft.
Er sprang ans.
Woher hast Du diese 'Menge Gel
des ?" fragte er verwundert,
Ich habe meine Kleider verkauft.
Unter den Hammer gebracht, hätte
fie wahrscheinlich weitiger Geld einge
tragen." 'Wie gut o wie gut Du bist !"
Ich bin nur nicht mehr schlecht,"
entgegnete sie mit einer hübschen, groß
artigen Geberde und in einem Tone
bitterer, ober nicht ganz wahrer Selbst
Verachtung, Dahlgreen schloß sie bewegt in seine
Slrme. Ihm schien sie in diesem Augen
blick eine Heilige zu sein, nnd doch war
sie nichts als seine Fta, die sich in edel
intithigett Uebertreibungen gefiel, die
aber doch schon viel besser war, als sie
selber ähnle.
Der nächste Tag brachte häßliches
Veben in da alte, vornehme, seit Woche
so unheimlich stille Haus.
Ganz in Schleier gekleidet c stand
il)r übrigens reizend - saß Ida itt
einem Hiitterzüumcr, datin nicht mehr
al zwei alte Stühle vorhanden waren.
Ihr Met stand am Fettster nd
schaute düsteren Blicke in den Hof hin
au.
In Beider Seeleu hatte sich bittere
Verzweiflung festgesetzt.
Zuweilen trat ein alter, hagerer Herr
in da Zimmer. Es war Dahlgreens
Sachwalter,
Muth, nur Muth, lieber Freund,
bald ist Stiles vorüber." sagte er einmal
und sah mitleidslos, daß Ida zusam
menzuckte. Der brave Mann mochte
piunkliebcude Weiber nicht leiden. Und
er wußte nicht, daß diese Frau, die
ihren Mann ztt Grunde gerichtet hatte,
eben im Begriffe irar, alle Prunk
hassen zn lernen.
Der Slbend dieses Tage war sicher
lich der bitterste, den die beiden Ehcieule
je erlebt.
Er sank sie i einem Koupe dc
Zuges, der ach der Hauplsiadt fuhr.
Dort hoffte der Unglückliche in irgend
cincui Handelshansc al Bediensteter
unterzukommen. E war eine Wohl
that sür die beide BedaiiertiStverthen,
daß tte sich alket befanden.
Manche Stunde saßen sie itt bitterer
Verlegenheit einander schweigend gegen
über.
Wa für eine unsichere, armselig
Zukunft hatte sie einander durch ihrk
einer veraltt i
;
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V!