Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, February 11, 1892, Image 3
iN bi'tiKliii t"tiuit-a AHzeii'r PYNCHUH & BQWMAN IVioutit voi ülbbttton. Geld zu crlcitcn solch, Vfiilf, welch' Häuf jii bauen gedeuken. ll und O Strasse. Butchins & Hyatt, .fvinBlfr in ohlen fjaun AlifulnvJj feine 'ül)ur. ttttd iua)tt (anoil O'iUl .ol,en. 1040 i Str. .r,. Xjb. IQIO"sro3ar Sc iO dftrol unb Hlfiiibnnblrr in DRY GOQDS and GROGERIES. Ostseite Govcrument Squarc, LINCOLN NF:V DlINHAM &.BUCI! JiSnMfv i Eisctt-Waaren, 1124 0 Stasse. Oe-foiai find in fluchte "Jlnjiuclil U0nätl)lfl unb liKibcn zu nifDiiiKn Pinien abgegeben. v"!-r -. -t-A : , J '.r, jf c :: i. ..J..U ",- 1 ,: r. ! tu ßi'- ? ,J Mffli -.v.j&Ä iMiiiii2i(P JP- &fjcj Ocfen ! Oefen Oofttt . (slls-s. Olim l1 T'"'" ' ii'jTj ,uvv 0"is MWMZ,d Holz-Waann. Tidinait von H. fisster. l . M a v i l e I. Unb n u wcinc rnikit uirlir, Mar gliilu mein vicblirnz! Ii soll ge schchc". wie Tu wünschest ; ich weiß, daß ich tin iiihrclungc Unrecht an Dir gut :u tnachfii habe ; ich werbe mit meinem Batet- sprechen, iverde ui alle meine Rccliie verzichten, meinen Abschied nehmen, dann luirö ber Btroffrntlictutitg murici- Berbindumt nicht meljr im "Wege flehen. Bin Tu nun zufrieden, mein sicher Sehnt! V Weinend lUTbnnz die jiuific fanm zioanzilnahnge Frau ihr zartes, hub Itchee Autln! an ber Sinnst bc bochge uuichu'ucu Ottizicr, weicher die zarte, schlunlc Gestalt des Heikes innig au sich meßte. Dunkle, achlschwar;e Vorteil tingelten sich in üppiger Fülle I über d'e raube Schiiltertt der jungen j Frau. Jetjt hob sie bit großen dunkel biauucn Aiuzen. b,c nach in Thränen chlimene. ui den, Manne empor. i Ich torbere in nichts, Eduard ! ,i,ch ! tutti mi.li tn.iit ii-ti nii-ii: i,i haii Du mein "Bestes willst ! Aber ich beule au to -ichutiiil uukrer Minder." Wieber sämnegte sie sich zärtlich a sein Herz, .hre stimme hatte einen tieieu, laiilleu ttlang ; sie sprach bit Zeitliche oollfoiumiii rein aber mit einer fremden Metern nne,, welche die '.'lädei, verrieth. Speicher nnb lautier Ilaniien tu ihrem '.'JJnnbc bie beutlelieu Veiute. '.'lurti Mi beule an unsere Minber, Marher,ti el,ieinete tieft'ewegl ber Offizier. ,ud ich hatte es mir i heil lull auoaedacht. wenn ich Vich als Herrin auf Lchlafi :1Itenhiaf fii,ve lannte, .Tich it n seien jungen unb innere Heine Maniherita. über ich sehe cm, das; daowo!l niemals gefchce lau, es m ii s;tc denn mein bittet boch fort mit bem tebanteu ! Es mir auch jo gchei,, Hii'iu vieblmg ! Mein lütter IicheS ürhtheil jchiiui uns vor bes VebenS orfle loeiiu , bcs oings !)oci ans gezogen lial'C un nicht mehr Majorats erbe von ",'lltnilmil' sein werde," ., Eduard, es biüift mir baS Her; al ber Gebaute, dast ich die Schnlb a Deinem Nngliiek trage," ,,'as sprichst ?u. Margherila? Du Schuld an ineiueui Uuiiliuf ? Die Schulb au meinem Mmt trügst Du ! U'jctS ti'iire ich ohne Dich, was ohne bie Minder V ;U, iii gestehe es. anfangs wurde es mir schwer, mich an den Clc bauten zu geivvhue, tmfcit Roek auS zuziehen den ich feit zwölf fahren trage, die ii'affe abzulegen, die mich in zwei ,ldziigeii begleitet; es wird mir auch schwer, meinen Ä.'ater, der so grosze Stiiekc ans mich hält, zu betrüben, ab er hat ja in meinem jüngeren Bruber Willi, einen öiben nach feinem tun .einüben, unb die Pflicht, Dein Schick' tal und das ber Minder sicher zu stellen, mich alle ZiH'deiifeii beseitigen. Und nun las; iis nicht mehr über bie reiche tprechen. Tort kommt Heinrich mit ,. i ('?.: - .... -J& . m J-5''" Uifpnraiureit jeglicher Art roer den gut unb billig besorgt. Keizöscn eine Spezialität FRANK E. LAHR, Q3G P Street U d& Mrchants' Mchttttge Z" "3&&JXJ"E2JEZ,9 IS O Straf,,. T lüroltt Nph (MfÄtub.t ber f oft. 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J? f 1 0 Kaim ilii 'J Baker's Kleider Laden ! 1125 0 STRASSE. i Einzügen für Männer, Knaben und Kinder iverdk'. niedrigeren Preisen verkauft, 14 in ' irgend einem anderen tHeschäske der Stad. Wir desihen dai gröjite Lager in lar)erobeartikeln für Arbeiter. Kaufbcdingungcn: Baar. den Pteiden. ich miisi zur Stabt zurück, morgen komme ich wieder, bann kann ich Dir alle iLinzelheitcn meines Planes vorlegen. i'afs mich jetzt noch einmal die Minder tehett." -Hrm tu Arm trat da iiiuge Paar in das '.tlcbeugemach, woselbst eine War- tcriu neben bei ettchen ber Minder fasz. Plt! Derr Baron." wehrte die Vlltc, die Miiidcichen sind soeben ciiigcfchlst- leu. Wenn Eduard bre Sporen tlir ii hbrt. in er nachher nicht toieder in den :chlai zu biingeu," Der junge Offizier beugte sich über die schlafenden Minder. ?er Mnabe ivelcher die, .ialire zahlen mochte, war schon ict't ganz das Ebenbild des blvn den a!er, die kleine Marghctn zahlte leinm ein .alr; ein zarte "".' chei mit dem ovalen, roiig angehauet. te.t 'efichtchcn der Mutter, mit dunklen Vorsehen uub laugen, seidenen Wimpern welche netc schatten aus die zartgennr dee Wange warten. Vciriit itrith der Cirtzter mit der Hand über die voiteuloptetien seiner Minder, fUifierlc der alten Wärterin einige iiitcr kenneude Worte zu und entfernte sich leise, von der junget ran begleitet )och einmal nmarmte er dann sein Weib uub eilte ans ber Tlur des Ilei neu mies durch den forgsaltig ge vfteetten Älnmeiignrteu hinaus aus die itranc. loo lein A teuer bie beiden uictt pserde auf und ab führte. Reicht schwang er sich in den anet, griixte noch cm mal mit ber iaub zunuf nach ber (vor teiipforte, in der die unge rau jiand, und ivrenatc davon. Jms eine Ä'iegung des Weges die tc alt des Reiters ihren Blicken entzog schaute dicjc ihm nach, bann schritt sie leicht anneutzeiib in das Hans zurück. tiiii herrlicher Soiitincrabcnb breitete (ich über die stäche Vandschast. in der das Dorschen liedrichshagen inmitten feiner Karten und Felder lag. ans Das Häuschen, welches ,rtflt Marghe ritci bewohnte, lag etwas abseits von bem Dorte. nmaebcn von einem schdt tigen harten, täin von blühenden Heuen einaetaiiter iittbwca ging ein dem ar teil vorbei und vereinigte sich im Dvrse mit ber ach Berlin lührcitben breitet i'anbftrafie, handliche Ruhe lerrschle liier dranszen zwischen den Felder und oZarten, Die mächtig a,ftrcbciibe Vianpttiadl PreiisienS hatte damals, im Sommer des Wahres J HTO, noch nicht ihre ivaitncinuc bis nach Friedrichshagen ausgestreckt, die Baufpekulation hatte sich dieser siicdlichn Felder und (.arten noch nicht bemächtigt, -ter traute ,vr,e den der ländlichen Einsamkeit war noch nicht von den Fluren gewichen ; still und gleichförmig flössen die Taze dahin, unberührt von dein Hasten tirtb -streben da drinnen in der Ztadt, defje ragende Schlote den westlichen Horizont nmfänmleii. Deshalb l,ne such Bsron Lbuarb v, Altenbrak feine Frau, welche er vor einigen fahren in Italien kennen ge leint hatte, hierher gebracht, wo sie un deochlei von den Augeu ber groften Well leben konnte in beut stille tliiif einer heimlichen Viebc. L)cargherita Montclli unter bie fern ".Kamen war bie,junge Frau in bciti Torfe betannt verließ fast niemals ihr einsames Hänschen, Den Verkehr mit der Welt vermittelte die alte Die ticrin Dorothea und da Dieuftmäd. chcu ; ei Freiidcufeft aber war es, wenn ihr tatte einmal ungestört einige -tage bet ihr verbringen konnte. ;Uir iMttttc ! '.',ienianb auf der Welk wufite es, daft Baron Eduard v. Ätteti brak, der glänzende Rittmeister im (aidedragoiterregimcnt, ihr atte war. Anfangs hatten die guten Bewohner des Dörfchens den Mops zu deut er lehr der jungen Frau mit dem Ritt meifter geiVutlelt. aber nach und nach ilkivohnien sie sich daran und gewannen die stille Frau lieb, bie so anspruchslos in dem tlci'ien Häuschen lebte und den Innen bes Dorfe eine stet bereite Wohlthäterin war. Das Hauschen Katte Baron Eduard käuflich erworben und zu einem eine Zchmuekkästchen kmgewandclt, so das; e ein geniiith IicheS nnb beucme Hcim für Mar herit geworden war. Rnr wenige Zimmer enthielt es, aber überall herrschte vornehmer, edler Geschmack und Momfort. Der Garten bot fchat tige Vauben utid paziergange. Die herrlichsten Rosen umringten da Häus chen, dessen Bcranda wilder Wein und Mletterrose fast ganz iihenvuchert hat teil. Maum fünf Minuten entfernt war da Hier des wai!"m;tcil Müaael tees ; dorthin lenkte iarghenta oit mals ihre Zchntte ; träumend jaft sie am Gestade, ichaute h,nal in die dunkle FluN, uiiS malte tich im Geilte die ,Sii kiinft lieblich aus, während zu ihren Fiifzkn die iiitder mit Ztcincn spielten oder mit A,ar. der groxen zottigen Bernhardinerdogge, in dem lockeren Zande innchzend umhertollten. Fast vier ahre lebte MargHerita schon in dieser idullischcn Einsamkeit, deren Fnu n zuweilen nur ber Ge baute an bis Zuinnst störte. Als arme Waise, ein unerfahrenes ititib, ab Hangig von der Gnade' entfernter Ber wandle, hatte sie Rom ihren Gat teil, der damals der deutsche Botschaft anaii itt gewesen war. kennen niid lie ben gelernt. Baron Eduard haue den ersten toef dc Hauses ihrer Anver ivandien bewohnt, ,in dem Garten, ber hinter den, Haufe lag. hatten sich die beiden jungen vcittc zuerst gesehen. Das reizende, schuldige Wejeit der Jungfrau, die groften, ditullen Minder augeu hatten auf Eduard sofort den stärksten Eiudruck gemacht. Cefter nnb öfter sahen sie sich, bis ber Augenblick erschien, wo Marghenta ihr cnöthen des Antlitz an dem Herze des Geliebten barg. Lein eutziictende Rauich der viehe, dem Eduard lebte, machte ber Ge baute cm unbc: was toll ans Dieter Viebc werden ? Marghenta war ein )c iveltnnerflihreucs Mnid, da,!iic ,,ch svrg' los und ohne an die Zukunft zu denken dem icligcn (Gefühl der ersten Viebc hin gab. Xie Unschuld beS Mädchens zu betrügen, ihr den ivrtedi n ihres Vevens n tauben, dazu tnhlte tich Eduard nicht Ztande, dazu liebte er Marghenta sehr, M'it vollster Cffeuheit letzte er ihr alle Beihattuine auseinaiiber. sagte ihr. das; sein ater niemals die Einwilligung zu ihrer erbinbnng ge bc würde, dasi er sicherlich aus dem Dienst scheiden müsse, wenn er sie zu seiueut Weibe mache, und jchoit hatte er trotz seiner Viebc zu ihr von ihr scheiden wollen, da hatte sie sich in feine Arme geworfen, sie wollte ihn nicht verlieren, sie wollte glücklich sein und ihn glücklich wissen ; die Hcirntlf war darauf iit aller stille enolgt. ch will geduldig warten, bi -i. u aller Fesseln ledig bist." hatte sie gesagt. Wer keimt mich ant der weiten sweu. ans den ich Rücksicht zu nehmen hatte ? Meine Berwaiioten ? ic empsiuoeu eS als eine Vat, mich ernähre zu ttiuj fen ! Wen ich nur meine Selbstach tung mir bewahrt habe, an deut Urtheil der sremdeit Meikfchctt liegt nur nichts. ich vertraue -.,!!', mein etnaro : im wirft Alles zum Besten lenken," tnio oet zivile, reicie .iiijici um bem ivcichen Mcrjett und dein leichten im, hatte Aiargherita Äioiitctli, die Tochter eines kleinen Beamten, zu tei nein Weibe gemacht, ohne dai) seine Fa ntilie, feine Äiorgesktzteit etwas davon wusneit. Er hatte sich einer Gefetzüber lrelnng dadurch schuldig gemacht, er war sich dessen wohl bewuszt, aber seine Vietic'xvar starker als sein 'Mchtgesiihl, er that den heimlichen Schritt der ihn, wenn er bekannt ivnrbc, aus seiner Vaufbahii unb ber Gesellschaft ver bannte, er that tljn treiidigen Herzen, nnb IS er ach Berlin zurückkehren niufitc, da führte er fein junges Weib in den idnlliichnt Frieden jener ländlichen Einsamkeit, wo auch er frtan, fern vo'u dem tfeioitlil der -clt, feie fchsusten Äiindcit verlebte. Die hrc vergingen, chbn Bit hatte sich der initge O,sizter vorgeiionr men, feinem Batcr Alles zu gettchcn, feinen Abiel,ied jn nehmen und leine Gattin ans da schloß feiner Ahnen als rcchtmäsügc Herrin zu führen. Ein Hindernis; war stets dazwischen getreten, und als er ciiimul seinem i-atcr eine Andeutung gemacht, hatte dieser seine Abneigung gegen eine solche ungleiche Hctrath in 10 unzweideutiger Xi'eise Ausdruck gegeben, da,! Edtia nicht übrig blieb, als zu ichwcige. ,,ch würbe eine solche man niemals als meine Tochter aneikeiinen," hatte ber alte Br.ron v. Altenbral gkiagt, .und von Dir, mein ohn. meine des Herrn Rittmeisters habe ich in die Schlafstube gelegt." Mit der Gesellschaft heute Adeud ist eS nicht. Johann.- emgegucte in trü bem Tone der Rittmeister. Zocbeu erhalte ich die Rachticht. daß mein Baur schwer erkrankt ist. ich mich heute Rächt noch abreisen. Packe meinen kleine Handkoffer, dann besorge eine Droschke, Ltr Schnellzug nach Magdeburg geht um elf Hl)r. jetzt geht es ans Reun, ich habe also noch vollständig Zeit, Ehe Du nach der Droschke gehst, lomm noch einmal herein. Du sollst einen Brief zum Oberst tragen," ,Ztt Beschl. Herr Rittmeister," er widerte der Bursche und entfernte sieb. Rittmeister v, Altenbrnf sevte sieh an seinen Schreibtisch, um ein Gesuch um einen vierzchulägigcn U-rlaub au den Oberst zu richten. Er sagte die ?e pesche seines Binders mit bei und bat um Entschuldigung, da er das Gesuch nicht persönlich anbringe. Dann fctz'e er ein Telegramm au feinen Brnd r auf, des Einhalts, daß er mit dem uä i steil Zuge fornnie und bitte, den Wagen an die latioii z senden. Einige kurze dienstliche Rolize für de,i ältesten Pre ! tiiicrlieutenant nd den Wachtmeister seiner Scho,dro schiieb er och aus und übergab dann die Briefe und das ! Telegramm teiiiem fieiicr zur Besor ' gnug. ; E!,c Du fortiieiift. schicke mir Viein, rich heraus," setzte er tiocl, hinzu. Dann . In.i,njt n ,'i' ptnrn iltrii't im lli'nrnhrririi jchreibcn, I bem er Ihr leine plotz lidie Abreise ivegeu der tchweren Er kraukinig seines Baker mittheilte, Un willlürlich kau, il,,u das Gespräch, wel S er heute Rachnitttag ut ihr gnnhrt hatte, wieder tu die Erinnerung, nnwill kürlich tauchte auch der tedaute ivicdcr ihm ant, deut er .viarglienia aegen- Über säst Ausdruck gegeben, und unter deut Eindruck dieses Gedankens schrieb zum Schlich seines Briefes i ollie mein Baker sterben, so werde ich in me, ein aufrichtigen .schim-r; wenigstens den einen Trost haben, daß ich sich und innere Minder in die euch gebühren den Rechte eiufctzen'kann, ohne genöthigt zu sein, mei.ieii Better auf das steifte metriibni. taun 4. ir eine uoei) nicht fchrcivc'.i, toic ich mir de Plan für unsere -Ziiknnfk beule, alle meine Gedanken weiten jetzt bei meinem er krankte Batcr. alle meine Gefühle ge hören für die nächste Zeit nur ihm allein verzeihe daher, nieui theure eto. wenn ich tnr erst in einigen agen nähere und bestimmtere Nachricht geben kann. Dein gütiges Herz wid mich verstehen, Vcbe wohl nur für kurze Hand sofort abziehen. Auch würbe ich dafür sorgen, daß Deinen Mindern, die ich nicht als ebenbürtig anerkennen konnte, das Majorat entzogen würde. In der heutigen Zeit der Rivellirniigs wüth ist es Pflicht eines jeden Edel, mauiies, dieieni Unwesen einen festen Damm entgegenzusetzen, Ich hoffe. Dtt wirft mich verstadcii haben und keine Thorheit begehen." Und er Hatte feinen Batcr verstanden unb geschwiegen, im Interesse seiner Gattin und Minder geschwiegen, denen er die Heii.;tH und das väterliche Erbe retten wollte. Aber jetzt war eS ihm nicht iitc-br möglich, zu schweigen. Sein Bater drängte ili, sich zu vermählen allerlei Gerüchte über sein BerHältniß z Ätargherita wcn-eii trotz seiner Bor- licht in die Gcsellschlist und auch Ohren seine Bakers gedrungen, die Hcimliekfcit des Berliiilttiist'c druckte thu nieder, verscheuchte feinen Frohfin lahmte seine hatkrast e imtr-tc cm Ende gemacht werden, so oder so ! Dieter Gedumc beschäftigte den tun gen Offizier unausgesetzt, als er durch den dämmerigen Sommerabci'd der R'ei'i'-fciz ziufti. Seine frühere Energie erwachte auf s Reue ; er schüttelte alle trüben Sorgen b ; er sühlte stärker beim ie die Pslicht. welche er VJiar gherita und den M-iüdcrii gegenüber iibciiionirneii, und i dem srvhRi Bc N'iißtsein, welche ein guter Borsatz stets in de? viettscheii ecle erzeugt, gab seinem Pserde die Sporen, daß rascher die giitgehaltcne traße dahin flog. Räch kurzer Zeit hielt er vor seiner Wohnung, übergab da Psero seinem Blirschen und schritt die breite tcppictj belegte treppe empor. !. a p i k e l. ,ZLa gibt'S, Johann ?" fragte der Rrttnicitcr den aifs beut Mvrrtbvr ihm entgegentretenden zweiten Diener. . A während meiner Abwesenheit Jemand hier gewesen ? Hast Tu den Anzug siir i,cute ?toend znrecliigelcgl f ., Su Betelil, Herr Rittmeister,- ettt gegnete der Bursche. ES ist Alles in Ordnung. Hier gewesen ist Riemand Der Wachtmeister hat mir da Ordre buch snr morgen gebracht; außerdem ist schon vor ntciircrcn stunden eine Te pciche angekommen, ich habe Beides aus den Schreibtisch be Herrn Ritt meijtcr gelegt, -ibll ich vielleicht die vampe anzinwen t i wird schon dun tei." Ia. bringe mir die lampe." Educrrd v. Altenbrak trat rasch sein Wohnzimmer. Wenn er auch öfter Depcsmcu von iZrcundeit oder Ber wandten empfing, so daß er nicht über rascht durch die heute angekommene war, so bewegte ihn doch, cr wußte selbst nicht zu sagen weshalb, eine cigenthün,. liehe Unruhe und ehe er einen Blies in da Ordrebuch warf, öffnete er eilig die Depesme. Erschreckt fuhr er zuri'uj; eine leichte Blasse bedeckte seine Wangen. Die De pesche lautete : , Monime sofort. Bater Hoffnung tos eriroiin. miui).- Da Telegramm kam von feinem jüngeren Bruder, der sich, wie Eduard wunie. augenblicklich is Urlaub in Ab tenvrak aufhielt. Tief auf seufzte der junge Mann und schlug die Hand vor die nberqnctlcnbcn Augen. Betwuitdert schaute Johann auf sei nett Herrn. Haben der Herr Ritt meiiter noch Betehle?" fragte er nack kiner Weile, - Dnt Gesellfchaftsan-.na Zeit ! Hisse die Minder herzlich tut Rnmeit ihres saters," yjf tt einem ticten etzer erhob sich Eduard von feinem itz. Heinrich war eingetreten und wartete an der Thür der Betehle seines Herrn. Herr v. '.'tu lenbrak trat auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schxlter. Mit trtit herzigett Augen sah der Bursche zu ihm ans. Heinrich," sprach Eduard, Du bist ein braver Bursche und mir treu er geben. Ich muß ans einige Zeit ver reisen, mein Bater liegt im sterben. ,ch habe hier Rtcmrntbni, der da bruit neu i n ivcip-t ia schon, was ich meine nach beut Rechte sieht. Den Johan kann ich nicht htnausschickeu, der tttttn hier bet der Schwadron biet beit, ?u bist aber nicht mehr Soldat, hast also freie Zeit, (ehe oder reite ,c den Tag hinaus und fielt zu. ob es draußen au etwas fehlt. Du bist ja oft mit bei bei Frau Montclli ge wesen, i'n kennst die Minder " Ra und ob. Herr Rittmeister! Dcr klcine Eduard ist immer wie toll, wettn ich mit den Pferden komme." Ein TUtrt m : Vncheln liii chtc über das erliste Glicht des Offiziers. Run gut," ciitgegnete er dami, to reite morget in aller Frühe hinaus und bringe der Frau Montclli diesen Brief. Bestelle ihr auch ucl,mIS meine Gnis-x, ich sei heute Rächt mit dem Schnellzug um elf Uhr abgereist. Du kannst dann den ganzen Tag draußen bleiben, niei netwegen deut kleinen Eduard auch wie- der eine Rcitskunde geven," soll besorgt werden, Herr Rittmci ster. !ch werde die Zerline mitneh nteit, die ist ein lammfrommes -iliici-. Die könnte selbst ,vran Montclli bc steigen." Thue das und erkundige Dich icdeu Tag nach den Befehlen der Frau M'on- teilt, E soll Dein chde nicht sein." O, -Herr Rittuicister, an so 'was denke ich ja gar nicht ! Ich ihn' ja mit Frcudcn." Und, Heinrich, Tu hüllst reinen Mund, -selbst gegen Johann brauchst Du nichts zu erwä-hnen," Ich werde mich Huten, Herr Ritt- meisler !" Also lies abgemacht. Heinrich ! Ich erlasse mich auf Dich." Cos tonnen der Herr Rittmeister, wie ans sich selbst," Run gut ich vertraue Dir. Geb jetzt doch halt ! Diese Papiere Eduard entnahm seinem Schreibtisch eilt großes versiegeltes Bricsconvertnib hielt es zögernd in der Hand, sein Auge weilte sinnend ans der von seiner eigenen Hand herrührenden Aufschrift : Au meine Gattin MargHerita v. AI. tenbrak, geborene Montclli. Enthal kcnd die Dokumente unserer Eheschlie ßung und mein Testament E- o. Altenbrak." Rein," sprach er dann ausscuszend, geh' nur, ich habe nicht mehr siir Dich, Es wird Zeit, daß ich mich zur Abreise rüste." Heinrich entfernte sich, und der Ritt meisler verbarg de Brief in der Brust lasche feine-- Rockes, Ich werde die Papiere bei mir behalten," murmelte er. Äl'arghcrita ist so uuersahren in solchen Sachen, bei mir find sie sicherer ansgchobcii. lind wer weiß, ob ich sie nicht ans Schloß Altenbrak nöthig l)be." Johann erschien jetzt ieder, um zu melden, daß der Wagen bereit stehe. Räch wenigen Minuten rollte Eduard v. Altenbrak in einer Droschke erster M lasse dem Potsdamer Bahnhof zu. wo ihn der Schnellzug nach Magdeburg aufnahm. Eine sternhelle, schwüle Sommernacht ruhte iider der märkischen Ebene, durch welche der Schnellzug brausend und keu chend dahinjogte. Fern im Westen thünntcii sich drohende, schwarze Gewit terwolken iis. und ab und zu erleuchte kett zuckende Blitze mit blendendem Vichtfchein die finstere Vandschatt, Ganz in der Ferne grollte leise der Donner. Eduard v. Altenbrak faß zurückge lehnt in der Ecke feine Evnpe'S und blickte ernsten Auges in die vorüberflie gende nächtige Vaudfchaft hinaus. Rur an wenigen Stationen hielt der Zug. Im tiefen Schlase lagen die Dörter und kleinen Städte da. welche der Schnell zug berührte ; ebenso wie die dunklen Micferwäldcr zur Seite des Bahudaui nies. Der junge Offizier derdachie in ernstem Sinnen fein bisheriges Vebeu. Toll und wild war er in das Vebcit hineingestürmt mit taufend Wünschen, laufend Hoffnungen. Aber er halle sich nicht mehr vorzuwerfen, als feine Mameradcn und Stan?sgenofscn auch. DaS Veden der Gesellschaft, daS Vebeu int Kasino und ans den Renuplätzen hatte feine erste Jugend ausgefüllt. Da war der Mtieg von iwu ausge krochen. Mit freudiger Begeisterung war auch er in den Mampf um die nteer umschlungenen Brudervrovinzett im Rordit Deutschlands gezogen ; ebenso atte er zwei !Zatre watr "? der Schlacht Mi Mmiiggicitz gesochten. bis ihn ein Kindlicher Pallasch gekniffen : dieWnnde tvarf ihn ans e,tt inonatelanges Mran kcnlugcr. In der stillen Zeit der Ge ueinng von dieser Berwundnng war ihm manch' ernster Gedanke gekommen -, sei Ehazaiier hatte sich gebildet und gestärkt, und mit Halb verächtlichem, halb rcuevoiiem vacheln sah er auf die verfkÄrittten Jahre der fugend zurück. Zeiue Mutter war in dieser Zeit gestor ben ; cr hatte sie heiß im innig geliebt und war ihr viebtiiigsfoh gewesen, während der leichtfertige, mir allzu schwache Eharattcr seines jüngere Bruders die sauste, fromme Frau vst betrübt hatte. ?rr Tod seiner Mutter ' hatte die ernste Richtung seiner Gedan : teil noch verstärkt, welche auch nicht ; weichen wollte, als er der Gesaudtschafl : iii Rom anachirt und in das glänzende j Treiben de-r römischen Gesellschaft hinein - gezogen wurde, I n Rom haue ihm dann das Geschick Marghenta in die Anne geführt, ! t Glücklich nur cr au ihrer Seite gewor ! den, glücklicher als früher und besser. ! Er fühlte es wohl, und deshalb beseelte ' ihn nicht nur innige Viebc zu Mar gherita, sondern auch ein dankbares Ge fühl gegen sie, die ihn zu einem besseren ! Manne gemacht hatte. Wen meine Mutter noch gelebt , hätte." so flüsterte er jetzt, ich hätte den Muth gesunden, ihr Alle zu , geliehen, nd ihr milde Herz hätte mich ! verstanden und hätte mir verziehen," ' Ein schriller Pfiff der Vokouiotive riß j Eduard aus dem träumerischen Räch sinnen, .vaucheud und keuchend fuhr der iifi iii die Halle des Bahnhof ein ; ee. war Vif Station, ans welcher der Ruin, euer den Zug verlassen miistte, um zu Wagen nach dem clunt ei..c i Stunde entfernten väterlichen schloß ' ; lehren, Rasch verließ der junge Offizier da I Eonpe, Suchend schweiften feine Augen i über den mcufcheiüceren. von eiiligen ! Gasilamincn nur spärliih erleuchteten ; z!iahnsieig ; da trat ritt Diener in i duulier viorte auf ihn zu und sprach, ehrerbietig dett Hut lüftend : Der i Wage erwartet den Herrn Rittmeister am äußere Portal, Darf ich um die ; 2 eichen des Herrn Rittmeisters bitte ?" 1 Ah, 2ie find es, Friedrich !" eut gegnete Eduard, den Tieuer feines Ba ! ters erkeiiiieud, Hier find die Sachen, ich habe nur den kleinen Handkosser, Wie geht es meinem Bater?" Veidcr steht es schlimm itin den Herrn Baron." Aber wie tonnte das nur so rasch kommen '" Ein Zchlagausall. Herr Rittmeister ! Der Herr Baron war in letzter Zeit sehr stark geworden und " Schon recht ! Schott recht ! fassen iic uns eilen! Der Mittscher soll schnell fahren," Wir haben den Jagdwagcn dc Herrn Baron und die ungarischen 5 tiefer. Die stiegen nur so." Eduard hörte kaiim noch die Worte de Dieners. !nsch sprang er au.s bett zierlichen Jagdwagcn. Geben 'üie mir die Zügel!" rief er dem Mittscher ztt, und den feurigen, in den Gebissen knir scheiden Pferden ein ermunterndes Wort zurufend, 'jagte er die ihm wohl bekannte Straße entlang, dem Schloß feiner Ahnen entgegen, Rchmeu ic sich in Acht, Herr Ritt meifter," mahnte der Mutfchcr. Die Pferde sind sehr jung und scheuen zu weilen noch," Aber der junge Offizier hörke nicht auf die Worte des Mutschcr. Mit zischendem Vant fuhr die Peitsche den Pferden über den Rücken, daß sich die Thiere hoch aufbäumten und im gefircci teu Galopp dnoourasteii. Räch kaum einer Halden Stunde tauchten die dunklen Umrisse de Schlos ses Altenbrak aus den Schatten der Rächt aus. I. Ä a p i t e l. Schloß Allenbrak war einer jener großen, allen Herrensitze, welche um im Osten der Elbe so häufig anlrisfk. Breitästige Vinden, deren Älter nach Hundcltcn von Jahre z bemessen war, beschatteten ringsum den mach tigen Bau des Schlosses und den Weg, der von der großen Heerstraße sich ab zwcigend zum Schloßhof führte. Die sen umsäumte eine hclc Mauer, welche ein alterthümlichcs, mit dem Wappen der frcihcrrlichen Familie geschmückte -ihor durchbrach. Die Eintönigkeit beS gepflasterten und durch dic'HoHcii Vin den düsteren SchtoßhofcS unterbrach angenehm ein in der Mitte befindlicher Springbrunnen, der von blühenden liriiigcubüschen umsäumt lvar. ?as Schloß selbst war ein gewalli ger, altersgtancr Bein, zu desscn hohcm, düsterern Portal eine breite Freitreppe mit kiesbebeckte Rampen an den ei- ten emporführte. Ans der Mitte des Sehlofies ragte ein massiger Thurm em por, während sich dem Hauptgebäude zwei Flügel anschlösse, welche nach der hinteren Seile zu hufeisenförmig vor sprangen. Xieje hintere Front dc Zchivsfe stand int angenehmen, freund liehen Gegensatz zu dem alterthiimlich düsteren Anblick der vorderen. Hier hatte die moderne Zeit ihr Recht geltend gemacht, sreinidlichc Erker und sehr breite Fenster .geschaffen, welche Vufl und Viclit in das Innere dcö Schlosses einließen. Eine von Wein und Mittler- rose umwachseitc Terrasse mit breiter, bequemer Trcppe führte aus dem gro ßen, modern gehaltenen Speisesaal des Srdgefchosscs in den mit weiten, das Auge erfreuenden Rasenplätzen, Spring brunnen und Gebüschen ausgestatteten Park, dem sich ein kleines Gehölz an schloß, durch welches man auf vielsach verschlungenen Wegen in das freie Feld gelaugte. Der ausgebreitete GutsHof mit den niajinigfachcu WirlhfchaflSgc bändcn lag seitwärts vom Schlosse und stand mit tcr.i vorderen Schloßhof durch mehrere Pforten in der diesen umgebe den Mauer iit Berbindung. Eilt kleines Dorf mit uralter Mirche bildete mit fei neu kleine Gehöften und Arbciterwoh uuugcu die Fortsetzung de Gutes. So weit das Auge von dem Thurme dcö Schlosses in der Runde schweifen konnte, gehörte das Vand der freiherr licbeit Familie v, Altenbrak. Bon dein Schlolic selbst aus waren diese ausge breiteten Väudcrcicu allein nicht zu lc wirthschaften, deshalb hakten die seiche reit Bcfilfcr meljrerc Boiwcrke angelegt, dessen größtes Rcucubrak" war, etwa ziuc HaU'C Stunde von dem Stainuigut entfernt. Jüngcrc höhlte der Faniil hatten schon oft den Bcrsuch gemacht, dieses Borwerk von dem Hauplgul zi, treuuen und eine sclbststäudige Seiten linie Renenbrak zu begründen, aber stets war biese Absicht an den Beflim iiinngcn dc Begründers de Majorats gescheitert, welcher jede Theilung de Besitze verboten, wjdrigci.sall auch Altenbrak den Ehnrakter de Majorat verlieren sollte. Tie Regierung, welche in Aufhebung dieser Bestimmung an gegangen war. hatte jede Aenderung der Majoratsgründnng abgelehnt, und so tvar denn der ganze gewaltige Besitz stets in einer Hand beisammen geblie bett. Deshalb hatte attch stet in ber Familie Altenbrak ein Gcjühl ber eng sten Zusammengehörigkeit geherrscht, und so weitverbreitet da Gefchlcchl auch jetzt in der preußischen Monarchie war, zu besonderen Ehrentagen der Familie versammelten sich stet sämmtliche Mit glieder derselben ans dem alten kämm schloß. Eine streng aristokratische, feudale Gesinnung war da lirbtbcil der Allen brak, und der 'i'tzige Bet'iber des taiiimgiites, der alte, fast siebenzig jährige Barvn v. Altenbrak, sühlte sich vcrpsliehtct. dies;.' Erbtheil in vollster Reinheit seinen Erben z hinterlassen. Seine strengen, feudale Ansichten hat. ten ihn hei der iimivohueudcii Bcvol keruug, die von dem liberalen Haiicki der neue ,rit mehr und mehr erfüllt winde, nicht gerade beliebt gemacht, ob gleich ein Jeder den alten Baron zuge stehet' miis.ie, daß er ein Muster der ritterliche Ehrcnhas'tigkeit war, daß cr eine stets o,e,ic Hand für Rothlcideiide befaß, nd da,; seine Arbeiter nttd Piich ter sich unter seinem patriarchalischen Regiment sehr wohl suhlten. That mau des allen Baros Wille, dann war er der gütigste und nachgiebigste Herr, der der geringste Widerspruch konnte ih bis zur Uuversohttliehleil gegen den Betret senden erzürnen, So tvar der Eharak ter des Herrn v. Altenbrak bescliassci, den jetzt ein plötzlicher Schlagfluß auf da Sterbelager geworfen haue. Der erste fahle Frithlichlschein des nahenden Tages kroch langsam nu dem nächtlichen Horizont empor und warf einige bleiche Strahlen durch das gross netc Fenster in das hohe düstere Ge mach, in dein der alle Freiherr dctvnßt los auf dem breiten Vager ruhte, 'An den dunkelgetäfeltcn Wänden hingen einige alte Familicnbilder ; in der niedrigen breiten Bettnütie mit dc, hohen Pfoste und dem altcrthümlichct Betthimmel mochte schon manches Mit glied d'-s alten Geschlechtes entschlafe fein ; an der allersgeschwärzten Decke schwebte eine Ampel, aus einem Hirsch gewcil, gebildet, während in den Riseheit inid Ecken des Gemaches einige mach tige ledcrgepvlstcrte Vehuscssel standen, Zeuge einer längst untergegangenen Zeit. Die eine Wand des Zimmer füllte satt ganz ein großer Schrank ans, dessen Thüren inid Beschläge mit winiderlichen Schnörleln verziert waren, Reben deut Bett dc sterbenden Ma joratsheirn saßen die beiden Sohne desselben, während in dein Nebenzimmer der Arzt der nahen Mreisftadt fiel, im sliisteriiden Toue mit der tatti deö-u,i' geren ohncS unterhielt, und auf dem Divnu dcs (ruiachcS lagen dessen beide Minder, ein sechsjähriger Mnabe und ein kaum zweijähriges Mädchen, il, liefe,, Schlaf versunken. Erzähle mir, Willis." bat der soeben erst eingetrosfene Eduard, wie daS Alles so rasch geschehen konnte." Du weißt," nah, der jüngere Bru der da Wort, daß der Bater von jeher starkgewiirzte Speisen und schwere Weine liebte. Der Arzt hatte ihn in letzter Zeit wiederholt ermähnt, vorsich tig i dieser Beziehung z sei, aber D kennst ja den starken Sinn des Batcrs. der sich von Ricuiciudeii Bor schristeit mache läßt. Gestern Mor gen ersolgie die Matasirophe. Seit längerer Zeit lag der Batcr mit dcr bcnachbartcii Gemeinde wegen einer Waldparzelle in Prozeß. AuS alten Urkunden glaubte er ein Recht aus die seit Wald berausgelesen zu haben, und er machte seine Rechtsansprüche geltend. Aber die Gemeinde erstritt ein obsiegen des Erkenntniß, welches dem Bater gestern Morgen mitgetheilt wurde. Der Acrger darüber erregte ihn aus das Heftigste. Er wollte bis zum Mvnig gehen, um sich sein vermeintliches Recht z verschaffen, er setzte sich an seinen Schreibtisch mit sofort ein Jmmediat gefnch an eine Majestät zu lichten. Ich sah, wie feine Hand zitterte ; kaum hatte cr einige Worte geschrieben, eil er, von seltsamer Unruhe ecgriisen. sich wieder erhob und mich bat, ihm ein Glas Wein zu besorgen. Ich wollte dem Diener klingeln, da sah ich, wie des Batcrs Gestalt hin und her schwankte, und chc ich hinzuipriiigen konnte, stürztc er mit lautem Acchzeu bewußtlos zur Erde nieder. Wir trugen ihn auf sein Bett, der schleunigst her beigerufene Arzt fcuistatirtc einen Schlagfluß, Dvkkvr Biiiilmaiin machte uns von Anfang an wenig Hossnnncz. und so tclegraphtrte tei) an Xich. cit jener Stunde hat der Batcr das Bc wiißtscin noch nicht wieder erlangt. Wie jetzt, so lag er die ganze Zeit röchelnd und ächzend da. '-toktor Bijuittiaiiii befürchtete den Eintritt des Todes schon diesen Abend," Eduard beugte sich über den jiranken. der in diesem Augenblicke aus ciitscHliche Wcnc stöhnte und röchelte, selbst im Rebeuzimmer hatte man die Töne ce hört und der Arzt trat rasch und Ui . i los an das Bett des Mrantcit, -cu, kundiges Auge erkannte, daß der cut scheidende Moment gekommen war. Bcriihicnd legte er die Hand aus die Schulter dcö tief erschütterten Eduard. Fassen Sie sich, Herr Riltinsister," sprach er leise, in wenigen Minuten ist es vorüber," Ach. wettn ich nur noch einmal in km Auge schauen konnte, nur noch ttiiiiial sciitc ttmnic vernehmen durste! Mit zitternder Hast huschten die Hände des Sterbenden über die seidene Bettdecke. Der schwere orper ver suchte sich emporzurichten, Eduard sprang rasch hinzu, um den sterbenden zu untet-ftützcn. Schwer ach'zcud lehnte der alte yreu)crr das greise Haupt au die Schulter feines Sohnes, dessen starte ritte den rastlosen Mörper ans recht erhielten. Ein hesttaer Krampt dnrehbebte die Gestalt des sterbenden, aus dessen fahle Vippeu einzelne BlulS tropieu traten ; dann bäiunte sich der Mörper ordentlich empor, al kämpfe er gegen die Gewalt des Allüberwinders Tod, als sträube er sich gegen feine ge Hninnißvolle Macht. Dann ward es still ganz still chlaff sank das greise Haupt herab Schott meinten die ant Mrankeubetl Weilenden, der letzte Augenblick sei ein eingetreten, aber noch einmal hob sich die breite Brust des sterbenden in liefen, Athemzuge, Er schlug die bereits atoverglasten Augen aus, und das Antlitz lenieS ältesten Sohnes erken end, nichte ein bctriedictttS Vächeln über seine schon von der Hand des Tv des berührten Züge. Eduard !" rang e sich gewaltsam au ber Bntjt des sterbenden hervor Dit in mein ohn mein nrve in Deine Hand lege ich das Geschick unseres Geschlechtes. Gedenke Denier Ahnen mein Sohn - ,i leisem mustern etstarben die letz ten Worte ans den bleichen Vippcn dc Sterbenden dessen Mörper jetzt schwer zurück, ans. Ein tiefer Seufzer der Es leichteniiig hob noch einmal die Brust ein leiser chancr rieselte durch die Glieder, die sich im letzten Mrarnpse streckten starrer ward der Blick der verglasten Augen schlass sank da Mittu zurück. Roch ein Beben ein letzter Seuszer ber alte Freiherr v, Altenbrak war hinübergcgaitgeii in je nes Vand. von dem kein Wanderer wie derkehrt. Ueber die Bäume des Parke stieg ii, diesem Augenblick die Sonne des jungen Tages empor, erfüllte das Gemach mit strahlenden, Glänze und spiegelte sich wider in den verglasten Augen de Todten. Sauft drückte der Arzt die Äugende Eutfchlafenen zu, Bon fern her erklang da Glöeklein der Tvrflirche. welche die Erbgritft de Geschlechtes enthielt, von deut wiederum ein Mitglied dahingegangen war. Im Rebenzimiucr erwachten die Hin der und weinten. Die beiden Sohne de Entschlafenen erhoben sich. Uitwill fürlich trafen sich ihre Bücke ; Eduard reichte seinem Bruder die rechte Hand und sprach leise beweg! : Der Enl schlascne war Deinen Mindern ein lieb retch'sorqender Beschiiter. Jet-!: bin ich nach bcni Grietj unteres Geschlechtes Herr ans Alleubrak, auch ich das' verspreche ich Dir an der letzten Ruhe statt des theuren Eutlchlaseucit iverde siir Dcnie Minder sorgen, als wären e die iiiciiigeii," nkl danke Dir. Eduard," eiitgcguete mit durch ausguelleude Thränen halb erstickter Summe Willis, dessen leicht beweglicher Siun sich beugte unter der ichmerzlichcu Wuelll des Bcrlustc. wel eher ihn gelionen. Wn ii'ollen znlanimeiihalten.Willh." suhl Ediiard fort, sie teil unserer srühelicu Mtudheit, tvir wollen Freunde und 'Brüder bleiben, Willis, trotzdem ick, ,ctzt hier der Herr sein soll," eine ,ahe Ginn, slamiutc n dem biet che Ailllitz Wills aus. Er clltgrgnetc iiicliis, er erii'iderle nur krampfhast den warmen Haudcdruck des Bruders, t. M a p i t e l. Die Beisetzinig dcS uerstörbeueu Ma joratsherri, v. Altenbrak tvar vorüber. Das Traucrgesolge hatte füll nach allen Richtungen hin zerstreut, und auch die Anvcrwciudicu, welche von Rah und Fern z der Beerdigung gelominen 10a reu. hallen Schloß Altenbrak wlcder verlasieii- Eduard v, Altenbrak war tu diesen ersten Tagen laiim zu sich selber gekom men. Zu viele Eindrücke, zu viele Ge da nteit waren ans ihn eingestürmt ; er war von den neuen Pllichicn des Ober hanplcs eines nienoci breiteten Gclchlech tes zu sehr in Anspruch genommen, als daß cr Nil etwa Andere hätte denken können, Maniu hatte er Zeit gesunden, eine kurzen Blies au Marghenta zu schreiben, i dem er der snngcu Frau schmcrzbcwcgl den Tod seines Batcrs anzeigte. Er hatte sich auch nicht über winden können, in diesem Briefe von der Regelung ihres Bcri);UtuistcS, der letzt keine Hindernisse mehr im Wege zu stehen schienen, zu sprechen. Es dünkte ihm das wie eine Entweihung der Erin nernug an den Berftvrbenen, . einer oijenen Anssprnchc und der endgiliigen Regelung war ja immer och Zeit genug, nachdem sen, vierzehinagiger Ilrlanh abgelansen tvar. Vag dock, setzt der Wcg, den er zu gehen halte, klar inid deutlich vor ihm. Gegenwärtig weilte auch fein süngercr Bruder mit seiner ivamilie ans dein 'clilos!, deren Au Wesenheit ihn ebensalls von einer ernst hasten Bciamtligun,! mit sciuen eigenen Angrlrgeuhelicii abhielt. Fran Rogalla v, vlltcnbrak, dic e- mahliti Willtt's, eine geborene Gratin Waldberg Hocllsteltcit, war eine vor nehme anitokralisclicErsciieiiiung, Richt gerade schon zu nennen, besaß ihr blas ses Gesicht doch die Eigciischasl, nu liebenswürdiges, entgegenkommende V. eichet,! zu zeigen, und ihre hohe, schlanke Gestalt verband mit stolzer Haltung jene Anmuth und vreiheit der Bewc guugcn, wuckic mau mir bei wirtlich oonichm geborcueu und erzogenen Damen antrint. Unter den augeneh tuen Formen der Dame von Welt vcr barg die Baronin Rogalla allerding ein kaltes, berechnendes Herz und einen rücksichtslosen. Iserrschinchtigeu El,a rat ter. Der heutige schöne Sommeiabcud hatte die Bewohner des Schlosses aus der freundlichen Bcrauda ocrsnnunclt. welche in den großen Park hinausführte. i as vlbeudcsien war vorüber, die beiden Hcncu lehnten raiichcni) in den Morb fesseln . loäjircnd Frau v, Altenbrak an die Brilsiung der' Bcrauda trat und ihren beiden "--''rti zuschaute, welche sich spiele '-i dem Rasenplatz vor der Terrasse ..mhcrtiimiuclicu. Eduards Blicke fielen aus die schlanke, voruehine - Fraueugestalt, dann glitten sie hinüber zu den spielenden Mindern, nndiniwillkürlicl, setzten seine Gedanken au .tclic dieser Personen die Gestalten seiner vteb.-tt, seines junge, zarten Weibes und seiner eigene Minder. Eiilc innige Sehnsucht ach denselben über kam ihn, nd er bedauerte, daß er nicht mit raschem Entschluß Gattin und Min der nach Altenbrak hatte kommen lassen. Dann wäre mit einem Male Mlarheit in alle Berhältnisse gekommen. Vcb hast erregte ih dieser Gedanke, und rasch erhob er sich, mit einige Male mit schuellcit schritten ans der Terrasse aus und ab zu gehen. Er bemerkte dabei nicht, wie Rogalla ihrem Gatten ein Zeichen machte und dann Himmler zu den spielenden Mindern ging, Willis erhob siech jetzt auch und trat aus iciiieu Bruder zu. Berzeih, Eduard," sprach cr, indem cr den Brii- 0 mxUi nc-cii u ..... .-ii i n :cn f begann er ,nr heraus . Sprache! Wir haben do-h leine Gehemmtste vor so soll es auch in d werden. Ich habe ten. und wer wem, n icr belastet ,t A -ance nin Geldveilegeiiheiten Willtl nickte Tu weißt, Eduard, daß iitciuc Ficin In gro, es -c, mogcii besitzt. Der Bater hat niü wa( mein mütterliches Erbthctl itus.u zahlt, aber die mscu ans deiinelhcii i,nl- aus dem lleiucii Bermogen üiogalla's icclucu nicht ans, ni.icicn hhiisIkiIi zu besten tei, das Mapctal mußte angegiiitcn wer den, Murz ilud gut tvii besitze niclits mehr," Aber Will, weshalb so v,eWorle? Es versteht sich von selbst, daß i.l, so wenig, wie der Baier, Dich in Beile, genheit lomincii lasten werde. ES sielst Dii sede Stimme zur Beringung," Das ist lehr liclciKimirdi. von Dir," entgegncle Will aber ,h brauche augenblicklich eine sehr große Summe, soll ich uiihl den Dienst nuit- ! li.-en müiscn Das letzte Iah, I,abe icli ans den Rennplätzen vcnenjeNes Pech ! gehabt ich ii'ciiie mit den Batcr t schon den bei ipiciheii. laut aber imuur nicht dazu, und da ttal der Tod ziviscche UllS. - daß , Du --fttrjL der zum Stillstehen nöthigte, daß ich Dick, in Deinem Rachsiuneii störe." Richt doch ! Ich muß um Bcrzci hiliig bitten, daß ich Euch so vollständig vernachlässigte. Doch, v ist Deine Frau ? Rogalla ist zu den Mindern in dett Park gegangen. Vaß sie nur, es ist mir sehr angenehm, daß wir eine ungestörte Stunde für UNS haben. Ich möchte mit Dir eine ernste Angelegenheit be sprechen," Eduard schaute überrasch! aus. Bc trifft die Angelegenheit mich ?" fragte er. Wie ,a's nimmt," entgegnen- der jüngere Bruder. Ohne Dich ist die Angelegenheit ivcnigstenS nicht zu regeln," Run. so laß uns Platz nehmen und sprich !" Die Bruder setzte sich wieder in die beguerneii Vehuscssel. und während Eduard aufmerksam seinen Bruder au schaute, sehten dieser den Anfang des Gespräches nicht recht finde zu können. Willis v, Altenbrak war kaum zwei Jahre jünger als sein Bruder, .ras tig und groß gewachsen, stand ihn, di? dunkle Jitterimsiniiform der rheinische Miirasjiere, bei denen er als Premier lieuteiiaiit diente, vortrefflich. Sein Antlitz war von großer Schönheit, fast zu schön für einen Mann und für die große Gestalt des Mürassierofsiziers. Sein braunes Auge leuchtete oft gleich flackernden Irrlichtern, den leichten, flatterhaften Sinn Willi, verrathend. Ein Gcnußuieusch. ein Vebcmann, ein guter Mamerab in fröhlichen Stunden, aber ein unzuverlässiger Fifnnd in schweren Zeiten, ein liebenswürdiger Gesellschafter, der wegen seiner froh lichcu Vcuine überall gern gesehen war, raschen Eindrücke, leicht folgend, leicht durch scue glauzeude Außcuscite ver führend, aber ebenso leicht verführt, schwach im Widerstande gegen stärkere Ratiireu, siel, energischerem Wille leicht beugend so war der EHarakier Willi,'?, des glänze,, deu Offiziers, der, überall beliebt, keinen anderen Feind hatte, als feine eigene Schioäche. Die Schwach heil hatte dem lebenslustigen Offizier schon manche böse Stunde bereiter, hatte ihn fast zum willenlosen Sklaven seiner schönen, stolzen und Willensstärken Ge malslin gemacht, die dabei klug genug war. über einige kleine lUiregetmamg feiicii ihres Gatten hiuwcgzuschc,,, Zu-ischc den beiden Brüdern hatte von Jngcnd ans enge Freundschaft be standen, volles Bcrtraucu Hatte stets wischen ihncii geherrscht, welches mir in den .letzte Jahre etwa gelitten Halle, einestheils weil Willi, in die Ab hängiakcit seiner Gattin gerathen war. anderntlscils wcil Eduard dem Brndcr fein BerHältniß zu MargHerita verber &c,i zu inüjicit glaubte. Aber Eduard war jetzt fest entschlossen, den Bruder in fein Geheimniß einzuweihen : er sollte ihm helfen, die Schwierigkeiten, welche jetzt noch der Bcroffcuttichmig feiner geheimen Ehe entgegenstanden, zi, beseitige. AI Willi, och immer zögerte z sprechen, legte Eduard die Hand ans des Bruder? tritt. .Run.' Willi,," Ick, weiß. Willis spielst und weilest, !cl, bitte Dich, die fer Vcidenschasl nicht zu sehr achziige !!," 'Zeh versichere Diili, Eduard " Ich null Dir leine Boi würfe ma eii e ii . uiclit liegt mir ferner ; ich kenne das Vcbe dce jungen . ssizierS. Als wie viel hast D nöthig, um Diel, zu arrangnen V" Etwa scckiziglauseud Mark," Sage,, wir snusnndsiebenzigtansend ! . , Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß man seine eigenen Schulden sleiS zu uiedrig schätzt. Bist Du eiuvcrftai. deu ?" Vieber Bruder - " Ra, also ! Ich werde unseren Ban kier anweisen, Dir die Summe aus;u zahlen. In etwa acht Tagen liiuust Du sie erheben, laß mich nur erst ein mal ein Bischen zur Ruhe loninleu. DaS wäre ja erbärmlich, wenn Du, mein einziger Brndcr, darbe iolllest, walM lld ich der Erbe von MiUimieu bin ! Ich taun Dir, dein Gesetze nach, nichts von dieser reichen lirbjclmjt über lassen, aber die Eintunsle desielhe lami ich mit Dir brüderlich theilen und da soll geschehen !" Ich bunte Dir, Eduard !" Eine tiete Bewegung nmchle sich in den Zügen Willi,' bemerkbar. Er war überrascht, gerührt von der Großmut!, feines Bruders, und tvar ehrlich ge inig, sich im Geheimen li zugestehen, daß er selbst anders gehandelt haben " würbe. Und niiii, Willi), da wir Deine An gelegeuheit erledigt haben, laß uns von der ir.ciuigcu sprechen !" Aber was kannst Du siir Beilegen heilen haben ?" Ein flüchtiger Schatte Huschte Über das ernste AnUitz Eduard. Er wußte nie!!! recht, wie cr es anlangen sollk., endlich jaßle er siel, ein Heiz und sprack--' gerade heraus : Vieuer u-.-illi,, ich InK i!:'rliiM-.-n,hrs ' Der jüngere Bruder sprang über raselst von seinem Seifet ans. Sptack, lv stand er da, dann lachte er laut ans nd lies : Was, habe ich Dich recht tzerftanoen? Bcrheirathet saczlesl Du?" ' ; , ,a, vchciralhet ach Recht und Gcseti, nur daß uichl ein deutscher tandesbeemter die Trauung vollzogen hat, sondern der Pcdesia eines kleinen Dorfes in den fizilianischeu Bergen ; nur daß meiiie Fian leine deutsche Daule von Adel iit, sondern ein arme rbmijchcs Manchen a;: bürgerlicher Familie." Willts'S Antlitz war bei den Worten seines Bruders ernst geworden. Dann fragteer: Und Deine Frau befindet sich hier in Deutschland V" Sie lebt nahe bei Berlin unter ihrem Mädchennamen Marccheriia Montclli," antwortete der M'cijmciisHcrr. Ricmaud weiß von dieser her zeihe mir höchst rcnciui, scheu Ehe ?" '.-iiemalid, als jetzt Du! U,td ich bitte . ich mit .ciucn Rath, wie wir es am besten antasten, um die Ange legenheit ohne 'An, sehen :,n regeln." Rnit. mein lieber Binder, so kann ich Dir mir rathen, die Ehe ebenso heimlich wieder zu losen, wie sie geschlvj sen worden ist," Willi,, ich habe einen Sohn und eine Tochter !" Das vermehrt allerdings dic Tchwie riglcit. Aber gegen eine genügend große Abfindungssumme " Willi,, sprich nicht weiter ! Höre mich zu Ende. Richt deshalb zog ich Dich in'S Bcrtiauen, in von Dir zu hören, wie ich diese, ich will zugestehen, etwas übereilt geschlossene Ehe lösen könne, sondern wie ich's anfangen soll, meine Frau und meine Minder in die ihnen gebührenden Rechte einzusetzen, ohne allzu großes Aussehen zu er regen," Willi, schwieg eine Weile und blickte nachsinnend zu Boden, Dann rief er: Hast Du bedacht, Eduard, daß Tu durch eine solche Heitath nach den An schaumigen inneres verstorbenen Ba tcis eigentlich Dein Erbrecht verwirkt Haft Räch den Anschauungen des Baters. ja ! Aber nicht nach dem Gesetze, klebrigen will ich Dir offen gestehen, da,! ich im Begriffe stand, dem Batee Alle zu gestehen und ihm bie Eutschci düng zu überlassen der Tod des Baters hinderte mich daran. Jetzt aber, da ich nach Recht und Gesetz Helf auf Allciibicif geworden bin, soll mich u,eme Familie Theil an dem Erbthcil nehme mein Sohn soll einst ans den selben Platz siehe,,, den ich jetzt ein nchiiic," We,i das Gesetz e -zeftattet !" Bruder!" Richt so laut, Eduard. Meine Frau nd Irr Diener dort tu, Eckzimmer brauchen nichts zu höre,,. Ich möchte Dich nur daran erinnern, daß Du ohne Mouseits des Mönigs eine Ehe eiugcgau gen bist, es ist also noch die Frage! oi diese Ehe gesetzliche Giln.,,cit hat." .Gewiß Hai sie das." Run wohl, dann handelt es sich mir noch um Deine Best.aumg. denn Du weißt, daß cm Offizier nicht ohne Man fens heirathen darf, will er sich nicht der Dienstcntlaii'uug aussetzen." Ich werde morgen mein Abschieds gesuch einreichen und erst nach der Ge nehmigung desselben meine Bcrheira. lhung veröffentlichen." Gut, gut ! Aber glaubst Du, das; man Dir das so hingehen lasien wird '-' Du nimmst Deinen Abschied, aber Du bleibst doch wohl noch im Berbandc der Armee, als Reserve oder Vandr.hr. Offizier, D willst in der Gc'cUiebatt weiter leben, Dn wiüst dic äußeren. Ehre,,, die mit der Stellung eine Offiziers und eines Ma,orats!,crrn 00a Altenbrak uc bmiden sind, unch ferner genießen. Glaubst Du. das: das unter den obwaltenden kluistäuden möglich ist?" Ich weiß allerdings nicht recht ober immerhin ! Ich innfi IS ehrlicher Mann gegen Frau und Miud handeln, die Folgen müssen eben getragen wer den." Eduard, liiusclie Dich, über die Fol gen nicht ! Man wird Dir, auch nach dem Du Deinen Abschied genommen, den Prozeß vor einem militärische Ehrengericht machen, und es ist Zweifel loS. daß Du aus dem Offizierftande entfernt wirst."