u r A-: j u Z V- . r?sTj 7.'. 'Un iiiiii.' V rtZtti CM -v. "'S. ISfi ? . .2V .i-7'",V - t--; r 0r ... C3i v s?; eTkÄP - k-$.Ztl:ZaZS-k!& wsS$ANTA LAUä S . 5MI 'fJ" -V .; '. ' ) tfKÜiJ"' - f. , 1 ilieit fli; L-cr-.'n p--ilviy- Eine Tchnibmik ist für JIiwlVn luoljl li'iif Siinbluiif r.i'd bin Cxmiii-H n tfiitf CKlbbatif Istsit mwililich um fuf) T-.i. in faidbank lu-ttTt Gciic liuü). Dte Otitc unlcr oilm. . KtBIHttM I flfbrnuitl -Ä. J (r lgch! ,!ch; s! fi ,1-isv1 löcr Jilii'it fli-faUcu; Santa Qshs .Mo. PYNGHUtl & BOWMAN - - lUiotmt fyorcft Stbb.Hon. Geld zu verleihen n solch Leute, wklche Häuser j bauen gedenke. 1 und O Strasse. - JOHN Schncidcrmcistcr. Die modernste Anzügen treiben nach Maß angefertigt, uch hat derselbe In seinem Lager ffeine Cigrren und Tabak stets vorräthiz. 1237 C trasze, Linco'. Neb. Ebbe und Nttth. Noman an dem Hamburg Leben. 0 Sri,?! I. ro nd leindändlee in DRY GOODS and GR0GER1ES. Ostseite Govcrumcnt Square, uncoi.n nf E. R. 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Der Beamte steckte ruhig sei 9iotii buch, welche er och i der Haud hielt, inner die Unisorm und sagte so laut, da auch die Fcinsicheudc es höre kouulci, : cht ur weiter. Veute. e ist icbtS Besondere, da drinnen hat sich Einer die j!elle abgeschnitten, da ist Alles. Die gleichmüthig ausgesprochenen Worte wirlien. Einige Weiber aglen wohl : Ach (Äott I" und warfen och einen scheue Älick an der ffront des .Kaufes kinauf: die Meinen aber dräng ten sich achsclzuckcud weiter, und nach wenige Minuten Halle der Verkehr in der engen, ärmlichen Strajze fein gc wöhiilichc Aueschc wieder gewonnen Ei Apfelsinenhändlcr, dessen Uarre in bcm 0cdiänge iicckc geblieben war lcale sich niit dovvcllcr Wucht in'S Ge schirr und rief sein eintönige: .Frische Apfelsinen 1" Und ein betrunkener EckensieKer folgte ihm in einiger lim scrnnng mit dem ebenso monotonen ytciimus : .Wer je kost. iS tn S.ic !" nd 4jicitniiicn, welche focuen noch aen geflüstert hatten, belachten den Platten Wih nd hetzten den Händler zi handgreiflichen untgegnnng aus. In dem Hause, i welchem der Selbst moid vuraefalle war, herrichte eine heimliche Stille ; selbst in dem vier ten Stock, wo der Todte, der ommis sionär Jakob Arinkmaim, lag. hörte man kein laaen nud kein Wetnen. ob wohl gerade da Haup: der Familie and an sich gelegt hatte. . freilich, e mochte an dem Manne nicht viel veilorcn fein I Jakob Ärinkmauu hatte einst bessere Tage aeiehen: er war och bis vor wenicicn 'fahren vcreidiatcr Gchifs Makler gewesen, hatte im südliche Theile der Stadt, in der De,chitrae, ei eigene San besessen nnd da iver, traue vieler Rhcdcr und GrvLhändler genoiic. Ailrncilig war da ander geworden ; Einige incinicn. er halte an der Börse gespielt nd zwar unglücklich ; Andere dcliauptctcn, er habe sich dem Trunke eracben n seine Äefchäfie vcruachläs sigt ; vielleicht war beide der Fall nnd eine die Folge des andere ; jedenfalls war sein vollständiger Oimit erst vor zwei bis drei fahren infolge eines Pro zesfc hereingebrochen, den die j)ina tccnlinscn in Hamburg wegen Vcha, dencrfan aeaen ihn angestrengt nnd acwonne Kalte. Da Obickt war bedeutend gewesen emhnttdcrtiiinlzigtauttnd Mark. kob Aiinkmann mufcte fein Han ver' kanten, wnrde seine Amtes als chifss, mal er enlbobcn vnd zog am t Pauli in die Fischerflraüe. Dort nannte er sich jkommifsioitär und hatt anch ei Schild au der Thnr, aber man wußte genau, da seine (Geschäfte höchst unbedeutend waren nud tau, ,,c,a, te, n,n den vthdiirstige Unterhalt der Familie tu bcitrcitcu. Diese bestand an einer Tochter erst Ehe, ÄianieitS jiäkhe, und seiner zweiten ran, zvearitia, geooiene ,peuer. aii,c Mutier war früh gestorben, nd Brink ,an, hatte ,,ch eilt z e,cr zweite Ehe enlichloiien, nachdem da Unglück schon über ihn hereingebrochen war So machte es sich ganz von selbst, daß er unter seinem frühere tan hei, tatbete. Martha Heller war, im Gegensatz zu tgrer Borgangert, eine gcoorcne iain, durgerin ; sie Kalte ein Gesindeeriic thuugsbureau nud land ichv in reite rein Lebensalter : weniger einer U?cr, forgnng halber, als in doch noch unter tue auve zu kommen, hatte ie ocn herabgekominenen, aber noch ziemlich stattliche Man gchcirathct. wen auch einige gc chastliaie aiuaucme niii prc chcii mochten. Biinkmann war nicht vkne alle iverbindnnac und konnt ihr bei der Fortführung de Geschäfte Nutze bringen, aber in dieser Hossuung ward sie gründlich getancht. Wenn der Mann nicht schon ein Trinker gewesen war, so ward er e in de legte fahren icnies vcoen mochte da viele Ursachen zusammen, Irenen, die ihm cm zcitwciligcS crgei fc seiner Lage zum Bedürfniß machic Gram. Sorge, Reue, und wie die Täinvncn des Seelenleben alle heißen Und nun war das Ende gekommen Jakob Briukmann lag ans dem fchina, len Lcdcriopha in dcr.armiich ausgettat tetcn Wolinitube : er hatte eine kur, Abivefenlicit von Fran nnd Tochter bc nnvt, in die That mit einem Uinfir. uniicr anezusühren ; er haue sich z diesem iiweck laug auf den ilkücke hin gestreckt und die chlagadcr der rechten Halöscitc geöffnet dann war ihm die tinge ans ocr sjano gciaucn. Ein Blait Papier, mit wenigen War, ten de Abschied an Uiithe bekritzelt. lag aus dem Tische nd hatte dein untersnäienden Pvliziibeamten jede jwcitcl venommcn, oag ein üsetvitmor vernbt sei. Man hotte den Todten mit einem Bettlaken bedeckt. .Vorläufig, bi er abgeholt wird,' sagte der Beamte, Diese .Abholen" war die An, übuua eine staatliche Rechte. Die Selbstmörder kamen in das Kranke han und wurde dort v de Aeritcn z iii!iciijwaiiin)C!i iucucii iijui manche wurde auch ach Kiel geschafs ,e am Bedurtui. An die Stube, wo die Leiche lag, stic ei kleinere .Zimmer, welche von den Ebeleuten !m Schlafe benutzt wurde Käthe Briiitmaii hatte ihre Lammcr nach binten hiuau. !Z diesem Zimmer saszcn die beiden svrauc : Uatkt am Fenster und Mar, tha auf ten, Rand ihres Bette : die nach der Wohnstube sührende t.hii stand halb offen und verdeckte den Blick aus die Leime. iiäihe Brinkinann mochte zwanzig 3hr: zählen, wenn ach in diesem Augenblick der tiefe ENist ihrer Züge s alter er,chcinen lieft. Sie konnte sü hübsch, vielleicht in den Augen Mancher für schon gelten. Aber e war ine eigenthümliche herbe Schönheit. Im Gegen, ag z den meiste,, Nord lijndeiiniien zeigte ihre Gesichtfdildnng feste, grvszartig geschwungene Linien. die Ftibe der Haut war bräunlich und va aar sa,i sairoaiz. tag seit ge, rnotet lies , cacie unv vitocte ein richtige Gegengewicht z den an, geprägten Umrissen de Bordcrkopfc. vartha Brinkman, gcbrrcne Heb ler, halte ein vrcite, gemcinc, ver schmivte Gesicht : sie pautc iu der änu liche Umgebung, aber nicht z dem ebenso ärmlich gekleideten Mädchen. La lila sich nun 'mal nicht ein der,,, iiüihe.' sagte sie mit einem mig' glückten Versuch, ihre laute Stimme zu dampsen. .3i'a hui it, oa it t,,. und die Todten werden nicht wieder lebendig,' Rein." enlgegnete jtathe ruhig. ohne die Augen vom Fenster abzuwen den. Und wenn man die Sache richtig überlegt." fuhr Martha nach einer tlei neu Pause fort, .so ist da Unglück ei gentlich nicht so groß. Hiu natürlich, ind. ich will ja nicht weiter damit ge. sagt haben, denn Dein Vater bleibt er immer, aber Tu ninßt doch selbst ziige bcn " Nun wandte Käthe Briukmann den Kopf und strich sich eine gelöste Haar strähne au der Stirn. Dtt brauchst nicht fortzufahren, ich weiß, was Du sagen willst. Nein, da Unglück hatte i den letzten Jahren meine armen Vater gebrochen, er war Dir eine Last d ,ich selvil vicllcimt noch mehr, zch will ja auch nicht darüber klage, daß er nun seine Ruhe hat ; aber warum ninßie e gerade so kommen?" Weil es nicht anders ging, und weil. Andere dasselbe thun,' enlgegnete die Frau glcichgilttg. E ist schließlich ganz vcrnuiitiig, nd wir tonnen nicht willen, vl) wir es nicht 'mal cceito nia chcii." .Und daß er un nun gar nicht mehr gehören soll," shr Käthe schaudernd Oll. . .Cr OllMUUllT IUllC, lll Clllll t linde würde die Leiche abgeholt wer den. nd wir dürften bi dahin nicht an der Lage verändern." Martha tie mit der ,vßp,tze die Thür zu. .Da ist noch da Beste, Kind. Mir grault schon jetzt davor. nnd wenn ich denke, daß er foult die ganze Nacht da drüben liegen bliebe, dann will ich es doch lieber so. Da komme sie wohl schon " Am der iicppe horte man poiternoe Schritte, es wurde draußen ein schwerer Gegenstand hingestellt, eine Faust klopsle nbeholscit gegen die i.mx, und an traten zwei Männer ein. A,,e veioeit iyiauen waten in oas Wohnzinimcr gegangen und sahen och. wie der eine der i eummier oas Lake von der Leiche zog. .lio das iit er, Uliadain'," jagte er zu Martha. Na, trotten ie sich nur, au dem wird nicht viel verloren sein, und wenn die DoktorS ihre Arbeit ge macht haben, kriegt er doch och ein Bc giäbniß. so gut. wie Jeder von nn. Gehe Sie nur wieder da hinein, Frän lein, er sieht nicht gut an, und das ist kein Anblick ur o ,t tungcs. huvac Mädchen. Vorwärts, Karl, nimm Deine saulcn Knochen zusammen und pack' an !" ic saiitcn den coolen unicr oen Armen nud an den Füßen, trugen ihn auf die vor der Thür stehende Bahre, deckten das schwarze Wachstuch darüber und polierten die vier Treppen keuchend hinunter. Käthe stand mit gefalteten, schlaff herabhängenden Hände mitten im Zimmer und sah theilnahmlo zu, wie ver -loötc t,,nauegeichcppl wuroe, uns wie ihre Sucfmntter die Binkfpuren vom Fußboden eniscrntc. da blutig? Laken aufraffte, in die Küche trug uns wieder hereinkam. sie ,iaiio noch immer in vericwen telliiiig und blickte durch das Fenster in den trübe hereinorectcnoc Marz abend, auf die schwarzen Dächer der gegenüberliegenden Hän,er nd znlctzi mit einer langsame Wendung de Kopfe auf das leere Lederfopha. Frau Martha Bnnkmann hatte sich rasch in das junge Wiltweuthum ge funden. Sie trocknete die frisch gewa, scheuen Hände an der Schürze ab, stemmte sie in die Seite u.id sagte : iiiii, Käthe, das chlimmite wäre vor bei. nd das Uebrige gibt sich. Aber e ist nun doch anders geworden ; wie dcnkjt Du darüber t" !!ch wein e och nicht," enlgegnete Käthe, den Kops schüttelnd. Nalür lich, es muß ander werden, so gehl da nicht länger. W-i meinst Du denn dazu ?" Sie hatte noch ein Wort auf den Lippen, sie wollte .MuUer" sagen, aber es wollte nicht heraus. ,e suhlte, daß e ein Trost für sie wäre, wen sie e gerade jetzt sage könnte, aber sie konnte es nicht, ohne zu heucheln. Und Heuchelei lag durchaus nicht in ihrer geraden Ratur. Ich ?" sagte Frau Briukmann leicht hin, na, wa meine Perlon betritft so hat da nicht viel auf sich. Kinder sind nicht da ans der Ehe, das hätte auch och gerade gefehlt, ich habe also für keinen Menschen zu sorgen. Ich nehme natürlich mein altes Geschäft wieder aus, es wird i wohl gute Mcii scheu geben, die einer armen Wittwe ein Stück Brod zukommen lassen. Und schlimmer al bisher kann' jedenfalls nicht werden, 'teil dachte anch Haupt sächlich an Dich, Käthe. Du stehst nun ganz allein, und gelernt hast Du auch nichts Ordentliches, obwohl e i de letzten Jahren nöthig genug gewesen wäre. Aber für Dich hatte er ja im mer noch 'was vrig. Das Mädchen hatte die herzlose Worte regungslos angehört, jetzt machte sie eine Bewegung, als ob sie sprechen wollte. .Freilich. fuhr die Wittwe fort, .wenn Dn vernünftig sein ttolltc,t, da wäre die Sache schnell erledigt. Hübsch genug bist Du, und Bicrglüscr kragen lernt man in suns Minuten. Mit den Trinkgeldern gibt e einen schönen Verdienst, und es ist ja anch nicht Unanständige dabei. Ich könnte Dir gleich eine Kellnerinitelle verschas, fcn, und wenn Dn Dich dazu hältst, kannst Dn binnen Jahresfrist in dem feinsten Weinlokal ankommen. Wa meinst Dn. Käthe, arme verwaiste Müd chcn diilscn nicht zimperlich sein, und die Jugend ist ein Kapital, da man nicht aus Linien legen dars." Du magst Recht haben," sagte Käthe gelassen, aber damit ' nun einmal nichts." Marthi,Brikmanii wandte sich ach, fclzuckend ao, und Käthe verließ ohne ein weiteres Wort da Zimmer. Sie ging in ihre nach dem ose gelegene Kammer, schloß sich ein, und begann sich anzuziehen. Jede ihrer Bewegn, gen war bestimmt und ohne Hast, wie ocr 7U!ü,uiB eines Testen, unabander, lichtn Entschlüsse. sie kleidete sich in ihre besten Sache, legte ihr schwarzes, etwa ansgewachs, es KonfiimaiionSkleid an, packle alle Ucbrige in eine kleinen Koffer und schloß ihn ab. Dann zog sie eine mit lT'nililliilfltnpll NI In im? Inst setzte den Hut auf und begab sich zurück in oir zoiiniiubk. Da Ganze hatte kaum eine halbe Stunde gedauert, und iviartha Bnnk mann Hielte erstaunt auf da Mädchen. Nanu, Käthe, wa soll denn da be deuten ? Wo willst Dn hi t" .Fort," sagte sie kurz. Meinen Koner ta,,e ich ipater abholen." So? Na, Du bist alt genug, ich kann Dich nicht hallen. Aber bi zum ersten April hättest Du schon bleiben könne, bi dahin hat Dein Vater die Haiiömiethe bezahlt." Wa soll' damit? Da sind ja nur ein paar -tage." Willst Dn nicht erst etwa efse? Ich danke ; da wäre jedenfalls act iiuvi .uujt, iu; ivm uit uia;i iuiig scin.- Sie hatten jahrelang neben einander gelebt, aber sie gaben sich nicht einmal die kiand. Da schwache Band twi schen'Sl'esmutter und tieftr chter Was durch einen Mefierschnitt zeit eit l.nd j fteine von Beiden machte de t A.'isuch, e wieder zu vcrkiiüpseit. ' Die T?nkclheit war schon hereinge brochen. als Käthe ans bie Straße trat. Sie ging kasiig nd imnr möglichst im Schein der spärlichen Lmcrnen durch die Fischcrsiraßc, den Silbcrsack und auf die Rccperbahn. Dann bcsliez sie die Pscidcbah, suhr über den Zeug' hausmaiki an der englischen Kirche vor bei und verließ bei der Michacliskirche wieder den Wage. Während sie noch unschlüssig dastanb und nach der beleuchteten Uhr dcS hohen, schlanken Thurmes hiuaufblickte, kam ein junger Matrose ans der Eibstraße ancr über den freien Platz, trat in den Lichtschein der neben Jtätlje befindlichen Laterne und stellte seine Taschenuhr. Käthe Brinkmaun konnte sei scharf beleuchtetes, vom blonden Vollbart um rahmtcs Gesicht genau betrachten, und als er sich min umwendend sagte: Na, Mädel, wolle wir nicht ei bische zu sammcii nach der Uhr sehen, dann geht'S besser." ba tauchte eine Eiinnerung in ihr ans, und sie entgcgnclc rasch : Sind Sie e wirtlich, Herr Sturm?" Der junge Man prallte förmlich zu rück, winde feiicrroih nnd zog verlegen seinen Wachstuchliut. Wahrhaftig, Fräulein Brinkmann eiitschnioigcn Sie den dummen Spaß, aber ich habe Sie wirklich nicht wieder erkannt ; e sind ja auch drei Jahre her, und ich bi erst gestern nach Hamburg zurückgekehrt mit bcr For tuiia." Aber wie kommen Sie allein hierher aus der Deichstraße?" Wir wohnen nicht iebr dort." sagte Käthe leise, wir sind von der Fischer straße verzogen." Aus t. Pauli?" frug er raich und verwundert. Ja. Vater mußte da Sau versau seit, und ii uu " Zum ersten Male an diesem Nach mittagc schwankte ihre stimme, und sie tastete, wie eine stütze suchend, nach dein Latcruenpsahl. Wie geht c denn Ihrem vernt Ba tcr, Fräulein Brinkmann?" forschte der ccman theilnehmcud. Ich wollte ihn schon heute ansiuche er war ja immer so freundlich gegen mich, aber dci Land nach der lange Reise na, ie wissen ja. wie das geht." Die beiden Hingen Leute waren lang sam an der Kirche entlang gegangen, über ihnen schlug die Uhr Sechs, nd dann begann das Glockenfsicl die Me lodie: Nun danket Alle Gott. Mein Vater ist todt." sagte Käthe Brinkinann. Todt? Nicht möglich, Fräulein Käthe !" Ja. da mögen Sie, wohl sagen." fuhr Käthe mit einem Anfing von Bit terkeit fort. .Der arme Vater wie hat er sich geplagt, um in der große Stadt nnd bei bcr Konkurrenz obenauf zu bleiben. Und cS war ja auch Alle gut, bis vor brei Jahren. Da kam die Geschichte mit beut Prozeß bavo wisien sie natürlich nichts t" Nein, iyraulein Käthe. tit 1. XJk tobcr veiflosteneit Jahres sind eS drei 'X-une geweicn, dan ich nuterwea bi. Was für ein Prozeß ?" tscnan weig ich auch nicht, wie die Sache eigentlich zusanimcnhiiig. E handelte sich m irgend einen Schaden- eriatz, den die Firma tecnhiiicn bcan spruchte. e haben a sur den cna tor Slcenhnscii gcsahre, Herr Stnrm. Mein armer Batcr muß wohl irgend wie Unglück gehabt haben, denn er ver tor den Prozeß und mußte viel Geld bezahle. Da ist wohl nicht ander in der Handelswelt, bei Geldsachen hö ren alle Rücksichten auf, selbst meint mau so reich ist, wie enator Stecn hnsen. Ich nehme e ihm auch nicht übel, er hat ja das Recht gehabt. Aber von der Zeit fing das Unglück an. Va tcr hat sich von dem Schlage nie wieder erholt und aber das kann Sie ja nicht ikitcresstreti, Herr Sturm." Sie waren langsam im Gespräch im mer weiter gegangen und bogen in den Herrcngraben ein. ' .Und Sie stehen nn ganz allein?" nah, Sturm die Unterhaltung wieder auf. .Wa man so allein nennt. Bater hat sich ja wieder vcrheirathet, aber ie wissen ja. Herr Sturm, wie das geht, wenn die Kinder schon erwachse sind. E schlägt wcuigsteu nicht immer zum Besten an. Ich muß nun eben zu sehen, wie ich mein Fortkommen sind, so oder so." .Unter fremden Leuten !" Was bleibt mir denn andre übrig ? Vermögen besitze ich nicht. Ansprüche dars ich nickt machen. E ist wohl ein große Glück, wettn ich in irgend einer besseren Familie Stellung finde als Stütze oder dergleichen. Aber ich rede immer von mir und habe noch nicht ge fragt, wie es Ihnen geht." Mir. Fräulein Käthe? Na, wie soll eS einem jungen Kerl anders al gut gehen ? Tanie für gütige Nach srcige. Ich habe mich Über drei Jahre mit der .Fortuna" herumgetrieben, ein hübsche Stück Ged verdient und wohl auch was gelernt. Zunächst bleibe ich in Hamburg und gehe auf die Naviga tioiiöschulc. Hofsenllich langt'S zum Examen für die große Fahrt. Stop hier wollen Sie wohl vor Anker gehe. Fräulein?" Sie standen vor der breiten Thor fahrt eine Hanse ant Ende de Her rcngrabcn, ganz nahe am Binnen Hasen. Vom Wasser her strich ein sri scher Wind herüber, und man hörte den Gesang von Matrosen. Ich danke Ihnen für Ihre Beglei tuiig und für Ji,re Theilnahme," sagte Käthe. E thut wohl, wenn man ein bekannte Gesicht an der glück lichen Vergangenheit sieht. Ich gehe zu meiner Freundin Marie Krüger, die hier im Hose wohnt. Vielleicht bleibe ich da einige Tage. Mit der Fischer straße ist eS vorbei. Denken sie nicht gering von mir. Herr stürm, weil ich so offen war, aber es überkam mich das Bedürsniß der Mittheilung g'rad heute. Leben Sie wohl !" Vielleicht war es da vom Winde be wcgte Ltcht der Straßenlaternen, wa ihre, ruhigen Gesicht einen chiminer von Leben verlieh. Der nnge Matrose hielt die dargebotene kleine Hand einen Augenblick fest nnd stotterte: Nicht wahr. Fräulein Käthe, ie sind mir nichl böse, baß ich Sie bei der Michae liskirche so keck ansprach? Wir jungen Leute sind manchmal ein bischen über müthig. aber glauben Sie mir, schlecht bin ich nicht geworden," ES war ja nichts Schlimmes." sagte Käthe ruhig. Dann trat sie in den Thorweg und fügte von dort aus hastig hinzu: .Wenn Sie etwas hören soll ten, Herr türm, ich meine in Bezug auf meinen Vater, so seien Sie nicht hart gegen den Todten." Marie Krüger, oder Miete, wie sie gewohnlich genau! wurde, arbeitete für ein DaniciikoiifektioiiSgcschäft. Sie nähte Negeuiiiänict und verdiente da mit gerade genug, um nicht zu vcrhnu gern. Aber auch keine 'Mark darüber. Sie war erst in den letzte Jahren mit Käthe bekannt geworden, die gleiche ärmliche Lage hatte bie beiden Mädchen jusanmiengcsührt und sie einen gewissen Trost aneinander finden lassen. Freilich bedürfte Miete desselben weit weniger, als Käthe. Ledcuejührung uns) Temperament halsen ihr über da Schlimmste hinweg. Eigentlich leicht sinnig war sie dabei doch nicht. Sie inochie wohl ei .Verhältniß" haben, wie die meisten Mädchen ihre tan 1 , einen Schau, von dem sie sich oniitag ii;,ercn sllhren. in da Theater beglekcn nd in einem Rcstau, rank trakiirenjich. aber da blieb Alles in anständig! j Grenzen, man konnte ihr nicht Schlechtes nachsagen. Miete roatf jung nnd nicht häßlich. Die blühendef schier unverwüstliche Lc dknSkraft tkischte über kleine Unregct, Mäßigkeiten ihrer Züge angenehm hin weg, und manche angekränkelte Dame an dein Alstcroiertcl bcueidete sie um die frische Wange nd die prachkoollc Zähne. Da Gcschafl, in welchem sie arbeitete, lag am chaarmarkt, al,o tu unmittelbarer Nähe dc Herrengrabcn. So war sie einige Minuten ach sechs Uhr in ihrem ach dem Hose gelegenen Slübchcn angelangt, halle Muss und Regenmantel abgelegt und kniete vor dem kleine Kanoiienosc, in welchem die Haiiswirihi bereits ei luftige Loalsfeiier angefacht hatte. Da klopfte es ,a,i die Thür, und Käthe trat ei. Miete erkannte sie so fort in dem rölhlicheii Feuerschein, sprang rasch auf nd umarmte stürmisch ihren Gosl. Sie hegte eine unbegrenzte Bewnn derung für ihre hübsche und kluge Freundin, und drückte das bei jeder Ge legciiheil in ihrer naiven Weife am. Wenn ich ein Man wäre, dann fräße Ich Dich auf," fagic sie zuweilen. Jetzt zündete sie geschäftig die Lampe an nud half Käthe Hut ild Jacke ab, legen. Dabei stand der Mund nicht still. .Da ist zu nett von Dir. Käthe, daß Du 'mal kommst. Ich dachte schon. Du hättest einen Prinzen gefreit, oder so was. Aber, Mädchen, Du siehst auch wirklich wie eine Prinzessin ans und sogar Dein schwarzes Kaschmir kleid hast Du angezogen I Ist denn heute etwas Besonderes bei Euch lo gewesen ?" Käthe Brinkmaun ließ den Strom der Worte und Liebkosungen nbeweg lich über sich hinfluthcn. Sie setzte sich aus das mit Inte überzogene kleine Sopha, strich sich mit den flachen Hän den die dunkle Haare glatt, schraubte die blakende Lampe ein wenig niedriger und sagte tonlos : Ja. Miete, es ist etwas Besonderes bei uns pafsirt, da ist ganz richtig. Mein Vater hat sich vor ein paar Stunden den Ha! abgc schnitten." Es klang entsetzlich au diesem lieb liche, seingesoruilc Mädchcnniiinde nd mit dieser nnnalttrliche Ruhe. Die gebildete Näherin siihlte, daß nur eilt, sein und zart angelegte Seele durch va Unglück so bis zur Lähmung erschüttert werden könne, und sie hatte weiter die unklare Vorstellung, IS dürfe sie nicht in lheiinehiuende Klage aus breche und nicht unpassende Fragen stellen. Sie war ja auch selbst viel z erschrocken über das plötzliche erfchüt tcrnde Ereiguiß ; sie setzte sich aus de Rand ihre Bette, faltete die Hände t den Schoß nd sagte leise : Da ist ja fürchterlich, Käthe I" Die Thräne liefen dem guten, weich herzigen Ding auch gleich über die Ba cken. und Käthe Brinkmaun sah cS. Sie selbst konnte nicht weinen, sie hätte sreudig ein Jahr ihres Lebens dasür hingegeben, aber die Auge waren so heiß und trocken, nd sie sühlie nr merkwürdig verständige Gebaute durch ihre Kops gelien ; aber die iiiige schminkte .heiluahine der Freundin rührte sie doch. Dn bist ei gutes Mädchen. Miete," sagte sie. ich danke Dir. Und nun wollen wir nicht mehr davon sprechen. Wiedersehen werde ich ihn doch nicht mehr ich meine, so wie er war. Sie haben ihn gleich hernach abgeholt, Du weißt ja schon, wohin. Ich bin anch nicht hergekommen, in es Dir zu er zählen, Miete, D hättest es ja so wie so gehört, in den Zeitungen oder an derswo. Ich möchte mit Dir bereden, was an mir selbst werden soll, und Dich auf einige Tage um Ausnahme bitte, wen es angeht." Miete Krüger stand vom Bettrande aus nd trat an ein kleines Wand schränkchen. Sie hatte ihre Thränen getrocknet und schnüffelte nur noch ei bischen ; Geschehenes war ja auch nicht zu ändern, und sie bewunderte Käthe'S praktischen Sinn. Sie war froh, wie der etwas an ihrer Freundin bewundern zu könne, und überdies gingen ihr bereits allerlei Pläne durch den ge schäfiigcn Kops, von denen einer immer schöner war, als der andere. Freilich vergaß sie als echte Hambur ger Kind keineswegs die ersten Bedin gungcn ruhiger Uebcrlegung. Du mußt 'was esse, Käthe," sagte sie. das ist vorderhand die Hauptsache. Arme Ding, Dn bist ja ganz weiß um die Nase, aber ich will gleich Thee an setzen, dabei können wir miteinander sprechen. Natürlich bleibst Du bei mir, ba ist ganz selbstverständlich, ich lege mich ans da Sopha, oder wenn Du magst, können wir auch zusainmenschla fc, mein Bett ist breit genug. Das wird hübsch werden, Käthe, ich freue mich schon ganz riesig daraus. Da ist die Butter nd das Biod. genire Dich nur nicht und schneide Dich nicht mit den, alte Messer, es rutscht so leicht ab." Käthe Brinkmann hatte nicht an da Abendcfscn gedacht und sie glaubte sei neu Bissen hinunterbringen zu können. Aber es ging doch, die Jugend forderte ihr Recht, und Miete Krüger's Art war auch nicht zum Trübsinn angelegt. Sie saß ihrer Freundin gegenüber, kaute sccletivergnügt mit beiden Backen und nöthigte immer ans' Neue, zuzn langen. Dann, als der Hunger ge stillt war, wurde sie ernster, faltete die Hände um da Knie nd zog die Stirn in nachdenkliche galten. Also, was nun werden soll. Käthe. Mit Deiner Stiefmutter wirst D natürlich nicht zusammenleben wollen, wie?" .Sie hat mir die Thür gewiesen, Miete. Nicht gerade mit dürren Wor ten, aber doch deutlich genug. Sie meinte, ich stünde nun ganz allein, nd sie legte auf das ganz einen so bcsoude ren Ton. daß auch eine Dümmere die Absicht verstanden hätte. Es hätte ja auch so wie so nicht gut gethan, nnd ich will mir jetzt Arbeit suchen und lieber allein leben." Miete hatte still zugehört und indessen mit ihren braune Zöpscn gespielt. Denke Dir das Arbeiten u. nicht so leicht." sagte sie dann leise. Ich meine natürlich, was man bei uns arbeite nennt, und was Du überhaupt erst ler nen müßtest. Ich sitze täglich zehn b,S zwöls stunden in einem hatbdunklcn Raum äber meine Maschine gebückt, und wenn wenn es gut geht, habe ich acht Mark in der Woche verdient. Und da bin ich noch froh, wenn ich überhaupt 'was zu thun habe. Freilich, meine Arbeit ist wohl mit am schlechtesten bc zahlt, aber viel besser wird es bei aude reit auch nicht sein. Hungern meinst Du. citlie ? Es ist Euch in den letzten Jahre ja nicht gut gegangen, aber da hast Dn doch nicht uöttiig gehabt, und tu kannst e auch nicht, ebenso wenig wie unsere Arbeit. Ich aber weiß, was hungern heißt. Ja, Käthe, ich habe in meinem Leben gehungert, jo sehr, daß ich manchmal weinte. Aber Dn ! Na, bevor cS zum Hungern kommt, wirst Du schon eine gute Stelle kriegen, Und wenn Du mich " Miete Krüger hatte zuletzt sehr eifrig gesprochen, iiiin brach sie plötzlich ab. je sah an der kleinen Lampe vorbei ans ihre Freundin, und e fiel ihr plög lich ein, daß solche Rede keineswegs z ihrer Ermulhignng dienen konnten. Sie stand auf, ging um den Tisch herum und seizte sich neben HHlht auf da nc. TmT SophA . i. mußt Dir da niMl o zu He'Ari 'ivnmen." sagte sie gutmüthig, es iV ia Alle nur dumme Zeug. Siehst Dn, hier sitze ich gesund und munier neben Dir, und verhungert bin ich och lange nicht. Gott bewahre I Nur da mit dem Arbeiten mußt Du Dir ou dem Sinn schlagen, so mit dem Arbeiten, wie ich e meine. Da inns; man von Klein ans gewolint sein, sonst hält man' nicht an. Du hast ja derc gelernt Käthe. Französisch und was weiß ich Alles. Dn, mußt in ein feines Hans, als Gescllschastsdame oder als Stutze. Morgen sehen wir den .Anzeiger" durch, s w.rd sich schon 'was finden. Käthe Brinkmann schüttelte den Kopf. .Daran höbe ich ja anch gedacht. Miete, aber wer wird die Tochter eine Selbstmörder ausnchiuen? In dc vornehme Familien Hamburgs denkt iian so strenge über solche Dinge, nnd vielleicht fluchte die Leute gar. daß e sich forterbt. Ich glaube selbst, daß mein Batcr nicht ganz gesund gewesen ist, svkst hätte er mir da Herzeleid wohl nicht angethan." Die Lampe brannte schlecht, und e war i der kleine Stube stille gewor den. Die beiden Mädchen hingen ihre Gedanke ach d horchten von Zeit zu Zeit unwillkürlich ans, wenn das entfernte duinpse Rollen ans den Stra ßen für einen Augenblick verstummte. Plötzlich begann Miete mit eine, verlegenen Lächeln : Sag' 'mal, Käthe aber Du darfst es ur nicht übel nehmen hast Du denn eigentlich tel neu Schatz?" Wie kommst Dn darauf?" frug Käthe zerstreut. Es fiel mir nr gerade so ei. Man kommt a bei dem Länn und der Arbeit gar ich! recht zum Nachdenke, nd des Nacht schiäst man, aber wenn cS 'mal auf so 'n Aiigeiiblick stille wird, weißt D, so wie jetzt zum Beispiel, dann kommen die Gedanken. Ein recht giitcr. treuer Schatz, der cS wirklich ehr lich nd ansrichtig meint, der wäre jetzt sur Dich der allerbeste iroit. 4)te Männer habe doch 'mal da Ober wasscr und wisse besser Rath." .Nein, Miete." enlgegnete Käthe wider Willen lächelnd, einen Schatz habe ich nicht. Wen, einer käme, wie Du ihn schilderst, ud wollte mich hei rathe, ich nähme ihn aus der Stelle, da sage ich ganz offen. Wa hilft de alles chivatzen von Liebe? Brav sein, da ist die Hanpisache. Hast Du denn eine Schatz, Miete?" Da Mädchen lachte. Natürlich l Willst Du sei Bild sehe ? Sie stand auf und kramte in ihrer Kommode und brachte endlich eine Pho tographie zum Vorschein. Käthe nahm sie in die Hand, warf einen schnellen Blick daraus ud stutzte. Miete. Miete." sagte sie ernst, der sieht sehr fein und vornehm ans." Er wohnt auch in Uhlcnhorst," enl gegucte die Freundin. Na, Käthe, Dn brauchst nicht so furchtbar ernst auszusehen. Hübsch ist er a, da muß n)ahi,'cin, und gern hat er mich auch. Und denke Dir, sei Vater hat ja wohl eine Million oder so her,." Käihe Brinkmaun schüttelte den Kopf. Wie ist den sein Name?" Alsred Sangncssa. Wen ich 'wa von ihm-will, dann nenn' ich ihn Fred, da kann er nicht widerstehen. Ein son dcrbarcr Name. Sanguessa, nicht wahr? ES klingt so ausländisch; ich glaube auch, daß er mit seinem Vaicr herübergezogen ist aS Afrika ober Ame rika, ich weiß es nicht genau, aber er sprach 'mal gelegentlich von Brasilien, und da muß irgendwo liegen, wo es Neger gibt." ES liegt in Südamerika." sagte Käthe lächelnd, aber Neger wohnen dort nicht, höchsten klaoen." Mir kann e auch recht sein ; Skla ven gibt'S überall, auch bei uns. Aber Du bist müde, Käthe, gelt?" , Müde eigentlich nicht, aber sehr ab gespannt. Laß mich ur auf dem So pha schlafen, Miete, ich will Dir keine Unbequemlichkeit verursachen." Nein," sagte Miete entschieden, wir haben Beide im Bette Platz." Die Mädchen entkleideten sich und löschten die Lampe an. Der Mond war aufgegangen nnd schien in da Zimmer; Miete hing ein Tuch vor da Fenster, aber bevor sie es that, drehte sie sich noch einmal ach ihrer Freundin um, die schon im Bette lag. .Wa Du für prächtige Haare hast." sagte sie, und Du siehst ganz aus wie eine Prinzessin." Käthe hatte de Kops ans die Seite gelegt. Sie machte einen Versuch, ein zuschlafen, aber es wollte ihr nicht ge lingcn. Die Ereignisse dc Tages gin gen im tollen Wirbel an ihrem Geiste vorüber, bald war'S das tobte Gesicht ihre VaterS, dann wieder ein anderer jugendlicher Mäntterkopf, der vor ihren Augen erschien ; brohend stiegen allerlei Besürchtungen für ihre Zukunft in ihr a"s, nnd erst noch Stunden sank sie i den fieberhafte Schlaf der Erschöp, fnng. , 2. Kapitel. Litueim ?trm ging, nachdem er Käthe verlassen hatte, -,g,am den Stubbcukuk hinunter, bog in den Baumwall ein uub gelangte so an ten Binncnhasen. Er war recht nachdenk, lich geworden, und gab dieser Stim mung durch häusiges Ausspucken krusti ge Nachdruck. Das Da Biinkmann' in bcr Deichfirasze war ihm, so lange er zr ee siiyr iiiio Das wurden nun zwölf ai,,c eine Peimsiatte gewesen welche er nach jeder längeren oder für, zercn Fahrt in den kurzen Ruhepausen aussuchte, und wo er stet freundliche ufiiaiime gefiinocn alle. Wie da eigentlich gekommen war, wußte er selbst nicht genau, die Verbin dung zwischen ber Firma Stecnhuscn und dem chisssmakler Brinkmann aite wohl den ersten Anlaß dazu gege, den. Sturm war, so lange sein See, leben zurückreichte, stet im Dienste dc Konsul gewcsc, ba heißt, er hatte theils aus dessen eigenen Schissen, theil auf solchen gefahren, die von Siecuim. scii befracht wurde, und der Konsul hatte dcu anstelligen Burschen vielfach benutzt, tu kleine Aufträge zwischen ihntuud feinem Makler zu vermitteln. Lo war er zuerst mit Brinkmann d bau auch mit dessen Tochter bekannt geworden. Damals war Käthe noch ein Kind zewcfcn. als er aber vor drei Jahren leine erste größere reife antrat, halte sich aus dem Kinde eine Jungsra ent wickelt, ein gebildetes Mädchen dessen Aussichten zwar nickt glänzend, aber doch nach Hamburger Verhältnisse bürgerlich behäbig waren. Man schätzie Brinkmaun immerhin ins hundert, bis hundcrtsiüifzigtansend Mark Vermögen, und Käthe war da einzige Kind; e konnte nicht schle. daß i den nächsten Jahren annehmbare reicr herantraten. Wiliiclm Stnrm hatte Käthe gern, ober weiter waren seine Gedanken nicht gegangen ; zunächst musitt er etwa weide, da kamen die langen Jahre der Abwesenheit dazwi schen, nud kurzum der junge Matrose war damals abgcsahren, wie Einer, der ba große Loo wohl gewinnen möchte, ober bcn Einsatz scheut, weil er doch nicht a bei, Gewinn glaubt. Und mm?" Wilhelm spuckte noch einmal an, steckte beide Hände in die Taschen nd logte : GoMam!" Ein bischen Flu chen war nun 'mal seine Gewohnheit , ,iu,ai iiang e ja auch nicht 'iuuiu i uurinens innt tr nur i wenn er kick ich! zu 'helfen wnszl Da mit der Käthe war doch ein ver- wickle Ding ! itvag er zunaenu an,u',r ivvivi, war ihm viel deutlicher. .Die .Fdr : tnua," da gute Schiff, auf dem er drei Jahre gefahren hatt; lag sicher im Niedcihasen zum Löschen; er selbst war abgemustert und konnte thun nd lancit, was ihm beliebte, er mußte boch sehe, ob bas alte lustige Hamburg sich seit de letzte Iahte nicht verä. dot hatte. Am Biiineiihafe entlang, btS weit hinaus ach bem Dvoenfleih. trug die einzeilige Straße ein eigenthümlich ehaiakteristijchcs Gepräge. Die zumeist anen und schmalen Häuser waren in i'ireni Erdgeschosse mit Kaufläden be s.tzt. deren Inhalt sich lediglich auf Seefahrt nn Matrosenlebeii bezog. Da sah man Hanswaarcit aller Art, Scgcllcinwano. Thccisäsfcr und Anker ketten ; Sccmanuckisteii und Matrosen anzüge wechselten ab mit Kantabakstan gen, Knastcrrollc ud Stuiiiinclpeisen, und über allen Hcrrlichkciicn schwebte jene eigenthümliche Parfüm, das sich nicht beschreiben, sondern nur riechen läßt. Ein gut Theil diese Duste kam an dc Kellern, deren cde HanS min besten eine befaß. E waren nicht die gewöhnlichen Schnapskcllcr. wie man sie im Innern der Stadt z Hun derten trifft, sie waren besser nd schlim mer, je nachdem, jedenfalls aber origi neller. Besser hiiisichilich der verab rcichien Getränke und der dort sast aS schließlich verkehrende Sccinannsge sellschast. schlimmer, wenn zu gewissen Zeiten Streitigkeiten aiisbrachcn nd dann da Messer eine gcsährliche Rolle Übernahm. Aber daS kam verhältnißmäßig selten vor. Die Wirthe waren zumeist Inva lide Seeleute, iu dc bessere Kellern sogar frühere Schissslapitäne ; sie ver stände mit den Thccrjackc umzugehen und zur Noth eine Utzcn Schlingel die Treppe diiianfznwcrfc ; im Ucbri- gcn war die Hafcnpolizci vorzüglich ein- gerichtet, und es war ei ,iiiisa,weigcn des Ucbcrciukommcii. daß die Schiff besatzung verschiedener Nationalität auch an verschiedenen Orten verkehrte. Einen dieser Keller betrat Wilhelm nach kurzer Umschau. Man bekam dort anerkannt den sciustcn Jamaikarüm, und der Grog dc allen Steffen zeich nete sich stet durch eine besondere , Steifheit" aus. Eingeweihte wußte außerdem allerlei Geheimnisse von un verzolltem, aber desto besserem Port wein zu belichten, doch da ging nur die Kapitäne etwas an. Der enge Raum de Kcllcr war kajülcnartig eingerichtet ; vom Deck balken hing eine Schisfelampe, an der Wand eine Schiffoi.hr; die wenigen Lithographien, welche da Holzgetäfcl schmückten, zeigten Schisse und berühmte Seefahrer. Hinter dem an der Diele befestigten Tisch saß ein einzelner Gast, ei Neger. Da war a sich nicht Anssällige, den wo die Bewohner oller Länder zu sammeiikamen, fehlte natürlich auch die Kinder Afrika'S nicht, im Gegen theil waren sie ziemlich häufig vertreten. Wilhelm beachtete auch de Sckwar zen zunächst gor nicht, sondern setzte sich In die eiitscriitcrc Ecke ; man war in Hamburg zwar liberal, aber ein Ab stand zwischen schwarz nnd weiß blieb doch immer übrig. Da klopsie Jener mit seinem Glas auf dc Tisch nnd dc stellte in ziemlich fließendem Deutsch neue Getränk. Der junge Seemann fuhr bei dem Klang dct Stimme mit dem Kops her um und erhob sich. Holla. Jim." rief er, .hast Du hier auch Alcrgrd ge funden? Ich dachte. Du stecktest schon irgendwo I einer herrschasilichen Liv ree, den so 'neu schönen schwarze Kerl lassen sich die Hamburger Senato ren nicht entgehen." Der Neger schien im Gegensatz zu seinen Landslcutc die Anspielung auf seine Gesichtsfarbe nicht übel zu eh nie, er bleckte die Zähne und grinste. .Ich dachte, Master Will'm, SU woll ten mich ans dem Lande nicht kennen," sagte er halblaut, und ich mochte ie ich! zuerst anreden. Aber desto besser. Verdammt guter Grog hier! Mit einer tellung hat es übrigens noch Zeit, erst muß die Heuer d'ranfgeh'n, das uiuui.ic iiuuci )iai vann von ,cii)i. Die beide Männer waren unter selt samen Umstanden miteinander bekannt geworden ; das war am Vasen von Rio de Janeiro gewesen. Die For, tnna" lag damals segelfertig und harrte ans günstigen Wind, der Kapitän er wartete den Eintritt desselben mit Be iimmtiieit sur den nachitcn Moracn. Wilhelm hatte die zweite Wache und vctrachtere anfmcrtsaiii einen linglän, der. der in einiger Entfernung eben, saus fegctfertig lag ; die Nacht war fülle und sternhell, fc daß man weithin oas rntiige Meer uberblickcit konnte. Da trieb langsam ein dunkler Ge genstand auf das Schiff zu. Wilhelm glaubte ansang ein Stück Hol; zu sehen, bald aber überzeugte er sich, baß es ein Mensch, und zwar ein Neger sein muc, oer sast geräuschlos tjeran schwamm. Zugleich ober bemerkte er auch iu sei nein Entsetzen In einiger Entfernung die Flossen eines Haifisches, und auch der unglückliche chwinirner mußte die Nähe seine entsetzlichen Feindes ahne, denn er machte plötzlich die äuszerstett Anstren gungcn und rief in offenbarer Tode, angst : Hol' ans k Unt GotteSwillen, gi ans i- E blieb nicht viel Reit jnm lieber!. gen ; Wilhelm ergriff ben ersten besten Gegenstand, der ihm unter die Häude gerieui es war ein Vch,,fSeimer und schleuderte denselben nach der Rich, tg, wo das Ungelhttm sich zeigte; da out wuroen einige ekunden aetvon neu, und diese benutzte der gewandte aiwarze. tn an e:er ihm zngewor srnrn reine an oro ni nettem, ES war mit Jini, wie er sich nannte. natürlich die alt Geschichte. Jiin war :uea,ro,e aus oem ungtaiidcr. hatte sich oeirnnrcn, vom scapttaii Prügel vetom, wen d war descrtirt. Die vombiir, ger ahmen ihn selbstverständlich mit I Freuden ans, erstens, um dem Englän , der einen Possen zu spielen, dann auch, weil man eine Hand mehr an Deck brau- ! chen konnte. Er wnrde vorerst im SchissSrannt verstaut, bcn mit der , Hafcnpolizci war nicht zu spaßen, und als gegen Morgen der Wind auskam, ging die Fortuna" in See. 1 Jini envic sich al nraifMr Kr schien zwar keine lange seemännische Laufbahn hinter sich zu habe, erzählte auch gelegentlich, daß er mehrere Jahre in einem deutschen Hanse Diener gewe sen sei und eine ähnliche Stelle in Ham burg suchen wolle, im Ucbriqen vcrrich. jete er seine Arbeiten pünktlich und ging fast Alle ans dem Wege. Nur gegen Wilhelm bewies tr ein gewisse Gcsühl ber Dankbarkeit, und dieser ahn, ihn auch i Schutz, wenn die übrigen Mo trafen behaupteten, baß der Neger heimtückisch und rachsüchtig sei. In Hamburg war Jim zugleich mit Wilhelm anegemusierl worden und hatte sich von seinem Lebensretter ge trennt ; nun saßen sie wieder in Slef fen'S Keller beisammen und stieße mit einander an. .Verdammt guter Grog." sagte Jim Nochmals und leckte sich bie wulstige Lippe, .ist überhaupt ein nette Leben hier in Hamburg ; bcr Teusel soll ba Salzwaiscr holcn I" Wilhelm lachte. Na. Jim. Ich will Dir da nicht gerade iit-cl eh inen ; im Salzwasser schwimmt allerlei Viehzeug herum, aber mau braucht ja nicht hin riniiigehen." Der Neg, " ! ciiisclbcii jr jf immer wie Gcsic!,t b" j KASr ccicr nickte veiinn oi, Scbnllern. Sie weinen die toarlii mit dem Hat. Master Will'm ; ist Alle 0-. recht, aber die gibt'S ans deut Landes auch, nd vielleicht nnrh schlimmere : 5.1 ish fnniitf nn Siri,!,i,-l tp htinnti friilh I len Goddcu !" ,LS damit, alte Haut !" Sturm nolmi seinen Tabaksbeutel heran und begann sich eine kurze Thon picifc zu fivpicii ; wen n dcr Andere ein Garn spinnen" woiiic. dann durfte der Stuunncl nicht schien. Aber Jim schwieg. Er hatte die Anne ans den Tisch gelegt und fianie liuster in sein Glas ; dcr linke Aenncl seiner Jacke war etwa zuiückgeiircist, und au Handgelenk zeigte sich eine tiefe ringsum lausende Naidc. AI türm teilte Pscise onzündcle. fgh er die Narbe und frug : Wa ist denn das, Jim?" Die Zahne eine solche Haifische, Master Will'm ; es hängt um der Ge schichte zusammen ; ich will sie Ihnen später 'mal erzählen, heute nicht. Der Grog könnie mir schlecht schmecke,". - - Ma hotte einige Augenblicke nur da Schnarren dcr Pfeife, da,, i frug tun : -Jöcilt Du bei einem Schlot- bau Logis genoni'uc, Juu?" I .Nein, weitet briiin:, ant Ende von Ebraergang." Wilhelm schüttelte den Kopf. .Dos ist eine schiimnie tVcgciic, mitten ," alten Gängcviertel. Seitdem dikWc? itrane mitten hindurch gclcgt worden ist. mag'S ,a besser geworden fein, aber trotzdem, wen man dahiueingeht. In;t man am besten die Uhr dabei,. Wa hast Du den da zu suche ?" Nicht," entgegnen der Neger ruhig; die Schlafstelle war billig." - Da Gespräch Wilhelm' mit dem Neger wnrde durch den Eintritt eine neuen Gaste nnlerbrochen. E war eine seltsame Erscheinung, die man ge rade in diesem Lokal am wenigste gesucht hätte, denn Alle deutele darauf hi. daß der Mann wohl niemals eine Schisfsplauke unter den Füße gehabt hotte. Er war etwa fünfzig Jahre olt. unter Mittelgroße und etwa erwach sen. Ein struppiger fuchsiger Schnurr bort hing über die schmalen, fest zu somuicngcprcßtcn Lippen nieder und verdeckt sie fast volluäudig ; die lau ernde entzündeten Augen waren mit einer Stahlbrille bcwasnict und ziemlich höh, iiiiclligciiie Stirn In weit nach hinten von Haaren entblößt. Seine langen, hageren Hände trugen die Spuren von Tinte, und an der Tasche dc abgetragenen Uebcrzichcrl ragte ein znsaminciigekuickics Schrift stück hervor. Er hing feinen röchlich. schillernden Ehiinderhnt an dcii Ständer, zog den Kops zwischen die chnllcin nud ging, die Hände langsam reibend, -uti-ttii' Oscn, um sich zu wärmen. Stcssc kam sofort hinter dem Ver schlage hervor nnd frug l, stich : Glo Grog gefällig, Herr Doktor?" Es gibt in Hamburg viele Personen, bie sich diese Titels erficucn. ober ans diesen Mann paßte er doch ziemlich schlecht. Das ficl selbst Wilhelm Stur ans. und er dreht erstaunt den Kovf. um die wuudcrliche Persönlichkeit aber III ,iiIvrts(.trit A1 !:n1ti r I-tii'i. ntr bisscnc iio verbitterte '.Si5r schon gesellen t Dcr Fremd noliin seinen Grog nd setzte sich on da Ende dc Tisches. An fangs schien er ganz mit seinem Ge tränk beschäftigt zu fein, dann nahm er oafljüirnaic schmutzige vutciisiuii au VII .CUUjt UHU Ull)Ullll Ul UllllUUUI j! lesen. Aber seine Augen ginge I, der von dem Papier zu dem Gcs inngcit Matroscn; cS schien, al ob auch er nach einer Erinnerung suche nud sie nicht finden könnte. Den Neger wurde diese heimliche. Beobachten nnbeiiagiich ; er legte ttiue Faust aus den Tisch nud sagte ziemlich laut : WoS will die Landratte eigen! lich hier ? Kann sie nicht ihre Ltifeu nach 'tier andere Seile hin ausmachen?" Steffen mochte Streit befürcht? ud mischte sich mit einer Neuigkeit ein. An den Tisch herantretend, jagte er: Haben Sie cS schon gehölt, Doktor, das mit bcm Brinkmann ? Sie müssen ihn boch kennen, er wohnte ja au f früher in ber Teichstraße?" Dcr kleine Mann blickte hastig ans. Sie meinen den chisfSiuollcr Jakob Brinkmann?" Eben denselben ; übrige? war er in dcu letzten Jahren nicht mehr Maller." Ganz recht ; wo t mit thut ?" Ich dachte, Sie wüßten es schon Sie wissen boch sonst Alle. Er hat sich heute Mittag bcn Hals abgeschnit ten." Wa Sie sagen. Steffen k Wirklich ben Hai abgeschnitten?" Von einem Ohr bis zum andern." bestätigte ber Wirth; morgen sieht e im Polizeibcricht ; e ist eigentlich schade um dcn Man, der hätte ein bessere Loo verdient. Aber wenn das Unglück einmal kommen muß, dan bleibt' 'im nicht bei einem allein, da kau man CHjt t daraus nehmen." Der Andere nickte, er war sehr nach denklich geworden. Erst der Prozeß." fuhr dcr Wirth fort, .und wa für einer I Na. Dok w tor, nicht für ungut. Sie leben ja selbst davon, aber ein Unglück bleibt es doch für dcu. dcr bezahle muß. Dann die Dummheit mit dcr zweiten Frau." Wilhelm Sturm haue inzwischen sprachlos dagesessen. Da Erstaunen und die Bestürzung war ihm deutlich vom Gesicht abzulesen. Daß Jalod Brinkman todt sei. hatte ihm iiäthe ja schon erzählt, aber baß er in dieser r Weise geendet hatte, und gar erst hcute- Sie haben ihn wohl auch gekam'ks frug der Fremde plötzlich über dc Zf .wenn in, n 1,1)1 nie, sui, u;j ic c in Gesellschaft de Verstorbenen ; jyr fianie Wilhelm Sturm von der.Fo, lind Sie. Herr, kommen mir a sannt vor. Aber ich vermag wenig zu sogen, wo ich Sie sch seyen izabe. in oem znreo voititot' sott," enlgegnete Jener has.ig. Mein Name ist Sperber." Richtig, nun fällt eS mir ein. Sie sind BiiteenivOisteher bei dem L.'echta. wall Wilson." - Gewese. Heir Sturm.- ?a,f i.!i Ihnen meine Karte übergeben ? L.',.t leicht finden Sie Gelegenheit, mich n.it Ihrer geschätzte Lundschast zu be ehrcn." sperber ahm eine Karle an dcr Tasche nd reichte sie dem jungen See manu hinüber. Auf derselben stand in schwungvoller Fiokiinschiisl : Joseph Sperber, Rcchislousiiicnt. Teich'uate lti. Hof. Parierre." Sturm ta nnd blickte befremdet us. Deichstraße lti? Ist das ui t das selbe HouS, welche Herr Biiulmamt früher besaß ?" Ganz recht, und da er ersaufen mußte, weil der reiche senaivr neu Hufen ihn um lumpig liuuociii.uil U taufend Mark vertlagte. Ja. ir Sturm, so geht 4 iu der Welt. Wen Ich die Sache in bei Hanb gehabt Wt.j wer weiß, wie der Prozeß alSdanif gefallen wäre. Ader mein li niiere- linnl Innüi firfi flni di Geschickt "e.t tr.:: . 1 ' yciu ju uiuuicii. jOscpii speiver naiim fcine Vii ob nd putzte die Glaser; feine g grünen Angcn snntcitcn in einem lichen Licht, und dcr struppige bort sträubte sich wie bei eine ben Katze. Ich verkieke mit nickt au rine g in an f -I 1 .u: m&rf-. mmlm