Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, March 10, 1892, Image 5

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in virich.i"N Glibi.n iemTdl vo ein,m
s,inmm,n UtriMnlribcn RU fumtn. anb brl, könn
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b ntll ö.iiun It-u. tfl irrut mich rnirt. ioan (6n.
' " "n. Ulfe Durft 'rufe nii tffridinrlf BrUankIung mein
, A.'.Ul.t IfWi wu.o i-i.ui, wiuiu nxruti r,,,
und ba der vr? P,illi'r il weiaerle. Irgind IINI iv.
Abiun lr lnc tpfrtliltoUrii Sitnftl oniunffamtn.
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Humoreske n u dem liilieiiilche.
3ilcitiic Irtiic iislfii feiner ehelichen
'ik't'liiiibmiii mit iviaulriii Klnra 2po
rclli sprach Herr liliiyiuntc z,t sich :
yjjciiic iiaii hat unbfff '.iifiguiiflfitol
ich."
Tit jnitge ivmit liebte c tiiiittlich,
wäliiciid der Ü,ial,l;rilc,t die !!i,l,c bcü
Ä?ei,irs i ilirem tlaic dr1, ; liefliitc
lallte der mit Äeidinni (Znrboiiicniii
actndcnen ,vliiii,teii stören, weiche
innii aenicinliin ettcnvafscr zn nennen
beliebt.
or, 0"Iii'ilonc pftc,'lc feinen Wein
durch Zitjiitz nn klarem Qncllwaffer u
vcrdiiiineii ; da sich aber über iewuh,t
likilcn ttichl flieiten laßt, so lief; er cs
gefilichcii. das; Aran ilara sich täglich
durch briliinbiiic iiplionfdiiijic bett
Magen verdarb, iir begnügte sich da.
mit, mit einer liebeniZwiirdigen Handbe
toegnng, aber nunttoo, die Zelterslaschc
inriickjniveifen, die ihm mit einer ebenso
lieben.'viirdigen und haslichen Handbe
tvcgnng seitens der fcsahrtin seines
Gebens ttgelwteti wurde,
eine? iagee machte Cbipilone noch
eine zweite, weit snrchterliilierc ieobach
tttttg, tial,rcnd er seiner Gattin zn
fall , wie sie mit der abscheulichen,
tolilcnfanreit Mischung den ilOein
fälschte, ie. die er wabrhastig liebte
und der treu zn bleiben wie die
echildf röte ihrer schale er geschworen
hatte sie behandelte die siPhonslafche
mit einer iiniicrantworttielien '.'iachlaf
figkeit, sie dachte nicht an die spreng
traft der in ihr IrlifmUnieü (Gefängnis!
gebannten hollischen ivlitfsigfett und
pslegtc ans den Hebel mit einem ganz
aii'-erordentlichen veichtsiitne z dritisen,
uiibekiimmert um die bedanerlichen ,vol
gen. welihc da '.'lns!era1,llafse,t des ein
saihfte üialtnli nothwendiger 4?etfe
haben mnsiie,
Höchst vergnügt schivahend, ttnd die
Augen, tott weis; wo habend, drückte
,vra lara stets ans den Hahn, Ein
heftiger strahl schost sofort sprudelnd
Qitij dem verruchten Apparat, fiel in den
rnhig und lachelud daftelende Wein,
der infolge diese unerwarteten lieber
falle sofort ebetnallü die Geduld ver
ivr nnd ansbtanfend sich so vergaß, an
seinem i!'ehlter ans dao reine Tifihtnch
u flüchten, mit salz nnd Pfeffer !ie
kaiiiitfchaft ;n maclie und dem Brode
die von den Papageien besonder,? be
liebte Äeiiliheit ', geben.
jedesmal, wenn ,vru (5hipilone einer
siphonflafihe habhaft wurde, regcl
mafng bei den Mittags- und Äbend
mahl Zeilen wiederHollen sich dieselbett
Ereignisse, wenn auch mit einigen Ab
Weichlingen, waren sie doch jedesmal
Ijorlift betrüblich tu den .'Ingen eines die
Ordnung und den guten tefchmaek lie
benden Man es,
ittt der ersten Zeit erlaubte sich der
verliebte nnd höfliche Herr E'hipilonc
dann nnd wann ein Heines scherpvort
über die zweimal täglich seitens feiner
geliebten Äran verübte Tölpelei. Er
trieb feine netlifche Höflichkeit sogar so
weit, die Hand von ,na ilara ent
zückend, der deut Meere entsteigenden
ftran ennS selbst ähnlich 511 finden.
Den sie war bedeckt von unzähligen
rosigen Perlen, milche der ans dem
tIafe sprudelnde, vom seltcrwaffer
aufrührerisch gemachte isji'in dort zurück
gelassen hatte.
vicbcuswurdia uud zuvorkommend
lächelte ivrau !lara cbeufalls, ?er
Herr tiemahl nnicljte nur die Wüte
haben, ihr nicht tu turnen, sie wurde
für die ,volge den dummen hüdraulijcheii
Apparat gan; geti'if; mit der peinlichsten
Vlujmertiamliit liaudliabeu, dessen io
fien sich beim verbrauch in der ivamilie
bekannllich täglich ans dreisüg Eeutesiini
betanse.
jedoch am ?aae nach diesem Ber
sprechen, welches das oVmütli des ruhi
gen, von seinen (ewohnheilen nicht ab
iveichcndeu Herrn Ehipilone sichtlich
aufgeheitert hatte, gebrauch lc seine (t
tut den Hahn der laiche so unachtsam,
das, das seil entlasset' vorn Boden des
Weinglases, wohin es in einem dem
!liiagara gleichen vallc geschossen war.
hoch anuprii'te und einige '.'Ihnen der
(Viiiiiilir -- glücklicherweise in Cd an
der SiMuti bettelte, die meistens mit
Crbcn gcfehinüesi waren nnd eine Pa
pierrolle in der Hand hielten.
Znent war Herr Ehipilone über die-
seit seinen oriahreit angethaneit
schiiups außer sich, ite regelinitüiac
Wiederholung dieser täglichen küttst
liche Wasserfalle in seinem Hause be
gann il, nachgerade zu empören, Äber
andererseits liebte er feine ,vran af
richtia und er vcraöltertc ieinc in Cel
gemalte Berivandtfüiaft nicht gerade
iaüos. iür tagte deshalb kein vort
nnd fuhr, vielleicht nur ein iveiiia er
voscr fort, mit einem Stückchen Äirvd
die Tunke seiner spiegelcier antzn-schopscn.
tr hatte einen Entschlnf; gefasst.
Er sagte an diesem Tage nichts und
am solgeudot ebenfalls nichts. Und
zehn lahre hindurch sah er stumm, hor
lich. verliebt und resignirt dem spritt
gen liinftlicher Brnnitett, dem sprudeln
der seltergeiner, den aqutnvktionalen
Wolkenbruchen zn, welche die noch im
nicr hübsche, fröhliche und sorglose tvran
lilara in den stunden der Mahlzeiten
mit Hilfe ilrer siphone ihm vorzufith
ren beliebte.
llebngeit war der siphon die ein-
zigc Wolke m Ehehintmel der EHipi
tone, Abgesehen von der ,ragc der
sclierwanerbchaudluug lebten die bei-
den trauen in der schönsten lieberein-ftinimnng.
zines Abends aber ich war gerade
,tiige des Vorganges als ,ran Ehi
piloiie die übliche Belpreugnng allen
ans der Tafel befindlichen E'cgcnfiänden
;n eit werden tte,z, auch oen, .eiuoc
dc Schreibers dieser .fUilen uud der ab
gehärteten stirn des Herrn tihipilone,
jaiieic oieter tcinc seunenc uiotiunuj
zniamntett ; er würgte it durch einen
Ring, tu welchen fei ii Name eingravirt
war, erhob sich uud ging, nur das kitte
.'ort sagend : Vebctvobl !"
UJieiii tiiutt," rief (Vratt ilara. tn
deren Mops es plotilich ,ell wurde, wie
dieses seiner Zeit auch deut heiligen
Pantn ans dem Wege von ?arnasinS
widerfahre ist, ,ci, W0tt. El)ipilone
HaMnirti für immer verlasse !"
rann brach sie in Thränen au.
Beruhigen sie sich," tröstete ich sie.
,Tie Macht der tcwol,nl,cit wird ihn
zu neit zurückführen. Er that e
nur in einer plovlicheit Anwandlung
von Aerger. Wer zehn gahre siphon.
bäder "
Oi'eitt, nein. 2ie werden sehen, er
kommt ichs wieder,' schluchzte das anne
(efchovf, .Mi kenne ihn, Ich allein
trage die schuld. Der Becher ist von
meinem sclter voll geworden. Heute
Abeud ist er übergelaufen."
Berchrie. sie irren. Er kommt
wieder He int."
Weint er nur kommen möchte. Ich
schwöre Ihnen, er soll sich über nichts
mehr zu beklagen haben."
tWu Ehipilone hielt Wort. Wäh
rend sie in der folgenden Wacht auf die
yiürffchr des hatten wartete, übte sie
sich in der Behandlung des sivhvnS.
Wicht weniger als hnndcrtnnddre, leerte
sie. In den, (läse, welches sie unauf
hörlich füllte und entleerte, weinte da
elterwasser zuerst krainpstiaft, später
aber sittsam feine schanmperlen. Bei
Tagesanbruch war Herr Ehipilvne noch
nicht erschienen, aber Frau jilara ver
stand jetzt, sich sowohl die Selterslasche
mit .ftalin d auch der vcrkorktui Sei
tcrflüfilic mit Eleganz und Geschicklich
keit zn bedienen,
Ehipilvne, welcher die Nacht int Hause
eine ,vrettiides zugebracht hatte, kehrte,
ohne ein Work zn verlieren, zur Zeit der
Hauptmahlzeit heim. Er war besiegt
durch die zehnjährige (Gewohnheit,
Er lebte sich, ein wenig verwirrt zwar
und resignirt, aber auch im Innere
glücklich zu Tisch, seine ran fragte
ihn nicht weiter, wo er gewesen wäre,
und schickte sich pliH'lich zum Einsehen .
kcn ihre selterwassers an,
Herrn Ehipilone Überlief es etwas
satt und mit siüchtigcm Blick streifte er
das Manöver feiner Frau ; er bereitete 1
sich bereits ans eine neue sintflutl) vor. I
ivrau MlaiüMber ergriff ernst und ge !
lassen die Flasche mit sicherer Hand ; sie
drückte mit deut molligen Daumen sansk
ans den Hebel, nachdem sie daö (las
unter den Hahn geschoben, und der
Ausfluf; des Wassers in da Weinglas
vollzog sich mit einem fast lautlosen
Umstand, ein Tropfen ging daneben
ans das Tischtuch,
ein Tropfen!
Im Uebcrmafie der Ucbcrrafchnng
versagte Herrn Ehipilone fast ber Athem,
seine Augen erweiterten sich, aber er
sagte kein Wort,
Ant nächsten und ant übernächsten
Tage geschah das Ungeheueilii! e gleich
falls: tvrau Ehipilone handhabte den
siphon wie ein Engel.
Nicht ein Tropfen ging verloren.
Der Pfeffer behielt feine beißende Würze,
das salz wurde nicht getränkt und das
Brod, seit es nicht mehr in Wein ge
tränkt war, würden sämmtliche Papa
geien der Welt verächtlich von sich ge
wiesen haben,
Ehipilone war ein ernst phlegmati
scher, von seinen Gewohnheiten geknech
teter Mattn.
Acht Tage nach seiner voreiligen
Heimkehr und der ihm durch die Geschick
tichfeit seiner Frau zn Theil gewordenen
Ueberraschnng verschivand er abermals.
An seiner stelle überbrachte ein
Dienftmanu einen Brief von seiner
Hand. Dieser Brief sagte:
Meine theure Freundin! Warum
dieses gemeinsame ycbeu noch fortsetzen ?
Warum leiden V Es wäre unnütz für
sie, die ich liebe und für mich, der ich
mich nicht verabscheue. Unsere Ebarat
tere stimmen nun einmal nicht übereilt,
sie find veränderlich, ich bin beständig,
sie haben viele gethan, um mir das
Vebeu zn verbittern, ititb c ist Ihnen
gelungen. Nachdem sie meine Ge
wohnheiten zehn Jahre hindurch
zehn dadurch verletzten, daß ich sie
täglich zweimal das Farnilieutischtuch
mit Wein und seltetwasser begießen
sah, fällt es Ihnen jetzt plötzlich ei,
mich diesen mir unentbehrlich geworde
nen Anblick vermissen zu lassen, dem ich
zuerst hatte entfliehen wollen, aber zn
welchem ich, wie sie sehen, renig zurück
gekehrt war. Jetzt ist mir das Fehlen
dieser Gewohnheit, der sie sich, wer
weiß durch welche Hexerei, Maschinen
haft entäußert haben, unerträglich uud
ich verlasse sie diesmal für immer. Vc
bett sie wohl, Madame Ehipilotte!"
ivrau Jilara Ehipilone hak i:t der
That ihren Gatte nie wiedergesehen!
Nicht dkiltbcir.
G e d a 11 k e u I e s e r (zu Einem au
dem Publikum): stellen sie sich ein
mal etwas so recht lebendig vor,"
Ist geschehen," Nun noch etwas,
aber ebenso lebendig." Gar nicht
möglich, ich habe blos eine grau,"
lliieriiinrtktk Wirkuttn.
Bräutigam: Ich habe Dir
hierein Votterieloos mitgebracht, schätz ;
denke mal an, wen das mit dein erste
Treffer herauskäme V" Braut
(entzückt) : C, welche Partie konnte
ieh da machen !"
iSt kennt sich ans.
Hören sie mal, lieber schutidt, ich
habe da ei junge Mädchen keuueu ge
lernt dein Müller feine Tochter;
nun möchte' ich sie 'mal um Rath fra
gen..." oll ich zu- oder abra
then ?"
Deutlicher SSiuk. Während Rubin
stein jüngster Anwcfcnhcit in Wien er
schien in seinem Hotel eine junge Pia
nistin und bat den Meister um die
Erlaubniß, ihm einige stücke auf dem
iilavtcr vortragen zu dürfen. Rubin
stein willfahrte dem Wunsche und folgte
der Borsührttttg mit Aufmerksamkeit,
Der laviervortrag war zu Ende unb
die Pianistin gab zu erkennen, daß sie
noch eine zweite Bitte habe. Ermnthigt
äußerte sie. daß sie nach einer Fächer
ansschrist von der Hand des Künstlers
Verlangen trage. Niibinficin trat zum
Schreibtische und bald prangten ans dem
icher in sehr deutlicher chrift die
oric: lavierfpicl ist kein Spiel mit
dem lavier."
sonderbarer! Bertheidignngsmit
tel. Daß die Bienen gut im Kriege zu
verwenden sind, hat der Abt von Aiitnch
steiuach bei Neustadt an der Ülisch ge
zeigt. Dieser rettete sich im Bauern
kriege i,','2 vor seinen Belagerern da
durch, daß er Bienenkörbe ttt großer
Zahl aus die stürmenden Bauer hinab
werfen ließ. Aebulicherwcife wurden im
üojährigett riege bei einem stummer
stich der Schweden ans issingeu die
Feinde, welchen eine Menge Bienen
korbe mit ihren Insassen entgegenge
schleudert wurden, gezwungen, vom
stürm abzulassen. Dieses Bertbcidi
gititgsmittel benutzten auch die Bur
gunder gegen die schweizer im soge
nannten Pontarlicrkricgc.
Cfint stolze Antwort. Mirabeau
zeigte als Jtitabe eine so stolze entschlos
sene Miene, daß Prinz Eonde beschloß,
ihn auf die Probe zu stellen. Wer
würden sie thun." fragte er den na
bett, wenn ich Ihnen eine Ohrfeige
gebe?" Ohne sich zu besinnen, gab
Mirabeau zur Antwort: Vor Erfin
dung der Pistolen würde mich diese Frage
in Verlegenheit gesetzt haben,"
Berunglückte Beschönigung. Herr:
Aus der Hcirath mit Ihrer Tochter
kann nichts werden !" D ei m e :
Wieso denn nicht?" Herr: Ich
wollte ihr einen uß geben und da gab
sie mir einen Backenstreich !" Da in e
(begütigend) : Ach. das müssen sie
nicht so schlimm nehmen, das ist nur
Schüchternheit von ihr gewesen."
Schreckliche Drohung.
Oberst (int Restaurant): Wie.
nichts Wanne mehr zu essen?"
Kellner: Bcdaurc, die Küche ist
bereit geschlossen !" Oberst: Wis
sen sie was, sagen sie der Köchin,
wenn ich nicht bekomme, würde ich dem
ganzen Neginicut 14 Tage asernen
arrct geben dann bringen sie mir
Nachricht."
Lm Metiirge.
Tourist: Zu welchem von den
Führern würdet Ihr mir rathen. Herr
Wirth, die sich mir angeboten haben ?"
Wirth: Wenn' ach mir niiig,
ich nährn' den seppcl ; dem fein Bru
der ist nämlich Pfarrer und wird auch
geru ein paar seeleumefsen gratis lesen,
iveun ihr etwa abstürzen sollt' !"
infache Srkliiruna.
?L, Jßohct kommt e nur, daß die
apnzin Barte haben und die ?vran
iiökaner nicht ?" B.: Ganz einfach.
die Franziskaner rafiren sich eben und
Die Wpiijm nicht 1"
rosze Jäger.
ES ist Thatsache, daß die meisten der
gegenwärtigen Monarchen vorzügliche
schiu.'en sind, in erster Vittie der Kaiser
von Oesterreich, altblütigkeit, sicheres
Auge, Gefchicklichkeit der Hand, nicht
fehlt deut Kaiser Franz Joseph, Die
Ltedltitgöiagdeti dk vternich, scheu Mo
narchen finden in den Karpathen statt,
die ans den Jagdkarte al da wild
reichste Gebirge von ganz Europa bc
zeichne! sind. Aber der Kaiser Franz -Joseph
jagt auch mit ebenso viel Au I
daiter die Gemse in den Tiroler Ber
gen. Ebenso sehr liebt er die Jagd aus :
den ?ltikihahn, und er tt hierin wirklich
Meister.
Der öuig von Italien ist ein ebenso
vorzüglicher schütze. Auch er zieht die
b'cinsjagb vor, aber er bleibt nicht
ganze Wochen in den Bergen von Pic
moiit. wie sein Vater, der, wenn es
uvlhwendtg war, tu den Dvrswtrths
hänsern die Nacht zubrachte, doch er
trisst ebenso sicher, wie Viktor Emanncl.
Er schießt schnell und fehlt selten. Vor
ungefähr '.'i Iahren hat er ans der
'tag eine grm;c Vtiitreguug gehabt.
Als er eines Tage seinen Vater auf
die Jagd begleitete, wurde er plötzlich
von einem Baren angefallen. Mit
anßerordenllicherieistesgegeuwart nahm
Prinz rmmbert das thier aus S Korn
und todtete es auf der stelle.
Der dettiiclie atier hat alle Eigen-
schasten eine guten schützen. Sein
chtt ist tct sicher, er bedient sich
meist einer besondere Waffe nach eng
lischem Muster.
i. er aiier von Rnnland ttt ebenfalls
ein schütze ersten Nangc. Er schießt
schnell nnd mit einer fast absoluten
Sicherheit, sein iehlingswild ist die
große sumpfschttepfe, auch die Bären
jagd lieht et tehr. ganz hetonder wegen
der Auslegung, die damit verbunden
ist. Auch seine beiden Brüder, die
Großfürsten Wladimir und Alexi, find
vielem spnn teile zngeiiian.
Der ouig der Belgier ist ein guter,
ruhiger, fast bürgerlicher Schütze, wie
er von sich selbst sagt. Er schießt nie
an großer Entfernung. Unter den an
deren Herrschern Europas haben einige,
z, B, der önig von Dänemark, ihres
Aller wegen aus die Jagd verzichten
müssen, ein einziger unter de relativ
jungen Souveräne jagt gar nicht, da
ist der ouig von Griechenland.
Einer der besten schützen war auch
Napoleon III, Der aiser war sehr
eingenommen für schwierige Schüsse.
Er jagte mit acht Flinten, 'die in Eng
land rabrizirk waren, und noch dtS in
die letzte Zeit hat er sich mit Waffen
bedient, die noch mit dem adestvek ge
laden wurden. Die vollkommensten
Vesaitcheitr gettirlen ihn. Nach 'Napo
leon III. war der Kronprinz Rudolf
von Oesterreich ein ausgezeichneter
schütze. Für eine schöne Jagd ließ er
Alles im Stiche, und keine Ermüdung
war ihm zuviel.
Ein n 1: g a r i f ch e r s 0 n d e r
l i n g , Eduard Rebatfchek, der vor eini
gen Tagen in Bvmbali starb, wurde
nach indischem Ritus in Worli ver
brannt. Er hatte sich 1847 tn BombaU
niedergelassen und als Examinator im
Arabischen, Persischen, lateinischen und
Französische an der dortigen Universi
tät gewirkt. Zn Ende der sünfzigcr
.zahrc ring er an, iicti au der curopai
scheu Mefellfcbaft zurückzuziehen nnd wie
ein Einsiedler in einer kleinen Hütte zu
leben ; iviuchtc nnd winntc bildeten
seine einzige 'Nahrung, Dabei setzte er
aber . seine wisienschasllichen Arbeiten
fort und veröffentlichte mehrere gelehrte
Werfe. AI er im sterben lag, wollte
er keinen europäischen 'Arzt nehmen und
wies feine Hindu Freunde an, keinen
Europäer cuge feiner Verbrennung
fein zn lassen.
Eine Tropfsteinhöhle ist
am l'.K Januar beim Graben eine
'elicrs in Zwiefaltendorf bei Niedlingeu
in Württemberg entdeckt worden. Diese
Hohle, von der gerühmt wird, daß sie da
schönste enthalte, waö mau au Tropf
slciitgebildeit bisher gefunden habe, liegt
etwa 'J Meter unter der Erdoberfläche,
wahrend die Auch unmittelbar über ihr
läuft. Die länge der Höhle beträgt I
Meter, die Höhe durchweg 3 bis 4 Me
ter, die Breite 2 bis .! Meter. Die
Hohle ist ganz trocken nnd der Bvden
beinahe eben, eine ziemlich breite und
hohe, reich gezime Wand bildet ihren
Abschluß. Die Decke, die wie ein
gothisches Gewölbe spitz zuläuft, bietet
die verschiedenartigsten sleinbildttttgen,
Tausende vo größeren und kleinen
sogenannte Kerze hängen herunter.
IS i 11 c 11 neuen Glaube u soll der
Graf Veo Tolstoi in Rußland nach einem
Gerüchte, das seine Feinde ausgesprengt,
eingeführt haben. Dasselbe besagt un
ter anderem, daß Tolstoi die Bekehr
teil" durch einen schnitt an den Fin
gern der rechten Hand zeichne." auch
gebe er jedem der' ersteren acht Rubel.
Da Gerücht entbehrt natürlich jeder
thatsächlichen Begründung, und der
durch seine Eigenthümlichkeiten aller
dings, sowie aber auch durch seine große
Miidibäiigkeit bekannte Graf war des
halb nicht wenig erstaunt, al ihm vor
urzein ein Bauer die Hand entgegen
streckte und sagte : schneide zu, Väter
chen, nnd gib mir die acht Rubel."
D e n Islam I n England zu
verbreiten, hat kürzlich eine Ver
sammlung Mnhamedaner in Rangnn,
Hinterindien, beschlossen. Die Bekeh
ruugssiichtigen ernannten einen Aus
schuß, der Gelder zur Gründung einer
großartigen muhamedanischen lehrau
statt in Liverpool sammeln soll.
Da größte Fernrohr der
Welt besitzt bekanntlich zur Zeit die
.'ick Sternwarte ans Mounk H'amiltou
in Ealisorniett.
ff ü r 1 ,hoo,ooo R übel hat die Ge
mahlin des Statthalters von Elsaß
Lothringen ihren gesummten Grund
besitz in Rußland verkauft. Die Ursache
ist, daß ein dortiges Gesetz Ausländer
nicht erlaubt, Grundbesitz tm Reiche des
Zaren zu habe.
Die T h a t f a ch e. daß ihr
Manu zu N e u j a h r e i n e W i tz
karte von einer früheren Geliebten er
hielt, ahm eine Frau in Mannheim
sich so sel,r zu Hcrzc, daß sie ihrem
Vebeu durch euic Sprung in den Neckar
ein Ende bereitete.
Der Knute jedenfalls noch
werth sind jene russiscl.en Senaten
m Wilna, welche die Ansang verwei
gerte Ehrenbezeigung einem Offizier ge
genüber leisteten, nachdem derselbe zwei
Unteroffiziere niedergeschossen hatte und
eben tut Begriff stand, auf einen dritten
zu zielen.
Daß auch Pferde operirt
werden, beweist ein Fall in Trier,
Rheinprvviuz, wo man einem Einhufer
eine Geschwulst ans dem leibe nahm,
nachdem man das Thier chlorofonnirt
hatte. Die Operation nahm etwa eine
halbe Stunde in Anspruch, und der
edle Renner soll sich ganz wohl befin
den, Um während der Brände
und nach denselben kneipen
zu k ö 11 n c 11." hat ein Feuerwehrmann
1 Poix. Frankreich, seit einem Jahre
eine große Anzahl schadenseuer ange
legt. Ans dein V'andt in Frankreich
herrscht nämlich die Sitte, daß die
Wirthshäuser während eine Brandes
die ganze 'Nacht geössuet bleiben. Die
Entdeckung de jineiplustigen gelang,
al er ein euer angelegt halte, da drei
Scheunen verzehrte.
Ttt ras im Geldschra?.
Der Graf ö. in Petersburg hatte sich
auö Paris einen riesigen Geldschrauk
kommen lassen, der mit Tausend und
mehr Geheimfächern versehen war, Nach
dem der Gras da Uugethüm gcvffnc!
und den einzigen Schlüssel in die Tasche
gesteckt hakte, begab er sich in daö In
nere de Geheimschrauke nnd legte seine
Werthpapiere und Juwelen in die ein
zelueit astiett. Plötzlich gab es einen
gewaltigen räch, die Thür des Geld
ichrankes war in' Schloß gefallen.
Der unfreiwillige Gefangene begann
lärm zu schlagen, feine Diener liefen
herbei uud nachdem sie den Ernst der
läge erkannt hatten, eilten sie zu einem
Geldfchranlfabrikanteu, der sofort mit
einem Dutzend Arbeiter ans der ttu
glücksstätte erschien. Von den Euch
verständigen wurde nun ein Konzilium
geHallen, in welchem man zn dem trau
rigen Ergebniß gelangte, daß mau den
Geldschrauk jetzt auf natürliche Weise
überhaupt nicht mehr öffnen könne.
Man fand es daher ant gerathenften
an den Fabrikanten nach Paris zu telc
graphiren, von dem schon nach vier
Stunden die tröstliche Antwort einlief,
daß er sofort einen zweiten Schlüssel
nach Petersburg habe abgehen lassen.
Ehe dieser Schlüssel in der Hauptstadt
anlangte, konnte der arme Graf aller
dings bereit verhungert oder gar er
stickt fein. Man lief daher zu mehreren
tüchtigen Mechanikern und nach einer
Riesenarbeit, die noch mehrere Stunden
in Anspruch nahm, gelang es endlich, in
die Eifenwaud ein loch zn bohren
durch welches der Gefangene den Schlüf
fei herausrcichtc.
E i tt besonderes P 0 st a in t so
für die Eolnnibn Ausstellung einge
richtet werden, Poft-Iufpektor Stod
dard war zu diesem Zweck in Ehieag,
um dort die nöthigen einleitenden
Schritte dafür zu thun. Da zu errich
tende Postamt soll nicht allein groß ge
nug fein, um dort 150,000 Ausstellern
für ihre Korrespondenz zu genüge, son
dern auch den Umfang habe wie irgend
ein Postamt der größten Städte de
landeS. Nicht wettiger wie 40t) bis
500 Personen werden darin beschäftigt
sein, aber nicht unter einem besonderen
Postmeister, sondern unter dem Post
ineister von Ebicago, wiees beisit. Ar
chitckt Edbrook vorn schatz-Depaite-uient
wird die Pläne für die nöthigen
Baulichkeiten entwerfen ; wahrscheinlich
aber wird dieses Postamt dem Regie
rungS Gebäude angeschlossen oder in
demselben selbst untergebracht werden.
Für weitere besondere Gebäude, ahge
sehen von solchen für die einzelnen
Staaten, denen bereits Plätze für die
selben angewiesen find, scheint kein
Raum auf deut Auöstclluugsplatze mehr
vorhanden zu fein.
Eine neue Reklame hat ein
Wiener Kaufmann ersonnen. In der
Auslage einer dortigen Galanteriewaa
renftruta find nämlich feit einiger Zeit
kleine Geldtäschchen ausgestellt! die in
ilbcrpreffnng die Inschrift tragen :
Geldtäschchen au echter Menschen
Haut." Oessnet man da Täschchen, so
findet man aber aus der Iuneuseite die
ergänzenden Worte: Diiisen nicht
gemacht werden." Ein M'eiffchn!
freund," der vielleicht ans Bcsorgniß
für feine eigene Haut mit chandcru
Kenntniß nahm, daß in einem Wiener
Geschäfte Portemonnaies an Mett
schetthaut verkauft werde, veranlaßte,
daß die Polizei einschritt. Der Inhaber
de Geseltästes erhielt eine Vorladung
zur Polizei, wo man allerdings mit hei
terent lächeln von dem 'Nachsatze Kennt
niß nahm, nichtsdestoweniger aber die
ischaufteUuug der Mciifchinhantgetd'
tafchen" in der Auslage verbot.
Ein Speisewagen für F a
brikarbeiter ist auf den Wunsch
der Arbeiter selbst von der Württem
bergischen Metallwaarensabrik Geißlin
geu eingeführt worden. Bisher trugen
die Frauen uud Kinder der Arbeiter die
se das Esse aus Kilometer Entfer
nung zu, was wohl zu allen Zeiten, im
Winter wie im Sommer, eine schwere
Ausgabe war. Der Speisewagen nimmt
ihnen allen jetzt diese X'a)t ab nnd bcför
dcrt das Crfieu natürlich viel rascher ari
Ort und Stelle als sie, so daß die Ar
beiter damit sehr zufrieden sind.
Aehttliche Wagen sind auch bei den Ar
beitern am '.liord'Ostsec-Kaual einge
führt worden und habe sich auch dort
als gut bewährt.
DieSclb st morde vonSchü
lern. In Preußen haben nach einem
Aufsätze der stat. Korr." währenddes
sechsjährige Zeitraums 183 bis 1888
im Ganzen 't;U schülcr selbst Hand an
sich gelegt ; hiervon waren iiabc und
Jünglinge Ä-to, Mäbchai49; höheren
i.'ehrAnftaltcn gehörten au 80. niederen
LO'.i. Ausfällig ist, daß bei den chü
lern niederer lehr-Anftalteu die Zahl
derjenige Selbstmorde, welche aus
Furcht vor Strafe begangen wurden
die Übrigen bei weitem Überragt ; habe
doch von de jungen Selbstmörderinnen
niederer schulen nicht weniger als !o
Prozent au dieser Ursache ihrem leben
ein Ende gemacht.
Die Vertheidiger d e schö
nen Geschlechts," Unter diesem
Titel ist in Buenos Ähre eine liga"
gegründet worden, die einen sehr ritter
lichen Zweck verfolgt. 'Nach den Sta
tuten verpflichteten sich die Mitglieder
des Bundes, alles zu verhindern, wo
durch aus öffentlichen Wegen, in Au
flitgortcn, im Theater 11. s, w. die den
Frauen -zebnhrende Achtung verletzt
wird. Auch mit dem Duell will mau
gründlich räumen, weil e den ösfent
lichen Anstand beleidigt. Die vor un
gefähr zwei Monaten von drei jungcu
leutcn gegründete Gesellschaft soll de
reit 200 Mitglieder zählen.
Die neueste Revolution hat
im Zuchlhanse z Oncglia, Italien,
stattgefunden. Etwa 500 Sträflinge
überfielen mit ihrem Handwcrkszcugc
die Wache uud schlugen sie in die Flucht.
Hieraus wurdcMilitär requirirt und
mußte auf die Sträflinge, welche die iu
i"re Einrichtung demoiirten, Feuer ge
ben, wodurch 7 Häftlinge getodtet und
15 verwundet wurden.
Im Gerich tsgefanguiß zu
Posen tödtete ein Gefangener
einen Aufseher, nahm dessen Dienstmütze
und Stiefel an sich und entfloh ; die
Gefängnißwache hatte den Flüchtling
trotz der straflingsjacke in der Dunkel
heit für einen Aufseher gehalten. Das
Werkzeug, womit er den Mort aus
führte, hat sich der Verbrecher dadurch
verschasst, daß er eine Slattge von einer
eisernen Bettstelle abbrach.
Ein heitere Chauvinisten
stü eschen passiite kürzlich in Meutonc.
In der Taverne Russe" waren etliche
Hitzkopfe zornig geworden, weil sie
deutsch reden horten. Die drei Verbre
cher lachten aber nur und redeten weiter,
worauf sie ersucht wurden, da lokal zu
erlassen, was sie thaten; einer aber
hatte seinen Stock vergessen und wollte
ihn holen, über welche vermeintliche Ver
hohniing" ein arger Skandal mit Schlä
gen, Püffen, Stühleschwingen ausbrach
und Alte schrie : A la porte leg prus
Biens." Die Polizei kam, führte die
blutenden Deutschen" zum Kommissär,
wo sich dieselben legitimtrtcn. ES waren
drei echte Franzosen, die nur von einem
längeren Aufenthalt in Wien her mit
Vorliebe deutsch sprachen ! Große Ent
schuldigung und noch größere Zeitung,
artikel I
Hmi5- unö L'anUiutrtljsdjaft.
Um M e d i 1 i n f l a f ch e tt wieder
unbesorgt zur Ausnahme anderer Flüs
flgkcitctt verwenden zu können, spült
man die Gläser mit lauwarmem Waffer
und schwarzem seusmehl aus,
S ch l n tt d v e r b r ii h 11 11 g. Hat matt
sich den schluud durch Gennft von hei
ßkit Speise oder Gefrartfe verbrannt,
so schlürfe man langsam selten Rahm
und setze die eine Zeit lang fort.
l a ck i r t c M ob kl zu reinigen.
Man bestrcicht die Möbel mit Schellack,
der vorher in Weingeist aufgelöst ist,
reiht sie darauf tüchtig mit einem Vei,
läppen ah, bis sie vollständig tro
und glänzend sind,
Heilmittel gegen F r 0 st b e u
l e tt. Gegen Frostbeulen bewähren sich
Zwiebeln fast immer mit Erfolg, Ein
oder zweimal täglich werden die teilen
mit geriebener Zwiebelmasse bestricheu.
Sosort hört der Schmerz ans, und in
vier bis fünf Tagen beginnt die Hei
lung, Weißen M 11 1 l wasche 11 u n d
st ä r k c n. Man wäscht ihn in gewöhn
lichem lauwarmem Seifenwaffer. Nach
dem Spülen nnd Blauen stärke mau
ihn mit Gelatinewaffer. Mau rechnet
','5 Gramm Gelatine ans 1 liter Wasser,
welche matt bis zum losen der Gel
tinc erhitzt.
Gegen trockenen, angrei
fenden Hu st e 11, bei dem besonder
der schwerlösliche schleim Beschwerden
verursacht, bringt oft das Einathmeu
der Dämpfe von heißem Waffer, in wel
chem etwas Kochsalz aufgelöst ist, große
Erleichterung, Die Quantität des
salzziifatze darf nur schwach fein, sonst
bringt sie der Erfahrung gemäß leicht
Kongestionen nach der lunge hervor.
Ein halber Kaffeelöffel voll auf ein liter
Wasser genügt vollkommen.
Beim Waschen farbiger Sa
chen beachte man Folgendes: Essig so
gleich zum Waschwasfer gegeben, erhält
rosa und grüne Farbe, zum letzten
Wasser gegeben, frischt er hochrothe
Farben ans. oda erhält purpnrroth
uud bleiblan. Reine Pottasche erhält
und bessert schwarz aus reiner Wolle.
Ist Farbe durch saueeu verändert, so
stellt Salmiakgeist, mit zehn Theilen
Wasser verdünnt, sie wieder her. sind
durch Alkalien Flecke entstanden, so Hilft
Essig.
H n r i n g s s a I a t anzurichten.
Den HäringSsalat recht schön und ge
schmackvoll zu belegen, ist eine ganz be
sondere Kunst, auf die viel Zeit und
Mühe verwandt wird. Vielleicht findet
folgende Art, die uns stet am besten
gefalle und geschmeckt hat, auch bei
den leseriitnen Nachahmung, (sechs
Eier werden hart gekocht und in der
Mitte quer (nicht lang) durchgeschnit
ten ; darnach wird das Gelbe hcrauSge
löst und die so entstandene zwölf weißen
Näpfchen" .in den salat, mit den
Rand herum gesteckt. Jedes Ei wird
nun ander gefüllt, eins mit klein gcl)ack
ten Gurken, eins mit rothem Frucht
gelee, andere mit Kaviar, och andere
mit kleinen Schinkeuwiirselche, je btttt
ker die Reihe wird, desto schöner ; jede
Füllung darf sich nur zwei-, .höchstens
dreimal wiederholen. Diese Garnirung
sieht ebenso reizend an, als sie wol,l
ichmcckcnd ist. Das Gclbc der Eier
verwendet man zur Tauee.
Vortrefflicher Blätterteig,
Mau kuete 4 Kilogramm Butter mit
Kilogramm Mehl gut untereinander,
drücke e in der Größe eines Tellers
auseinander und stelle es au eine küh
le Ort. Bereite dann au 2 Kilo
gramm Mehl, einem halben Eßlöffel
salz, drei Eßlöffel weißen Weins, einem
großen Ei und liter Wasser, welche
man nach und nach dazu gibt, einen
Teig in der steife, daß, wenn man mit
den, Finger darauf drückt, daö Grüb
chen von selbst wieder vergeht und ver
arbeite ihn kräftig, bestäube das Back
brett so fei wie möglich mit Mehl und
rolle den Teig in Größe einer gewöhn
liche Schüssel auseinander, lege die
Butter darauf, schlage den Teig dar
über, rolle ihn möglichst seilt aüö und
wiederhole dies Zusammenschlagen und
Ausrotten noch dreimal, lasse ihn aber
zwischen jedem schlage, wie man e
in der üchcnsprache nennt, fünf Mi,,
ten ruhen. Eö ist gut, wenn man ihn
am Abend vor dem Gebrauche machen
kaun, wiewohl diese Art sieh wegen der
mit Mehl durchkneteten Butter leicht
als andere bereiten läßt.
W i l d p r c t s u p p e. Man nimmt
hierzu die Theile von Hirsch, Reh oder
Hase,,, die man nicht zum Braten ver
wendet, zertheilt sie in stücke und
dampft sie in Butter mit zertheilten
Sellerieknollen, Pctcrfitienwnrzcln, ei
ncr Mohrrübe. Zwiebel und Porcc
braun. Dann gießt man 3 litcr kochen
des Wasser an, kocht die Suppe lang
fant L bis 3 Stunden, gibt sie durch ein
sieb, verdickt sie mit ' einem braunen
Buttermehl und kräftigt und würzt sie
mit 25 Gramm liebigö Fleischertrakt
uud eine,,, Glaö Portwein. Man rich
tet die stippe über abgestochenen Eier
klößchett an und reicht nebenher Reis
croutoiiS. Die Eierklößcheu bereitet
mau au 10 Eiern, die mau mit liter
Wasser verquirlt, treffend salzt, mit
wenig gewiegter Petersilie würzt und
denen man, wenn die Flüssigkeit im
Wasserbade heiß geworden. 10 Gramm
liebigö Fleischexlrakt zusetzt. Man läßt
die Flüssigkeit erstarren und sticht dann
mit einem Theelöffel die Klößchen ab.
Zu den ReiSeroutoiiS kocht mau Reis
in kräftiger Fleifchextraktbonillon weich,
verrührt ihn mit einigen Eigelb, etwas
Butter und geriebenem Parrnefanköfe
and streicht ihn gleichmäßig ans im
Butter geröstete Wcißbrodschnittcn, die
man mit einer glühenden Schaufel gla
cirt.
Blumenkohl mit Parme
san f ö f e. Wettn der Blumenkohl in
Salzwafser weichgekocht und abgetropft
ist, legt man ihn auf eine chüssel, ver
rührt j liter fetten, süßen Rahm mit
250 Gramm geriebenem Parmcsankäsc,
gießt ihn über den Kohl und läßt den
selben noch eine Viertelstunde lang im
Ofen damit durchziehen.
Der Ruhm des Kraft uud
Stärke gebenden Hafer geht
bis iu's germanische Alterthum zurück ;
täglich war der Haferbrei die licblings
kost der alten (Ycrniancn. Der Hafer
enthält an 50 Prozent Stärkemehl, fein
Gehalt au Fett übersteigt den aller an
deren Kornfrüchte und sein Genuß wirkt
belebend ; außerdem ist er ein Blutbild
ner ersten Ranges.
Von den H a s t h i e r e tt zeigen
die Kaninchen trotz des dünnen Feiles
die größte Widerstandsfähigkeit gegen
Kälte. Nach angestellten Versuchen
haben ausgewachsene, mehrere Tage hin
durch ununterbrochen der Kälte ausge
setzte Kaninchen nur einige Zehntel Grad
ihrer inneren Wärme verloren. Nach
ihnen kommen Schafe, Schweine ttnd
Hunde. Hühner und Truthühner sind
nur dann unempfindlich gegen Kälte,
wenn ihr Gefieder trocken bleibt. Am
wenigsten vertragen die Katzen Kälte.
Mäuse und Ratten vertilgt
man durch Meerzwiebeln, welche mau in
den. Apotheken und Drogneithaiidlun
gen zu kaufen bekommt. Man hackt sie
fein, röstet sie mit Fett, richtet die Mafse
auf einem alten Teller oder Scherben
an und setzt sie an den Ort, der von den
Mäusen und Ratten besucht wird. Auch
die wilde Kamille, deren Geruch nament
lich Mäuse nicht vertragen können, wen
det man mit Erfola an. Man kann sie
frisch oder getrocknet in die Räume
streuen, die von Mäusen heimgesucht
werden.
Zur Bthnndlimg und Pflege d
Pferde.
Abgesehen davon, daß e ein Gebot
der Menschlichkeit ist. mit den Thieren
schonend umzugehen, hat der landwitth
noch eine ganz besondere Veranlassung
hierzu, denn seine wirthschastlichen Hans
tlliere machen einen verbältnißmüßig
großen Theil seiner Habe au und ohne
kräftige Zug. nnd gut gepflegte Nutz
tliierc hört aller Ertrag der Wirthschaft
ans.
Oft am wenigsten geschont und ge
pflegt weiden die Pferde, Wir wollen
deshalb für sie eintreten und einige An
dentnngen, wie man mit ihnen verfah
ren und sie Pflegen soll, wenn man sie
möglichst lange leis!ungssät)ig erhalten
will, unseren lksern in' Gedächtniß
rufen denn Neue ist e nicht, wa
wir in dieser Hinsicht sagen können.
Jede Arbeit, besteht sie nun ',1 schwe
reut Zuge, schnellern Fahren , irr Rei
ten. beginne in mäßigem Gude und
werde nach nnb nach gestriger Nur
diese gradweise Steigerung n.it wieder
holten! zcitweiseni Nachlassen bedingt
eine volle und angestrengte, andauernde
Thätigkeit der Muskel und der lun
gen. Wie der Beginn, so sei auch da
Ende. Die Anstrengung der luugett
uud Muskel muß erst gemäßigt wer
bcit. Ruhiges, unbewegliche stehen
im stalle gleich nach aiige,.rengtcr oder
schneller Bewegung bringt nicht Erho
lung und Erfrischung der Muskeln,
Sehnen und Gelenke mit ihren Bän
dern, sondern macht sie erstarren und
steis. und die im stalle eingeschlossene,
mehr oder weniger verdorbene, dunstige
liist ist nicht fähig, den lungen und der
Haut zur Beruhigung zu dienen, lang
sam zur Arbeit und langsam in den
Stall !
Eine sehr üble Gewohnheit, nament
lich auf dem lande, ist c, bei bevor
stehende Strapazen, besonders bei
Fahrten in die Stadt, länger und stär
ker zu füttern und unmittelbar darauf
schnell zu fahren ; die oft unmittelbare
Folge davon ist Uuverdanlichkeit und
Kolik, Die Verdauung ist auch Arbeit
und nimmt vorzüglich den Blutumlauf
in Anspruch, Und zwei Arbeiten zu
gleicher Zeit steigern sich bis zur Uner
träglichkeit, eine beeinträchtigt oder stört
die andere ; nach dem Futter eine
Stunde Ruhe zur Verdauung und nur
sehr gemäßigte Bewegung. Deshalb
theile man auch das tägliche Futter in
drei ungleiche Nationen, da Abendsut
ter sei das stärkste, da es in der Ruhe
der Nacht nach der Arbeit am besten ver
daut wird. Auch die schroffe Ungleich
heit in der Verwendung , schadet den
Pferden ; mau sieht häusig', wie Pferde,
die die ganze Woche in schwerem, ruhi
gem Zug tarc,:-,hcs Sonntags oder
sonst zu schnellen spazier- oder sitadt
sahrten gebraucht werden ; das strapa
zirt solche Pfcrdc unvcrbältnißmäßig
stark und kommt oft theuer zu stehen.
Je schwerer und anhaltender die Ar
beit ist, desto mehr ist ans die Beschaf
fenheit der Zuggeschirre Rücksicht zu
nehmen. Besonder im heißen Som
mer veranlaßt ein schlecht liegendes Ge
schirr Qutschuugen und Schwielen der
Haut, die sehr langsam heilen und
höchst schmerzhaft find. Der im Ge
schirrleib, unter dem Gcutckricmcu der
Halfter und anderen lcdcrihcilcu sich
ansammelnde schmutz und Schweiß
gährt und erlangt eine reizende Schärfe,
welche die Haut verdirbt und Flechten
tt. f. w. veranlaßt.
Je schwerer die last, desto ruhiger ud
gelassener muß man anfahren ; das hef
tige Vorprellen in die Geschirre ruinirt
die Pferde und entwickelt nicht viel Kraft.
Das ruhige Vorgehen beider oder ich.
rcrer Pfcrdc bewirkt man am besten
durch ruhigcö Anspreche und Ermnn.
ter der Thiere. Kaum ein andere
unserer größeren Hansthicre ist so ein
psänglich und so danlbar für ein gute
Wort, als daö Pscrd, Ein aufbrausen
des Poltern uud zornige Fluchen aber
verdirbt den willigen Zug guter Pferd:
I kürzester Zeit.
,.UJLrL10it.l, Wi-IIIIU lU lMiMMIt-jM iiMii-iilMllpi 1 1, I w- Il I 11M ntTf- , ' i
XtöS
. . ii... ll:xzz: jm.T . - n r rj-Ljanroi. . l.uil m
rAN ti
B
aSct Owen .rvy.
Elektrische Gnrtctz
p . . - j
v
B,'riieasfteaung in Vhicag.
Em eigenartiger und unstreitig höchst
scbenswcrkbcr Theil der Weltausstellung
wird da vom A!arinc-Dcpartcmct dce
Ber. Staaten veranstaltete CrjrHibit wer
den. Der dafür bestimmte Ban wird
eine möglichst argetrüe Nachahmung
eiltet der neuen Küften-Kriegöschifse sein
uud wird gegenwärtig nach Plänen des
Bauburealls des Marine-Mitiistcriums
von der Firma Eramp & Son in Phi
ladelphia und den Uuiott Jron Works
in satt Fraueiseo gebaut. DaS Bau
werk wird am secufcr im nordöstliche
Theile des Jackson Parks ans in den
see ciiigcrainmtcn Pfählen aufgestellt
werden nnd wird, rings von Wasser
nmgcbc, einem am Werft anliegenden
schiffe ähnlich sein.
Das Kriegsschiff" wird mit Allem
ausgerüstet fein, was zu einem wirk
lichen Panzerschiffe gehört: Kanonen,
Drehthünne, Torpedo-Netzen, Boo
ten, Ankern, Ketten ?e und vom Ma-ritte-Departement
werde Offiziere und
Mannschaften detachirt werden, um das
Schiff regelrecht zu bemannen. Die
lebensweise, Disziplin und der Dienst
aus unseren Kriegsschiffen wird getreu
veranschaulicht werden. Die Mann
schasten werden Exerzier und Schieß
Übungen veranstalte, wie sie im Ma
rinedienst Üblich sind.
Die Ausdehnungen des Baues sind
dieselben wie hei einem wirklichen
Kriegsschiff, Das Schiff wird durch
elektrisches licht beleuchtet und mit
Dampf geheizt werden. Zahlreiche
Modelle von schiffen von Einst uud
Jetzt werden das Interesse der Besucher
erhöhe, cbeiisoProbe-Exemplare der
Uniformen und schiffstrachteit, leben
mittet, Flaggen u. f. w. Die Trachten
der Seelente werden von, Jahre 1775
an bis 1848 veranschaulicht werden.
Die Kosten dieses eigenartigen Baue,
der einzig in seiner Art dastehen dürfte,
werden aus $100,000 veranschlagt,
G I ii et i 111 U 11 g l tt et. Eine ältere
Geschichte, erzählt von einen, Manne,
der in, Begriff auszuwandern, auf dem
Hamburger Stiutfang" ein vicrblätte
rigc Kleeblatt als glückliche Vorbedeu
tung abpflückte, dabei von einem Wall
wärter erwischt und wegen dieser Ueber
trctung festgenommen wurde. 311 er
wieder freikam, war da Schiff, auf dem
er die Ueberfahrt macheu wollte, gese
gelt ; dies Schiff aber ging mit Mann
und Maus unter! Etwas Aehnliches
wird jetzt auö liverpool gemeldet : Ein
Seemann Namens Robertson hatte sich
auf ein Schiff anwerbe lassen, konnte
aber nicht rechtzeitig an Bord gehen, da
er wegen einer angeblich von ihm verüb
ten Betrügerei in Hast genommen wurde.
Bei der Gerichtsverhandlung stellte sich
seine Unschuld heraus, er wurde freige
lassen, sein Schiff war aber längst fort.
Vor einigen Tagen wurde nun gemel
det, daß da? Schiff auf der See gesun
ken uud die gesammte Mannschaft um
gekommen sei !
Fünfzehn Kindcrlcichen fand
man in der Wohnung einer Hebamme
in lvdz. Rußland, Da Scheusal
hatte die armen Würmer in Pflege ge
habt und ermordet.
Der Raubmörder Schnei
der in Wien soll eine wahrhaft thie
rische Eßlnst entwickeln. Vor einigen
Tagen äußerte der Unmensch, er freue
sich schon ans die drei Tage, die er vor
der Hinrichtung in der Armensünder
gelle verbringen werde, denn da werde
er essen dürfen, was und so viel n
taoIU.
. - , . su'-:;
fy ' '
ti ... J 'x
Xi 1 -acS' -t.
,,jA kH?
S
lillAi-fi MAU;).
UU. A. OUCV.
nebst Zubehör
urirt
ltute, chronische -m
Nerven-Krankheiten.
ORUeiimafissinics-
durch den Tr. Owen elektrischen Gürtel geheilt.
irclen. ftnlM ffin . Tcr 4 K,teittb I80L .
ftprrri 3V W 5 Im' ii Gthii'sliin. 5il. H
ftlirrn (Mrtt'I habe ich erhalten und arfeticn. duft derselbe in Watirbeit da dari?Ä
tun Pii in fliircm Atsttsllnrti! dnllNN tniieil. Er htlt tiei mriiirr strnlf Mrrflstar AT
iliaeiiiiiatisiiins litt, und der kein Arzt noch üNrduin hellen konnte, fetum viele Söcfferuiti
bewirkt, so buü jic der festen tleberzeiignng ist, ich Ihren elektrischen Gürtel noch voll-? ,
siäiidia wieder berneslelH jii werden. Sie wo. den Gürtel nicht fiir schtveret Geld
meiden, n unter Versicherung unsere aufrichtigen Tanke bitten wir Sie, werter
Herr Doktor, dies Schre' en zu veröffentlichen. W,r werden stet nach tasten bemüht
sein, Ihren wunderbaren eleklrischen Gürtel allen leidenden zu enipsehlen, so viel wir
könne ii. Ihr dankbarer
Ernst Opi.
Unser groszer ttnstrirter Katalog
enthält beschworene Zeugnisse und Bilder von Leuten, welche kurirt worden sind,
sowie eine Liste von Krankheiten, für welche diese Gürtel besonders empfohlen
tierdtn, uud andere wertvolle Auskunft für Jedermann. Dieser Katalog ist
in der deutschen nnd englischen Sprache gedruckt und wird für 6 Cent? Briet
marken an irgend eine Adresse versandt. Eine Abhandlung über Brüche, kurirt
durch elektrische Bruchbänder, l Cents.
Wir haben einen deutschen 5rrcspitdcnlcn in der Haitpl-Ofsi zu
Chicago, I.
DIE OWEN ELECTRIC BELT & ÄPPLIÄNCE CO.,
nii)icf-ice nft cinjlgt 9alti(i
191-193 State Str., . . Chicago, JU.
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Erwähnt diese Zeitung, wenn Ihr an uns schreibt.
!
Ein ganzes Gebiß für $5
Zähne werden ausgezogen, ohne dem Patienten Schmerze
zu verursachen.
Kein Chloroform!
Kein ether! Kein Gas!
Zähne werden zu den niedrigst! n Preisen
gefüllt.
-II. k:. zxsrivcslx.
Zciynrzl, Zimmer 94, 95 unb 9C Vurr Plack.
Ky. Kaschenöurger's
deutsche
Boardin g - Haus !
92 M StraSe, Lineoln.
Z)as Laus iä ganz renovirt
Board und Logis, (4.00
Board ohne Logi, 8.50.
?talla für Pferde.
Uni tue nun Ikuijchrn Zainen ubtiaii tuiiujutjitit,
send ich Portofrei für nur
14 CTS.
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Z n einen, eigenartigen
Duell kam es neulich zwischen zwei
Offizieren der Äkarseiller Garnison,
einem Oberstlieutenant und einem
Hailptmamt, die sich wegen einer Dame,
um deren Gunst sich Beide bewarben,
feindlich gesinnt waren. Sie begegne
ten sich in einer Reitschule, wo der
Oberstlieutenant den Hauptmauu aus
zog, worauf dieser ilim zurief : Wenn
ich nicht M)r Untergebener wäre, würde
ich Sie ohrfeigen !" Handeln Sie.
antwortete der Oberstlieutenant, als
wenn ich Ihresgleichen wäre." Der
Hauptmauu schlug daraufhin den Oberst
lieutenant in Gesicht, und nun zogen
Beide ihre Degen und drangen aufein
ander ein. Ein Fechtmeister, der zu
fällig herbeikam, warf sich ztvischeit die
Kämpfenden, aber der Oberstlieutenant
war bereits an, linken Auge verwundet.
Die beiden Offiziere erhielten 3(1 Tage
Arrest ; eine noch strengere Strafe soll
folgen.
Ein H o ch st a p I e r und an
geblich deutscher Spion ist
dieser Tage in Paris verhaftet worden.
Derselbe war auf den sonderbaren Ein
fall gekommen, sich Julius Eäsar zu
nennen und unter diesem historischen
Ramen zahllose Betrügereien zu ver
üben. Dieser moderne Julius Eäsar
ist ein Abenteurer schlimmster Sorte.
Beil seinem wahren Rainen heißt er
Julius jiaiiser und stammt ans i.'
kowo, Provinz Posen. Julius Kayser
tauchte in Pari zum ersten Male im
Jahre 187-1 unter dem Rainen eine
Barons de Viagrc aus. Ein Jal,r spä
ter saß er bereits wegen Betrügereien
im Gefängnisse, fituulirte jedoch Wahn
sinn und wurde in der Irrenanstalt
Saittte-Aune ititeruirt. Von hier aus
schrieb er an den ivürfteit Bismarek
allerlei phantastische Briefe, die natür
lich nicht abgesendet wurden. Die Briese
wurden jedoch immer vernünftiger, und
der schlaue Gauner erreichte sein Ziel,
er wurde als gebeili" freigelassen.
Rnninehr gründete Mauser unter dem
Rainen Veeomte ein Heiraths-Burean,
für welches er heirathslnftige deutsche
Offiziere als lictteti gewann. Er
schickte jedem der Offiziere die Photo
graphie seiner Geliebten, und so kam
es, daß eines Tages nicht weniger als
zwölf Offiziere eines Berliner Garde
Regiments sich bei Tische dieselbe Photo
graphie zeigten. Als der Polizei das
Treiben dieses kuriosen HeirathSver
mittler bekannt wurde, verschwand
iiayser aus Paris und trieb sich sodann
unter verschiedenen Rainen in Belgien,
Deutschland und Oesterreich herum.
Dann kehrte er wieder nach Paris
zurück und gründete dort verschiedene
anrüchige Unternehmungen, die thu fort
während mit der Polizei in Konflikt
brachten. Gleichwohl wußte iiayser
stet neue Opfer der Ausbeutung zu
finden. Die Zahl seiner Gläubiger
wuchs mit jedem Tage, und seine Wol,
nung war von diesen täglich belagert.
Kayjer trieb die Frechheit so weit, eines
Tages vom Polizei-jiommissär feine
Viertel die Arrcliruug der zndring
lichen" Gläubiger zu verlangen. Jetzt
wird ihm wohl da Handwerk für län
gere Zeit gelegt werden.
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zu Paris, Fra . tretet), waren die besten Näh
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Ämerikä, verlieten. Die tüchtigsten Sach
vctft,ndtgen der Nähmoschmenbranche, unter
welchen zwei der bedeutendsten utoritSten
Srantre ch sich befanden, haben ihr Glitsch
ten abgegeren. ach gründlicher Prüsusg
eitiärien diese Sochverstänoigen, daß die
Wheeler und Wilton'tchen Nähmaschine
die besten seien und verliehen dieser tBefeU
jchafi den ersten Preis, während die anderen
W-feUschasien ch nur mit goloenen, silber
neu und brorzenen Medaillen begnüge
muhlen.
Die sranzristiche Regierung verlieh kerner
öerrn vtoiliamel WUeecer, dem Prälideale
der Gesellschasi. dos reu der Ehrenieaoi
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