— UMIWMINWUI Yngenieur Csorstmanw .·.Romau von.» ; IS Yikhekm Hegeketx IMUWMNWM Is. somit-u suf der Treppe begegnete Lotte ils-en. Ulire agte ihr, was geschehen war, und te sie zurückhalten, oder sie eilte hinauf. Njemand bemerkte, dc fie in’3 Zimmer trat. Wie ge lä tblieb sie im ersten « reck an der Mr stehen« dann wa sie fich auf ihren Vater. Er lrümmte sich hilflos am Boden, röchelte und schlug die blutigen Au en auf. die er in To desangst und utb rollte —- da fal: er ils-der frch gebeugt feine Tochter. Sie wollte ihm das Tuch aus dem Munde nehmen. aber Dei-wiss riß sie mit Ge walt zurück-und drängte sie cui dem Zimmer. »Das fehlte noch. Der wahnsinnige Handl« nmrrnelte er. Der Herr war gegangen Delpvitz end der Fleischeraefelle blieben jetzt allein mit der-r Gebiet-ellen. Grauen voll, wie sie beide ver ilnn standen in dem ver-wüstem Zimmer und ihn anstierten. selbst zerfcbunden. mit ro then Köpfen, zerzausten Haaren, zer rissenen Kragen, während in ihren ro hen Gesichtern ein wilder Triumph lag. daß fie den Rasenden endlich übermältigt hatten! Ein anderer Arzt kam dem Gebein-s ratl) zuvor und untersuchte Anna. Wie es schien, hatte sie innere B letzungen davongetragen Als der imrath kam. hörte er fchveigend an, was ge schehen war. Aber noch an demselben Abend fuhr er wit dem Kranken. den er betäubt hatte, nach der Anstalt von Grafen berg. Deheoitz und Meer-es begleiteten thin. Was der Gebeimratb mit dem Direktor der Anstalt anstand-te er fuhr der Hauptmann nicht. Ader als er auf dem Rückweg fragte, ob der Jugenieur nocb einmal eine Gefahr für ferne Umgebung werden könne, er widerte der Arzt: U »Der nicht! Der hat unt dem Leben " abgeschlossen, und das Leben mit thm.« - XlL Nachdem Frau Horftmann den Fausten ihres Mannes entrissen war, hatte-sie Blut erst-rochen Der Arzt hatte deswegen befürchtet, sie habe noch innere Berlehungen davongetragen Doch war das nicht der Fall. Aber sie war mehr von Kräften ekommen, als man nach den verhältnismäßig leich ten Verletzt-n en hätte annehmen fol len. Drei ochen mußte sie zu Bett l liegen nnd konnte sich nicht rühren. In dieser Zeit waren ihre Verwandten mit rührender Sorge um sie bemüht. I Die aufopferndfte von allen war Lotte. l Sie brachte Nächte hindurch am Kran- ! kenbett zu und las Anna jeden Wunsch j an den Augen ab, als wenn fie die Mißhandiungen, die ihr Vater der Mutter zugefügt hatte, wieder gut ma chen wollte. Während Anna unter ib ren Compressen dalag, und jede noch so leise Bewe ung ihr Schmerzen l machte, hatte das Gefühl, daß ihr « Gesicht fiir immer entstellt sei. Eine dumpfe Hoffnungslosigkeit erfüllte sie. Sie glaubte nicht den Worten des Arztes, der ihr versicherte, daß uns-n einiger Zeit von den Verwundungen nicht einmalNarben zurückbleiben wür den. Eines Morgens- füblte sie sich kräftiger und wollte Gewißheit haben "Mit furchtbarer Angst, als wenn es sieh um Freifpruch oder Todesurtbeil handelte, ließ ce siii von ihrer Muts-: den Spiegel n. Jn dem Dämmer licht, das durch die geschlossenensStores schien, konnte sie sich nur undeutlich er kennen. »Macht Licht!« bat fie mit ge preßter Stimme Als dann die blen denden Sonnenstrahlen ins Zimmer fielen, betrachtete sie sich. Ein mat ten Lächeln mnfpielte ihren Mund. Sie rrar blaß. wie die Mtttücher, auf de rm fie lag, hohlwangiz auf den blut lnfen schlafer Lippen hatten sich die einen der Zähne ein ezeichnet. Aber s war under ehrt. Von den . htlrn ufneä S «llsu enser nibchtä Ue in n. iee orenn,a » W m den roh-n Fausts-stö « M Mauer-c stritsensreri fein - würde wie der Kopf einer Puppe, die ein Kind zerbrochen hat, hatte sie um sonst gepeinigt. »Bist Du nun zufrieden, Kinde!?« Anna nickte schwach und ließ tsen Spiegel aus der Hand sinken. Die Mutter ließ die Stoees wieder herun ter und feste sich an’s Bett. »Da Du nun so weit bisi,Anna,n-.uß ich was mit Die sprechen. Die Sache drängt Dein Mann . . . »Sei still! Sei stim« »Abe: Anna, die Sache muß dsch mal . . . Auf der Stirn der Kranken guckte es wie von innerlich-en Qualen. « tau Ne nietungseath seufzte und ver chob die Hesprechunq der Angelegenheit auf » , späten bli Anna von Ihm Nervositöt cui-let fein würde. « » Idee diese Netvosität schien die ein « . Edle Folge ver etlittenen Miß lnngen u sein, die dauernd zu s Mich ach in den nächsten Wo « — , . M Anna von einer krankhaften : s « liebtest Das leiseste Geräusch . « « Inn nenne-nichten In ihrem Æ Im- e 1sie Mir abgestest Fet . « teil per Milch-ca sie. Irrt-— M Sie war launisch und übelnehmerifch wie ein nerpöses Kind. Ganz grau-d los, wegen irgend eines Wortes, das ihr nichi gefiel, bekam sie Weinkritms pfe. «Alice, die sich nichts gefallen ließ, und ihr manchmal f rfe Antworten gab, durfte sich achi age lang über haupt nicht sehen lassen. Anfang Mai lain Frau harstmann zkun ersien Mal wieder in den Garten hinaus. Die Luft war weich wie die akafgeihaute Erde. durchduftei von leiien Wahlgeriichem durchschwirri vorn Isaria-ers der Stare, die in den Ohsthaurnen ie Blüthen hernnierwes hen ließen. Anna lag lang aus reckt in ei nein fxprdstuhh den opf mit den herabhanzelnden Flechten auf ein grau ieideries sssen gelehnt, über den Fü ßen eine iurlifche Decke. Die leichten Schatten um ihre Augen, die überzu ten Farben ihrer Wangen, die darb sichiige Blässe ihrer Hände, an deren Fingern die Ringe sah lafe verschoben, deuteten noch die überstandene Krank- « hert an. Aber ihr Gesicht hatte wieder « den heitern,leichtsinnigenF-!lusdruck von früher. Sie grub die Hände in die seitentveichen Spitzen des Schlafrocks Und ließ in angenehmer Selbsibewum derung ihre Blicke an sich herunter-glei ten. Ihre Gedanken beschäftigten sich mit der Zukunft. — Jn spielender Un regelmäßigkeit reihien sich allerhand anaenehne Vorstellungen aneinander. Bald dachie sie an das erste Fefi. das sie in ihren wiedergeöifneten Gesell schastsräumen geben würde,bald an ilp re Teilettem an ihre erste Ausfahrt, an das GeichLdaS Frau Oswald beim Wiedersehen machen würde. Alles-, trsaå sie bisher gequält hatte, war —- in die sem Augenblick wenigstens —- van dem lichivollen Glanz des Frühlingshiw mels aufgeso en und verlöscht. Neben ihr gfaß Frau Diisbach. die mürrisch nach der Nemiie fab. wo Der neue Kutscher die don Dehwitz ausge- l suchten holsteiner Rappen ftriegelte. Aus dernHose klopften zweiDienstmäd chen Te iche aus und schäterten mit den An reichern, die in den hohen Ge rüsten an der Rückde des Hauses » hingen. Nachdem die Alte sich süßer- ; zeugt hatte. daß die Leute ihre Worte unmögiich verstehen konnte, drehte sie sich nach ihrer Tochter um und sagte ohne Ums ise: »Dein ann muß entrniindigt wer den, Anna, es iii hohe Zeit.« l »Willst Du mich schon wieder quä ent« »Ach, Unsinn! Endlich rnnß das mal erörtert werden. Du mußt vor Gericht beantragen, daß Dein Mann wegen unheilbarer Geistestrantheit einen Vormund bekommt. Er hat das Haus verkauft, und der Agent besteht aus seinem Schein. Wir können den » Menschen nur loswerden, wenn nach - gewiesen wird, daß Dein Mann zu der E Zeit, wo er diesen unsrnnigen Vertrag » abschlosz, geistesttant war. Dann ; werden wir den Proceß zweifellos ge ; minnen. Sonst aber hat Dich der I Agent einfach in der hand!« I »Gut, ioh wili das beantragen! « Aber wer soll Vormund werden«-« »Am besten Dehwitz. Mit dem ver stehst Du Dich. Außerdem ist ein stü herer Osfizier immer gern gesehen." Anna willigte ein. Sie hoffte, die Angelegenheit sei damit erledigt. Aber ihre Mutter sing nach einer Weile wieder an: « »Wenn Horitmann unter Kuratel gestellt ist, werden alle Eure schönen Papiere in Mündelpapiere verwandelt, die drei, dreieinhalb Procente geben. Von den Zinsen mußt Du auch noch Deinen Mann erhalten, sammt Wär ter, Aerzten und Allem, was drum und dran hängt. Was Dir dirnn bleibt, reicht ja siir ein ganz nettes Leben aus, . aber so, wie Drkä vor-hast . . .« r »Was sollen wir thun,«Mama? Ge qen das Obervormundfchaftsgericht find wir doch machilos.« »Du mußt ein bischen vernünftig sein« Kindchen, vor Allem Vertrauen zu Deiner Mutter haben. Denn Du giein doch zu, wenn ich nicht gekommen wäre, so wäre Dein Mann noch irri mer den« »Fang’ doch nicht wieder von ihm ant« unterbrach sie Anna gewiss »Ich wollte das nur erwähnen. Da mals habe ich das Richtige vorausge sehen, jetzt zeige ich Dir auch den ern zig richti en Weg. Jch habe schon mit Karl ge procherr. Er ist zur Ueber nabrne der Bormundschaft bereit. Er hat sich bei mir nach Eurem Vermögen erkundigt Jsch habe mich in der Zwi schenzeit ein bischen in den Büchern umgesehen Jbr habt die Hauptsache in den bergisch-märtischen Bank liegen Ein Theil liegt auf der budapester Bank. Von der Summe weißt Du wohl nichts?« » »O doch! Davon weiß ich ganz genau!« »Wa, urn jo besser! Aber Debwis brauchst nichts davon n wissenk - »Warum nichM fragte Anna et staunt »sehr-it bat Dein Mann sie is nie ww- "’"" — ’"-’·M w i nnr eine MeinigteiLI nna sah ihre Mutter erstaunt an s « »Bitte nette Kleinigkeit is- zwei malhunderttausend Gnlden.« »Siehsi Du, Kind, diese Summe siehst Du vor Gericht nicht an. Du weißt nichts davon. Sie ist ein ach nicht da. Dann seht sie zu « Privatversii ang, nnd Du hast immer einen Nothp ennig für den Fall, daß die Zinsen nicht reichen.« »Aber das ist doch Betrag!« Jsetrng2 Was heißt denn dass Du kannst doch wohl mit Deinem Gelde machen, was Du willst!« »Und wenn die Leute nun in den Geschäftsbüchern nachseheni« »Man wird wohl nicht do einenr Verrückten erwarten, das e Buch führt! Ich trage die Bücher einfach ans den Boden, da können sie sietlange suchen?« »Und wenn Gustav wiederkommt?« »Wie sollte der wiederkommeni Der sitzt im Jrrenhanse, weil er verrückt ist, nnd konmit nicht rantk Ein fehlinimes " In hatte sieh nni Annas Lippen gegraben, und während sie starr in die Lust sah, erwiderte sie: ! «Erstens isi er nicht verrückt, nnd zweitens tomrnt er sicher eines Tages wieder-« s «Was- hast Du? Du willst Yes-hei ter sein als wir alle, als die erzie, JL Mewes. der ihn durch und durch tenni? Hast Dir vergessen, was er für Sachen angestellt bat? Das solltest Du doch arn reiten nsissen!« Anna hatte jedes Wort mit eigen sinnigem Kopf chiitteln begleitet. »Das sind tausen, Mir-um« sagte Anna. »Mach’ das anderen weiß, aber nicht mirs Jch weiß ganz genau, wiss mit ihm sieht. Er ift bruiaL er könnte im Jähzorn einen Menschen ermor den. Er hat mich roh behandelt, aber . . . aber . . . . ich habe ihn gereizt bis aufs Blut. Ich habe ihm in meiner Wirth ein Wort an den Kopf-geworfen bei dem mnbl sah-s- Mnnes non Nor ewähnt, nnd dann« . es is ja anchxs l stand verlieren möchte. Wenn Du nun sagst daß er derriiclt ist. daß er nicht mehr richtig denken dann, se sae ich. das ist nicht wahr. Er weiß ebenso ge nau· was los ist« wie ich und Du. Und schließlich werden das die Aerzte auch merken und ihn zurücklchickem Eines Tages ilt er wieder da. Und was dann? Was dann?«’ Sie war ausgefahren und starrte ihre Mutter mit hlassem Gesicht und vor Angst aufgerissenen Augen an und fragte noch einmal: »Was dann?« Jn diesem Augenblick hatte sie das ausgesprochen was der Grund ihrer ganzen Nervositiit, ihrer Eint-kindlich ieit, ihrer unerträglichen Laune wart Die Angst vor ihrem Mann. . . . Sie war don ihm erlöst. Er war fort. Aber das Gespenst feiner selbst, das Bild ihrer Vorstellung war zurückgeblieben Es hatte die ersten Tage hindurch auf ihr gehoett, daß sie in dumpier Qual darnieder gelegen hatte. Und jetzt, wo andere Eindrücke dazwis n getreten waren, tauchte es noch mmer ruf-. Nachts aus der Dunlelheit der leeren Kammer, iags löste es sich von irqend einem Geäensianrk irgend einen-Wort, das zufci ig siel. Sie sah ein Ding. das ihmgehört hatte, sie dachte an ihn: und iin selben Augenblick hatte sie die Vorstellung dieses Menschen« desien Finger ihren Hals umtrallten, dessen idpen vor Wuth getriicnint waren, dessen Augen blutunterlausen glühten. Und so idrperlich und fühlbar war diese Vorstellung manchmal, daß es alle ihre Kraft ans ihren hnen zog, und sie im Magen eine Ue ellett fühlte als wenn sie sich erhreehen müßte. Der Gedanke. daß er wedertonnnen würde, verdarb ihr ede Freude an der Zukunft. Gewiß, jetzt konnte sie herr- ; lich leben, länzender austreten als in « den ersten ahren ihrer Ehe, mit vol- - len Händen das Geld ausgehen Aker wie ange dauerte das? Und was kam dann? Würde er sich nicht rächstsi Würde nicht ein noch viel lehliknnierek Leben beginnen, als sie es die les-en zwei Jahre hindurch geführt hatte? « Frau Regierungsrath war ganz er schrocken iiber das. was in ihrer Toch ter verging· Sie luehre ihr die Angst auszureden. Ader Anna wurde da J durchgzur gis-eh nirfkieregternA Sie zit Icllc IUJUTIJUUI ulli gllllzcll scclsy Iql Gesicht war mit kaltem Schweiß be deckt, und sie schrie ihre Mutter an, sie solle endlich still sein. Frau Regie rang-Starb sügie sich mit schwerem Herzen Aber am nächsten Tage kam re aus die Angelegenheit zurück horstmann mußte entmiindigi werden, nicht nur des Processee mit dem A enien wegen, Ssondern auch zu ihrer er größeren Sicherheit Denn wenn einmal die Enimiindigikn aus espto chen war, wurde sie nicht To lei wie rückgängig emachi n der Be ziebung kannte e die Ge chit. Anna dab endlich nach, um nicht immer von neuem gequält zu werden Aber trog allen Zuredens wollte sie nichts davon wissen, das der im Aus land binterlegte Bermoåenstheil ge heim egbalien würde obald Frau Düsbach davon anfing, schnitt sie ikr das Wart ab. Sie erwiderte, daß te sich lieber einschränken, als einen sol chen Beten be eben wollte. Doch auf dem Grun e i res Her end hatte der Gedanke über Mdiesen eichthum srei urssigengu sinnen. schon eine ver achtvkewonnem Nur besaß sie nicht den reib sum Verbrechen Arn liebsten bellte sie nach der Logik der Kinder Melvgehandelh M wohl ·g-«esiob ern nii tesihn die aber Bis-Uf. Mai-WITH Hsee kam-u che- aueachtnp ten · des Timäus-r ic« III-W MAY . re e er re " sefun zu den fchiemgdqßsemtt IF nem Fuß schon tm Grab stehend, vor Keinem Verbrechen zurücklchreelte, als wenn sie wüßte« daß ihr das Leben nichts mehr anhastSenTETäntr. M Anna’sGespen r ur machte ihr VerMntß zu Bett aualvoll file beide. « Zeit, wo Halle-der Frau Horstmann’i heiße Aufwallungen wie die etwas plumpen Zärtlichkeiten einer liebedurftigen Matrane empfunden, wo er die Nendezuouö bei 10 Grad minus verflucht und sr dafür durch eine Tasse Thee bei rau Oiwald entschödiat hatte, mit der er iiber Anna bokhafte Wihe machte, war längst vorbei. Nachdem Harstmann das Haus geräumt hatte und bessere Tage in Aussicht standen. begann er die Geschichte mit ganz anderen Au gen zu betrachten. Und als er Anna nach der Krankheit zum ersten Mal wieder esehen hatte, war er ganz ver bliifft uber ihre durch das Leiden ver-« feinerte und.wie neu gebarene Schlin heit. Sie sah blaß aus« ihre Stimme war fast nur ein hauch. Aber all das Plumpe und Grabe, das iie aus der eleganten Frau zu einer verdrießlichen Bürgerfrau gemacht, das uberfliisiige Fett, das ihr die leichte Gra te ge nommen hatte, dieser ganze im mel, der in dem dumpfen Hintre etiren die zwei Jahre hindurch ent anden war und ihren Gesichtszüaen, ihren Warten und selbst ihren Empfindun gen alles Zarte und Besondere genom men hatte, —- all das war mit einem Mal verschwunden Sie kam ihm nach mrfiihrerilcher als in den letzten Jahren ihrer Ehe vor. Ihr fehlte jetzt die übermäthige Ausqelassenheit, diese stolze Sicherheit einer Frau, die an einem Ballabend mehr Complirttente zu hören bekommt, als eine Durch schnittöfrau in ihrer Braut eit. Da für aber glich sie in diesen « agen der Retorrvalescenz, während sie in Seide und Spitzen aehiillt unter den blühen den Sträuchern des Gartens laa. ei nem derwiihnten Kinde, das mit all " seinen Latinen von unbeschreiblicher Süßigkeit ist. Bett kam jeden Taq und leisiete sei ner Freundin Gesellschaft Dieser Gefühtsiongieur war reht ganz ehrlich davon überzeugt, immer in Anna ver liebt gervefsen zu sein. und beglück wünschte ich in seinem herzen, dasz seine Treue und Ansdsauer aus so schöne Weise belohnt wurden. Aber mit der Zeit ergriff ihn eine qeroisse Verwunderung und Ungeduld. In ihren Worten, ihren Blicken war Änna von der örtlichften Hingabe siir ihn, die Sehnsucht nach seiner Nähe strömte aus ihrem ganzen Wesen. Aber vor jeder Berührung schien sie gärcht zu haben. Sie entzog ilng ihre nd. wenn er sie zu innig iii te, sie behie. wenn sein Mrnd ihre Lippen berührte. Sie behauptete, ihre Liebe müsse rein bleiben, und neinigte ihn mit moralischen Vorhaltun« en. Er hielt das siir eine von der rantheit utiick ebliebene Schwäche nnd trö itete ih, daß. wenn sie sich von dem Aderlaß ein wenig erholt und neues Blut angesammelt hätte, daß iie dann von den Höhen ihrer reinen Mode-n nenhastigteit heruntersteigen und auch den irdisch-en Genüssen einigen Ge schmack ahnen-innen würde. Aber die Zeit verging. Anna hatte sich vollständig erholt. Eines Sonn tags machte sie die erste Ausfahrt nnd zeigte sich den Düsseldorsern bei Schulte, nachdem sie dem Pastor Eierland einen Kirchenhesuch abge stattet hätte. Sie erntete hei alten, "die ·sie wiedersahen. einen großen Triumph Man— war entzückt von ihrer Schönheit, und nachdem man sie in ihrem Unglück veraessen hatte, war man bestrebt, sie in ihrem Glück nun um so glänzender zu feiern. Trotz der H Sommerhitze aah sie in den nii sie-: Wochen einige Gesellschaften n ? nicht alle Einaeladencn kamen, so tain doch ein guter Theil. und man war in dem kleinen Kreise der Jntimen lehr lusti . Mk diese Gelegenheiten henu te rt, um Annck mit seinen Wiin then immer heißer zu hestiirmen. Aber sie erlaubte ihm niihi einmal das. was sie tinn iriiher erlaubt hatte. Wt Bitterkeit mußte er sich gestehen, daß er vor zehn Jahren weiter gewe sen war als jetzt· Er gerieth darüber schließlich in Verzweiflung und sagte sich. ie herbe die anze Zeit ikter nur mit i m ge spie t, ihre Liebe. vrn der sie le viel sprach und die sie nie bewies. sei nichts cls Koletterir. Aber er war est zu ihr von einer to brennenden « den schritt erfüllt, daß er jeden Tag wie Wn Wie erbsichdgugp Abends gö ren e, i r u n me r u heiterer-. Es ging ihmuiinanciea sehe schlecht. feine Gelder waren so zu ammengeschnwlzen, daß der Zeil punlt, wo er den letzten Thaler wer nbelte. nicht meine fern war. Er te ch, dass es von waegen · Zeit wäre, sich zu verløbem do statt daran zu denten, brach er alle - hangen u den häulerrn in denen Anna ni versehrte. ab und spielte sich in den Gesellschaften als ihren erklärten Verehrer ani. Aber, wenn er Tuch fühlte, daß An na’ö en von hinaebenderSelfniucht zu ihm «i m Zerreißen Stpcnnt war, wurde doch im entscheidenden Moment immer von irgend etwas ge lähnt Und immer wieder kam sie mit ihren nwraliicksen Reden. e neaeiie Marotte war, E ere wegen feines Itbuns nie-thie. Sie » sit-leie. seine Unruhe und Vier-wittert eien nur die Fol- ds VII-»w- —· MA-- svs Un. Er niiiikse arbeiten. Warum er nicht Bilder arti-stellte- Er konnte chenfwiet wie seine Freunde. Wenn er Wn nichts wissen tvpllie. sollte er doch seine Architektennlcine wieder ausnehmen. Es wurde jetzt so viel in Düsseldori gebaut, Häuser in einein ans veraltet-in geschinaellvsen Ku zernenstih ein einigermaßen geschickter rchitett müßte Geschäfte machen. »Und woher das »Gen- nehmen?" akti- Bert niit spöttischer llederlegem »Wenn Dir Jemand die nsthige Summe berate, würdest Du Dich dann dahinter mochenk »Mi, aber riesig!'· Er reckte stolz nnd zuversichtlich die hände ans, ganz sicher, daß er sie iin nächsten Augenblick wieder in den Schoß legen tönntr. denn in Misset dors würde nicht leicht einer so dumm sein, ihm ein Kapital anzunertrauen Wenn Bert, von diesem Benehmen Annckö erniichtert, schiießlich iiihi made und auch eine gleichgiliige Un terhaltung führte. rann war sie eg, dieJni gefährliche Spiel von Neuem begann. Gleichfan gegen ihren Willen senkte sich ihre Stimme zu einem lei seren Flüstern und Mani einen wei chen Ton, ihre Augen sahen feucht und tief in die seinen, sie fuhr mit ihren ingern ütier seine Hand, daß heiße - trtime von ihr zu ihm rann-m Sie rückte näher, ließ wie verloren ihrer-. Kon auf seine Brust sinken und trank seine Küsse mit dürftige-n Mund Aber in der nächsten Seinnde fuhr sie zusnininem »L.-iß mich! Ach, bitte laß mich! D machst mich nett-disk «x» Dann konnte er wüthend nussprin gen und schelten ,,Yu bist eine kalte Irr-fette, weiter nichts-! Du hältst mich zum Narren! eh mache das nicht länger mit. Man ; fgt wer dem Teufel den kleinen »in ger giebt, dem nimmt er gleich die aanze Hand, oder das sind die wahren s ufel, die einem immer wieder den tleinen Finger geber-, und nichts mehr als den kleinen Finger.« Aber dann bat sie mit Tbränen in « ten Augen er möge dcch gut sein und ihr verzeihen sie lonne nicht anders. So quälten sie einander unaufhör lich und ionnten doch nicht von ein ander loslomrnen Die Tone wurden immer heißer. nnd immer inbrünstiger1 lrurde ihre Sehnsucht So saßen sie ! oft lan e Minuten nebeneinander - arrten nd an init bleichen erregten tienen nnd sprechen tein Wort. Wie cn dem dunstigen Himmel das Ge srrsittesr hing mit schwarzen Weiten, das sich jeden Mitten beranivzilzte,nnd sich jeden Abend nach Sonnenunter gan wieder verzog, bis es doch einmal los rechen würde — to hing über ihren matten, duritinen Häuptern die Liede. die auch immer wieder in nichts erkann. und doch fiiblte er und ahnte te. daß ter Argendliek lommen wür wo sie gleich einem Mik, der vie trockene Gluth entzündet, niederfahren würde· i Eines Abends saßen n- ia dek l Dämmeritunde in Anna’s Zimmer. Sie wollte fchcn Licht anziindem oder er, wie beraubert von dem bleichen, unbestimmten Schimmer ilzrek Ge sichts, bat sie leise, sich nicht zu rüh ren Er schlana den Arm um ibre Taille nnd wollte sie küssen. Da ichrai sie zusammen und biickte änastiich nach i der Tbiir. l .Es tomrnt Jeniand!« Er horchte. Nichts rührte sich. Er lachte sie aus und nannte iie einen Ha tenfnß. Jedes sinacken irgendwo im l lz, jeder Stimmenichalt von der l straße lies- sie ruiarninenfaqren Aber sie. benommen von der dum- T pfen Zimmerlnfh ängstlich in diesem ? Halbdnnlel das allen Bienenstände-r ---k--ks- —.-l- « L--.l-.k-: ------ litt-III llllsillls, sc ÅW Us Isl- sit-k«l n21b,beitnnd darauf dasxl sie bin-Hi ningen five dem Ade-Messen immer ;—.e nrch eine Weite vienienire::. Die Zenne war schon unkemrncm .;«.n. Ein ornnqefarisener OmmicL um am oneiiont ais-ne Weitenicizieier ab schiossen, emi- noch ein iettiemes Heil tunieL in das- gkinz man vereinzelte Sterne flimmerten Aus den Beeten und Gebüsche-n sirdmie frische Mühle Lohnus weiße Lilien standen in steifer ; unde auf dem griinen Rasen Ein Geraniunebeet leuchtete aus der Däm merunn wie leuchtend-: Gluth. Aug einein sich drehenden Rohr wehte den beiden ein feinetSpeiiinegen entgegen Anna und Beet gingen Arm in Arm, iraamverioren, ganz benommen von vieler Luft, die tauxend Wohlge riiche aussehmetr. Au einer Bank, die hinter einein Bosteti von Hollan deri und Weichselbiiichen stand, nah men sie Platze Vor ihnen lag dies-tak ienmnuer. - u! der anderen Seite des Gäßchens saß in Fenster des oberen Sie-eigenes eines lleinen ufes ein vier- oder fünftiihrigei K nd im blo ßen Minnen Es mochte unbemerkt ans feinem Beiichen gekrochen fein, da an der Feniietbani und ließ orglos die ine beut-nein, indem es teis des Abendstiedens noch ein biet n auf seiner Meint-harmonisc lies. Otdie-e hast Du doch keine Ingitik e holleder scherzen-. »Hier Läg-s knacken!« »Aber wenn der Junge uns fiel-M »An-ta. bi Du niebige gescheit —doi Mndi sc u schon vor ieinen Mu detn sing S« Sie seufzte leise. Er I ob unmerk ieitelif nen Arm hinter i Rücken un e näher ein fis Dann iiiii Keeiem et he etwas ins he. «Rein!« hauchie sie angstvoll Hoch dates ihoe brennenden Lippen mii Rissen bedeckend — Sie sagte immer wieder nein. Aber es war ein Abschlagen nur mit Wor ten. Sie fuhr nicht auf. sie lag rn seinen Armen, ohne sich zn riiyrein Ein Gefilkl unendlichen Wohlieins über tarn re in dieser reinen, stillen Abend tiarheit, unter dieiern dnrchsichtiijen Himmel, der wie ein Edelsiein über b ren Häuptern erglänztr. .Gieb rnir den Schlti eit« bat er. »Mit-wand sieht mich! ein Menschl« »Nein, nein, nein!« hauchte sie. Aber in ihrem Innern iliisierte et: ja, ja, ja . . . Sie preßte ihren Mund auf den iet nen. Wie ver iickt ruhten ihre Augen ineinander. åo vergaßen sie alles. Es war still geworden. Das Kind hatte die harmonita in den Sein-klin len lassen und starrte mit andachtrgen Blicken einen fernen Stern an. » Da hörten sie anz in der Nahe ei nen schweren Sei-s er.gleich dem angst vollen, Bei-regten » on eines Sterben den· ie fuhren zufammen, ohne gleich von einander zu lasien. in dein leiben eisigen Schreck, der ihre Kräfte lähmtr. »Mit Dass- gehört?" sagte sie be bend. , · « «Unsinnl« «Er stand auf und ging den Weg hinunter. Aber das erz s ug ihm dich. Arn Birnbanm al) er otte sie ben, sie hatte sich dort angetehnt, als wenn sie halt suchte. Trog der Dun kelheit erkannte er, daß sie todtenblaß war. «Er zog den Hut. «7Frciulein Lotte!« Einen Augenblick starrte sie ihn an. mit aualvollern Blick. Sie versuchte zu sprechen, aber sie brachte lein Wort t,-erans. Endlich stammelte sie: »Sie und Mama möchten zu Tifch kommen-« Darauf drehie sie sich um« ein daar kurze Schritte versuchte sie zu laufen. dann ging sie langsam wie gebrochen weiter. Bett kehrte zur Bank zurück. »Das,-Mädchen war da und bat, wir mischten zu Tisch tommen." »Das Mädchen?« stieß Anna heiser hervor-. »Lotte war-ji Lüg« doch nicht!« Sie preßte die hönde vor die Augen und stöhnte wild-aus« Er wollte sie aufrichtem aber sie stieß ihn zurück »Sie hat uns aeseheni O Gott, sie hat mich aeseizen!' . »Was thut» das schließlich?« sagte er ungeduldig. »Hast Du denn gar tein Gefühl?« »Dies dumme Ding wird grad’ wa nierieni« »Ich sage Dir, die hat hellen Augen« ales Irgend einer ini ganzen haus. Warum hat sie so genötan wenn sie nicht alles begriffen hätte?· Lieber. Gott« wie soll ich nun dastehen vor dem sinds« Sie war nicht wieder zu bernhigm Erst als vom Hofe ifer die Stimme des gnuwnanns ries, olgte sie Bett in's aus. Als die beiden in’s Zimmer kamen. wo man schon auf sie wartete, fragte Bett nack- Lottec Frau von Dehwitz erwiderte: »Sie ist verschwunden. Sie hat so ·c,cn«iassen, es wäre ihr schlecht gewor den.« «Schiine Manieren!« brummte ber hxkupimanw »Mir scheint, die schnappt nächstens auch nach überi« Anna tonnte taum einen Bis en hinunterwiir en. Nach dem Een wallten von htvih nnd Bett noch ein Cvneert besuchen· Anna sagte, sie hätte Kopfschmetzen nnd würde sich schlafen legen. Als die anderen sort waren, schtich sie leise die Treppe hin aus und tauschte an Lotte’s Thür. Sie hätte undeuiliches Schluchzew Sie tmmnkste die »Hört-de Pisa-mengte —L ———t- k-— LUU lUWtU Int- qu gut-nun Quark In nicht hineintreten wartete wenn nichts geschehen, und ihre Tochter feinem nein-m sie nicht zum Essen geiommen war? War es nicht rai- heste, wenn sse selbst eine Aussprache herbeiführte um ruhig die Sache Its etwas Unbe traktiert-, erl- einen harmlosen Scherz erklärte? Ader sie hatte teinen Muth. Ceie fühlte sieh schuldig, tiesueeit in der Seele dieses Kindes. Sie war zu sei e, den Blick dieser Augen Zu ertragen. Und während sie zusammenzuctte bei jedem leisen Ton, der ans dem Zimmer »arm« wurde ihr llar, daß es jest nicht mehr ein nichtiger Schaten war, den sie fürchtete, nicht mehr blos die Ahnung von komme-idem Unheil — jetzt hatte der Verschwunden-e einen Stellvertreter gesunden. Immer wür de die Nähe dieses Kindes sie stören rnd ihr den Muth zur Sünde nehmen. Aber fee konnte es ja sortschietent Sie konnte Lotte bestimmen, wieder nach Eisenach zurückzutehren Dann wäre sie sie leis. Aber gestand sie damit nicht alles eint Sogte sie damit nicht« daß in dieseni Hause Dame vorgingen, die ein nnstandiges· Mädchen nicht sehen durfte? Sie fühlte, daß sie diese Schamlosifteit me begehen wiirdr. Aber was hun? Wie würde sie morgen dein Kind unter die Augen treten? Sie biß fix aus die Lippen und tonnte sit keinem ntsehlusz kommen. Schließ ith, als sie Schritte aus der Treppe hörte. eilte sie in ihr Zimmer. Ohne an Schtas zu drucken, sah sie noch Stunden wach. Endlich schrieb sie an . Bert einen Brief. All ihre verzweisette Liebe« die ganze Gluth ihrer dursti en Sinneströinte sie in die e len. il r auch ihre Sehnen, ihre , ihre Ver wetstung. Sie gestand ihm. daß sie ett niesen war« ihm alles u ge hen. sie bat ihn Gglei nte wieder bannen- Uin I Friedens s ihrer te willen sollte er das Deus meiden CIMMMII NOT-)