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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Nov. 5, 1891)
'1 i ' - ; ' : . . J ; ' j ' l ' .MM i . - ? .-r-.v --i' ,.rr- " ' s .. ,:? .V. f " , . .: ' - .' " . 1 . .... ' ' i -, .. -' ' . . . , 'r ) - : i .... :..-. ' 4 . ; ' ' . X ..'.V. ' -U.;--x U. J i ..1 . i -PTv n; c4h - -ta : . .C H i - O Ö '-'v Ciu-f Ha,ru, tu- uei!.ii: ) j ,!d II . Crfemit i-ie Sei!.' fil.'iii) Uir? fi'iV-t V Nie ii,d sie für !,l.,id i'jrc ('W-w .'.: Cw s.:d Qirun S?if( r. , -"D ' ViV' .' .'.5 vl-at. wmm Mount fyorcft Addition. Geld zu verleihen solch Leute, welche Häuser zu baue geben fen. , 11 und O Strasse. euishei:, Schncidcrmcistcr. D modernsten Anzögen irerden nch SJiafj angcfaligi. Buch hat derselbe in seinem L:ger Feine Ulgrn und Tabak stets vorrälhi,;. l 2 37 P Etrasze, Lirco n, N,b. K.. I-lIo-yejr effc Co., - rc UND Zklein Händler in DRY GOODS and GROCERiES. Vstseite Goverument Square, IJ77COLN NF E. R. GUTHRIE, 1540 0 ST., Händler in alawagm und Ncit- und Pscrdcqcschirro. E. R. Owlhrie ersilgt der die piöcntiafte und reichste ZluSmnhl von Waen n Lincoln. 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Vie Hvisiiung. den Mann, der ihn einst acpeikselit, hier zu finden, ; anijcrolt'cnillch Icbliail stcwesc sein, dcun er schien sich in dic U!nhrl,cit gar nicht fiic,i ;u kvuuen li,' schlug die Bcit' decke zuriiik nni blickte uicr das Bett; selbst der jklciserskliraiik wurde unter, sucht, just, als n,,is,e der tÄcsuchte dic Einbrecher gehört und sich scige vor thuen erriechen habe. Endlich fiel Uiin'ä Blick auf iie Uhr ; der Zeiger stand dicht vor Zwei. Die j.auaille uiuü verreist seiu." niuiiuclic er, sonst ivaie sie wohl schon da. Vängcr darf ich nicht zögcru, denn mit den, Ulivrge sauge dic Hahiie an zu krähen. Qb ich och 'mal chic iicijpc iMcr gciic r lieber Chw duulle (Besicht 6cS Sieger flog ein eigen, hiimlich achdcnllicher Zug ; er bcirachtctc die kligk seines üJicpci-3 iiiiö befühlte dann Sie Brust, injrtic, in welcher das geraubte Papier liiisterte. ieiii, j ist besser, ich steige nicht hinaus, .ehe mochte ich ihn schon 'mal. aber dann uiusz ich auch ei bis, cheu pistcdKit, das wild gar nicht zu vermeiden sein. Äas havc ich den davon ? ES ist gerade, als wenn ich diese ikeize auSblase. ?aZ Andere besser, viel besser. Schlaf wohl, Mass." ini kehrte auf deniselbcn Wege zurück, welchen er hergelomiuen war. Er gab sich nicht mehr die Mühe, jti schlcichen nd dc Älhem a;nl,alten, sein ganzes (Yevahreu lieg deutlich er, kenne, dasz er für seine eigene Person ich! die geringste Bcsiirclitung hege. Die Kerze stellte er an ihren Platz zurück und drückte sie mit den Fingern aus ; dau stieg er au dein Fenster und schleuderte tiirih tcn siltcn, als sei er der Bilienbesitzer nd wolle einen Morgenspaziergang mache. An der Ecke des ZchnlwegeS und der eiiirichstrjie kam ihm ein Schutz mann entgegen. Der Sieger blieb stehen, nahm eine Cigarre aus der Tasche und sagte: ' Morgen, Konstabler, haben Sie nicht ein bische Feuer? Der Mai löst kühl an lir reichte dein Veamten zugleich eine zweite Eigarre. und dieser Holle bereit willig sein Feuerzeug heraus. ?ie Er fcheinnng des '.','egers war ihm nicht ge rade aunällig. denn eine ganze Anzahl ivillenbesiver in Ilhlcnhorst hauen schwarze Dienerschaft. Aber er frug doch : Wohin den schon so s,ül, V Oder woher so spät," enlgegnete Jii lachend. Goddani, der Ha,bur ger Grog ist gut. ich werde wohl ' biö' che laviien initsie, um auf den richti' ge LurS in'S Bett zu komuie. Na, ades. err Zionstabler. nd fangen Sie recht viel Spiljbnbe, ZiachtS um zwei Uhr ist dic beste Stunde." Er ging mit schwankenden Schritten, ei Vicdche jnmiucnd. weiter und vcr schwand in der Dunkelheit. 10. Zk a p i I e l. Die erste Nacht inner Massen'S Dach hatte für Käthe Brinkmann keinen chlaf gebracht. Dann ging der Tag wie im Vbtraum hin, nS es kam die zweite. Es war freilich todtenftille in der Borstadtstraszc. und nur von Zeit z Zeit tönte vom Bahnhöfe da Pfei fen einer Rangi, Maschine herüber, aber gerade diese !)ihe weckte in der Seele des Miidchcns eine Flut von (edankc nd oerschkiichte den chlummer von ihre Augen. . Da war wohl nicht zu verwundern, denn die leyte Zeit halte mit überwallt gender Wucht ihre Ereignisse über nlhe ausgeschüttet. (Äuics und Arges, Zu erst dachte sie natüi lich. wie cdeS Maö che, au ihre Schatz. Das war für sie ein seltsames, neues Gesühl, den selten war ein Man ihr nahe getreten, noch niemals halte die Vippe eines wkannes zu ihr von Viclie gesprochen lind sie geküßt. Hetzt erschien ihr das Alles wie ci Traum, lind doch wie die nothwendige Erfüllung eines Naliiigesetzes. und mit den, Gefühl der Sicherheit, welches über ihr umschattete X' eben kam. erwachte in ihr ein lebhaftes Gefühl des Mitleid mit Allen, die ohne l'iclie lebte, der och schlimmer, durch die Vicbc auf falsche Wege getrieben waren. iior ihrem Fenster brannte eine l'a lerne, welche du Zimmer malt e hel,:e nd jeden Gc, kiisiand in demselben er, kennen liejj. Ueber der Kommode hing ci Bild von Vasscn'S Frau. Tante Marie, wie Jakob Brinkmann sie zu weilen genani Halle ; ei gutes, stilles, clwas leidendes Aesichl. An die vcr lorene Tochker. welche dieses Gemach bewohnt hatte, mahnte kein Gegenstand, aber dennoch lebte sie in dem Gedacht nisz vast'en'S; Auch lifiihc fühlte ihr Herz vv tiefern Mitleid bewegt. ES imiutc doch schreck lich sei für einen Vater, wen das eigene, mir Viebe behütete und mir Sor gen erzogene iitnd ans Irrwegen gehl! Und dann wanderte die Gedanke des Mädchens weiter znm Hanse d.g reichen Steei'huse. Ob der Senator wohl i dieser Maiennacht Ruhe gesu. den Halle? jiathc Bnnkuia hätte wohl Grund gehabt, ihn z hassen, ober in ihrer Seele ward das häßliche Nachlgcspenst verscheucht von der Stimme dc Mit leid, und sie klagte sich an. dasz sie im Besitz des unselige Geheimnisse feine Hand geregt habe, um das Unheil abzn wenden. Endlich ward dieser letzte Gedanke so lebhast, da sie den festen Entschlnsz faßte, sich zunächst Gewiszhe darüber zu erschaffen, ob Annie Slcenhiiseii wirklich die geplante Flucht ausgeführt habe, und dann wollte sie Ja. was sie dann eigentlich wollte, da war ihr selbst noch nicht klar. Und unter diesen wirren Gedanken schlief sie endlich ein und träumte sich selbst aus der rollenden Eisenbahn, und bald sass Slurm mit seinem guten ehr lichen Gesicht eben ihr, bald iibernefel. te die dunile Augen Alfred angues. ja' sie mit einem sonderbaren unHeini lichen Schauer. Beim Frühstück fagtc lassen zii seiner Nichte: Du, Käthe, ich rniifj Dich aus einige Stunden allein lassen. Wenn Käufer kommen sollten die Lifichen mit Eigarren zu fünf Pfennig da Stück stehen aus den, vadeniisch rechts ; andere werden schwerlich geholt." Wohin will Du, Oheim?" Na ja, ich kann Dir's nch sagen. Deine Stiefmutter niuiz doch roie, wo Du Uiilerkniifl gefuude hast." Die?" enlgegnete da Mädchen bi ter. Die wird sich wohl blnlwenig darum kumiuer, vb ich lebe oder todt bin. Den Weg kannst Du Dir wirk lich svaren, Oheim. Papperlapapp. Kind. Da brauchst . mir nicht zu sagen, ich kenne die Martha. Aber Ordnung mufz sein in allen Dingen. Wenn e ihr einfällt, .ich auf der Polizei zu rellamire,,. so wäre da eine schone Geschichte. Ich habe genug an Einer, von der die Leute sagen, dasz sie durchgegangen sei." ES war doch ein tröstliches Gefühl für Käthe, da sie sah. mit welchem Ernst der Ohcirn sie z seiner Familie rechnete ; und so lieg sie ihn ziehen. , ..n,n, in,- n 1 ., 4 7 Ä . ,,, ,, ,, . , ,, ,5 k, , -,,,, ,, ,, V lt mix i tlJllll-.i 1 j n7...iuer Für den Nachmittag eivat ne fiel) cven sau auf einige Stuuden Urlaub. Dic nklaren Gedanke der verflossenen Nacht hakten sich im Tageslicht zu festen Formen gestaltet. I Vaneii begab sich zunächst nach der iviicheriiraße und kam vor eine vcr chiüciie Uinr. Aber Martha Blink rnauu Halle ei VebcnSzeichen hinieila, jen ; i der Thüifullung stand mit Kreide geschrieben : , I. vhax ab verzogen ach Deirfmiae in. Hof, parterie." Vüsten jiiiiiitcitt ärgerlich den oxs : das war och eine hübsche Strecke Wegs, nd er konnte nur um ein Weni ge z spät gekommen sei, denn heute war fa der Erste. Während er iinichlusiig dastand, öffnete sich ei:,e gegenüberliegende Thür und eine ällliche Frau blickte hinaus, Sie suchen lvohl die Martha," sagte die Frau. Der Postbote war heute siüh auch schon da. Ja. sie ist gezogen zu dein Keil, dem VinlSauwalt. Sie werde sich ia wohl näclifteiis heiiaihen." Wen meine Sie?" frug lassen. Na, den Sperber in der D:ichstras;e. Er schimpft sich Bolksanwalt. aber er wird wohl eher des Deubels Anwalt sein,". Die Thür flog zu, die Sprecherin mochte wohl auch schon Sperber's Bc kanntfchaft zu ihrem Schade gemacht haben, nd Vslfien stieg kopfschüttelnd die Treppe hinunter. Er kannle den Winlelkousulcntei' nicht persönlich, hatte aber den Name desselben nenne höre nd wichtc ungefähr Aeichcid. Na," fagie er leise, wcnii'S so steht, dann kau die Käthe froh fei, daß ich da bin und der Stnrni. Da ist ein nettes Paar znfamnic gekommen, hol' mich der Heuler. Ja, so geht es in der Well, aber sie weiden sich wohl bald gegenfcilig satt bekommeii.'' Dann ging er langsam weiter nach der Dcichstrasie. Martha Biinkiuann hatte den Enl fchliif;, zn Sperber zu ziehen, nicht ohne einige Bedenken gcsafzi. Sie kannte ihre alten Anbeter ziemlich genau und wiifzlc, dasz er keinen Augenblick zögern würde, sie selbst gegebene Falle feinern eigene Boitheilc zu opfer ; sie Halle auch den früher in ihr aufgetauchte Gedanke einer eheliche Berbindnng aufgegeben, aber vorläufig waren ihre beiderseitige Interesse dieselbe, und es sonnte nichis schaden, wen sie in seiner Nähe war, um mit ihm z bera theil nd ihn zu überwachen. So war -iie am !!. April mit ihren Habfeligkeilen nach der Deichstraße übergesiedelt, in dasselbe Ha, welches ihr verstorbener Mann besessen, und daS er in dem Prozeß mit leenhnsen verloren haue. Martha brinkmann war nicht senti nieiilal. aber sie belaß eine nicht geringe Dosis Aberglauben, und cs schüttelte sie doch ci bische, als sie zum ersten Mate drnch den gewölbte Thorweg schritt, in im Hose die neue Wohnung zu beziehe, Joseph Sperber halte außer seinem .Bureau" och zwei Zimmer ; da eine benutzte er als Schlafgemach. das an dcre stand vorläufig leer, nd dort wollle Frau Martha hänfen und ihr Gefindeverniiekhnugsbureaii anffchla gen. Die ne augelaiiglen Möbel standen noch wirr durcheinander, und das wür dige Paar faß in Sperber's Kompioir über einem Briefe, welchen der Postbote soeben für Martha abgegeben hatte. E war da Schreiben Ewald Sreen hnjcn's. Ich habe es mir gleich gedachk." sagte Martha eifrig, daß mein Biicf gar keine Wirkung haben würbe, olche Herren mnß man ich! mit Handschuhen anfassen, sondern gleich mit dein Siaais anivalt fonimcn. Aber ihr Juristen wollt immer so sei mit, tliig fei, hier ein Bedenke und da ei Paragraph lind ichließlich behalten wir doch Necht. WaS sagst Du denn nun ?" Speiber wiegte den große Kopf und kratzte sich hinter den Ohre. ES ist dumm. Ich dachte, er würde Angst bekommen nd anbeiße. Mit dem Staatsauwalt ist das auch jetzt noch so 'ne Sache. Der Bries Deine Mauues ist freilich al Bnveiouiittcl da, und das bleibt die Hauptsache, aber wir müsse auch das Zengnifz von iiiim iiuucn, can er vieic jncj iviii' lich am Vormittag des :io. September dem Senator übergeben hal. Und lnrm stand uichl allein i Steeiihn, sen's Brod, sondern er hak nach bestatt denem Exanie auch Aussicht, für ihn al Steuermann, vielleicht als Kapitän z fahre. Er wäre schön dninm, wenn er durch sei Zeugniß diese Hoff nung ; Schanden machte. Er braucht a blos z sage, daß er sich des Tage nicht mehr entsänne, oder daß es auch Nachiuiiiag gewesen fein kann, dem fitzen wir da." Aber er muß doch schwören," warf Martha ein. Sperber lachte. Sei doch nicht so dumm, Martha! Wa heißt schwören ! Drei Finger in die Hohe und damit basta! Ui Meineid ist r flesiihi lich, wen man desselben iibersühil werden kau oder bist D och so aberglän bisch z denke, daß der da oben, wenn e überhaupt einen da oben gibt, sich um die crei Finger kümmert ? Dumme Zeug !" Ich weiß doch nicht " entgegnete die F.a mit einem scheuen Seilenblick. Ich glaube, mit dem Schworen ist es doch lcmc Kleinigkeit. Also Du meinst ja, Joseph, das mußt Du bccr wisse. Herr. D meines vebcn, wer kommt den da. das Gesicht muß ich doch kennen !" Ueber Ken Hos kam Pcter fassen lang sam angegangen. Er blieb vor dem Bnrea des BolkSaumallS stehe,' be trachtete sich das Schild und öffnete die Thür. Sperber erhob sich und ging ihn, ent gegen. Wolle Sie zu mir 'l" trug er geschmeidig. Eine Klage anbringen, nicht wahr? Bitte, nehmen Sie gefäl ligfl Platz, tch stehe gleich zn Diensten." Der Eigarrenhändler blieb breitipn rtg mitten im Zimmer stehen und blickte sich um. Eine Klage?" sagte er dann lang sam. Nein, eine Anklage. Äbcr dic werden ie wohl nicht aufnel, 4 Herr Sperber." Warum nicht ? Ich nehme Alle !" Glaub'S schon ! Aber e ist gegen die da. Sie keimen mich wohl nicht, grau Brinkmann ?" Ich weiß nicht " sägte Martha Zögernd nd bestürzt. Ist auch weder z verlangen, noch nöthig. Ich heiße raffen, wohne in Allvua und bin Vetter von der ersten Frau Ihres verstorbenen Mannes. Könne Sie den Grad der Verwandt schaft feststellen, Herr Sperber. Sie haben ja wohl mit der Juristerei zu thun gehabt ?" Das ist keine Verwandtschaft," sagte Sperber hastig. Danke verbindlichst; frent mich recht sehr recht sehr. Aber vielleicht entsinnen Sie sich jetzt meiner Person, Frau Brinkmann?" So dunkel allerdings." Vielleicht ebenso dunkel, wie des Umstände, daß Sie eine Stieftochter besitzen ; Käthe heißt sie ja wohl?" Frau Martha erhob sich ; sie nahm ihre ganze Würde zusammen. Was soll da heiße, mein Herr?" O bitte, regen Sie sich nicht ans. Da Sie es doch wahrscheinlich nicht wisse, wollte tch Ihnen nur mittheilen, daß meine Nichte. Käthe Briukuiaiin. ans nichtige Gründen von dein Sena tor Stceukuie entlassen ill." Sperber l;S: i!)tc koch aus und lcgte feine Hand au). Martha' Arm. .Weggciao.t.T fuhr vafjen fort, und bei mir Uincifuift gefunden hak, weil die Fian ihres Katers sich nicht um sie kümmert, od:r deer gesagt, sich so um sie kümmern mochte, wie es ei ehr sames Mädchen nicht zu dulde braucht. Und weiter wollte ich Ihnen mittheile, dag Käthe Biiutmau von heute ab unter meinem Schutze auf Alternier, alio pieußiicbem Gebiete ttcht, und daß ein Oonncrivcitcr Jeden tu Grund uns Boden iclitagc toll, der außer nur noch ein Aniccht auf sie geltend zu machen vertnchl. Das heißl. Einen will ich ansnehineii. Frau Brinkmauu, nämlich einen gewissen Wil'.iclm Sturm, dc Sie vielleicht muh leimen werde, und der sich mit dem Mädchen verlobt hat und sie hvlieuilich ebenso glücklich ,a che wird als Jakob Biiiilinau mit Ihnen nugluckltch geworden ist. So, das wollte ich Ihnen nur sagen, und damit ad,cS !" mochte wohl in der ganze Er fcheinnng der beiden Bewohner des Haute Deichst, aße lü etwa liege, was Peter t'ancn zu ganz besonderem Gnnuu reizte, denn feilte Erlegung stand weder int Verhältniß zn feiner entfernten Verwandtschaft mit Käthe, och zu irgend ivelchen Berührung pnnltcn mit Mailha Äiinlinann ; we iii,,ncii traten d,ce nicht tu den Vor deigmud, Al aber lassen ans der Straße stand, drehte er sich noch einmal um ud trocknete sich den Schweiß von der Stirn. Uff ! Ich glaube, ich bin ein bis chen grob geworden ! Aber so 'itc Krca tnr ! Gesiudevei ,i,ictl;iiiigburcau hat das Weib an ictiif ihiir geschrieben ! Na ivarte, wenn tch Dir mir 'mal mit der Polizei an den Hais konnte! Wenn Du es nicht leibst gewesen bist. Deines gleiche ivar es ganz gewiß, die meine schone, gute Elfe tun die Ecke gebrach! haben, lind die Käthe sollte wvhl den selbe Weg gehe! Na. den Tag will ich tegncn, wenn die Kreatur iu'S Zucht Hau lvniint !" In dem Bureau Joseph Sperber'S gab e lehr vertchiedene Mienen. Frau 'Martha Atinkmann stand athemlo, wortlos, mit geballten Fausten noch im mer ans denselben Fleck, während der Volisanivalt sich grinsend die Hattdk neb, Hi, hi, hi! Ein famoser Kerl, Schatz, ein ganz laiuoser Kerl! Grob wie Bohnenstroh, giainlire zu der Ver wandt, chan ! Na, t freu' Dich doch, Marthchen. wirst doch nicht so dumm je, ?ich zu ärgern? Hast Du wirk lich nicht begriffen, wa? für eine unge heuren Schritt wir i unserer Sache vorwärts gemacht haben?" .Nein," eiikggnete Martha. sich die Haare ans der Stirn streichend." ich bitt eintach baff !" Sperber letzte sich ans seinen Schreib stuhl Ihr Weiber seid manchmal verwünscht chlan, aber da Einfachste lonnt ihr wieder nicht begreifen. Ich lagte doch vorhin, daß v,r den Stnnn nothwendig al Zeugen brauchten ; nun haben wir ihn mit einem Schlage, ohne auch nur einen Finger z rühre. Denke doch, Sturm mit Käthe verlobt, Käthe von Streulinsen weggeagt. Zwei Fliege mit einer Klappe ! Na türlich Hai der Wilhelm jetzt eine groß artige Wut im Veibe ant den Senator, und wettn er derselben vor dein Staats anwalt richtigen Aitdrnck gibt, dann kann er für feinen chatz, oder bester für sich, ein hüb,ches Geld hcransschla gc. . Den theilen müsse wir nun ooch mit der Käthe, da hilft nicht, nd ich rathe Dir dcohalb, bei Zeiten etwas Fühlung mit ihr zn suchen, sonst holen wir ichließlich für Andere die Kastanien aus dem Feuer. Na. das läßt sich dann noch weiter bereden, jetzt gehe ich gleich auf dieStaaicanwalrfchafl nd bringe unsere ache gegen den Senator an." Spei ber verließ da Han und machte sich ans den Weg nach den, Hamburger Geiichlsgebaude. wo die Staatoaiiwalt fchan der Freien und Hansestadt ihren Sitz hat. r trug den Brief Jakob Brinkmann' und die Anofeitignng de in Sachen Stecuhnjen gegen Blink iiiatm ergatigetieti Urtheils bei sich und zweifelte nicht, daß ans Grund dieser Beiueimittcl in Verbindung mit dein Zeugniß Wilhelm Sturm' sofort die Auflage gegen Steenh nscn wegen Mein c,d erhoben werden müsse. Der Staats tuinalt war ein vornehmer. Ixr streng denkender Man, der schon mehrfach Beutele eines rasche und rückfichis lose Vorgehens in Fälle gegeben hatte, wo c? sich um Verbreche i den ihm persönlich nahe stehenden Kreisen handelte. Tpe.'ber hatte noch einen besondere Grund zur Eile. ES stand in ungefähr vierzehn Tagen eine chwnrgeiichtS Periode bevor, und der Staatsanwalt würde sicherlich Alle daran setzen, die iache noch vor die nächsten Assifeit z bringe, weil da peinliche Aufsehen einer langwierigen Untersuchung auf alle Fälle vermieden werden mußte. E bcditnlc ja auch nur der Verne! mutig dc Angefchnldigtett, de Zeugen titnii, und sofern die Echtheit de Briefe geleugnet werden sollte, einer Prüfung durch Zachperständige. Thun li rillte 'iüc erschien perber aber des halb geboten, weil er die Beeinflussung Stnrm'S an; die eine oder andere Weife immer noch fürchtete und ihn durch die gerichtliche Vernehmung überrumpeln lasse wollte. . Aber schon an der nächsten Straßen ecke tanchtc tu seinem rastlos arbeiten den Hirn ein neuer Plan auf. Zwei Zeugen waren immer besser al einer, und der alle Saugiiessa war ja auch zugegen gewesen, als Wilhelm Slurm in der VormittagSstnude des !!. September I den Blies Blink niann's an der Börse überbrachte. Er mochte sich vielleicht des Tage nicht mehr entsinnen, wohl aber der That sache, und der Tag stand ja ohnehin durch da Zeugniß Sturm'S, sowie durch das Datum des Briefes fest. Joseph Sperber bestieg sofort eine Droschke und fuhr nach Uhlenhorst hin aus. In der Villa Sattgnesfa'S fand eine polizeiliclic Vernehmung statt. Die Dienerschaft hatte in der Frühe die zei brochenc und mit einem Pechpslaster be' klebte Scheibe vor dem Arbeitzi,nmer Sangnesj!t's entdeckt und natürlich X'äiin geschlagen. Sangnesja stellte sofort eine genaue llulerfuchiing au, vermochte jedoch von der Thätigkeit der oder des Einbrechers leine weiteren Spuren auf zufinden, und lies daher zur weiteren Aufklärung der achc eine Kriminal beatmen kommen. Das Angeuineik de gewiegten Beam ten richtete sich zunächst auf den im Zimmer befindliche Geldjchrank. an weichet augitessa fellm leine Spuren von Gewalt hatte entdecken können. Nach emcr flüchtige Besichtigung bat der Polizist den Hansherrn, das Model auszuschließen. Da geschah, wen auch mit einiger Mühe; der Inhalt war iitt vcrjehrk. Wir haben eS mit einem sehr geschick ten Einbrecher zn thun." e. klärte nun mehr 0 Beamte, aber derselbe hat offenbar dic letzten Jahre im Zuchthaus? zttccdrachl, so daß ihn, die neueste Kon strrktion der Geldfchtänlc unbekannt geblieben ist. Dieser Umstand hat Sie vor größeren Verluste bewahrt. Herr angiiessa, den zitm Anbohre des Schranke hat es dein Verbrecher a Zek gemangelt. Wie stellt es mit dcni Schreibtisch ?" Unverletzt, Herr ,!lomini!är." ttiia, ein Fabrikschloß ! ' Da ,vi: das nicht lagen. Bitte, jehen wir eben falls nach." Die in dem Schreibtifelj enthaltenen Papiere befanden sich, wie eilte ober fachliche Musterung ergab, tu bester Ordnung; auch die obenauf liegende Brieftasche hatte ihren gewöhnliche Plat, Saugiiessa nahm sie dennoch i die Oad, otfueic den Verschluß und wandte sich lächelnd an den Beamten. .So ganz gerupft bin ich denn doch nicht daoottgetvittmrn. Herr Kom missär ; m dieser Biicfitifche befanden sich dreitausend Mark, vdcr so etwas, und die fehlen." Also doch ! War (in größerer chei darunter, dessen Nummer Sie anzugeben enuochien ?" .Ein Tausender; aber Dii lieber Gott, wer meilt sich denn die Niitn niern? E gehen so viele von der Sorte durch meine Hiiitdc," Der ganze istolzix reichen Mannes lag in den wenige Worten, aber der Polizcikvittmissär achtete nicht darauf. Seiitc Auge ruhten ans dem Teppich und er frug plötzlich : Pftegen Sie dc Wachsstock da z benutzen, wenn Sie da Zimmer verlaife, Herr San, gttefsa ?" Niemals; der wird nur zum siegeln der Briefe gebraucht und bleibt fict 'auf seinem Platze." Dann hak der Einbrecher dieses Zimmer verlassen und sich m das In ncie des Hauses begeben ; fchc Sie dort auf dem Teppich die grünen Wachs tropteu? Auch die Farbe stimmt." Der Polizcifonimifuir ging langsam, den Blick auf die Erde geheftet,' nach der Thür ; Saugiiessa jolgte ihm. Die Spur sührte über dc Hausflur in den Salon und von dort in Alfred's Schlas zimmer ; der Beamte trat vor das Bett und wandte sich dann mit sehr ernster Miene um. , Wer bewohnt dieses Zimmer, Herr angucfsa ?" .Mein Sohn Alfred ; derselbe ist gestern nach Bremen gereist." .Wahrscheinlich zn seinem Glück. Habe tck oder Ihr Herr Sohn irgend einen Todfeind, welcher Ihnen nach dem Vebe trachtet ? Vielleicht die Fraze klingt sonderbar vielleicht einen Neger?" angiiessa trat einen Schritt zurück und stützte sich schwer ans dc Tisch. .Wie kommen Sie auf den Gedanken. Herr Polizetkommisjcir ?" Ziemlich einfach, Herr Sangnefsa ; als ich hierher gerufen ward, um einen Einbruch festzustellen, zog ich unterwegs Erkundigungen ein ; der Kouftablci No. fiw.'i, welcher dic verflossene Nacht in oiefer Gegend stutioiiirt war, ist tu jiüti Uhr üif.i' :U;jt" i'-jifonr., der aus der Nichtung Ihrer Wohnung laut Auf eine Frage dcs Beamten, woher e; t online, hal er ausweichende Antwort gegeben und sich rasch entfernt. Es st, ja nur eine Veuunthuug. aber Sie wa reu ia lange drüben, vv man viel tu Neger zusammenkommt, und c wäre immerhin möglich " .Aber ich bitte -cie," fagtc Sangnessa hastig. Warum sollte denn ein Nache akt vorliegen ?" .Der Einbruch ist schon, soweit e sich um Geld und Geldeswerth handelt, mit unerhörter Frechheit ausgeführt. Eine Entdeckung wr sehr leicht mög lich, d der Verbrecher hatte allen Grund, sich zn beeilen. Statt dessen begibt er sich mit der brennende!! Ku zc in das Innere deSHauseS, und zwar geradeswegs in da chas;immer Ihre Sohne. Ich lau darin keine Zufall erblicken, denn die Einbrecher pflege sielj zuvor genau mit den Einrichtn ugcu des Hanfe bekannt zn machen. Das ist leichter als man glaubt. Was wollte er in einem chlaszimmer. wo man leine Kostbarkeiten aiiszuhebc pslcgt, wo der Insasse selbst jeden Diebstahl unmög lich macht ? Er ist bis vor das Bett getreten und hat sogar dic Decke Kessel ben verrückt, das Alles sicherlich nicht, ohne eine Waffe bereit zu halten. Sie haben einen Mörder im Hanse gehabt, Herr angnessa ! Und nun bitte ich Sie noch einmal um Antwort : .Haben ie irgend eine Verdacht, irgend einen Todtfeind?" .Wer hätte tone Feinde ?" eutgeg nete der Gefragte dumpf. Aber da Alles ist so sonderbar ant liebsten machte ich gar kein Aussehen von der Sache. Herr Kommissär, ans dic lumpi gen paar tausend Mark kommt es mir wirtlich nicht an. Und Überdies, ich fühle mich nicht ganz wohl, wenn ich deshalb bitten dürste, da Weitere bis ans später zn verschieben " Der Beamte antwortete nicht, ssit dem empfahl sich kopfschüttelnd. saugiiessa ging mit schleppenden Schrille i fei Zimmer zurück und fctztc sich an seinen Schreibtisch. E war heller Tag und die Sonne schien durch da Feilster, aber der alte Mann blickte von Zeit zu Zcit scheu hinter siclj, als müsse Jemand im Zim mer fein, der die Hand nach ihm an streckte. Ein Neger, der ihm und seinem Hanse iliachc gefchworcn hatte ! O, wen c nur einer gewesen wäre! Ferdinand Saugiiessa ließ seine Ge danken rückwärts gehen und die Erinuc ruug legte ihre fnltcu Vippett an sein Olir. Er hörte da Aechzeu und Flu chen der Unglückliche, die feine Hab sucht um schnöden Gewinn von Vater und Mutter, von Bruder und Schwe ster. von Gatte und Kind gerissen nd zur Waare herabgewürdigt haue ; es wäre ihrer Tausende und Jeder hätte ihm mit Wollust da Mejjer in dic Brust gestoßen. Der graue Sünder siihllc. daß ein Gespenst auf feinen Fersen schleiche, aber er wußte nicht, ob c die Stimme de Gewissen oder der Feigheit sei. Und dann dic drohende Einhüllung feiner Vergangenheit ! Einem plötzlichen Gc datilen folgend, begann Ferdinand San gnefsa in den Fächer feine Schieib tische z wühlen. Er hob dort ver sclnedcue Papiere auf. die sich auf feine Vergangenheit bezogen ; er hatte schon längst die Absicht gehabt, sich dieser Zeugen fein jrüheren Gewerbe zu entledigen ud immer dic Ausführung hmansgcjchoocn ; nun hatten iir.be kannte Hanke u;::tr diesen Schriften ge sucht, vielleicht nur nach Geld, vielleicht aber auch nach Anderem ! Die Papiere waren sämmtlich vor handen bis ans eine. Eine, und ztvar da bclafiendf,.' von allen, sehtte. Es war ein von ihm eigenhändig auf. gefetzter und unterschriebener Vertrag mit dem Kapitän eines feiner chiffe. weiches eine reiche Negerladnug von der Kongoküste nach Brasilien führen sollte ; die Anzahl dcr zu vciladeudeii Schtvar zen. dic Arr ihrer Behandlung, dcr Preis für jeden Kopf. All war auf da Gciianestc angegeben ; Niemand, dcr dieses Papier zu Gesicht bekam, konnte an der Vergangenheit seine Verfassers den geringste Zweifel hege,, iniö gerade diejes Schrifijiuck war aus alle übrigen einwendet ! Von wem ? Ferdinand angnesfa wußte es nicht ; kr ahnte nur, daß es dieselbe Hand ge wesen fein uiiifje. die dc Wiordstaht gegen feine oh, de Mitschuldigen feiner Thaten, gehoben hatte und dic ihm hierdurch, sowie durch Enthüllung feiner Vergangenheit einen tödlicheren Streich versetze wolllc. Das N'otie eines Wagens unter brach dic düsteren Gedanken des ein samen Mannes ; vor der Villa hielt eine Droschke und ein Heiner, schäbig aussehender Man n entstieg derselben. Gleich darauf überbrachte dcr Diener "e Karte. Saugucsja warf einen Blick darauf und sagte äracriich : Was will der M'i:i;!) von mir ? Ich habe keine vm't, uiitu mit der Sorte abzu geben," Er sagt, tie Sacke sei außerordent lich wichii t ; der ,ttadigc Herr winde es bereuen, i.n, nicht vorgelassen zu haben." bcmerlie der L icucr. WiiUich V Na, ineinetwkgcn," Sperber trat mit einer geschmeidigen Verbeugung ci,i. Er wtinte ganz ge nau, dtut itt'iti in den voruehiuen ic rei sen Scut'.sglcichc .mit Geringschätzung zu bchudcta pflegte, aber es lag durcb inis nicht in feiner Abficht, sich durch kühles Bciicimien abschrecke zn laste. Er ging Daher sofort auf die Sache ein und sagte : .Mich führt eine traurige Bcranlasfnikz zu Ihnen, Herr San guessa. in ia trauriger, als sie einen Mann cii'.s d-"i einen Kreise Haut bürg, dcn .nuiii Senator .lecuhujcn betrisjt. Es ist immer peinlich, mit An, klagen hervortreten zu müssen, aber Verpflichtungen gegen mir nalic stehende Personen verbieten für diesmal jede iliücksicht. Ich fahre von hier direkt ans dic Staatsanwaltschaft, um Herrn Steenhufcn dcs Meineides anzuklagen, zuvor wollte ich mich aber Ihres Zeug. nisf-s rfichcrn, da Sie. Heer Sau giiessa, durch einen Zufall in der Vage sind, erhebliche BelasiungSinoniente he funden zu loiiitctt. Darf ich die-Sache kurz vortragen ?" Saugiiessa hatte bei dem Namen Steeuhtiie aufgeblickt. Ein eigen thümliche Au fleucht' i seine Auge verrieth sein lebhaftes Interesse, und taun nahm er mit einer einladende Haudbewegnng Platz. Sperber begann nunmehr in kurzer, klarer Weise dic Sachlage zu schildern nud schloß mit den Worien : Es kann bekundet werde, daß Sie, Herr San gnessa. bei Uebergäbe des fraglichen Briefes mit deut Senator zusammen gewesen sind ; man hat auch Grund an zunehmen, daß Sic sich gerade dicsc Ta.u-S entsinnen weiden, weil jcucsZu faintucnfci de Grund legte zu peitt lichen Gerüchten, dic nur durch Stccti Hufen über Sie verbreitet fein können, und meine Frage rirhtct sich au dic Treue Ihres Gedächtnisse." Ei halb lächelnder, halb spöttischer Blick der kalte, graue Augen flog zu dem Brasilianer hinüber der Schuß hatte in's Schwarze getroffen. Ich bin ciit alter Man," sagte Saugiiessa, lies anfathnicud. aber mein Gedcichting it noch gut. lehr gut. dar auf darf sich darauf sonnen Sic sich verlassen ; und icli entsinne mich, daß ei junger mir unbekannter Matrose wahrscheinlich also der von Ihnen er ahnte Sturm einen Brief über brachte. Wa freilich mit jenem Briefe geschehen ist. taun ich nicht sagen, denn ich jiabc mich gleich darauf entfernt." pcrbcr erhub sich nud nahm feinen Hut. Da genügt vollkommen, ge ehrter Herr. Die Kette der Beweise greift Ring für Ring ineinander, ich werde die Ehre haben, Ihren gewich, ttgen Namen dem Herrn Staatsaitwatt in erster Vittie zu bezeichnen. .Ich wie dcrholc. cs war mir sehr peinlich, und sie werden diese Gefühl nicht nur be greifen, sonder dasjcibe lheilen, aber lim so einiger find wir in dein erheben den Bewnji'.fciu, daß dic Wahrung dcs Rccht über alle menschlichen Rückfich ten erhaben sein muß. Ich ctnpjchlk mich gchorfdmst." Der Vollsattwalt gab sich kaum mehr dic Mich?, durch den ionfall dcr letzten Worte die grimmige Ironie zu verhüt leu, wclchc ans feinen Augen funkelte. Saugiiessa hatte sich umgewandt und blickte sinsicr auf die Platte feine Schreibtische. Erst als cr draußen das Rollen der Drofchtc hörte, hob cr den Kopf und strich sich über dic grauen Haare. Run habc ich ihn in der Hand," sagte er leise, aber ich wollte fast, es wäre anders gekommen. Es macht meinem Namen wenig Ehre, mit diesem Sperber in einem Älhem genannt zn werden. Freilich, vor den Gerichten darf mau ohnehin nicht schwcigcu, dic müssen mich decken." Er warf die Karte de Volksanwaltö auf den Teppich nud fetzte feinen Fuß darauf. Eivald Steciihnsen ein Meineidiger cö Hingt eigentlich unglaublich, aber der Kerl schien seiner Sache gewiß zu fei. Und doch ivini ich mir die Sache überlege ich weiß, wessen der Mensch fähig ist um des verfluchte Mammon willen." 11. Kapitel. In Ewald Ttectihitfcn's Augen war während dieser vcrhängiiißvottcn Nacht kein Schlaf gekommen. Die griibclnde orgc war früher schon nicht' als ein mal an fein vager getreten, aber in die ser gemittet schweren Mainacht war sie nicht allein, sondern zu der grauen Schwester gefeilte sich der schwarze Bru der Gram. So stand er aus. ermüdet und mit dumpfen, Kopf. Er spürte etwas Wil leulofe in feinem Wesen, eine ihm gänzlich ungewohnte Abneigung gegen jede ernste Thätigkeit, verbunden mit einem ebenso unheimlichen Trieb, durch zwecklose Handlungen den augenblick lichen Zustand zu verändern. Minen in diesem ruhelosen chwati fern betraf ihn ein neues Ereignis;. Der Postbote brachte im vaufe der Vormit tagsstunden eine Brief von unbekann ter, unbeholfener Hand. Das Schrei be lautete : Geehrter Herr! Beifolgende Urkimde erhalten Sic zur beliebigen Verfügung, chrcibcr dieser Zeilen leimt Ihr Verhältniß zu einem gewissen Ferdinand Saugucffa in Uhlet,. horst und Ihren Wunsch, unbestimmte Gerüchte, wclchc Sie über denselben auf gebracht habcn. durch unzweifelhafte Beweise zu erhärten. Wettn es Ihnen gelingen sollte, die Vergangeni,eit dieses Mannes, der miifamnit feinem Sohne mehr Unglück über feine schwarzen Brü der gebracht hat. als er jemals wird ver antworten können, zn enthüllen, so wer i den Sie als 'Rächer von taufend elenden Sklaven ein edles Werk vollbringen. , Ein U n b e k a n n t c r." Dcn, Briefe war als Anlage der Ver trag beigefügt, welchen Sa,igncsfa bei Durchsuchung feines Schreibtisches per mstt hatte. Die Hand des Senators hatte nicht heftiger gezittert, als sie Tag zuvor dcu Brief Annic's öffnctc ; aber den, noch schien ein anderer Geist über den unglücklichen Man gekommen zn fein. Alle Uttfrijlüjsigkcit ivar mit einem Schlage vo ihm gewichen, und sein Gc ficht nahm den Ausdruck finsteren Ernstes an. Er faltete die Schriftstücke sorgfältig ! zufauitneu, barg sic in seiner Brust lasche, und kleidete sich zum Ausgehen an. Seine Bewegungen waren schivcrsäl. lig, abcr nicht einen einzigen Augenblick zögctien dic Händc in ihrem Werk, und nicht rinc Sclundc zitterten sie. Im Vorzimmer begegnete ihm Tante Matche. Sic hatte den Brndcr an diesct Morgen noch nicht gesehen und begrüßte ihn mit scheuer Stimme ; er hörte oder beachtete es nicht, und wollte vorübergehen. Da saßtc sie sich ein Herz nd legte die Hand ans seinen Arm. Ewald, hast Du eine Entschluß ac faßt?" Ueber wS ?- Nun natürlich mit Bezug ans An nie." Dcr Kaufmann strich sich langsam iibcr die tirn. .Du hast diesen Na men zum lctztcn Male gcnanni. Schwe ster, Das ist meine iüuiuiort. i anu verließ er sein Hanf und schlug dcn Weg nach Uhlctihorsl ein. Die Alster zu feiner Linken leuchtete tu der jungen Maifonue, und die hellen Fron, tcit der prächtigen Hanfer erglänzten. Es war ein fröhliches bclcbtcs Bild und eine Wonne, in den warmen Frühlings tag biueinziifchrciten. Eivald Sicciihufcn ging mit laug, sauten, schleppenden Schritten dahin. Er sah uichl von aller Pracht. A derselben teile, wo Käthe S.riiilinamt gestanden und iibcr die Voiubardbrücke in das Wasser gestarrt haue, blieb auch der Senator stehen und lehnte sich auf da (''cläuder. Dic Wollen flogen nicht Über de Himmel, und an der Tiefe sah man dc Grund heranffchiiumcin, aber düsterer mochte cS vorgestern den, armen Madchc laut erschienen fein, wie heute dem reichen mächtigen Manne. ES war sonst Viele wie damals; auch das runzlige Gesicht des alten ScbiffcrS tauchte wieder aS bei an der Briickc liegende Boot auf und sah zu dein Kanfiuau empor. Se witll' fik wol vk dc SlcN ansch'n. Herr, wo gittern dc Kicrl iu't Water gahtt i,' sagte er. .Vorgestern war'S cn lütt feetn, de witll ok dahifpringe. Ik hew fc cn bclcn vcnnahmt " Eli lütt rcciu," sagte Sleenhusen, nud vorgestern ?" In; ehr Herrschaft Ijct se nnill Um eil Bagatelt wegjagt " Steenhnien ging weiter. Vorgestern ? Ein junges Mädchen? Das konnte allenfalls stimmen. Abcr Du lieber Gott, es wurden viele junge Mädchen einlassen, und cs ginge wohl auch Viele in'S Wasser. Und dann eine Bagatcllc? Nein, nein, es gab genug häßliche Gedanken, warnt fiel, noch nnttothig mit noch mehr belasten ! Es ivar ein feit sanier Weg. den der Senator ging. Er kam sonst fast niemals nach Uhlen horst hinaus, die aiifdiiiiglichc Schau ficllnng dc Rcichtlinms, welche dott häufig zu Tage trat, war ihm immer unangenehm gcwcfc ; und nun wolllc er das Hans cinc Man! betreten, der tausendmal schlimmer war als ein Emporiouimliug Ferdinand Sangnessa horchte hoch aus. als ihm der Name Steeuhiise, gemeldet wurde ; er saß och an seinem Schreibtisch, wie Joseph Sperber thu verlassen hatte, und als der Senator eintrat, deutete er mit einer stummen, einladenden Bewegnttg auf denselben Stuhl, welchen der Volksanwalt inne gehabt hatte. Die beidet. Männer sahen einander forschend in die Augen ; dann ahnt sleenhusen mit halblauter stimme das Wort : sie werden überzeugt sein. Herr Sangnessa. daß bei de, zwischen Ihnen und mir bestehenden Vcrhältniiz nur außergewöhnliche Umstände diesen Bc stich zu rechtfertigen vermögen und ich werde gut thun, bei dem Beginn unse rer Unterhaltung an die Steile cinergc. fclifchaftlichcn Redensart eben diese Rechtfertigung ; setzen," Der Brasilianer nickte. Ich glaube zwar die von Ihnen angedeuteten Um. stände zu kennen, Herr Senator, aber ersparen kann ich Ihnen die Erwähnung derselben nicht." Uni die Vtppen Ewald Tteenhtiseti's legte sich ein müdes fächeln. Es ist natürlich, daß sich unsere Gedanken in einen, Piniltc begegnen," fagtc cr leise, aber ich muß über gestern znrückgrci fett" Sie wissen. Herr Sangncj'sa," fuhr Stcenhuscu fort, daß unsere Gegner schaft an dcm Tage beginnt, wo ich Ihnen auf dcr Börse das Wort von der dunklen Existenz" in's Gesicht warf, sie hattctt meine kaufmännischen Pläne durch ci Borfentnanover dnrchktcntt, welches nach gewissen liberalen Ansfaf fitttgcu ja erlaubt, nach meinen strenge rett Grundsätzen das Gegentheil war. Aber darüber will ick nicht mit Ihnen reden, sonder ich erwähne es nur, um dic Aujrcguug zu crllärcn, in wcichcr ich mich damals befand. Ohne diese Aufregung hätte ich jene harte Wort nicht gesprochen, den ici giüiidete cS nicht auf Thatsachen, sondern lediglich auf Gerüchte, die in dunkler, nnfaßbarcr Gestalt von drüben zu uns gedrungen waren. Ich lege sonst wenig Gewich! auf Gcrüchic, aber dieselben deckten sich in diesem Falle mit einem Gefühl der Abneigung, welches ich feit unserer ersten Begegnung Ihnen gegenüber nickt zu unterdrücken vermochte. Sie sehe, daß ich aufrichtig bin, Herr San guessa. sie haben mich damals es sind nun etwa drei Jahre seitdem ver gangen nicht wegen Ehrciikiäukiing gcrichtlich belangt. Ich habe darin stcis das stumme Bekenntniß dcr schuld und eine Bestätigung meiner vorgefaßteu Meinung erblickt. Aber dic Zeit, Herr sangucffa, verwischt Alles. Icue von mir erwähnten Gc rüchic schwiegen, sic bürgerte sich bei n ns ei, 'liiemand vermochte dic gc ringstc Anklage ucgen Sic zn erheben, und so ward auch ich alltnälig geneigt, an ein von mir begangene Ureä,t zn gl.nbeii nd Ihnen' freiwillig eine Sühne anzubielcn. Ia cs gab in dcr letzten Zeit Stunden, wo ich an die Mögüchteit e.iicr vollständige Ans sohtiting nud liner engere Verbindung zwischen Ihncn nd mir zu denken wagte. Wenn Sic das Vertrauen Ihres Sohnes besitzen oder besaßen, so werden Sic diese Andeutung vielleicht verstehen." - Der Senator athmete tief aus und schob seine Hand in die Arnsttafche. Dann fuhr er langsam fort : Heute ist mir freilich auf n uertlärliche Weife und vielleicht durch ein Verbrechen, an dein ich keinen Antheil habe, ein Bc wclstnittcl zugegangen, welches meine vorgefaßte Meinung über Ihre Vcr gauenhcit nicht nur bcfiötigt. sondern noch bei Weitem übertrifft. Es ist mir in einem anonymen Briefe zugesandt und ic!i lege es in Ihre Hände znrück." Ewald Stecnhusen nahm das Tvkn mein ans der Tasche und reichte es ie;u Brasiliatier Über de Tisch. Dieser nahm es. warf einen Blick hinein und schwieg. .Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort." fuhr Skeenhnfeti fort, daß außer mir kein Mcuich oon dem Inhalt dieses Schriftstücks Kenntniß erhalten Hai und erhaltcn wird. Nur die eine Fragc will ich an Sie richten : ist das Tolii iiiciit ccht ?" Eine Augenblick hörte jeder von den beide Männern das Athmen des An dern ; dann richtete Ferdinand San gncffa sich ans uns cntgegncic ruhig : Es ist von meiner Hand gefchricbc." .Eine Vcröffcnllichnng der llrknude würde Sie moralisch vcruichtcn," nahm Sleenhusen nach einer Pause wieder das Wort. Ich habe durch -die Rück gäbe derselben auf diese Geniigihuung Verzicht geleistet und Sie werden mich wahrscheinlich für tdelmülhiger Halle, als ich wirklich bi. Oder sollten Sie den Grund meiner Handlungsweise ahnen ?" Ich glaube ihn zu kennen, Herr Se nator," erwiderte Sangnessa mit einem bofen Väche-ln um die blutlosen Vippen ; es gibt Augenblicke im Menschenleben, wo man den Werth der altrömifchen Prozeßformel ,,l ux des" erkennt. Man konnte es wohl mit .Zug um Zug" übersetzen, Herr Senator. Habe ich Recht?" .Möglich." sagte Sleenhusen finster. Tars ich mir inzwischen die Frage er lattbcn, ioo sich Ihr Herr söhn angeii blicklich befindet?" Mein Sohn?" Sauguessa stutzte nud schaute seine Gatt forschend an. Ich begreife zwar nicht, welchen An- theil Sie an meinem .ch,,c uri,,neii. aber er hat gestern eine Rest- nach Bremen angetreten. Wahrscheinlich zu seinen. Glück." , Allein?" Der Brasilianer lächelte spöttisch. In der That. Herr Se.mtvr, da lau ich Ihnen nicht ' eriaihcti, denn ich habe ihn nicht ans die Buh gebracht. Aber Sie bringen mich da au ein, Gedanke. Ich icoliie i.m Amangs a den Zug begleiten und cr cnticicllic, mir foimtiih na. du lieber o'on. die jungen vculc haben so iliic kleinen eheiittnisie und selbst die 1, bei al, teil Vater pflegen dabei überslnjfig zu fein." Aus der Brust Ewald Stcenhuen'S entrang sich ein tiefe tomicn, scherzen grausam, Heu saugnc,,ci," sagte cr leise nud mühsam, Ihr s oltn ist gestern mit meiner Tochter heimlich abgereist." Der Brasilianer sprang auf ; in seinen Züge inalte sieh ein iitigc heucheltet' Schreck, uf er vermochte Uiit Wort über die Vippeii zn brni gen. Ich sehe, daß Sie leine Kenntnis! von dieser Thatfache gehabt haben," fuhr der Senator sott. ES llnigt ja auch so unglaublich, daß ich c Ihnen nicht veidenlen würde, wenn Sie mich für irrsinnig hielten. Ich bin es nicht. Herr Saiigue,,a, wenig, iens vorläufig nicht. Ich woine es zuerst auch nicht glauben, aber meine Tochter hat es jür gut gehalten, mir dic Thaifachc bricflich mitzutheilen," entflohen I" sagte sangnessa leise. 'Man kann auch sagen davongelau fen. iS kommt ziemlich ans eins hin aus, und die Sache wird in meinen Augen auch dadurch nicht gemildert, daß die juuge Vculc mit der Absicht umgehen, sich i England trauen z lassen." Sangnessa hatte sich gesaßt. Er nahm jeinen Platze wieder ein und enl gegnete : Die sache nicht. Herr Se naior, wohl aber du Unheil der Welt, Ich gebe Ihnen vvekomtucn Recht, daß wir Beide im wunderlich genug als Verwaiidlc ansnehtncn werden, aber schließlich minien wir uns. ob wtiiig oder widerwillig, in die Thatsache fu gen, und zwar ans dem einfachen Grunde, weil uns lein Mittel zu Gebote iiii, i.ukiutii i!mguiiig )ii iniinji. li. . Die sittc verlangt ja nur. daß wir uns bei der vochzeit m die Arme jin. Ich, und dieser peinlichen Noihwcn. digkeit sind wir Mangels einer gezie tuenden Einladung zur Hochzen ent hoben." Der Senator blickte finster auf den Teppich, Vor wenigen stunden wate i-h vielleicht geneigt gewesen, d,ejc Ant faffung zn theilen, Herr i:a,ig e, a eine würdige Ehe lau unwürdig ein geleitet weiften, ich bitt nicht ,o bc fchranlt, sie deshalb allem z vctdaui iticii. Und unser Vcnialtuig lontnc schlimmsten Fall attj gcgcnjciiigcr Ach tiing beruhen. Aber jetzt -" Was wolle sie aussprechc ?" frug ainuic)n, als Jener iiorftc. Im stnttc der Weit vielleicht eine Beleidigung," entgegnete der Senator mit eisiger Ruhe. Ich will jage, daß meine Tochter keine Verbindung tun dem söhne eines Sllarcn,iän,c,s ja tun einem SilavenhCiiiOtcr selbst, ein gehen taun, nud daß, wem cs dennoch geschieht, ich keine aocIuci- mein habe Mag sie es nicht gewuj.i c.i'cu. aber sie seidene diuch ihicu nuu allen Schi in das Schicksal heraus, tut. da schickjal hat gegen sie entschieden. Die Verbin dung Ihrcs und meines KmdcS sann dcr Welt nicht verborgen bleiben, aber die Welt soll ziim 'Mindesten keinen Makel ans meinen Namen werfe, und lediglich aS diesem Wesichtspunlte habe ich jene Schriftstück in Ihre Hände zu rückgelegt nud wcidc fchwcigen. Nicht aus Schotn, itg gegen Stei nicht au Rücksicht gegen die Verblendete, son dern ans Achtung vor dcm fleckenlosen Namen Slccuhnfcii." Der Scualor nahm feinen Hut lind wollte sieh erheben ; aber emc Handbe wcginig Saiigucffa'S hielt ihn znrück. Es wäre gegen die Gerechtigkeit," sagte der Brasilianer spöttisch, .wenn diese seltsame Unterredung so eitifeitiz endige sollte. Nachdem ich Ihnen a!S meinem Gaste die weitgehendsten Zuge ständnisse gemacht habe, wird Ihf Bil ligkettSgefühl auch mir das Wort ver statten, Sie nennen mich einen Skla venhändler, Herr, und nachdem Sie einmal einen Blick meine Vergangen et, jiciuoi ich anen, vtn icii yHnz, oir xacue cm caiiictcrcn niiiijangcii. Was ist denn da weitcrB,cini mcici Vcbcn im Widcrsvrusuii, dcn Gcjctzcn stand, so fällckl ans meinen eigenen Kopf ;up7ititd in dem Augenblick. ivo tf Arm des Gescvcs mich mclit me?vr zu erreichen vermag, bin ich ein freier Mann. Auch nachdem icli anfgc hört habc. cin sttavcuhändlcr zu fei, habe icl, dic Thatsache z verberge ge sucht, denn ich wollte i der alten Weit die ivriiclite meiner Arbeit genießen, und man ist hier in Voruriheiien befangen, die drüben verlad werden. Was denn weiter. Herr ? Sie wollen meine Hand meist berühren, weil ich mit Menschen Handel trieb ? Macht Ihr es denn vielbesser, Ihr stolzen Kausherrn ?" sangnesja wandle f icli um und blickte durch da Fenster hinüber nach de rau chenden Schloten Hamburg. E war, als ob er noch ei Won hinznsügen wollte, abcr jeinc halb gehobene Hand sank wicdcr zurück. .Wir wollcn keine sozialpolitische Gespräche halten." 'agtc er, cs läßt sich dadurch weder dic Thatfachc, noch die Anichaiinng andern. Aber Sic sollten nicht so hochniütlng fei. Herr Steen Hufen. Wenn Sie Ihre Tochter vcr stoßen, weil sie den söhn cittcs Slla vctthcindlciS hcirathct, so löninc ich mit, gleichem Fug mich von meinem Sohne losjagen, weil cr in die Familie knie ManncS eintritt, über dessen Haupt d,e Anklage wegen Meineid schwebt. Warn in werden Sic blaß, Herr Seua. lor? Frciltch. vom facht pfeifen es dic spaycn noch nicht, abcr viclleicht in eben dieser Stunde macht die ,vand des SiaaiSanwallS einen Vermerk hinter dem Namen Ewald Sieenhufcii. nud wenn ich dann jawohl. Herr Sena tor, ich selbst als Zeuge attfgertnen werde, dann darf ick mit Bezug attj Sie nicht einmal so rücksichtsvoll schweigen, wie Sic es hinsiclitliri, meiner Vetgan genheit für angeuiesjen halte, deut, ich werde unter dem Eide ausjage rniisje, und ei Eid nun Sie wnsen a. was es damit auf sich hat. Herr Senator." Iedcs Wort spöttisch und ruhig gcfprochc ging wie ei Dolchstoß durch das Hcrz dcs Hoicis. inig Ewald sicciihufcn hatte tu diesem Augenblick die Empsindung, al ob dcr granc l;a gcrc itiaini, dcr Dort so nubcwcgüch am Schreibtisch lehnte, fein allcS Haiiowcik wieder ansgcnoinnicn habc. Er durchschaute die Verhältnisse noch nicht mit voller Klarheit, aber jener Tag. wo er mit sprühenden Augen ans der Börse dein Brasilianer gegenüber gc standen halte, flog ihm durch dcn Sinn, und ihn überkam !.ie Ahnung eines her einbrechenden furchtbaren Schicksals. Dann befand er sich es war ihm selbst nicht klar, wie er dahin gekommen wieder aus dcr Straße und ging lang sam ant Alstcrdantni entlang leincr Wohnung zn. Es war in die Mittagszeit, inid die Menschen drängten sich unablässig auf dein breiten Fvßwegc ; Reiter uns Equi pagen flogen dicht daneben an ihm vor über. Rur wenige erkannt! in dein schlichten und gebeugten Manne den reiche scnaior Stccnhuscii, und diese Wenigen bljcktcn ihm verwundert im.