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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (March 1, 1901)
Maler-de « Liebe. « Ihm m Wim- Nun-L »Das gestochen Sie so leicht bin. Ich bin ein " ina, Herr Auergwald ein großer Scheäihling, und ich lebe unter dem Zwang eines Rausches oder, trenn- Sie wollen, eines Traumes, und ich weiß ganz enau, daß ich an diesem Rausch zu unde gehen muss» Dennoch kann ich nicht von ihr-Gassen wie der Trinsler nicht vvn seinem Al kchol lassen kann, obwohl er in greif barer Nähe schon das Gespenst des-· Wchnsinns tvvr sich aussteigen siebt. Doris fehicktemir der Himmel· Und nun, mögen Sie mir glauben oder nicht, ich liebe sie mit meinem ganzen Versen Wenn sie in meiner Nähe ist, wirkt der Zauber ihrer Persönlichkeit heglückend auf mich. aber wenn sie fern von mir ist· gleitet ihr Bild aus mei nen Gedanken. und Angelika beginnt ihre dämvnifche, unheimliche Herr schaft. Dotis allein ist meine Rettung. Aber ich sehe role ein, das-, ich sie nicht besitzen werde, und darum auch wollte ich mich von ihr trennen.« 10. t Theodor.hatte ein-e große Leinwand ausgespannt und stand davor mir frisch angesthert Palme Ein erschütterndes, tief ergreifen-des Bild wuchs unter den fieberhaft arbei tenden Händen des jungen Meister-. empor-. Noch war Alles in unsichere-in cjxoßen Farbenflecken gebannt, nnd seblre jedes Detail. aber schon fah man den gewaltigen Gedanken und seinen mtsnumentalen Aufbau. Allmäblich er schlasfien die Nerven des schaffenden Künstlers. Der erste Furor erlahmt-:, und langsam lehrte der lritische Ver stand in das überhitzte Gehirn Streif betgs zurück Er fühlte, daß er fid freiTgemacht hatte von der erdrüaerss den Angst, die· ihn seit Wochen nicht losgelassen-. Und nun kam auchums riecht, wie alltäglich, ihn zum Mit tagbrvd abzuholen Sie sprachen lange und viel ils-er das-Bild . esqz ««,·« «Jch wundere mich," begann Streit berg, »daß ich jetzt so ruhig darüber reden rann Es ist mir, als ob ich von einer schweren Krankheit befreit wäre· Glaube mir. lieber- Georg, ich hatte Angst, verrückt zu werden, und diese Angst soll schon der balbe Wahn s:nn sein." »Wer wird aber auch solche Biider malen?« »Jeder, den sie quäien, der sie Los werden muß. All diese sürchierlichen Ungeibiime, die Du hier siehst, haben wie Vampyre an meinem Gehirn »Je segen. Sie schlugen ihre Krallen in mein Herz und krochen mir mit cis-tat itn Spinnebeinen iiber den Nücken.«' Gumpricht hörte dem Freund mit entsetzt-im Erstaunen zu· und er be merkte jetzt ersi, wie er blaß und ers sehiipst war, und wie das schöne Gesichr fast ganz Unter den wirken, dunklen Locken verschwand »Du soiliesiDich aber doch jetzt scho nen, lieber Thebi. Ich glaube, Du thust zu viel. Grimm bat Dir einen schlechten Dienst geleistet, indem er eine sziderausstellung für Dich durch e —. e." Sireiibera lachte. »Du täuscht Dich, Schorschi. es ist vorbei, die Krisis ist überwunden Glaube mir, ich bin qanz gesund. Ich mußte den ersten Gedanken der Kom rcsriinn aus die Leinwand schienderm ich mußte breit und groß darüber hin tre-Wehen können. Und jetzt erst bin ich ruhig und objektiv genug, die noth weredigen Einzelstudien zu machen Freilch blieb mir keine Zeit, iausender iei Stizzen zu malen und sie hübsch in »die Komposition einst-arbeiten Jcb muß meine Studien direkt in’H Bild malen, und schon beim Siizziren alles auf die Gesammtwirkung abstimmen.« »Das ist wieder eine Deiner ke riihmten Kraiiproben. Grimm macht es ebenso.« »Und ich finde ch aud: III daz- e:n: sia Richtigs. Der Künstler muß sitt Vollsauaen mit Gedanten, Formen und Farbeneffektem und Dann mit einem Male in einer Stunde heiliger Ent flammuna die Grundveste seit-es Kunstwerkes aufbauen. Ich werde jetzt gehen, mir meine Modelle suchen· inzwischen trocknet meine heutige Ak beit fest ein. Ich set-Ieise mir dann alle Unebenheiten heraus und arbeitet das Ganze nach der Natur fertig. Du wirst sehen, es wird etm1s.« »Es wird etwas Großes-, davon bin ich fis-erzeugt Und in diesem Bild Enden Alle mit Dir einiq sein, wel chkr Nicht-sag sie auch angeäkren awaen.« »Was aber soll ich außer meikiep Zwei großen Bildern ausstellen?« .Deise Radirungen und eine An zahl Deiner Styx-m Isch meine, das genügt vollkimmeth denn schon vie beides suan Bisher beherrschen Den SOL« »Ich weiß nächt, ob Du nich-. ein sei- sreäet Optimist bist, Schorschi, M ob Dich Deine Liebe zu mir nicht vieles Mittelmäßige zu gut bearbei lea IIIU » « wallen wir abwarten. This mit um- den einzigen Gefallen und . ««J , « M und mit die Auswahl « » « sp» aus Wen Ew. P 1 «- ——1 gan aus der Umgebung heraus. ich dar nichts Bekanntes um mich sIn Die diisieren grünen Wände des Fl merzdorser Parles sind siir mich Ruhepunktr. Uebrigens laß uns gehen, Ernst wird wohl schon aus uns war icn." - 11. «e jour de vernissasr. Im Ansstel lvngspari arbeiten zaölretche Gärtner r nd Tagelöhner, mn das äußere Bild so schön wie irgend möglich zu gestal ten. Das Blumenparterre mit dem Springbrunnen schimmert in einem sastgtößeeen Farbenteichthttnt als die Säle des Eisenpalastes. n einer Ecke nach dem Lebt-irr Bahnho hin hat ein Photograph sein Zelt aufgebaut, um Bilder sür den illustritten Katalog auszunehmen Uebercll herrscht ein requ Leben. Schenersauen waren in ichmutzigen Fluthen herum und säu bern den Fußboden, Künstler und Ar leiter wirbeln durcheinander, Dekora teure bringen Portieren an und bauen frischgriine Blattpslanzen zu potnpösen Zimmergärten aus. Inzwischen bewe gen sich Mitglieder der Jury und des Kunstvereins, die Kritiier der bedeu tendsten Journale und wenige bevor zngte Leute, denen die Ansstellungs lcitung Passirtarten für den Firniß tag ausgestellt hatt « « T I i l ! l P I nren Sie mal ber, Professor!« : harte, war er mi en in den schwatzen Die Bilder und Statuen zeigen ncch an vier Ecken persorirte Papierblätter, von denen oft drei aberisien sind, ein Zeichen, wie heftig berKarnds um Auf nahme oder Ablehnung unter derJury getobt hat. Schließlich wurde doch die rathe Ausnahmemarle daran gellth nnd edm Bilde sein Platz atmen-lesen Guinpredjst, Pichler und Streitberz ichlendern durch die Säle. der erstere einen geräumigen Maltasten mitschleus send. Sie gehen von Saal tu Saal, bleiben vor dem und jenem Knnstwerl I sitt-en und matt-en ibre kritischen Glos- s sen. Endlich haben sie die Länge-sachte j des Eifenpalastes durchschritten nnd l biegen in den Saal ein, wo allem Streitbera mit Gumprecht und Pichler ausgestellt hatte. Er ist jetzt dicht ge sitlli von dein Publikum des Firnisz tcaek Man spricht laut durcheinan der und Streitbera zieht sich lächelnd in eine Ecke zurück, unt die tausend verschiedenen Urtheile der Menge til-er seine Bilder zu hören. Er möchte artn unbemerkt bleiben. aber oas läßt sich nicht thun. denn eben wendet sich de: Hauptschreier um und Thedi er tetint Korn, der dozirend einen aroszen Kreis von Krititerm junaen Poeten Und Künstlern unt sich versammelt bat. »Ab. da ist ja der Attentäter. Kom Und ebe fielfs Streitbera versehen den, lachend-en, "mpsenden Kreis ar zrgern Jeder wollte ihm voraestellt sein. Jeder itzm die Hand schütteln. Diese jungen Leute waren ganz rabiat nor Enthusiasmus. ; »Seht Ihr, Kinder,« begann jetztsi Krer wieder, das ist der Kerl, der ; Eure ganzen Richtungen iiber den ! Hausen wirst. Der ist Realist, Ltltas i detniter, Symbolift und alles, der steht über Euren Richtungen Er hat j das- verlörpert, was ich hundertmal in meinen Gedichten ausgesprochen habe, das große Können vereinigt mit dem großen Gedanken, die reichbaltitze und tiefe Phantasie mit der Leichtig teit des Ausdrucks und der Wuchtder Idee aevaart. Un dent nehmt Euch ein Muster. Und damit ist er bewiesn, der alte, non uns so lange verachtete Grundsatz: Es bildet ein Talent sich in der Stille. Wer hätte das gedacht. als er rnit langem haar. Sammet jactet und Rentbrandtbut von dabinsv ten hinterm Munde her zugereist lam, das; er in wenigen Monaten ganz Berlin aus den Kopf stellen würde Vaszt nur aus, er wird Berlin aus den Kopf stellen. Saal els ist der Clou der diesiäbrigen Ansstellung. Und trag der Kerl für Landschaften malt, nie er mit dem Material nnispringt. Bett-achtet Euch einmal die Aqua »reUe.-.« .Doktor, nun halte die Luft cn,« f interlsrach Vechtel Den begeistert-n Redestrom des Poeten, der wie ein Bandenhöuptting unter seiner Anhän gcrschast stund. »Was willst Du, Gottwalo7 Von Dem allen verstehst Du nichts. Du bist nur ein Stück von Streirberg, ein ganz kleines Stück. Wenn Ihr Euch Alle, wie Jhr hier seid, zusammen fchmeißt in einen Topf, dann bringt Ihr noch nicht einen Streitberg zu sammen.« Thedi hatte lächelnd zugehört und legte jetzt seine Hand anf Korn’s Arm »Lieber Doktor,« ich glaube, Sie schaden mir mit Ihr-ern- lauten Lebe mehr, als Sie rnir nützen wollen. So viel Bewunderung muß Opposition erwecken." » »Oppofitikn? Es soll sich Einer z unterstehen, zu opponiren. Hier muß die Presse einstimmig eintreten, denn hier ist eine große That der Kunst gr scheben.« « Ein alter Herr mit schneeweißen Bart nnd Haar, einem rothen. lebens fkeudigen Gesicht und lustig bliW Augen, Professor Lange. konnte sich eines leifen Lächelns nicht erwehren. Er machte sieh heimlich on Gunwch zog iim bei Seite und flüsterte ihm zu: »Liebe-.- herr Wink-recht machen Sie mich doch einmal mit dern Jungen Meiste «bekanrri." 1 »Gem, brrr RAE-wem ich ihn I nur von sei-m Mo gloria-« los UMM Ins-. W « lich Hefe-n Pi- wsie III-« H s—f l i Exi- nicht ab. sie teil-ev sich ihnen wus g an.« ,.Ach. Sie sind zu gütig, Irr Pro fessor. Jsch weiß wohl, da ich rnit Streitberg nicht tonlurriren kann, und glauben Sie nicht, daß ich aus Anmaßunq mit ihm zugleich ausge stellt habe. Wir thaten es nur, weil auch die Kartoni zum Denlen anre xfzenö gewissermaßen literarische Kunst sn .« »Das finde ich gar nicht einmal. Sie sind ganz ehrliche, richtige, wenn ich so lagen darf. tünftlerisl Kunst, Sie können sich was darauf ernbilden.« Nun theilte sich die Menae, und ei gelang Gier-sprecht Streitderg von Kern loszuniachem Und bald ver schwand Professor Lange mit den bei den Freunden durch die hintere Thiir des Eifenpalastes hinaus in den sonn durchflarnmten Parl. »Bei-zähen Sie mie. lieber Herr Streitberg, daß ich Sie isolirr. Jch möchte gern ein paar ernsthafte Zeilen über Sie schreiben, denen vielleicht auch ein ehrlicher Tadel beigemischt wird. Nehmen Sie es mir nicht übel, Sie sind wohl durch den Schwulst und Brmbaft der Loberhebunaen, die Sie eben gehört haben, schon verwöhnt das sollte mir leid thun. Ein alter Affe wie ich lann Ihnen in der Kunst des Gesichterschneidens vielleicht noch manches Neue fagen.« . » »Halte-e Sie micp man rur ein« Here Professor. Ich könnte ietzt im bescheidenen Tone des Anfängers l sagen. daß ich noch viel zu lernen habe, J aber dann müßte ich lügen-. er weiß, daß ich ebenso viel lann als alle die. deren Werke- hier unter dem qeoszens rillaestoltiaen Dach vereinigt sind. Daß aber selbst bei der herbe-tragen den Beherrschuna des Handwerks wir niemals unsere Gedanken so aus die Leinmind bringen können, wie irir wellen, das missen Sie so qut wie ia»« Das ist es auch, was ich Ihnen sa gen wollte. Gegen das biblische Bild habe ich kein Wort zu reden, aber die Darstellung einer so ateusiaen Kraut heit, wie es der Wahnan ist, wird eitem Künstler selten vollkommen ge linoen. Mir kommt es vor, als ob dieses Bild nicht eine lang oorgearbw ; tete Komposition ein mit peinlich durch-gebildeten Studien gearbeiteteis Wert sei. sondern gewissermaßen de Niederschlag eines anoenblicklichen Rausches. einer schnell oorübetschieieen den Gedankenslutb, die Sie wohl in Ihrem innersien Wesen getrossern aber doch nicht so Idee ganze Persiinlichleie dank-strömt hat, dase Sie im Stande gewesen wären, die windnngsreickx Form auszugestalten« Streitbetg sah den alten Mann er- : sxaunt an. Hatte er tnit Jemand vor- j ber über das Bild liess-rochen oder « war ee lediglich aus dem Anschauen heraus zu diesem Schlus- gekommen-? - »Sie sind Maler gewesen« Herr Priy sessor. Wenn man es mir nicht schon erzählt hätte. würde ich es ieht aus Jbrenz Urtheil hören. Sie haben aanzz recht, ich cnieeschreibe Wort siies Wort von dem, was Sie sagen. Aber ich sehe nicht den Tadel darin, aus den-Sie vorhin anspielten.« tedet Herr Streut-erq« ver Txdel liegt darin, denn wir könnten alle Bilder unter dem Eindruck des cugenblicllichen Rausches malen. Der Rausch aber darf uns nur die Skizze geben, nnd dann muß der take-g übers tecende Verstand hinzukommen und mit allen techntstten Mnessen vzs cui ket Sitz-te herausholen, was dein liegt. Und das haben Sie nicht ge tbåtn Berge-then Sie mit wenn ich nun etwas beut-l werde. Sie sind zu cbetflächlich zu Werte geqonqem und Sie können es besser, das sehe ich an ten tief durchstudiekten Einzelheiten Ihrer Patron-Z Jhres bivlischen Bitt-es und Ihrer Aquatellr. hätten Sie noch einen Monat Arbeit auf die Ausführung dieses vhänomenalen Ge dcntems verwandt, so hätten Sie eine ungeheure Wirkung erzielt. Sie sind ask zu sehr an der Oberfläche geblie n.« Streitbera seniie trauria den Kopf· i, Jedes der Worte des Professorå traf ihr- rrie ein Peitschentzied, und er konnte nicht einmal antworten, denn alles war wahr. »Soll ich das Bild zurückziedeii?«' »Wenn ich nicht schen die große Menge am Firnisztaae hier aeselyen hätte, würde ich Ja sagen. Aber nun isk es zu spät. Sie haben den schönen Gedanken verpufft, ohne das zu ertei ckken, was Sie hätten erreichen können. Aber lassen Sie es jeßt nur aeihan Die große Menge wird doch bewun dernd vor Jlnem Bilde im Stande liegen. Die Weniaen, die so scharf urtheilen wie ich, zählen nicht mit.'· »Sie irren sich« Here Professor, ge rade die Wenig-en zählen, denn man soll die Stimmen mögen. Ich weiß ja nun ganz genau. was ich in Ihrer Zeitung lesen werde.« »O nein. das wissen Sie nicht. Ein großer Kritikm ein feiner Kopf schrieb einmal einen Aussatz über das Recht der Freundschaft in der Kritik, darin stand sehr viel Beherzieiensweetheh. ( Niede, was man saot, sondern wie man - es sagt, ist maßqebendx Ich kann nnd werde meine Meinung iibee den ,·Wahnsinn« nipiyt verschweigen aber ich werde Miner- nichi schaden. sondern ich werde Sie fördern. Denn glauben Sie W. daß ich Jdt Wut fise W halte, o nein. ich halte ej sur seisiielch und siir bedeutend. aber ich seine une, ei hätte need bedeute-der M W. W Sie et wi ——s tcndelm fasii ichmpllt sie nnd zieht lieh zurlirt. Und nun adieu, mein Inn ger Meister Nehmen Sie et einem alten Mo ngt übel. daß er ehrlich war. has ntl« werden wir noch In mancher Kampagne Schulter an Schulter fechten, und gewiß werden Sie in jeder Schlacht Ihren Sieg ver ei en lönnen.« ro ssor Lange lchiittelte den dei den Freunden die Hände und ing kla stiichen Schrittes durch die efe des Paris nach dem Lehrter Bahnhof hin. ,Der Alte hat Recht. Jch möchte mich vor die Stirn schlagen, daß ich das Bild ausgestest habe-« »Ach wo« er ist ein Qnänaelstitze und sieht gern tr: allem das Schl te.'« »Nein, Schorlchi. da irrsi Du -ich aewaltig. Der Mann hat ein großes Verständnis und feines Gefühl, fein kletheil wird mir immer maßgebend etn." Sie gingen langsam nach den Sälen zurück und fanden glücklicherweise den Saal No. 11 leer. »Es isi gut, daß sie fort find. Wir können nun wirklich den Firnißtag fei nem Namen nach richtig aus«-nahm« »Du willst doch das Bild nicht etwa fisnissen?« »Ich dachte daran.« »Nein! Jch bin dafür, eg- ein bischen mit Oel abzureidem urn den eingeschla gecsen Stellen idre Brillanz zurückzu aeben Mehr aber märte ich nicht trinkt« Vielleicht arbeitest Du es steh um und dann wäre Dir der Firniß hinderlich-" »Du haft Recht wie immer. Waäen ! wir es also machen, wie Du Der j fcklägst.« Was hatte Streiiberg so schnell aus- 1 dein Kreise seiner Freunde sortqetriei : lim? Er wußte es kaum selbst, nur s daß er seht über seinen Erfolg rnit einer fühlenden Seele sprechen müsse. das war ihm tlar. Angelika, die ein so eigenartig tiefes Berständniß file ihn und seine Kunst hatte. war der Pol, der ihn mit magneiiscber Kraft CUIAL ( Als er draußen ans der Straße; stand. über die der frühe Mainachg j mittaa seine volle Sonnengluth gegos: i jin hatte, besann er sich erst, daß An- 1 geliln ja seit Wochen nichts hatte von 1 sich hören lassen, daß sie seine Bitte. den »Wahnsinn« in ihremhause malen zu dürfen, nicht berücksichtigt- Wie seltsam wurde ihm zu Mutter. Er s hatte sie in der Zeit jener aufregenden und angespannten Thätigleit aar nicht vkkmißr Decke hanc seine nennst-be ! Sehnsucht volllorninen ausgefüllt s Sie besuchte ilsn fast täglich und unt- i spann ihn tnit dem naiven Zauber ? ibter reinen, jungfräulichen Neigung ! Sie nahm es ihm nicht übel,«dasz er ihr gegenüber kühl und zerstreut war. Einen Musiker im Schaffen darf man nicht stören. hatte ihr der Vater gesagt, J und sie wollte nicht das dumme, ver ; liebte Ding sein, das die Arbeit ihres : Verlobten gering achtete und sich zu " riiaaesetzt fühlte, wenn er mit seinem s Gedanken mehr im Atelier als bei ihr T war. Trotzdem waren Streitberqs Ge s danken doch noch allzu oft zu Angelika ! zurückgekehrt besonders wenn er des Abends in seinem stillen heini auf dein Dimn laa und dem müden. uberardeLi isten Gehirn Ruhe gönnen wollte. Jn dreien Gedanken komme-ten dend, war er sast, ohne es zu bemer ken. in die Wilmeredorser Feldmarl gewannen Der qrüne Roggen war schon fast zur vollen Höhe aufgeschaf sen, und als Theodor in der tiefen Furche dahinschritt, verschwand er bei nahe in dem wogendem leise rauschen ten Meer. Er fand den geheimen Ein gana und folgte langsam den belanns ten Bartwng An der Marmor bant, wo er sicher geglaubt hatte, die Geliebte zu treffen. hielt die verwit tette Diana noch immer eine stumme Wahn Gedankenlos schritt er weiter Er lam an den See. Derselbe dehnte sich in schimmernder Pracht zu seinen Füßen aus. Er sah die leise schau kelnden, schwarzen Gondeln, und der beriiclertde Dust des Blumenparterree wehte ihn an. lleberall traumhafte. unendliche Stille. Warum sollte er nicht in das hat-s treten? Es wußte ja Niemand, dass er durch der-. gehei me Einaanq nett-nimm Er hatte ja den Austrag, das Porträt des Besitzers zu radirern Was war natürlichen als daß er nach ihm starrte und zu der gnädian Frau beschieden wurde. Langsam passirte er die Stufen der Freitreppe und stand nun aus der Balsstradh m die Palmen in dem leisen Wind Walten- Er sah sich » unt und blieb eine aanze Weile. ohne ; einen Entschlußzu sassertzjtehenz » Was wollte er eigentlich mer. -« Un gelita besuchen, nichts armes. Aber warum denn? Wer hieß ihn, sie wie Der zu sehen, sich ihrem Zauber wiede zn aterwerfen? Wollte er wirtli scks ein se jammervoller Schwächen-J sein der sich nicht beherrschen tonnte, und mit set-enden Auaen in e Verderben rannte? Wozu diese Sucht noch Lob - Denn weiter war es doch nichts, das ihn hierher trieb! Er wollte Anqetita vcn seinem Erfolg erzählen und sich an ihren Lobspriichen berauschem Langiarn schritt er die breiten Mwar nxrritufen hinunter und versichtig die Stellen meidenv, wo er von dem Schlößchen aus bemerkt werden traute. richtete er feine Mitte nach dem Anhang Wie anders gab sich doch DOM, wie fein, t:ie zulethaltentk nnd wenn sie ängstet- nor-Fu- l W ZMW Janus-siegen- st PMB das Talent, die Gattin eines Minis lers u werden. O e sichæn beklagen, ließ e ihn ganz einer .rbeii, und wennsie mit ihm plauderte, lp bewegte sie Ich immer in dem Kreise seiner Gedanken Sprach er mit ihr «iiber ein großes Bill-, so hörte sie einfach geduldig zu, nur ier und da warf sie eine Frage dazwi eben. die ihn anregte und zwang, neue Gedanken über sein Werk auszusprechen- Und wie frisch und rein war das Mädchen. Wie er märmie sie sein · .r«z, wenn sie ihren weichen Arm um einen als legte und ihn halb fpielerifch, hol leidenschaft lich liebtestr. Das düstete Feuer, das Angelika in ibnient echt, hätte ihn verzehrt, hätte fein hitn krank ge macht. Aus Doris’ Küssen trank er Gesundheit Und neues Leben Ek wollte zu ihr. Wenn ihre Scr len usamtnenaehöttem mußte sie ietzt zu gar-se sein, ihn zu erwarten. Eine leidenschaftliche Sehnsucht nach ile ers faßte ihn, nnd er ief die nächste 1 Drolchte an, ihn nach der Thier-Harten ftkaße zu bringen. st- q »Eäulein Dorisi zu Moses-« « wiß. gnädiger Hern« antwor tctr der Diener. »Ich werde Sie gleich melden. Das gnädige Fräulein ist im Harten-" »So? Dann lassen Sie, ich werde sie selber suchen," und er ging eilig. icn dem starten Gefühl seiner Sehn sucht getrieben, nach der Tiefe des Partes,. wo eine tleine, pavillonartige Laube tief im Gebüsch versteckt lag. Jeht sah er durch das grüne Blät ternetpirr ein tosa Kleid schimmern, und feine tniriechnden Tritte scheuch ten die schöne Träumerim Sie erschien am Eingang der Laube in dem rofa Gewand, das sie beim Gartenfest ne tragen. Jiir liebliches Kindergesichi chen leuchtete in sonniaer Freude, und Streiibergz Setz jubelte auf vor gro ßem, unsagbarem Glück. -Doris, mein Kind, wie have ich mich nach Dir qefebnt.« Er umfing sie mit feinen Armen nnd strömtc seine Zärtlichkeit in beißen Küssen auf ihr Müder-Les Antlitz. »Ich hebe von Deinem Erfolg aes lifen,« sagte sie plötzlich. Just-te schnell. wie Alles qetommen ist« ich soll doch die Erste sein« die es erfährt, nicht wahr?·« Während sie mit ihm in der einfa n.en Laube saß, verlor sich allmählig das- naioe, zärtliche Geplauden Die ihm-en Leute sprachen mehr mit den Argen als mit dem Mund, und ihre Seelen verseniten sich innig in einan-: der. Streitbera empfand ietzt erst das Stoße Glücke iner riickhaltlosen Liebe. Nichts stated zwischen ihm und den-. schönen Weibe. das sich mit hingeben der Leidenschaft in seine Arme ichmiegte Kein Schatten trübte den Zauiær ihres Verhältnisses, und fo ins-stoßen sie vollständiq die Weit um Ich- Sie verloren jede Besinnung iiber Raum und Zeit und lebten nur in Blicken und Liiffern Und sie fuhren roher wie arise inem Traume ais-sein onber, als sie ein turzcs Rauspern ver nehmen und Papa Auerswaid nn Einaang der Laube bemerkten Ein aliialicitegi LTiaieln lao auf» fei nem aiitiqen Gesicht. Er hatte schon eine Weile dem Girren der Beiden zu J aefchaut. un es ioar ihm tlar gewor ; ten. daß Streitbera sich selbst aefuns ’ den. und dasi das Glück seines Kindes ; n:·r.mebr gesichert war. Dort-z idrana out und ttog tnrun Vater on die Brust. »Wie aiicklicd bin ich, Var-arbeit· daf- sich Thedi endlich von seinet Vhantasien zu snir gesunden hat. Dente Dir. er hat einen oroßen Erfolg aetxadt Hast Du die Zeitungen ge lesen?'« Auerswald schüttelte dem jungen Maler lriistig die Hand. .,Also Sie haben sich von Ihren Phcntasien zn der Wirtlichteit durch gttnngenZ Das sreut mich aus r;chtia.« »Ja. und ich muß Ihnen aesteben. teine Phantasie tcntrnt der Wirklich-« teit nahe und ich verspreche Ihnen nicht wieder so weit abzuirrem datt tctcs das Licht dieser Sterne verliere," nnd er küßte Doris leidenschaftlich aus beide Armen. »Ihr seid ia schon recht intitn ge worden« »Aber wir find doch verlobt, Papa, nnd wir werden bald verheiratdet stin. nicht wahr, Thedi2 Und dann netden wir eine Hochzeitsreise machen in die großen Wunder Indiens-IX Sie lachte schelmisch aus. »Was wollt Jdr denn in Jndien?'« »Allein sein, uns verbergen vor der Welt.« Und wieder lächelte Doris, diesmal ! aler wandte sie ihr Gesicht dein Ber lobten zu. Blitz ob Jbr hier nicht vollständig allein wäret,« antwortete Alters-walt. »Da haben Sie gont Recht Was geht åmd die Arßentvelt an, das-. Po radie lann nnt ein Menschen«-at pe ltetberqen, Höchstens noch etne »Und die tonnt Jhr ca tritt Jztsels «ter.putrer verirqu Aber att- dachte, trir wollten deute Abend zu Keotl — Streltbera wird doch mit-tean « »Wer natürlich acht Thedi mit. Don-n mache Tollette, es tft die « GLI- Ætstn set-« steten Beid- wi auts eier Munde-. . « . to spät ttt Institku Mitt M ißt-Mk MJ Ethik-TO « r www-»W -- . « t .—— —...«---Z Doris flog ein paar Schritte den bieiten Kicsweg entlang, wandte sich . dann aber mn und kehrte-zurück: »Ich muß doch erst Abschied von Thevi nehmen« Er ging ihr schnell entgegen und umarmte sie mit heißer Zärtlichkeit ,,Kinder, nun treibt es nicht gse zu aka. Du mußt eDinem alten Papa nicht zua ussällig eigen, wie fer Du Dich von ihm weg ebnst. Ihm morsch dumqu »Ich gebe ja seht-M Damit ver xchwand sie in der Richtung des Hau- ; eg. h- « -»« Is. Rock, ehe die Eröfsnnng der Stoßen Berliner Knnstausstellnn «stattfan'o, hatten die Zeitungen den eeg Stren betgs in ie Tiroler Einsamkeit ge « trägen, wo Anaelita sch, wie sie felber tetegraphirt, mit ihrem Gatten ver-tobt hatet Ein höchst eigenartiges Ver haltnisz. Zwei Menschen waren tros- — des jahrelang-ten intimen Zusammen feins neben einander hergegangem ohne von ihrem Jnnenleben das Ge ringste zu ahnen. An elita, die lei denfchastliehe, liebhedlirftiae Frau, hatte in Kaufmann nichts als den küh nen Speiulanten. den kaltenGeschäftsi mann gesehen. der sie nur unt ihrer Mitoift willen aeheirathethdte Und Kaufmann glaubte seine Verpflichtun cen der jungen, schönen Frau gegen über erfüllt, als er Tag und Nacht sei nen Scharfsinn anstrengte, um sein eigenes Vermöan und das einge lrachte der Gattin mit den Jahren zu verhunderifachen Zwischin Trans attionen, Gründunaen und Financis ringen großer industrieller Unterneh mrnaen hatte sich wohl hie und da ein Plauderstiindchen herausschlagen lassen, das aber selten iiber die Tages eteianisse hinausging. Keiner der Gatten hatte dern Anderen sein inner sten Wesen geneigt und so war die gegenseitige Täuschung eine selbstver ständlicke Folge dieses Eheiebens. Mit den Jahren hatte sich Angelika einen interessanten nnd anregenden Kreis von Künstlern, Schriftstellern untr« jungen Gelehrten qeschassen. in den Kaufmann weder hineinpaßte noch sin darin wohl siihltr. Er ging daher mehr und mehr seine eigenen Weise. und hielt es je länger desto toeniqer sitt nothwendig, mit seiner Gattin auch nur freundschaftlich zu plagt-ern Manchmal nur machte die immer herr licher anshliihende Schönheit Angeli ta’s einen vorübergehenden Eindruck aus feine Sinne, ohne dasz sein Herz irgendwie dar-on berührt wurde. An aelita fühlte sickw on dieser rein äußer lichen Leidenschaft angeetelt und ent Zog sich ihm stets mehr. Warum wollte er ihre Schönheit nicht schönen, ihre geistiaen Vorzüge nickzt anerken nen, wo alle anderen Männer ihr zu Füßen lagen? Sie sehnte sieh nach einer großen Leidenschaft, ihr Herz verlanote nach liebevoller Hinaebnng. ilsre Seele nach einem Halt. Alleg- das sand sie bei Kaufmann nicht Er zeiaie ihr niemals den Gebieter, höchstens nurde er bringt« Aber auch niemals um ihrer selbst willen, sondern meist nur nm petuniäre Zinnen Er zeigte ihr allzu deutlich, daß sie siir ihn nur die Bringerin der Ellspitaist, die unver » meidliche Zuaabe zu ihrem Gelde fei i i tells aver etrettverg m Angetttae Leben trat, erwachte ihre Seele mit der ganzen Kraft einer nnberiihrten Irgend. Sie naterte sich ihm nicht toie ein scheue-Z Mädchen, sondern wie ein« reife, erfahrene Frau. und wenn er sie zttriickstieß, warb sie mit desto größerer Leidenschaft utn ihn. Jedes Hindernis, das sich ihrer Liebe in den Wea stellte, verstörtte nur ihre innere Glutin llnd ais sie das letzte Voll wert, das zwischen ihr und dein end ailtigen Besitz Streitberas stand, den ts-'atten, atte- dekn Weide rannten wollte. trat ihr in diesem ptöstich ein starter Charakter entgegen, eine unaeahnte Willenstraft und eine tnänniicheWitd beit, die fte ebenso sehr erfchreckte wie in Erstaunen setzte. Sie fträudte stctr rnit der ganzen Kraft ihres vermeint tichen Rechtes und beaeanrte dei Kauf mann einem stets stärkeren Wider sie-nd. Er tämpfte unt ihren Beiin mit Mitteln. die niedria und aemein erschienen, aber er tämpfie doch um sie, aus weichen Motiven, das war ihr im Augenblick gieichaiitia. Und Kaufmann sah in ihr mit einem Mal die Löwin erwacht, während er sie seit Jahren fiir ein eeduldiges bannte-see Lämmchen i gehalten hatte. Das Feuer der Ver » achtung, das ihm aus ihren Blicken entgegen chvß- entziindete ihn. In seine-n rzen erwachte etwas tvie Be wunderung sü: die Kraft und Energie in diesem weichen, reizvollen Frauen lörper. Er wäre ja ein That gewesen, Mitte er diesen Besitz aufaeaebent Wa rum sollte diese Leidenschaft. mit der sie um Streitberg tiimpfte, nicht auch fur ihn glühen? CSchiusz folgt.) Aus havana ist dem Krieaädepartes ment berichtet werden, daß die Con settztante ihre Arbeiten in diesem Frahsahie nicht beenden, im Sommer Futen machen und dann im herbst die unvollendet gebiiebene Arbeit wieder vernehmen werde. Dies ist vermuth lsch ein itamyromisn welches General Weod seht-eßan auf Grund der lehten itsm aesanet ozertirnttimten n, fee tia aedracht . Bestätigt die Frei-acht dänn lanötgtht Er distmg - ganzen raae , ro - f mn Verdst ruhen bleiben: weder te es Mit-Mit Ei » MAX-»t- « r . n der L Mdent zur c th r M Ccikvsesfivn kin W am h « -Ä «