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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Nov. 13, 1912)
V IhViiit CmtU tri63e, Mittwoch, fcf v Novkmöer 1912. V l ( i S ' V, l gg hxh-h ijn Das grüne Auto. D Spionagt'Noman TTTTT T-f r Tgi.TTt; r,ir-i , - - (23. Fortsetzung.) Vntmort bis I 7urin ein Itaf, besagte, daß Mara Cincinnatt k ünltlername b tn Neapel an 12. Sevtember 1873 geborenen Bio letta Crespo fei. Ihr Vater war Skrobat. ihre Mutter lanzenn. Su Iffjfe seit ihrer Kindheit in Artisten, kreisen, verließ später die Truppe i ttt Vater, um einem jungen Kunst, trtttr au fotdfn. rnnrht ffunfireiterin -knrituofl slani "Italien alt (Star der leselllchasten PrlmatjesV StSott uno ' TJ . V . M.t. !... sti.aaiMi.l r r u p ' . vuiunut, iiuiyui lAiuu eilt viimuyciiuiu in ÄSN an, wo sie, wie et y:cg. Yki' rathete. Auf Grund dieser Auskünfte wand, U fies) nun das Wiener Sicherheit, bureau nach Pari, um dort den Na, inen des Gatten feststellen u lassen Jetzt kam für Polizeirath Wurz tt erste Enttäuschung. In Paris raunte man überbaust nick von der Existenz einer Kunstreiterin namens Mara Cincinnatt. respenwe B,oielia Erefso. Nun war man wieder dort, wo pian von allem Ansang an stano. Schließlich wurde wieder Baron Ephor mit Recherchen betraut. Er sollte in der italienischen Kolonie festen Fuß fassen, um vielleicht auf tiefem Wege näheres in Erfahrung Zu dringen. 16. Kapitel. , Baron Sphor begann wie vor ei mm '.lonat. Er wurde wieder kJourbesucher, Tänzer und Hofmacher, ß und langweilte sich wieder durch trne Reihe von ausern durch. So kam er auch 'zur Gräfin di jEampobello, aus deren Soiree seiner ßeit . seine Aufmerksamkeit auf die köaronin Sternburg gelenkt wuro. ' Nachdem der obligate Tratsch ab i ehaspelt worden war, begann er vom I Morde in der .Grillhoferstrasze zu lsprechen. i Die Gräfin wußte von dem Morde nikcht mehr als in den Zeitungen ge standen hatte, und zeigte auch kein fDiMt Ünttrf ff iir die Assätt. Der 'Graf bethei.igte sich überhaupt nicht tan dem Gespräch. Und weil gerade von der Polizei lt Rede war, erkundigte sich die Gräfin, wo sich da? Fundbureau be finde. Sie habe, so erzählte sie. am vcr svangenen Abend, als sie vom Hotel WXC 'am. aus der Ringstraße em Armband mit emem Medaillon der loren, ein altes Familienstück, daö bei ' der Polizei abgegeben worden let. . Baron Sphor machte sich auö purer ldalanterie erbötig, im Fundbureau jelbst nachzusehen und erbat sich et nt genaue Beschreibung 'des Schmu 6eS. , .0, er ist sehr leicht zu erkennen." ' weinte die Gräfin, .das Armband ' besteht auS sechs Reihen dünner Vene zianischer Goldketten, die von vier Spangen zusammengehalten sind, ue der der Schlußspange ist ein Me daillon angebracht, da? in Email ein ;. Muttergottcsbild trägt. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie qele entlich einmal nachsehen wollten. denn der Verlust dieses alten Farns - lienstuckeS Ware mir sehr schmerzlich Ich bin natürlich bereit.' fügte sie Hinzu, .eine entsprechende Belohnung für den Finde; auszusetzen. DaS Armband ist zwar als Schmuckstück nicht so besonders werthvoll, für mich hat eö aber den TraditionSwerth." Baron Sphor verabschiedete sich und ging auch wirklich am nächsten Vormittage, ehe er Polizeirath Wurz besuchte, ins Fundbureau, um nach zufragen, ob ein derartiges Armband abgegeben worden sei. : .Ich werde nachsehen," antwortete der Polizeibeamte mit einem miß iranischen Blick auf Sphor und ver ließ das Zimmer. Er blieb ziemlich lange aus und ,. kehrte in' Begleitung eines Detektiv wieder. Das - von Ihnen beschriebene Schmuckstück ist vorgefunden worden. Ich bitte, diesem Herrn zu folgen, wird S Ihnen zeigen. Zu feiner nicht geringen Berwun derung wurde Baron Sphor in das k- Bureau des PolizeiratheS Wurz ge führt. . . Auf dem Tische lag daS gesuchte Armband. Der Polizeirath war sehr erstaunt. als er, Sphor eintreten sah. Er hat te offenbar jemand anders erwartet. ' Ja. sagen Sie mir. lieber Baron Sphor, sind Sie derEigenthümer die sS Armbandes?" , ' .Der Eigenthümer wohl, nicht," , memte Sphor lachend, aber von der muthmaßlichen Eigenthümerin bevoll machtigt, eZ . abzuholen. .Ah! so." sagte Wurz gedehnt. h V5i nnrouiuiiict ujau, vg L S de Sie sich dafür interessiren. .Cm merkwürdiger Zufall, daß gera i.Ja. weshalb denn. Herr Polizei rath?" Der Polizeirath antwortete nicht 1 gleich. i Also wie ist die Sache, wer hat !ß Sie beauftragt, wem gehört daS i Armvans eigentlich?" fragte Wurz f nach einer Pause rasch und etwas er - Ktf .-.; . . . .' , - Tj.cr 'ixrjcnxss QcZck. taaa&gj von August Weißl. r,",VA.!igxv,DM!S ' bin von der Gräsin di Cam vob'lla ersuckt worden, aeleaentlick nachzusehen, ob sich ein derartige ?cy.muanus: vorkanoe, oa sie e vor gestern abend aus der Ringstraße ver loren bat." .So da ist sehr interessant Campobello heißt diese Dame? itun, ist öas gesuchlk Armvanv i Dak weiß ich natürlich nicht, Herr Polizeirath. -DaS könnte nur die Gräfin selbst kaaen. Wenn Sie eS mir mitgeben, kann ich Ihnen heute noch Antwort bringen. .Gewiß, lieber Baron Sphor.' antwortete der Noli,eiratb lebhaft .Gewiß gebe ich ei Ihnen. ES ist mir sogar wichtiger, als E-ie giauven die Besitzerin dS Armbandes fest, zustellen. Ein aant oewaltiaeS Jn teresse habe ich daran." rief Wurz und fprang auf. .Ein ungeheures Interesse! Dieses Armband bringt vielleicht die Losung aller Geheimnis se." Der Polizeirath fuhr sichtlich er. regt fort: .Ja. ja staunen Sie nur. DieSache !, ( r.. ii!.r.. e- tirgr namuaj o: ic,rr vsajmuu wurde vorgestern abend in der Nähe des .Hotel Bristol" von dem Hotel, detektio, der eben nach Hause gehet wollte, auf dem Trottoir gefunden Er übergab ihn dem Fundbureau und erklärte natürlich, aus oen mn, derlohn nicht verzichten zu wollen, Der Fund wurde infolgedessen ord. nungSgemäß beschrieben und bei die ser Gelegenheit genau untersucht, Durch einen puren Zufall nun ent deckte der Beamte rückwärts am Me daillon eine kleine Erhöhung, bei de ren Druck das Medaillon aufsprang, Und waS glauben Sie. enthält S?" .Nun?" .Schauen Sie selbst!" Polizeirath Wurz nahm da Arm band, drillte an eine bestimmte Stel le des rückwärtigen Medaillonrandes .. i. i . ry!.!. srn..ll.. .li.sClTVv uno 003 emaillir aiuuciguiKuuu sprang aus. Dahinterlaa ine Miniaturphoto ravbie. .Ah!" rief Baron Sphor. oaz hätte ich nicht erwartet. Das ist ja der junge Castellmari!" .Ja." nickte der Polizeirath er. regt, .e ist daö Bild des Ermorde ten auS der Grillhoserstraße. Baron Sphor begab sich vom Si cherheitsbureau sofort zur Baronin Sternburg. um vorher bet ihr näheres über die Gräfin Campobello zu er fahren. War der Verdacht begründet, so mußte ihm ja die Baronin einen Wmk aeben können. Im Vorzimmer stieß er mit Haupt mann Fernkorn zusammen, der ihm zurief: .Maria kommt übermorgen nachWien und freut sich schon sehr, Wich w,e der zu sehen." Meta erwartete Baron Sphor an der Thür ihres kleinen Salons und streckte ihm herzlich die Hand entge gen. .Ich habe viel Grüße von meiner Schwester zu bestellen. Sie reist heute von Venedig ab. Hoffentlich schenken S mir übermorgen abend zu einem kleinen Diner oas BergnU gen. Sphor beugte sich sreuvig vanrenv über die we,ße Hand MetaS. .Und waS bringen Sie?" .Wichtiges. Baronin!" .Lassen Sie hören!" Die Baronin schob Sphor einen Fauteuil hin und ließ sich in die Dlwanecke gleiten. .Also, was gibt'S?" .Nichts oder sehr viel. Daö wer den die nächsten Stunden zeigen. Sie kennen doch die Gräfin di Cam pobello?" .Ja flüchtig. , Jckz kenne sie. wie man jemand kennt, mit dem man drei-, viermal je eine Viertelstunde gesprochen hat, mit dem man aber r 'vi . ! ii ani r.n aucy nicyi ein uinrnta woci gcivrqirii hat." .Ich bin durch Ihre Worte etwa? überrascht, Baronin," bemerkteSphor. .Ich habe vorausgesetzt, daß gerade zwischen Ihnen und der Gräfin recht herzliche Beziehungen bestehen wür den." .Ja, weshalb sollten denn die lx stehen?" .Sie ist doch Ihre Landsmännin und da dachte ich ' .Pardon." fiel die Baronin Sphor ins Wort, .meine Landsmännin ist sie nicht; ihr Mann ist Italiener." .Die Gräfin ist keine Italienerin? fragte Sphor enttäuscht. .Nein, antwortete die Baronin. .Si hieß als Mädchen warten Sie nur .Vielleicht Cmcmnatl?" .Ach wo! GobbomS Gibbon Gabson, so twaS. Ich kann mich an den Namen jetzt nicht erinnern. Aber ich weiß, daß sie die Tochter eines sehr' reichen MincnbesiderS auS Chicago ist." .Also kerne Landsmännin das ändert eigentlich die Sache" sagte Sphor etwas kleinlaut. Nach einer Pause fragte er: .Hat die Gräfin n,e erwähnt, daß ie Ihren Bruder gekannt hat?" ,2n Gräfin meinen Bruder? Da ist mir ganz neu. Wi kommen Ti darauf? Hat si mit Ihnen von Btorglo ae prochen l ,DaI nicht." antwortet Cvhor, .der ein Zufall bat mich auf die Vermuthung gebraut. Di Gräfin hat ein Armband verloren, da die Polizei gefunden hat. Diesel Arm band enthält ein Bild. Und wissen .ie. wenen Bilv va, nt Laron Sphor griff in die Tasche und holte da gefundene Armband hervor. Da ist ja mein Armband!" rief oie Baronin. .Ihnen gehört ?' .Ja oder ich habe weniasten ein ganz gleiche. Warten Sie ei nen Augenblick! Die Baronin eilte au dem Zim mer und kam in einigen Minuten mit mer Schmuckschatulle zurück. .Ich habe mich geirrt, aber schauen Sie nur her. e sieht genau so au wie da meine." .Erlauben Si? eiü-'n Augenblick." Sphor rc?lich die beiden Armbän der. .Auch bei dem der Baronin konnte da Medaillon geossnet wer den. Und auch diese barg da Bild de Ermordeten. .Woher haben Si den Schmuck? .Mein Bruder hat ihn mir au Turin geschickt. Und. mit seinem Bild, wie Sie seyen. .Begreife daS, wer kann. Auch dieses Medaillon " Sphor ließ die Feder fpielen und reichte der Baronin das geöffnete Medaillon des mitgebrachten bin. Meta fubr erschrocken zurück. .DaS ist ia Giorgio! Und dieses Armband hat die Gräfin di Campo bello ver oren? .Nach der Beschreibung, die sie mir gegeben, muß eS das ihre sein." .Das ist mir unerklärlich. Sie bat dock nie ein Wort, nicht ein ein zigeö Wort von Giorgio gesprochen. Und sie mußte ihm doch einmal nahe, sehr nahe, gestanden sein, wenn sie sich von seinem Bilde nicht trennen konnte. denn Sie müssen wissen, oas lsk eine alte Ausnahme meines Bruders, da leben Sie." Meta öffnete ihr Medaillon und zeigte auf eine kleine M'niaturxyoio aravbie. .Da haben Sie dasselbe Bild. E3j stammt auS der Zeit, oa v),org,o , Turin in den höheren ReitlehrerkurS kommandirt war. ES ist daS letzte Bild. daS ick von meinem Bruoer erhielt. Und jetzt fällt mir noch etwas ein etwas Schreckliches o Gott!" Die Hand der Baronin fiel schwer auf den Arm SPhorö uno orua:e ibn kramvsbakt. .Jetzt fällt mir etwas ein. das ich nie verstanden habe Damals, in Marcone. sagte mir mein Bruder e nmal. alö ich ,bm die es ilo zeig te. mit eigenthümlichem Nachdruck: .Wenn Du dasselbe Bilv ie emmai bei einer Frau findest, so weiche ihr auS. denn sie ist unsere Feindin. Verrathe ihr nie. daß ich . noch lebe, denn sie will meinen Tod." Und nun glauben Sie. vag oiqes Bild der Gräfin di Campobello ge hört? Wenn das wahr ist. dann ist sie die " .Sprechen Sie das Wort nicht vor schnell au. Vorläufig wissen wir noch gar nichts. Ich bin eben auf dem Wege zur Gräfin. In einer hall.cn Stund, können Sie erfahren, ob das Armband daS ihre ist oder nicht." , Sphor wollte sich erheben. .Warten Sie einen Augenblick!" rief Meta. Sie klingelte und befahl dem ein tretenden Bedienten: .Die Anna foll herüberkommen!" DaS Stubenmädchen erschien. .Sagen Sie. Anna, können Sie sich an den Schmuck Ihrer früheren Herrin erinnern?" .I bitt', die Frau Gräfin hat fo viel g'habt .Stauen Sie ich einmal oasArm band an! Gehört das der Gräfin?" Ab freilich! Das kenn' ,ch. Da Hit s' immer 'tragen. DaS hat f' nie abgelegt. Sogar beim Schlafen hat fie'S immer auf der Hand g'habt - .ES ist gut. Sie rönnen wieoer gehen." Als daö Maochen sich ent ernt bat te. sahen sich Baron Sphor und die Baronin starr an. Beide waren bleich geworden. .ES scheint alio Doch wahr zu sein," flüsterte die Baronin mit zit ternden Lippen. .Ja. Und da thut Elle noth. In kurzer Zeit sollen Sie volle Gewiß heit haben!" Baron Sphor warf sich in den nächsten Fiaker und fuhr zur Grä fin di Campobello. W M V .Sehr freundlich von Ihnen, lie ber Baron, daß Sie sich selbst her bemüht haben! begrüßte die Gräfin Sphor: ist daS Armband gesunden worden?" ' .Ja. Gräfin. Da heißt. eS ist in der Nähe deS Hotel Bristol, auf dem Trottoir, ein Armband aufgele en worden, auf daö die von Ihnen gegebene Beschreibung vollständig paßt. Ob eS wirklich oas Ihre ,st. können nur Sie allein entscheiden." Sphor legte das Armband auf da niedere Tischchen. daS neben dem Diwan stand. Die Grafin griff hastig nach dem Schmuck und rief: .Ja. da ist ! Sie wissen gar nicht, wie dankbar ich Ihnen bin, daß Sie e mir wiederbringen!" .Pardon. Gräfin, wiederbringen ist eigentlich nicht da richtige Wort. Ich habe Ihnen da .Armband bloß zur Ansicht vorgelegt." .Wo, foll da heißen? El ist ja mein Eigenthum." .Gräfin, die Behörden sind um ftändlich. Da geht alle den schwer fälligen Dienstweg. Ich konnte na türlich nicht wissen, ob e thatsäch lich Ihr Armband ist, konnte mich auch nicht al der Besitzer ausweisen, und so wurde mir der Schmuck nur unter der Bedingung ausgefolgt, daß ich ihn wieder zurückstelle, da nur die Elgenthümerin berechtigt Ist. e in Empfang zu nehmen. Notabene, wenn sie in der Lage ist. den Dewei zu erbringen, daß der Fund thatsäch lich zu ihrem Besitzstand gebort." .Um Gotte willen, Sie sprechen ja schon ganz im Amtöstil. Sagen Sie mir ganz deutlich, wo ich noch zu thun habe, damit ein mir gehört ge Stück von Amts wegen wieder in meinen Besitz übergeht. Welche For malitäten sind also noch zu erfüllen?' .Sie müssen sich selbst tn' Fund bureau begeben. , Grafm. E steht außer Zweisei. daß man Ihren An gaben Glauben schenken und Ihnen den Schmuck nach Erlegung des Fin verlohne und Bestätigung de pfange ausfolgen, wird.".. (Fortsetzung folgt.) Kunslverluste. m Lchmöblichcr BandaliSmuS in französi schen Museen. In einer holländischen Zeitschrift hat Dr. Abraham Bredius schon wie derhol! auf den unverzeihlichen Zu stand aufmerksam gemacht, in dem sich kostbare Gemälde in den verschie denen französischen Museen befinden. Die herrlichsten Kunstschätze sind' zu vollständigem Untergang verurteilt, wenn nicht rasch und in durchgreifen der Weise Wandel geschafft wird. Jedes Jahr besucht Dr. Bredius daS Museum in Epinal, wo ein unver gleicklicher Rembrcndt noch immer auf eine restaurierende Hand wartet. Er stellt eine alte Frau vor, die einen später hinzugemalten Rosenkranz in der Sand hält, wie auch Kopf und Hände auf grobe Manier übermalt sind. Ein Hauser könnte, meint Bre dius. der daS Bild noch in seiner ur sprünglichen Gestalt gesehen zu haben sich erinnert, dieses Gemälde wieder zu einem der besten und schönsten des Meisters machen, in ganz Frankreich wär keine dazu geeignete Kraft auf zutreiben, aber einem Deutschen eine solche Arbeit zu übertragen, wäre von den heutigen Franzosen doch zu viel verlangt. Nebenbei wird bemerkt, daß der Aufseher in diesem Museum ein stocktauber Mann sei, so daß man also die herrlichen Glasmalereien aus dem 16. Jahrhundert in Scherben schlagen könne, ohne daß er etwas bemerkt. Im Museum in Bar-le-Duc befm det sich ein Selbstporträt von Tin toretto. es hangt ober so hoch, daß man es beinahe nicht sehen kann, aber die Sonne wirft lange Stunden ihre Strahlen darauf, fo daß die Farbe schließlich abbröckeln muß. Dasselbe ist bereits bei einem sehr schönen Jugendporträt Ludwigs XV. von Nigaud geschehen, von dem ganze Farbenteile auf den Boden gefallen sind. Frankreich besitzt etwa 3 Mu seen. zwischen den Tausenden wertlo sen Stücken befinden sich viele Pracht volle und merkwürdige Gemälde, aber die Direktionen scheinen nur einen sehr flauen Begriff von ihrer Auf gäbe zu haben. waS auch gar nicht überraschen kann, wenn man weiß, daß dies meistens Maler, manchmal Archivare, ab und zu auch Photogra phen oder Bildhaue? sind. .Wenn man", sagt Bredius, in französi schen Blättern Berichte mit der Ueberschrift Wandalismus" " liest. weil ein sehr unbedeutendes Portrat m Louvre auS dem Jahr 1867 ab blättert, und wenn man dann an die änlichen, langsam dem Untergang entgegengehenden Werk in den Pro vinzmuseen denkt, !:nn man sich eines Lächelns nicht erwehren." Da BredinS überzeugt ist, daß kein französisches Blatt seine Ausführungen veröffent ichen werde, so hat er sie mer deut chen Zeitung' mitgeteilt, vieellicht, daß sie auf diesem Umweg doch noch cm di richtige Stelle gelangen. Seit einigen Monaten war der kaum 16jährige Sohn einer achtbaren Kölner Familie verschwun den. Der Junge war einer Zurecht- Weisung wegen, die ihm sein Vater gemacht hatte, durch Holland, Bel gien, Frankreich gewandert.' Schließ lich war er nach Paris gelangt, wo er sich für die Fremdenlegton anwer den ließ. Nach kaum zweimonatiger Ausbildung wurde er einem Feldba mllon an der marokkanischen Grenze zugeteilt, von wo aus er zum ma rokkanischen Kriegsschauplätze aus rücken soll. Von der" Familie sind ofort Schritte unternommen worden. um die deutschen Behörden zu bestim men. sich des unglücklichen Jungen anzunehmen und seine Auslieferung zu veranlassen. - Denn selbst nach ranzo ischen Ge eken dürfen Leute unter 18 Jahren in die Fremdenle dsn nitht etnaflMi wuden. Ttr yriUt an Amerika. Ckizje von Llma Thiele. Sämtliche Räume der Villa Eg genstein erstrahlten m festlicher Be leuchtung. Bianka, die Tochter de reichen Fabrikbesitzer, wurde mündig, und die liebenden Eltern hatten we der Mühe noch Geld gespart, um die sen bedeutungsvollen Tag so prächtig wie möglich zu gestalten. Da Speisezimmer war zu dem Zweck eingeräumt worden; im Hin tergrund de improvisierten Tanzsaa le war auf einem schnell hergerich teten kleinen Podium Raunt für die Hauökapelle geschaffen, die sich au einem Klaviersvieler und iwei Gei gern zusammensetzte. Die belebenden Tanzweisen drangen durch die weit geöffneten Fenster in die laue Som mnnacht hinaut.' ivianka fühlte sich als Heldin des TageS und genoß die ihrer Schönheit dargebrachten Huldigungen. Sie sah bezaubernd aus in dem eigens für diesen Ball angefertigten rosa Em pirekleid mit weißer Chifsongarnie rung. Ihre regelmäßigen Züge ge wannen nur noch an Lebendigkeit durch die zarte Röte der Erregung auf den Wangen. Wer konnte es da der Mutter übelnehmen, wenn sie von Zeit zu Zeit wohl, einige Male mehr als unbedingt nötig gewesen wäre einen Blick stolzer Befriedi gung über die jugendliche Gestalt gleiten ließ? Ab und zu schweiften BiankaS Blicke suchend über die Gesellschaft nach der Tür deS Saales hin. Sie schien jemand zu erwarten, dessen Fehlen einen leichten Schatten auf ihre Freude warf. Denn jedesmal nach erfolgter Umschau malte sich die Enttäuschung deutlich auf ihrem Ge sicht. Die Klänge der Musik waren für eine Weile verstummt; die Tänzer führten ihre Damen zu den Plätzen zurück, und Bianka benutzte die Gele genheit, um schnell einmal zu ihrer Mutter zu huschen und ihr zuzuflü stern: .Weißt Du. ich wollte. Vetter Sidney käme endlich! Ich meine, ehe der Ball zu Ende ist!" Sidney ChalmerS war BiankaS .amerikanischer Vetter". Dir beiden hatten jahrelang in Briefwechsel ge standen ohne sich zu kennen. In letz ter Zeit war die Korrespondenz von Sidneys Seite aus etwas gefühlvoll angehaucht, und in übermütiger Laune, sowie der festen Ueberzeugung. den .amerikanischen Vetter voraus sichtlich nie zu Gesicht zu bekommen, war Bianka darauf eingegangen. Und nun sollte er nach Deutschland kom men! Nein, er war bereits da, wi: ein Telegramm bezeugte, und konnte jeden Augenblick leibhaftig vor ihr stehen. Als es jedoch 12 Uhr schlug, ohne daß der ersehnte Gast erschien, gab Bianka die Hoffnung aus. , .Irgend etwas muß doch immer quer gehen, sagte sie zu sich selbst ge rade in dem Augenblick, als ein unge schickter Tänzer ihr ein großes Stück von dem zarten Chifsonbesatz abge treten hatte. Der Schaden wird schnell geheilt sein," rief sie dem sich vielfach entschuldigenden Partner zu, der verwirrt in der Saaltur stehen blieb, während die Tochter des Hau ses blitzschnell die Treppe hinaufeilte. Vor ihrem Zimmer wäre sie bei nahe einem auffallend großen, elegan ten Herrn im Gesellschaftsanzug in die Arme gerannt. Er schien gerade aus ihrem Zimmer zu kommen, ent schuldigte sich verlegen und erschien im ersten Augenblick sichtlich verwirrt. Er faßte sich iedoch schnell und mur melte vielerlei Unverständliches. .Ich suchte nämlich gerade nach . ." .Nach mir!" fiel ihm Bianka inö Wort, ihm freudig die Linke entge genstreckend, da sie mit der Rechten daS zerrissene Kleid hielt. Und da bin ich, nämlich Deine Cousine Bian ka. Ist as aber fein. Sidney, daß Du nun doch noch gekommen bist! Ich hatte schon alle Hoffnung für heute aufgegeben." Der Angeredete führte die zarte, behandschuhte Hand an die Lippen, während sein Auge mit unverhülltem Wohlgefallen auf ihr ruhte. Ich scheine ihm zu gefallen." dachte sie bei sich, und vornehm sieht ti aus, und hübsch ist er auch." Laut sagte sie: Nicht wahr, Du wartest doch, bis ich den kleinen Riß hier zugenäht habe? Wie werden Papa und Mama und alle andern staunen, wenn wir zusammen herun terkommen! Du tanzt doch hoffentlich gern?" Dabei wiegte sich ihr Körper anmutig nach den Klängen der Mu sik, die inzwischen unten wieder ein gesetzt hatte. Das kommt darauf an. Hast Du noch Tänze frei?" erwiderte er mit vielsagendem Blick. Nicht einen einzigen' gab sie triumphierend zurück. Aber das wird sich schon machen lassen. Ich vergesse irgendeinen, und dann wird sicher Zeit für ein paar Extratouren sein." Damit betraten die , beiden den Tanzsaal, und BiankaS Mutter be grüßte den Neffen mit Lberschweng lichster Herzlichkeit. Nun wir das Kind ja endlich zufrieden fein, denn ihre gute Laune war läm mb dakkl wenn fi.e s auch. jetzt nicht zugeben will," bemerkte Frau Eggenstein, während ihre Toch. ter heftig gegen die letzte Behauptung prote stierte. Vetter Sidney erwie sich oll fa moser Tänzer. Bianka schwebte Über da Parkett noch leichter al zu vor. Natürlich ließ sie sich von Better Sidney zu Tisch führen. Sie der paßte zwek Tänze, die sie anderen Herren versprochen, weil sie mit Sid ney in einer lauschigen Ecke de Sa. kni geplaudert hatte kurzum, sie amüsierte sich bimmlisch und machte Sidney gegenüber auch gar kein Hehl darau. sich noch nie in ihrem Leben so amüsiert zu haben. Viel zu schnell eilten die Stunden dahin. Da eleganteste Fremdenzimmer der Villa wurde Sidney zugewiesen, E lag gerade unter dem ihrigen, so bah sie jede Geräusch darin wahr neymen konrne. Erinnerungen und freudige Er gung hielten Bianka während dieser Nacht wach. Jedesmal, wenn sich un ten leise etwas regte, dachte sie: Jetzt weilt er in Gedanken bei mir. Auch ihn flieht der Schlaf. Auch er ist glücklich!" Immer munterer wurde sie bei diesen Erwägungen. Langsam, wie stets in schlaflosen Nachten, schlich Stunde für Stunde hin, und als das erste graue Dämmerlicht durch die Vorhanqfpalten kroch und die Die nerschaft bereits bei der Morgenarbeit hörbar wurde, da überlegte Bianka mit stillem Aerger: .Nach solcher Nacht werde ich aussehen wie daS graue Elend, und das dumme Bolk da unten könnte auch etwas leiser machen! Aber WaS ha'f'S. Erneute Gepol ter erhob sich: Das Werfen der Tu rcn. daS Dröhnen eiliger Schritte, ungewohnt lautes Stimmengewirr au dem Speisezimmer drang zu so früher Stunde an ihr Ohr und zerrte förmlich an den übermüdeten Nerven. Da wurde plötzlich ihre Tür heftig aufgerissen. Bleich, zitternd, ,n fluch tiger Morgentoilette stand ihre Mut ter da. atemlos vor Erregung. Einbrecher!" Bianka, rief sie auS. Das ganze Silberzeug ist gestohlen! Sämtliche Löffel, die Messer und Gabeln, der kostbare Tafelaufsatz, die Fruchtschale, meine Uhr Ein Tränenstrom unterbrach hier die Liste der entwendeten Gegenstän de, und die gebrochene Frau sank in einen Stuhl. Bianka sprang voller Entsetzen auf. Um Himmels willen!" rief sie ganz außer sich. Weiß es denn Sid ney schon? sag's ihm nur schnell!" Gleichzeitig rief Herr Eggenstein mit dröhnendem Organ nach seiner Frau. Sie solle ganz schnell mal run ter kommen. Sie stürzte die Treppe hinunter, klopfte im Vorbeigehen schnell an Sidneys Tür und rief: .Bist Du schon auf. Sidney?" Da niemand antwortete, drückte sie leise auf die Klinke und blickte in ein leeres Zimmer. Augenscheinlich war der Aermste durch den allgemei nen Lärm auch wach geworden und befand sich bereits unten im Speise saal bei den andern. Inzwischen war die Polizei gekom men und unterzog die Stellen, wo dereinst die Wertgegenstände gelegen, einer eingehenden Betrachtung. Alles war in heller Aufregung, als eine Droschke vorfuhr, der ein blon der, schmächtiger Jüngling entstieg. Da, er unglaublich schüchtern war, ge lang es ihm erst nach geraumer Zeit, sich den sinnlos aufgeregten Familien Mitgliedern vorzustellen als Sid ney Chalmers! .Sidney Chalmers!" wiederholte der Hausherr halb ungeduldig, halb geistig abwesend. Was wollen Sie denn eigentlich? Sidney Chalmers ist ja schon hier." Er drehte sich um und hoffte feinen Neffen irgendwo in dem überfüllten Speisezimmer zu ent decken. Vergebens! Du. Gertrud, hör' mal!" rief er dann, hier ist ein junger Mann sag mal, wo ist den eigentlich Sid ney?" Das wußte niemand. Die Jdenti tät des neuen Sidney erwies sich jedoch als über jeden Zweifel erhaben, und die traurige Wahrheit trat offen kundig zutage. Bianka sank ohnmäch tiq in die Arme ihrer Mutter. Sie hat ihrem richtigen Vetter aus Ame rika seine unzeitige Ankunft nicht so ganz verzeihen können. Und im tief sten Grunde ihres Herzens hat sie stets gewünscht, daß ihr galanter, schicker Einbrecher doch nie gefangen werden möchte. Dieser Fall ist auch tatsächlich nie eingetreten, da sich sein natürliches Talent zum Entweichen durch lang jährige Uebung zu höchster Vollen dung entfaltet hatte. Kindermund. Hansl, warum hast Du denn das Fenster ausgemacht?" Ach, da war 'ne Fliege, die hat immer so toll ans Fenster angebumst; da dachte ich. die muß wohl mal drin gend hinaus. " -ElneedleSeele. Soldat: Liebst Du mich wirklich?" , Köchin: .Das siehst Du doch! Ich schenke Dir ja alles, was ich meiner Herrschaft - vom : Munde absparen kann! - : - 1 . . Unsere Schmtimlijlkr-VIstrtc 9.17. Tamrnblusenö,at mit Peplum. Broadclolh in einer hübschen flcniic ?ffinttirnitirt wiirk? für hicfs3 Ti'iiin benutzt. Die Garnicrung besieht all? ?t?ner,i ,,h mit hftttfr ihcn 2tuif Überzogenen Knöpfen. TaS Tessiu e!,i nck icy sur amr, sari,,, ese, w liernngen doer erge. 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Obwohl seither eine Menge einzelner Stücke verschenkt oder ein geschmolzen wurden und einiges aus unbekannten Gründen verloren ging, ist auch jetzt noch allein schon die Menge des Bestandes erstaunlich. Das Gewicht des verarbeiteten SiU bers beträgt 20.815 Kilogramm wozu noch 204 Gold und 2 Kilo Platin kommen. . Ein Teil der Geräte wurde im Ausland bestellt, der größere Teil aber in Rußland von fremden Mei stern und später von Einheimischen, die fast immer die Modelle der Frem den benutzten, aus russischem Silber gefertigt. Bon Franois Thomas Germam sind mehrere gewaltige Tafelaufsätze feinster Arbeit vorhan den, auch englische berühmte Silber schmiede sind gut vertreten. Die künsb lerisch interessantesten Stücke aber stammen aus den Auqsburger und Nürnberger Meisterwerkstätten. Eil' vom Meister I. R. gezeichneter silbern vergoldeter russischer Doppeladlei trägt die Jahreszahl 1590. Ein klei. ner Teil dieser Schätze ist in dei Petersburger Eremitage ausgestellt! in der Presse wird eine Gestimtaus' tellung angeregt, die wenigstens au einige Wochen die zum größten Teil unbekannten und nie zur Verwendung gelangenden Gerate, der Oeffentlichker zugänglich machen würdr. Ns also. Gast: Die Ser viette ist aber unsauber!" Wirtin: Soo? Die haben schoi ganz andere Herrschaften umgehab als Sie. Da kann sie wohl für Si auch recht sein!" Allerdings. Herr (erreg zu einem unvorsichtigen Passanten) Wenn Sie der Kutscher jetzt iiiausio gefahren hätte, hätten Sie sich ga: n!cht beschweren können! Boshaft. Gast (der ein Gu, lasch verzehrt, zum Wirt): Sie. Her? Wirt, alles ist in dem Gulasch d'rin nur kein Fleischt . : ! f : : 5. CT . i ja g . i . es L : : is) . 5 o " te rf J . U U 2 5 . ' . Z . i3 's . 2 q w . h? : : : o : j : ä. 'S ; ij . s s g . u) : ä & : : : K : : : ts o I lli i : ö o : : & s k