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Dr. P. FAHRNET,
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ruttöcigcntljums- und
Btsit1,criigNe,iten,
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Frau F. Volkinann,
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Hu io Acker, in Ckeiieime tft., unter
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Paff a ntrn für den ttVeften, Sl,icgo, Jll.
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C. EULERS,
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bekannt , mii. t i l.in btlannli
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um p,e ikner bitim!"- 'kienun,
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Fallsucht, Hysterie, BeitStanz.
SkervSsitSt, Hypochondrie,
Melancholie, Schlaflos! ,z.
kett, Schwindel, Trunk
sucht, Rük,mark
nnd (Stbivtf
GZd)toäd)en-
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lirubiiftiMiiir. dicMiial den ,ik?veibicl
au' eins if'lii i.luini'ufc ivfif dadurch
;n iruiii. dni'i si ein Jiifri'iV'if.lii i-rrnu
. ihiMen lie. ii ivili Wfrlil in' Ciit
: iiiii.fkii eine!" lnniiitiuin. :'!e di
I'i'diii1iiiieu ,Vn"iiiicii ii'iillen a .'l II ein .
ivii? sie diinnnen, ,-i und i$nr hahfii ;
d'l,iil lil'neilien jie jirfi iiinli 111 iicfcm
l'nnlie niiln. nnd. 1 In,n 1-?, das! der
Pi oi ( r t ti it c och noch iiiner nolliii iVfi
iKil fffmilr. ali1 r in der .'i'rujahri
mnlil min SnliUiidiii her den Simonen
biuuier oei 111H1111 . un'lilin' da neue ,Wlir
deifi iisüc. Ter Herr 3 tn ttlmltcv nun
ciiuiK" innv'liiilO'U nnd cinmic iirti in
dieiei ii'fiir ilciien den -eieien, der
fnli der ?n.1ic niniineliinen ueripintli
, und n gut 'i'.'iut l)iett, da vier Zage
iiiicküier in jemeni Hvlrnnik vei!vig-
liger nd ein p,ickigkr '.'eopm d u ieheu
, ivaren.
1 Tsl' tiriliere der l'rideu ,'ivnigliger
1 ii' r dn;ii liciiininit wvrdcu, fein iiHiirt
;n i'ci jiiilun mit riiiriu liing jdiou al
griniinigerZigerfi-ind l'clauuteu Merbo"
( stMiifcl 1. inm dem man rniililtc. er sei
ant der Weide trlum iveinial alü Sieger
au den, Mampfe l,e vorgegangen, 's a
(efertil fand am !'. Januar in Zufii.
radiu flau, liestiiud jedoili nur darin,
das! der Muffel feinen niesn elel'irtigeii
cViiner, der sich von '.'tlifang au ver
lre gab. uns eine nuiiarmle -zige Weise
lvdtetr, indem cr ilin nilt feinen Hiirncrit
an liniidm Zlellcu dnrchl'vlirie. und
ivie ein leichtes 2pu'l;cmi uiitlirrfdili'U'
bett c. 2o Cialilten lnir .'litgkiiengc ;
ich fell'fi um Haufe gelilicbctt und
Hoftric mich immer mit der Hoffnung ,
dass den beiden noch tekeii.den Riefen
tauen etwa lelegenlieit geboten werde,
die verlorene tlire ilirt (Geschlechts wie
der lei-,iifielleu. Der ,Matjii tnttnl"
(gefleckte Tiger) ;og es jedoch vor, sein
Venen auf eine rnlügere Weife in feinem
engen ÜUotflinufc an?natlmeu und fu
dein Holm rol,er Nelierwinder zu eul
gehe, ttud da sich, wie au folgendem
ji, eifeheti, bald hergitüflellle, der noch
lebende Maijau befar oder betiil"
Igiofier oder echter Tiger) fei von hohe?
Älbtnuft und bedeutender Iantilie, so
war tanm zu denken, das, er zu fu tue
derem Werfe dürfe verwendet werden.
Der Älilitararzt. einer meiner
freunde, batte il,u zur Pflege iibernvm,
inen und fütterte ihn fast ausschließlich
mit den hnstlichen Hunden, die in allen
Ziampottgs in groster Anzahl vorhanden
sind, und die, namentlich in schone
Moudfcheiunachteit, durch ihr (heul
so oft den Zchlaf von meiiteu Augen
verscheuchte. UiueS Tages aber tarn
mit trauriger Miene ei ;t,inwiic in den
Hvfrannt meine neundes geschritten,
lir trug ein junges Schaf und mehrere
gemästete apannen, r betrachtete
mit theilnehmendeii. sorgenvollen Blicke
den befangenen, der ihm seinerseits
feine innersten Lmpfindnngen durch
dliyeitde Augen, fletschende Zahne und
ein erschütternde ititiirreii und Brülle
ausdruckte. Tan wandte sich der
gute avatte mit flehender tiinntr zum
Ärzte und bat ihn, er mochte seiner
Mutter MaSniba," die (ich nach ihrem
2 odt 111 diesen 2 iger verwandelt habe,
die (vrcibeil schenken, Zugleich bot er
die mitgebrachten Tliieic an. damit sie
vorläufig feiner lieben Mutier IS
Mablzeit dargereicht werden und die
Unglückliche, welche von adeligem (e
blute war, sich nicht mehr mit gemeinem
Hnudefleifch zu ernähre brauche, ;u,"
fuhr er fort, sehen Zic den schwarzen
Flecke unter dem linken Auge des Thie
res, der beweist nnnmftößlich die denti,
teil dieses leyteren mit meiner Mutter ;
den sie hatte bei Vebzeite au derselbe
Stelle einen ganz gleichen ivlerf." Und
wie der Dottor die Sache näher betrach
tete, ergab sich, das; eine grosze, fette
VanS an der genannten Stelle fast. Der
Tiger, feiner Zuschauer müde, und zor
nig Über feine Wehrlofigkeit, in der
?ie, eiligen ihn eckten uud verspottete,
die fontl vor ihm zu zitier pflegen,
wischte sich mit der Tape die Schnauyt
nnd legte sich unwillig ans die Seite.
Urin Schander durchzuckte den muleidi.
gen Sohn der verwandelten Mutter,
troitlos wandte er sich um 11110 vraiv
schlnchjcnd i die Worte an : Ii j&
mcnuiiiris !" (sie weint !).
Wen man beöeukt. welche Mengt
vo widersinnigen Begriffe der Aber,
glaube stets vch unter gebildete ero
paifchen voller schalst und erhall, f
darf man sich nicht wunder, wettn die
avaue in dieser Beziehung auf gleicher
Stute stehen. Sie bekennen sich in der
selben Weife zur Vehre Mohameds, wie
viele andere olksstamme zum Christen
thnni. hre Borelleru waren Hindu,
und somit ist es begreiflich, das; der
glaube an die Seelenwanseniug sich
noch im ganze Bolle erhalten hat.
Selbst die kreolische Bevölkerung, die
sich ans ihr lihriftemlium groß thut uud
hier 1 Biuwagie alle ahre zwei
mal eine Geistlichen z Gesichte be
kommt, hat noch eine große Borlieb.'
für gewisse alte Bolksgebtanche der Gin
geborenen, ".'iomeiitlich die inaue be'
iheiligen sich gerne an !7pferfeierlichkei
teil, die zu beiiimmten Zeiten des ah
res zu Ehren der häufig vorkommenden
Alligatoren veranstaltet werde. Sie
opfern diesen Bestie Blume, Reis
und gebratene Hühner, um fit sich
günstig j stimmen und verschiedene
T,ilalla (Unglück) von sich abzuwenden.
Um nun noch einmal zu unserem mut
lerlofen avanen zurückzukehren, fu
tziatidte er sich auch a den inländische
Regenten'mit der Bitte, kr möchke ftin
vermeintliche Mutter ant ihrer Gesa,
geufchafl entlassen. Tiefer, obgleich
ich! frei von den ererbten oder durch
fanatische Priester neu geschaffenen Vlan
beusfchlacke. willigte doch nur unter
der Bedingung i die gestellte ffordc
ruiia. da der Bittsteller in eigener Per
ioa feine Mutter an dem eisig und
vluik tetabr für die Bevölkerung au
der Stadt iu den Wald führe. Da fing
der Glaube au 511 wanken da Er
loinngswerk unterblieb.
Bald nachher wurde dem Tiger da
tlitlieil gesprochen und ihm die nicht sie
ringe Ausgabe gestellt, feine menschliche
.tellenz. sowie seine Gewandtheit
und vipertraft an einem ungeschlach'
ten Büttel zu erproben,
fln dem fes,gefette Zage wallfahrte
die Bevölkerung der -ladt und and.
schafl Banjnwaugic zu Wagen. Pferd
und ,nx nach dem freniidlichen Suka
radja. Der Resident hatte da Fest zu
tiren eiliigrr uvnerer Beamten veralt
fiallkt. weiche int Auftrag der Regierung
; ihm gelomiiieii waren. Mitten in
einem grünen Rasenplätze erhob sich ein
runder Pferch. Turch die tanm drei
Zoll breiten Nennungen, welche zwi
scheu den l.' iviij? liehen Rohren oder
vielmehr Balken von Riesenbambn und
rohen Baumstämmen eine befchräuttt
Aussicht auf da Schlachtfeld gewähren,
trblicktt man einen ,.crbo- von kleine
rein Wüchse, aber gefährlich gestellte
und drohend spifigeit Hörnern. Er war
nach den Bcrsicheruitgen feine Herrn
noch unerfahren im riegshandwetk und
Halle seinen mehr als fußbreiten Nacken
bi jetzt willig unter da Joch des iiar
ren und Pfluge gebeugt ; der Riefen
traft feiner Muskeln war tr sich nicht
murr mit dem scharten Safte wilder
! fvriichie beaoi'rn und ihn mit nefsel
j altigen Blättern peitschten,
,Zn dem vor dein Eingange des ,vin
'. gers ieleden iätig 1 reffen wir unseren
alten Besäumen ii,s dem Hofranni dc
; Dottois milder. 2dion von Weitem I
' l,ort man fei eutieiiUnV Brüllen und
grollendes Mumien, womit er vergeb
lich feine Cnnter :n vei fcheiicheu sucht.
Boil Wulh fpnugt er gegen die Balken
' feiner Maileiiinbe. beiist sie mit feinen
' vei derbelldroiienden Zahnen und fckilägl
jie mit feinen Eerbeintareu. etzl
streckt er den fchlatiten. feelis ,vnft lange
,Iirper ans. wendet fein Angesicht ver
achtend ab und faßt den festet, Entschluß.
' sich nicht mehr n die Itirannifche ruit
des ninstelienden Pobellmnsen zu kehren,
Muilerweile nnir die Zahl der Zu
schauer großer nnd großer geworden,
' und ich mußte 1, willkürlich meine
'; Blicke auf bat chaotische rurdieiiiiiiidei
: richten. Da waren Europäer. Mefii
zeit, Araber, Eliinefett. avanen, Bali
: tiefen. Buginefe, Oladnrefeu nnd Re
, ger. ?,io ivar ein i"'emifch von Haut
faiben, dro sich vom reinsten kau kasi
scheu Wem durch alle Schaitirnngeit
. des Gelb und Braun hindurch bis an
cchie .'iegernliuiar; erstreckte. Die plian
laslisch louiiickie Sammlung von ei
deuetllindem und schwarzen Fräcken,
betheerteu Stiol,liiile,l und rvlheiiHem
den, Turbane und langen Tataren,
i Sarongs and Malmjeu, binnen chittefi
scheu irtiliitierhoieti und Zöpfen, und
! wie die charakteristischen llntersdici
; dnngszelchen der verschiedenen Ratio
i neu und Raeeu alle heißen mögen, kurz,
das Alles bot einen Anblick, der mit
! Worten tan, zu beschreiben ist. Hin
aber das Bild zu vervollständigen, muß
! man tiack, dem babylonischen sprach
, gewine lauschen, welche durch die
höchst verschiedenartigen Vautc von fünf
i kiiropäifchen und fech asiatischen Zpra
1 cheu erzeugt wurde.
Endlich hallen die Herrschaften auf
! kleine erhabeiieit Buhnen Platz gettoin
inen, da gemeine Bolt posltrte sich par
terre. Der Büffel im enge Raume
schaute verwundert umher nach den huii
dert Augen, die ihn von allen Seilen
begafften ; er konnte nicht begreifen, wie
er ans einmal der Gegenstand so hoher
Bewunderung habe werden können.
3ttt erschallt der Ruf : Bttka Pintu !
(Cetfnet die Thür!) mid auf der Bülitte
erscheint mit einem kaveuartigen Sprunge
der Tiger, I deut Wahne, die lange
mit Schmerz entbehrte Freiheit wieder
erlangt z haben, reckt und dehnt ei
serne Glieder, um dein Ort wilde Tu
luultes zu entfliehen. Doch vergeben
sucht er einen Ausweg. Wie eine
Schlange schleicht er im Streife herum
uud scheint feinen Feind, der mit tückisch
gesenkte, Haupte, jeder feiner Bewe
gnngeu folgt, nicht zu bemerken. Rieht
die Ralfe de Todfeinde, sondern die
Ueberzeugung, abermals gefangen zu
fein, und das rasende Toben der Menge,
die sich feine ohnmächtige Zorne
freut, steigert feine Wuth, Er schießt
feurige Blicke nach einem Augenpaar,
da durch die Gitterwand hindurch auf
ihn gerichtet ist ; mit einem Riefen
fprunge und Mark durchdringendem
Gebrüll fliegt er aus dasselbe zu, schlügt
seine Zähne und Krallen ein und droht
da ganze Gi-bäude niederzureißen.
Er wird zurückgedrängt zu seinem
Feinde, den er mißtrauisch betrachtet,
dem er jedoch sorgfältig ausweicht, tneh.
aus feige Flucht al kühnen Angriff den
teud. Mit noch wilderem Brülle
dringt er gegen die Einzäunung und
wählt diesmal gerade den Ort hoch
oben, von wo der Befehl zum fDeffneti
der Thüre eicgcbeit worden war. Wie
Siroliliatnic zerknackt er mit feineu Zäh
neu die veindieken Äambusrollic ; mit
Schauder erregender Grazie bietet er
dem zunächst sitzenden Herrn feine ari
ftvkralifch geformte Hand zum Gruß
dar und entlockt ihm eine uuwillkür
lichen Augflrnf, Mit Messern uud
Zabeln wird er zum Rückzüge bewo
gen ; der Herr Stadthaller schickt nach
geladenen Pistolen, um einen .zweiten
ähnlichen Besuch mit mehr Rachdrur?
zirückzuweifen.
Unser gehörnter Philosoph üat alle
die iittuöthige Sprünge feines Gegner
mit indifferentem Gteichiuuthe beobach
tet. Wie um eine feste Are Halle er sich
bi jetzt um den Mittelpunkt des Platze
inafchineumäjug gedreht. Doch allmä !
lig wird die Spirale dieser Bewegungen
weiter und weiter, spitzige Barnbu und
andere Reizmittel bringen fein Blut iu
eine erst langsame, dann allmälig lief
tiger werdende und zuletzt kochende Bc
weguug. Jetzt stürmt er iu wildern
Sprunge auf die sich duckende jiatze s
ein ; doch vor dem schnaubende Ra
eh en und den drohende Zähne bebt
er zurück; er schüttelt den opf. schielt
link und rerfit ; jetzt springt der Tiger,
der Büffel weicht au, und der Angrei
fer kann nur seine Hörner erfasse, an
die er sich aber fest klammert. E ist
Zeit, sich de Parafiten z erwehren ;
mit der vollen Wucht feines stählernen
Racken wirft ihn derBilffel mitten auf
den anipfplatz. Bor sich selbst und
der frohlockende Menge beschämt,
flieht der Befiegteeitwärt und schnappt
nach Vnft. Der ieger hebt zum ersten
Mal in stolzem Selbstgefühl da Haupt
empor und empfängt mit sichtbarem
Wohlgefallen die von allen Seiten er
schallenden Bravo.
Schon steht er zum neuen Angriff be
reit, int Rn windet sich um seine Hörner
der Tiger, die schönste itrone. 'die je
einen Stier geschmückt. 'xn seinem
Racken wühle Zähne uud Stralleu so
schonungslos, daß er säst taumelt.
Doch rafft er sich aus. mit verzweifelter
Wuth wirft er de Stopf in die Hohe ;
er sinkt aus die Stniee, steht wieder auf,
stampft und schüttelt und schwingt, und
am Boden wälzt sich das dreimal durch
bohrte tlnthier. 2S halt vorwurfsvoll
seinen jubilirenden Würgern die auf sie
riffene Brust entgegen. Mit Mühe
und Anstrengung athmet die verwundete
Mutige ; ein langer Seufzer entsteigt
dem rauchende Rachen, nun noch einer
und athem und bewegungslos sinkt
der Arme zusammen. Doch auch der
Stier hat Lrholuttg nöthig, aus tiefen
Furchen rieselt da Blut über seinen
Racken, da eine Ohr ist gänzlich zer
setzt. Aber es vermochten weder Zähne
noch rollen die ungeheure Muskelmasse
zu durchdringeu und edlere Theile zu
verletzen. Er beginnt einen kleinen
Spaziergang im reise herum und be
riech! den Boden, der sich mit seinem
und seine Opfer Blule rolh gefärbt
hat. Allein er vergißt nicht, daß er noch
nicht Herr de Schlachtfeldes ist. obgleich
seine Gegenpartei einen äußerst kleinen
Theil desselben für sich in Anspruch
nimmt. Zuerst betrachtet erden schein
todten von ferne, dann geht er näher,
um zu fühlen, ob dieser noch athme.
Plötzlich versetzt ihm da tückische Thier
mit der Tatze einen kräftigen Schlag, der
ihm ein Stück an seiner Rase reißt.
Selbst dieser Beweis ist dein Rettgieri
gen noch nicht genug ; er nähert sich
auf Reue. Ein zweiter Schlag trifft
sein Auge. Diese Uuhöslichkeit bringt
endlich seine Geduld zu Ende. Und nun
gelit' ivicber an ein Stoßen, Bohren
und chüllclu. an ein ratzen. Beißen,
nurrtn und Schnauben, als ob jede
der Thiere fünfzig vebeu hätte, und die
Wuth feines ganzen Geschlechte in sei
ein Blnte raste. Der Tiger Hatte in
dem Halse seine Widersacher mit den
rollen wie mit Ankern festen Grund
gefaßt, und mit seinen Zähnen suchte er
deut fest umliammerle olog an' ve
den z,t kommen. Dieser bohrt ihm un
aufhörlich fein Horn tu die senden und
iveifte Ttiaoafterzaifit. we wenn er fvro
des Gin gewesen wäre. Ein neuer
Sefiivu ug wirft den halb Entwaffneten
zur Erde der Stier bleibt auf feinem
Platze stehen.
Run war alle still. Der Tiger tag
in einem idiemiode da, ane dem ihn
Irin Mutet aufzurütteln im Stande
, war. Der Büffet mochte mit feinen
schon errungenen imbrerrn zufrieden
feilt ; vielleicht mochte ihn audi die drei
malige Erfahrung, daß er jeden Sieg
theuer erlaufen muffe, etwas friedter
liger gestimmt haben, genug, and) e;
weigerte sich beharrlich, den ainvs fort,
znlelzen, ?odi weder die Hartnäckigkeit
von der eine, noch die Berstet" ilgs
kni, it von der anderen Seite ve,!.,iteu
die nfdianer zur Berziditleifmng auf
die ivortfetzung de Sdiaufpieles zu be'
wegen, sie hallen nod, nicht genug des
wüsten Genusses, Mit brennende
Fackel und siedendem Waffer wurden
die ampfer nod, ein, zwei, drei Mal
an einander geheizt, bis endlid) ein nod)
eiitfdi, ebener Waffenstillstand eintrat.
Da Zähe Veben der atze sdiien indessen
iinverwüsilidf zu fein ; ihr schöne, buii,
les Fell ivar über und über mit Blut bc
deckt, ans Rase, Mund und hundert
Wunden strömte das Blut ; doch immer
noch hob uud senkte fiel) die gleichfall
durchbohrte Brust. Bon der Decke
wurde ein Strick heruntergelassen und
gesdiicki an die Hinterpfote de Gier
bende befestigt ; der Fuß wurde aufge
zogen, der örper folgte nach. Was
weiter geschah, weiß idi nicht : ich hatte
genug, ja zu viel gesehen,
;zd) ging hinaus in Grüne, iu die
stille, friedliche Gotlesnatttr ; sie tarn
mir diesmal nicht friedlidf vor. Wie
Gespenster ersdiienen mir die aktus der
Eodienillepflauzung ; über die wunder
voll fdiöuen Blätter der Pifang zogen
sich rölhlidie Blutstreife ; von den
Aefteit de laiigarmige Wariugiu hin
gen verrätherifche Stricke; au dem
ieicht bewegte, nahen Meere gähnten
klaffende Wliuden ; düster dlutigrolh
war die Atmosphäre über dem einsamer!
Gestade B.ilis, 3thtam mir vor wie
ei Berbi edier, der schuld hat au dem
Blule eine uufdiuldig Gewürgten.
Mein Pferd wurde vorgeführt. ES
war unruhig, und ehe ich fest im Sattel
saß, jagte es mit mir davon ich ließ
c gewähren.
Icr trdtulschlt SSe.ttrzttter. I fjaii uni) tflUuimr(s)srf)lin.
zwingt Hin zum umsehe ; in seiner
bewußt. Er stand gleichgültig da. ob , T.l . . Hl Z" '3" 7L 0em I
scho einigt Iavanen ihn von oben Her ' w --.! ". - " ,"u er ,,., ,
Mittelst der Guillotine
wurde liirzlich t Bordeaiif ein dreifa
der Mörder '.'lamens Auritffe htttgerich
tet. Derselbe halte aus eiltet PaM,
hose drei alte .'eute ermordet, eratibt
und dauu. in der Hoffnung die ihat z
verbergen, da Hau iu Brand gesteelt.
Äiirnffe, weldier bei feiner Berhaftung
ein volles Geständnis abgelegt hatte,
erwartete bestimmt, egnadigt zu wer
den, da er sid al oldat m Tonking
bind) muthige Haltung ausgezeichnet
und gclcgeutlid) einem Major da Le
ben gereitet hatte. AI ihm jedoch die
Ablehnung feines Gnadengesuches be
kannlgegebe wurde, rief er an : Ist
das nicht komisch ? ! In Tonking habe
ich die Ehinefen massenweise geiodiet,
und mau wollte n,id dafür dckoriren ;
hier bringe id) nur drei Mrnfd!n um,
und man inadit mich um einen opf
kürzer," Während der letzte zwei Mo
nute nach feiner Berttrtheilung schrieb
er au feinen Benheidigcr gciitze Me
moiren mit Zeichnungen über angeblich
von ihm gemachte Erfilidiiligen,
B 0 11 eine in Liebesdrama,
das durch die darin zu Grunde gegau
geilt Perfönlidikeit Sensation erregte,
wird aS Raucu bei irtitcr. Tort hat
sich in einem Hoiel der junge Sdirifk
stelier Vnbry mit seiner Geliebte er
schössen. Das Leben de jungen Man
es, dem man große titeiarifdie Bega
bnng uadirühuitc, war eine Odyssee,
Metz gebore, deferlirtc cr ad, fei
ner Affeiitiruug von fciitem betitf clicit
Regimenle, eutkai nach Frankreich und
trat sodaun aus fünf Jahre 5 de
E Hassern- d'Afiique ei. Räch abfol
vieler Dienstzeit trat er eine ihm uiitt
lenveile zugefalleue große Erbsdiast a,
die er aber bald auf Reife und i flöt
ter Gefetlfdiaft vergeudete. Unter Au.
derem hielt er sid unter falschem Rainen
mehrere Monale lang in Wien ans,
! machte hier die Bekanntschaft einer jun
gen, sehr hübschen chanfpieleriu, in
deren Gesellschaft er biiilieu urzem
eine Summe von A).vtx Frane dnrd
brachte. Eine Tage aber verfdwand
LubNf wieder an Wien und kehrte nach
Fraukreidf zurück, um auf so tragifdje
Art den Bewohnern Raneti'S, nio er
f'rüher sehr bekannt war, feineu Rauten
wieder tu Erinnerung zu briiigeu.
Wegen der Mißhandln g
eines Hahne vor G e r i ch t
gefordert war kürzlich der russische Hof.
rath Morofow. Die lagen, leiit
bürgerin Axinia Afoliafffew, behaup.
lele, daß der Beklagte das Thier erst
zum rahe gereizt und da geprügelt
habe, während sich die Zeugen wörtlich
mit folgt vernehmen ließen : Alexander
DroSdow : Der Hofrath ÄIvtofoiv
kräht beständig, sowohl in iiiicliicnicm
wie auch in beduseltem Zustande. Der
ahtt rechte jedesmal als Antwort,
sdsiießlid) wurde der Hahn wüthend
und wars sid ans den räher. Bier
Tage konnte der Hahn sid) nidit bewe
zeit, so hatte ihn Morvsow geschlagen,
dann erholte er sid) allmälig," Raialie
Toiuili : Der Hahn glaubte entfdie
de. in dem Tfdinownik (Beamte)
einen Hahn vor sich zu haben, so natiir
lid kräht der Herr, und auch mit feinen
Händen ivirlhfchafiet er vor dein rä.
hcn, wie ein richtiger Hahn mit feinet
Flügeln und reckt auch beim rähen
feinen Hai, ähnlich wie sein Gegner."
jivuii Perowski : Der Hofraih kräht
täglich, auch Radit. da runde Jahr,
ob Sommer, ob Winter." Morofow
führte zu seiner Bertheidignng an, daß
die Ajouaffjew boshaften Ehatakters
sei, thu nicht leide sonne und ihren
Hahn gegen ihn abgerid,tet habe, und
daß er, Morofow, sich keiner Schuld
dem gestrengen Hahne gegenüber be
wußt sei. Wa seine Schwächen fiir
den Hahnensdjrei anbetrifft, so erklärte
der Verklagte, fein rähe habe nicht
un yuun gegviieu. fonver feiner a
milie, besonder feinen kleinen Kindern,
die sich königlid) daran ergötzen, und
hübsch artig und ruhig sind, wenn er
ihnen etwa vorkräht. Die Hochnoth'
peinliche Untersuchung schloß damit,
daß der Hosrath freigesprochen wurde.
Ein neue Telephon, dessen
Eigenart die Elektrizität erspart, ist von
den, Amerikaner I. Mellet erfunden
worden. Dasselbe besteht ans einer
vor offenen, kreisrunden, kleinen .ftol;.
büchfe, deren Rückfeite mit einer kleine
in der Mitte durchlöcherten Metall
fchcibe versehen ist. An der Außenseite
der Älcctatlplattc befindet sid) cinc An
zahl Spiralfedern au feinem Droht
die derart befestigt sind, daß sie frei
schwingen könne diese Schwingun
gen können durch eine Berbinduilg
draht eine; weit entfernte, zweiten
Telephon mitgetheilt werde. Da
akuftifdie Telephon hat sid) in England
bis auf Entfernungen von fünf ilo
metcr bewahrt.
Wieviel Schlägt macht das
Htrz des Menschen wätrend eines
Lebensalters von 7 Jahren? E
kaun nur vo einem Durchschnitt die
Rede sein, denn da Herz madft in der
Aufregung '.'( oder lu) chläge in der
Minute, während der .Herzschlag in der
Minute auch bi zu 4 Schläge herab
gehe kann. Rehmen wir 7 Schläge
in der Minute an. so kommen aus einen
Tag loo.sou chläge. auf ein Ialii
.i;??1.7;0, auf 70 Jährt ÄS7 ,7 -.'U.4UC-üdjlüg.
urzlich wurde der Direktion des
Stadttlicatcrs in Troppau der Bor
schlag gemacht, einen deutschen T hea
terzenel" herauszugeben, auf weldicm
das WoN Abonnement" als Dauer,
karten," der Gnrdirobüir" als Arad)
teumeister." die Loge" als Laube,"
Parterre Entree" als Eintritt in da
Erdgeschoß" :c. erfdieiiie sollte. Det
roppaner .heaterdtrektor ist ans diesen
Borfdilag nickt eingegangen. Aber der
Fenilletonift der Freien Sdilesifchen
Presse" Hai sidi dieser Anregung be
inädiligt und die Übertriebene Ber
deutfdiungsindit iu einem Humoristische
Anfiarz gegeißelt, deut wir folgende
Stellen entnehmen: Beginnen wir
gleich mit der Uebersetziing de Wortes
Cheater" in schaiiipielaiis." i.as
ist ganz Hiibfd), bedarf aber nvd) einer
kteinen Urrweiternng. renn es gibt
Bühnen, au weldie da Sdinufpiel
gnr nicht gepflegt wird, s, z, B, da
Wiener vioioperulheater, Paf!t hier
die Bezeidiiiniig SdiauspielHaiis ? Rein !
Oper" übersetzen wir mit Singspiel,"
nd idi fdilage daher für Opennhea
ter" die Bezeidinnng Singfpielhalle"
vor, Operette" soll SingfpielcHen
heißen, und somit wird z. B, Eoeur
Dalne," Operette von Franz v, Suppe,
richtig überfetzt lauten: Herz Fran,"
Siugfpieldie von Frau; v. Abend
brvd." Wird da tiidt reizend fein?
Dod) genug des Gesanges, wenden
wir uns dem Schauspiele z. Tra
gödie" ist iu Trauerspiel" zu verwau
dein, daher Trogodin" in traurige
Schauspielerin." Ein schweres Wort
ist -aloudaine." Salon wird in
Deulsdiland die gute Stube" genannt ;
Dalne ist in Frau" niznwaudelu, da
her wird die Saiondame" zur guten
Stnvensran" cwas ber nidit ganz rief)
tig übersetzt" ist !). Da aber in man
dien stücke die Salondame noch keine
Frau, sondern vch Mäddeit ist, so
kann sie in diesem Falle and) gutes
stnbenmäddieu" genannt werden. Run
kommen wir zum intrigant, zu deulfd)
fdiledilcr crl" oder ., Sd)rkc," Es
wird rcd)t hübsch werden, wen die
Boranzeigeit ankündigen weiden : Herr
3C. ;.'). ist als erster Schurke aiigewvr
ben," Der Bouvivant" wird zum
lustigen Liebhaber" und der omiker
znrn Heiterkeit Erzenger." Run gibt
e aber verschiedene Arte von omi
kern: Eharalter oiuiker, jugeudlielfe,
Salon-, und drastische omiker." Eha
ml ter ist mit Eigenschaft" j über
fetzen, somit wird der Eharakter-v
miker" zum Eigenschaft Heiterkeit
Erzeuger." der Saloukomiter zum
gute Stuben Heiterkeit Erzeuger"
u. s. w. Die Ehorisleu wird man Ge
sammtsänger" oder nodi besser lu.
samnienfänger" nennen, denn c ist uu
glaublich, was die oft zusammensin
gen." Dod) and aus dem Berzcirh
nific der untergeordneten Mitgliecei
will ich eilten heranSgreifen, es ist ter
Souffleur." Hier bleibt die Wahl
zwifd)eu Eiufager," Ohrenbläser"
und iastegeist,"
Ein unheimlicher Ring. Eine Ge
schichte. die abergläubische Gemüther
gruseln madie taun, wird jetzt von
dem Ringe des verstorbene einig AI
fön Xli. erzählt. Am Hochzeitstage
fdirnttc der önig feiner Gemahlin
Mercedes, Tochier des Herzogs von
Moutpenfier, einen wundervollen Ring,
Die öiiigi trug denselben bi ;
ihrem baldigen Tode. Bevor sie beige
setzt wurde, nahm der onig den Ring
wieder an sich, 11 in ihn später feiner
Großmutter, der ouigin Christine, zn
gebe. Wenige Monate daraus starb
diese ebenfalls und der Ring ging an
die diwestcr AlsonS XII., au die Zu
fautiu Maria del Pilar, über. Wenige
Tage nur hatte diese junge Prinzessin
den R'ing getrogen, al sie starb. Zum
drittenmnle nahm der onig den Ring
wieder an sich und schenkte ihn nun de'r
schwefter seiner verstorbenen Fron, der
Prinzessin Ehristina, der jüngsten Toch
ter des Herzogs von Moutpenfier.
Drei Monate später war and) diese
junge Maddieu eine Leidfe. Durch das
unheimliche Zusammentreffen stntzig ge
worden, wollle derönig den Unglücks
ring nicht mehr weggeben nnd trug ihn
nun selbst. Man iveiß. daß auch der
junge Monard) bald vom t.ode ereilt
wurde. Seine Wittwe, die önigin
Regemiit, ließ den Ring der heiligen
Jungfrau von Almudena, der Sdintz
Patronin von Madrid, sdienken, die
ihn jetzt an einer kleinen goldenen ekle
ant Halse trägt.
Maßlose Eifersucht. Von jener
unselige Leidenschaft, die mit Eifer
sucht, was Leiden sdinfst," kursirt so
manche drollige Anekdote, die als Ge
meingut des Volke von Mnud zi,
Mund geht. Wenig bekannt dürfte
aber nachstehendes historifd) erwiesen.
Beispiel eines Eifersiidnigen sein, da.
wir in der Geschichte Ulrichs von der
Hoheufax finde, . Tiefer hatte eine
Gattin von blendender Schönheit. Ra
mens Helene, eine geborene Freiin von
Schwarzenberg, wegen deren er bestän
dig in Angst und Unruhe schwebte, ob
wohl sie ihm nie Ursache dazu gab.
Itlrid) ließ die geliebte Frau vor keinem
Fremden sehen, wer ihn and, besudfcii
lochte. Wenn tu au zu Tische ging, so
war ei besonderer Platz an demselben
mit eitlem Borhang umgebe, hinter
weldie die fdicuie Helena sich setzte
adidem sie durch eine verborgene Fall
thäte hinaufgestiegen war. So bliel
sie fvährend der ganzen Mahlzeit nnge
sehen und zog sich and) nad, Beendignii,
derselben durch die Fallthüre zurück.
Dabei entfdntidigte der eifersiidftige
Mann das komische Verfahren damit,
daß die Gattin selbst an allzu große,
Schüchternheit den Anblick sremdei
!efid)ier meide, wa ihm aber Rie
'.land glaubte.
ZiirProzeßursachestndDa
m e tt h ii t e in Berwick. Pa., geworden.
Ein gewisser Hilden besndite das dor
tige Theater, war aber nicht im stände,
einen Blick ans die Bühne zu gewinnen,
da vor ihm zwei Angehörige des schönen
Gefdflechts faßen, die Hüte des mächtig
sten Umfangs trugen. Radidem ein von
dem an der Aussicht Gehinderten an die
Damen gerid)tetes Gesud,, doch etwas
auf die Seite zu rücken, oder die Hüte
abzunehmen, nicht einmal eine Blickes,
geschweige denn eine Wortes gewürdigt
worden war, verfügte sid) Hilbert zu
dein Direktor, denselben bittend, ihm
entweder einen anderen Platz zuzuwei
fen, oder sein Eintrittsgeld znrückzttge
bett. Der Bühuenbeherrsdfer that we
der da Eine noch da Andere, sondern
lief; den Erfnd,er einfach zur Thüre hin
auswerfen. Derselbe ist nun klagbar
geworden.
; 111 Gefängnisse eine Erb
schaff im Betrage von $:so,()00 ge
macht heil eine Deutsche i Patersott,
"i. ;t., die wegen unordentlicher ant
führnng eine üiitägige Haftstrafe ; ver
büßen hatte.
DcuHal d u rd) fch n it 1 1 n hat
sich in Philadelphia. Pa eine 1 Jahre
alle Dame. Ein Schwermiithaiifall.
infolge der Grippe, an welcher die
Lebensmüde litt, war die Btranlassuug
zum Selbstmord.
Ein schöne! Stückchen" au,
zuführen hat der Näiiberhauptmann
Athauasiu in einem an den Gouverneur
von Adriniivpel gerichteten Schreiben
für den Fall in Aussicht gestellt, daß die
türkisd)e R'egierrnig ihm nicht eine end
giltigt Abfciidnngssunimt von dO,(XI
Livres oder $250,000 gewahre. Ob
man am goldenen Horn auf diesen Bor
schlag wollt eingehen wird ?
Da A n l c u s t n und G e f 1 i e
ren von F r 11 st e r s di e i b r 11 zu
verhüten. Zu diesem Ziveck ver.
wendet man in England für Ladei,, und
Schaufenster eine sdiwadie Misdin ug
von Glyeerin und Wasser, womit man
die Sdfeibe außen und innen auftreidit,
Brandblase, Man sticht sie
a, entleert die Flüssigkeit, läßt aber die
Blasenwand als Schutz für die äußerst
empsiudlidie Wiiiidstelle sitze. Ist sie
fedodi entfernt worden, so legt man
Leinwandlapven mit Oel oder Fett,
später Zinkfcilbc ans die Wunde, oder
man thut Reispuder darauf.
Z e r d r ii ek t c Inder o u f z 11
f r i f ch c n. Wollene leider, besonders
solche ans stumpfen Stoffen, sollte
mau nicht bügeln, da sie dadurdi leicht
speckig und glänzend werden. Solche
leider werde wie neu, a ellut seil
eingekniffeue Falte verfdiwinde dar
an, wenn man sie im eller an eine
freistehenden Haken hängt. Besonders
krause stellen kann man vvrlicr mir
einem reinen schwamm etwas au
fetidilen.
W i e wir f d ö n e Haar b e
k 0 m in e tt. Alle vier bis acht Wvd)en
wird die opfhant mit einem Eigelb
tiiditig eingenebelt nnb dann iu warmem
Seifenwaffer, zu welchem mau etwa
Soda hinzufügt, sauber geivafdie.
Eine große ,Hai,ptfad,e ist da darauf
folgende sorgfältige Spülen de Haares
in warmem Waffer. Mit gewärmten
Büchern gut abgetrocknet, wird es und)
naß gekämmt und lose geflochten. Wir
waschen es gewotmiicy des ?ivcnds, vav
v.t -il,. .'rtii UitnMfMi trn.,.(l
taun.
H e r i II g k 1 0 p s e 0 h n e F l e i s eh.
Mau nimmt seds Heringe, sdeidet sie
ans, reinigt sie gut und wassert sie zwölf
slulide ; dann entfernt man die Grii
ten uud wiegt die Masse mit sedfS Zwie
bei recht fei. Hiermit mischt man
drei ganze Eier. I gargekodjte, gerie
bec artoffel, cinc Prise Pfeffer und
Gewürz und so viel geriebene sennnel,
daß der Teig fest wird und sid) mit Leid),
tigkeit kngclartig formen läßt. Die
lopsc werden glatt gedrückt und in gu
tem Sd)weiueschmalz schön braun ge
braten. Die angegebene Menge genügt
für sedj Personell.
Saure w e i ß e Bohnen t'i t
B r a t w l r st. Man wasd,e die Boh
tien, bedecke sie mit weidfein, kaltem
Wasser und lasse sie so über Rächt sie
sie ; bringe sie den anderen Morgen
mit frischem Wasser beizeiten zu Feuer
inid kode sie tangsam gar und weidi,
während dessen mau, so oft die ansquel
senden Bohnen das Wasser eingefogen
haben, immer etwas kalte Wasser nad)
gießt, jedvd) nicht zu viel, denn wenn sie
weid) sind, so dürfen sie keine Brühe
mehr haben. Run schneide man i ilo
Speck in ganz kleine Würfel, brate ihn
in einer eisernen Pfanne gelbbraun,
roste dann unter stetem Rühre fein ge
sdinittene Zwiebeln weiß darin nd
füge zwei Eßlöffel Essighiiizn ; gieße
die größere Hälfte dieser sauee über die
Bohlte, würze mit salz nd sd)wiiige
eS gehörig tntereinäuder, rid)te sie iu
citier tiefen sdiale an, gebe den Rest der
Sauce darüber und servire mit frisd)er
Bratwurst dabei.
B ö 1, in i s d) e r A p f e 1 st r 11 d e .
Ein niißgroße Stück Butter wird iu
eiuer reichlid) halben Tasse lauwarmen
Wassers klar zerquirlt, ivoranf man ein
Ei, eine Messerspitze salz und soviel
Melil hinzufügt, bis das Ganze sich in
einen nicht zu festen Teig wirke läßt.
Er wird eine halbe stunde laug mit
dem Löffel gesdilagcn und muß ebenso
lange mit einem Tuch zugedeckt ruhen.
Währenddessen rostet matt eine Ober
lasse voll geriebener Semmel in etwas
Butter schön goldgelb, sdftteidet die
Aepfel i seine Scheiben, bestreut sie
mit Zucker uud Ziinmet und befeudstek
sie mit einem Löffel Rum. Eine Ober
lasse Sultanrosiite wird ebenfalls fan
ber verlese, gewafdfett ttud getrocknet.
Ein mit Mehl bestäubte sauberes Tud)
wird auf den Backtifd) gelegt, der Teig
daraus gethan und vorsichtig anSge
zogen. Ist er nad) Vorschrift znberei
tet. so läßt er sid) so dünn ausziehen,
daß man eine Sd)rist durdflefeu kann,
ohne dabei zu zerreißen. Allerdings
muß Mehl erster Güte dazu genommen
werden. Der dicke Rand wird abge
sdfititten und kann als Suppeneinlage
benutzt werden. Der Teig wird nun
mit zerlassener Butter angespritzt, uidit
bestridien, da er leidst einreißt ; zuerst
werden hierauf die scmmelbrösel dar
auf gestreut mid dann die Apfel
scheide und sultaninnen. Ist der
Strudel mit der Fülle versehe, so
wird er locker und vorsidstig zu sammelt
gerollt. Man hebt dazu das Tisch
lud), straff angezogen, an einer sette
empor und rollt so den uche zu
einer dicken Wurst zusammen, legt
diese auf dem Tifditnd) vorsichtig kränz
oder sdftteckenförmig, hebt hierauf da
Tuch auf einer seite etwa in die Höhe
und fdfiebt fogleidi einen Holzdeckel (z.
B. einen Brodteller oder ei runde
Aiiffdineidebrekt) darunter, daß der
Strudel mit deut Tuche darauf liegt.
Run stürzt ma eine mit Fett oder Bitt
ter aitsgestricheue flache Mehlspeise,
form, am beste Springform, darüber,
drückt diese mit der linken Hand fest an,
während man mit der redfte Hand das
untergeschobcne Brett unterfaßt und so
durd) da rasdic Umdrehen den Strudel
in die Form ftüv,t, in welcher derselbe
so znredit geschoben wird, daß er wie
ei Horn oder ranz darin liegt, ohn:
sich oder den Rand der Form zu berüh
ren. Seine Oberfläche wird nun noch
tnals mit zerlassener Butter bestridfen,
und der Strudel bei mäßiger Hitze eine
Stunde lang gebacken. Er wird mit
Puderzucker bestreut zur Tafel gegeben.
Kalte'Meerrettigsanee. Sn
ier Mcerrettig wird mit einer Semmel
zeriebcn, dann mit Essig, seinem Sa
latöl. sein gestoßenem weißen Pfeffer.
Zucker, etwas Salz nnd viel Sahne,
am besten fttßer, zu einer sehr dicken
Sauce angerührt. Mau gibt dieselbe
zu frifcher'cberwurst oder kaltem Roast
ticef und Schweinebraten,
O e g e m ä 1 d e. weld)e im Lause
der Zeit 'matt und blind wurden, wäscht
man" sehr orsiditig mit lauwarmem
Seifenschaum ab, weldien matt sofort
wieder mit kaltem klaren Wasser weg
wäfdft. Dann trocknet ma sie gut
mit einem weichen Tndie ab, klopft nadi
einer Stunde ein EiweiS schäumig und
reibt damit über daS Bild aber nicht
stelleuwcifc oder streifig und tic Far
ben sehen wieder frisch aS.
Rheinische F a st n a d) t s k ü d) .
1 c t ti. Ma koche j Liter Mild),
Liter Mehl und 00 Gramm Butter nn
ter stetem Rühren so lange, bis sich der
Teig vo der asterole lost und red)!
steif ist ; rühre, nachdem cr erkaltet ist,
vier Eier, abwechselnd ein ganzes Ei
und einen Dotter hinein, stede mit
einem silbernen Löffel walnußgroße
Stückchen davon ab, backe sie in Back
fett sdiwiininend und servire warm oder
kalt, kaun sie auch füllen, indem mau,
wenn sie abgekühlt find, einen feinen
schnitt an der seite mad)t und etwa
Gelee (nicht fd)were) hineinfchiebt.
Auch übersiebt man sie wohl gleid) nach
dein Backen über und über mit Zucker
und sie heißen dann Schneebällen.
sie zunächst mit Fichtenzweigen und
dann stülpe man alte örbe ohne Boden
darüber, fülle dieselben mit trockenem
Laube ans und lege ein mit Steine
befeliwertes Brett darüber, damit das
Laub nicht allzu aß wird.
Rohe st a r 1 0 f f r l n al l
b e 1 f u 1 1 e 1 , Bei der Besichtigung der
Wirthschaft eines Freundes iand idi be
sonder die im verflossenen Winter an
gesetzte ülber in gutem stände. Auf
die Frage, tvomit dieselbe gefüttert
feien, erf uhr id, zn nieiiieiit Erstaune,
daß vo der Zeit a. wo älber über
Haupt fressen, bei maiicben schon im Aller
von II ingcit, rohe artvffeln einen
wesentlichen Theil ihrer RaHning aus
gemadit haben. Mein Freund kam da
durch zu der nrtoffclfütlerung, daß die
ersten älber nahe einer Fettkuh, welche
mit Kartoffeln gemäftel wurde, unge
bunden waren ;' die älber fraßen die
rohen Kartoffeln, so viel sie bekomme
konnte. AI mein F ,'inid die sah,
gab er allen Kälbern regelmäßig rohe
Kartoffeln neben Heu und einer Tränke
von Molken, nachdem sie nur furze Zeit,
etwa 11 Tage, reine Milch bclom'men
hatte, Radi dieser Zeit wurde Mol
feit zugesetzt und bald madnen Mollen,
Hc-i und Kartosseln die einzige Rahritug
au, hei weldier die Thiere sieh ubernn.
gut befanden. Die Karioffelfütternng
halte keinen Durchfall zur Folge,
P ten 111 a st mit g e q 11 0 1 1 e n e n
M a i S k ö r n e r 11, Man setze da
Thier links neben sich ans die Baus und
schütte ihm dreimal täglich mit einem
Theelöffel den Mais iu den Schnabel,
ttngeftrhr eine Handvoll ans einmal,
Tod, füttere mein nicht eher zum zwei
tenmal, solange man noch unverdaute
iöruer 11 ropfc fühlt. Milch it
auch hierbei das Getränk, Da jvleifcli
wird dadurch iigemei zart, sdireit
ein Thier während de Füttern, so
kommt es vor. daß ihm ei Maiskorn
in die Lnflröhre gelangt. Es wird
sofort iingsllich mit den Flügel sd)la
gen, den Schnabel aussperren und
erstickt, wenn ihn, nicht schleunigst ge
Holten wird. Der aufmerksame Füt
lerer schiebe in diesem Fall das iu der
Luftrolirc leicht zu fühlende 0111 mit
zwei Singern nadi oben. Der Patient
wird es durch ein Schütteln de opfes
vollends Herausfdileuderu und ist ge
rettet. Der Mais muß täglich frifd)
aufgequellt werden, da er schnell säuert.
Bei dieser Mästnitgsart braildfen die
Thiere iiidst einzeln eingesperrt zu wer
den. Man lasse sie alle zusammen im
geschlossenen Raume sich bewegen, soviel
ic mögen,
G e t 0 d, I e F 11 l t e 1 f ü r
3 ch w e i u c. Ueber den Einfluß der
Fütterung der sdiweine mit gekochtem
Futter auf die Qualität de Fleisde
inadit der bekannte englisdie Züditer von
Bollblntfdfweinen, Air. sander Spen
eer, folgende Mittheilung : Einige der
größten Speck und Schiilkeuhäitdler er
klärten, daß die mit gekochtem Futter
genährten Sdweie den feinste und
wohlfd)meckendsten Speck nd Schinken
lieferten. Es entsteht aber die Frage,
ob die Unkosten des Kod,en de Fut
ter durd) eine höhere Preis der da
mit gefütterte Sdiweine ausgeglidieu
werden ? Die Antwort ist eine veruei
iictide, weil es kein Mittel gibt. 11111 die
feu Vorzug auf dcu Vichmärkteu zu
erkennen. Wohl aber ist die Möglich
keit gegeben, daß die große Schlächter
unmittelbar bei de Landwirthe die
vorziiglid) ernährte Schweine answäh
lett,. Als bestes Futter für die Mästung
der Schweine wird die Mild, mit einem
Zusätze von Gerste oder anosfelu ein
psohleu, weil dadurdi das zarteste und
wohlsdfmeckendste Fleisd) und Fett ei
zcngk wird. Bei dem steigen dr
Mildiprodnfiiou und deren Berarlici
tnng mittelst des Separators wird der
Absatz der abgerahmten Milch immer
schwieriger, und eö bleibt oft nid
übrig, als die Versiittening derselbe
bei den Sd)weinen. Die onsnilienle
keitilen die Vorzüge des auf diese Art
gewonnenen Schweinefleisches und wer
den sich uid)t sträuben, eitie angemes
senen Preis für diese bessere Waare ja
zahlen.
Xit Pstrdeplagt in Oueensland.
In Oueeiislattd. Australien, sind die
Pferde zu einer Plage geworden nnd
eben jetzt ist ein Gesetz in Berathung,
weldes die Hengste hod) besteuert, damit
der massenhaften Vermehrung Einhalt
gethan werde. In Brisbane erzielen
czcwöhnlidic Pferde an dem Innern
jetzt nur nod) einen Preis von sieben
bis ad Mark das Stück.
Einst srcilid), al die olonien sid)
zu entwickeln begannen, standen Pferd
dort hori) im Preise, Mau brauchte sie
in de Goldfeldern und i der Zucker
indttstrie und wer Land besaß, begann
Pferde z ziid)te, die nad) dem Innern
gingen. Die Zckerinduslrie ist im
Verfall, die Goldfelder sind stationär
und da, wo man sonst Pferde einführte,
züditet man sie selbst massenhaft. Das
ganze Land ist mit nnverlänfliden Pfer
den überfüllt, die nidfk wie schafe und
Rindvieh gegessen werden. Eine große
Leimfabrik, die zur Verwerthung der
Pferde erbaut wurde, ntadite bankerott,
nachdem sie ;'0,ooo Stück verarbeitet
hatte.
Das Pferd ist in seinem halbwilde
Zustande im Innern geradezu zur Plage'
geworden nd wird dort mit -10 bis
s0 Mark da Dutzend verkauft. Im
Inner von Reufüdwales hat man ein
fach durd) Eridiießen sid) von der Plage
befreit. Am Barronfluffe wurden inner
halb der letzten beiden Jahre üt,()ciu
bis tt),o,K Stück erschossen. Queens
land hat feine Äl,-upiicl IX'struutiem
Act, da zur Vernichtung derKängnruh
erlassene Gesetz ; aber die Haut dieser
Thiere bringt iiiBrisbane och immer
12 Mark das stück, was bei Pferde
nicht der Fall ist. Man stellte Berech,
nuiigeii an, ob nicht die Verschiffung
noch Ealifornicn möglich sei, aber $30
lsinaaiigszoll macht die unmöglich.
,j
. - - n 1 -
iS v"?1"1' t
W i n t e r s ch n tz für empfind
t i ch e Gartenpflanze 11. Um
empfindliche staudenartige Gewädife vor
dem Erfrieren zu schüveu. bedeckt irnin
Dtr gtistrticht Spottvogtl
des Pariser Figaro," Albert Millaud.
hatte vor Kurzem über den ttengewähl
ten sozialistischen Abgeordneten Paul
Lafargue ein heitere Sd)auermärd)en
geschrieben, in weldfem tr denselben al
ehemaligen Räitberhauptmaun, Ex-Fli
bustier. Mörder von elf sdiwicgcrmüt
lern schilderte, ferner als einen Mann,
der au einem Todlenschädel trinke nnd
bei jeder Mahlzeit eine Portion Fleisch
vorn Leibe eines MifsionärS verzehrte.
Mit einem Worte, Mitleid über
trumpfte die Bourgeoisblätter, welche
den Rcugewähltc als ruchlosen An
archisten deuuucirreu, indem er Herr
Lasargtte al blutigen annibaten"
wildester sorte darstellte. Der Eorrc
spoudcut der M-ailändcr Italia" nahm
aber die 'sache ernst, vielleidit in der
Mciiinng, der neue Tepulirle stamme
von den französischen Besitzungen in
der Nähe vo Dahornc und telegra
Phirlc unter dem Titel: Die Wahl
eilte Kannibalen in Frankreich" an sein
Blatt folgende interessante Meldung :
Ei sonderbarer uud nad) meiner An
sieht einziger Fall in den Annalen der
europäischen Parlamente hat sich soeben
in Sraukreid). dein Lande der verblüf
fcudstcu Uebcrrasd)iingcn, durch die
Wahl eine leibhaftigen Kannibalen in
die Kammer ereignet." Der wackere
Korrespondent reprodttzirt nun wörtlich
die entsetzlichen Eigenschaften Vafnrgue's
und schließt mit den Worte : Soweit
die letzte Mittheilungen über da
veben de neue Depntirteit von Lilie ;
e scheint jedoch, daß weitere Enthüllnn
gen über die Person dieses Kannibalen
zu gewärtigen sind." stuf die wartet
die Italia" noch I
4 wifii-
SSIV Itltlfttri VilV üIHll, ti
Wir l'csorgcu den Nest."
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A E. Ziemer.
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